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© UWW Bleitasche

© UWW Bleitasche geöffnet

© UWW Blase

© UWW Zubehörtasche

© UWW Reflexstreifen und D-Ringe

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© UWW Rückenpolsterung

© UWW Trimmbleitasche

Fakten

Typ: AERIS REEF RIDER
Vertrieb: Seeman Sub
System: Wing
Blei: Integriert – EZ-System plus zwei Trimmbleitaschen
Schnellablässe: 2, links
Zubehörtaschen: 2
D-Ringe: 7, Kunststoff
Material: 1700 Denier Nylon
Besonderheiten: Polsterung Rückentrage und Kragen, Ösen vorbereitet für Jacketmesser – Befestigung;
Preis: ca. € 359,-
www.seemansub.de   

Ein Reise-Wing für jedermann oder ein reisefreundliches Wingjacket, wie sollen wir es bezeichnen? Auf alle Fälle ist das AERIS  REEF RIDER ein Tarierjacket, das die ausgezeichnete Schwimmlage eines Wing bietet und aufgrund seiner konsequenten Gewichtreduzierung besonders leicht ist.

Eigentlich kennt man den Markennamen AERIS im Zusammenhang mit innovativen Tauchcomputern. Nun hat dieses Label ein Wing – Jacket geschneidert, das auch Taucher erreicht, die weit ab von der Tec – Szene ihrem Hobby nachgehen. Das Reef Rider ist ähnlich dem Islander Jacket von Oceanic und man kann keine gravierenden Unterschiede im Tauchcomfort feststellen, außer dem attraktiven Preis des Reef Rider. Charakteristisch für das AERIS Jacket sind das einzigartige System für das integriert Blei und die D-Ringe.
Wie könnte es anders sein, Sie erinnern sich doch der alten US-Kinofilme mit den riesigen Sofas auf Rädern, den Kultvehikeln der Endfünfziger, genau so bequem ist das Reef Rider. Gepolsterte Rückentrage und ein gefütterter Rand um den Halsausschnitt machen das vordergründig als Reisejacket deklarierte Reef Rider für Taucher im Tropenanzug besonders angenehm. Keine Frage, das Gewicht unter drei Kilogramm spricht für sich, muss man auf dem Urlaubsflug zumindest beim Gepäck mit den Pfunden geizen, doch es wäre ungerecht, diesem Jacket jährlich nur zwei Wochen Licht zu gönnen – und sei es auch in attraktiver Äquatornähe, denn es hat durchaus das Zeug für mehr.

Nicht jeder, der ein Wingjacket taucht ist auch gleich ein zum Tec – Lager gehöriger User. Doch schätzen vielfach auch Frauen die Freiheit eines Wing, da es sie im Brustbereich nicht unangenehm beengt. 
Das Reef Rider findet durchaus außerhalb der Urlaubstauchgänge weitere Aufgaben, die es im Standardbereich anstandslos bewältigt. Gerade die Idee, die hinter dem integrierten Blei (EZ-Bleisystem) steht, beeindruckt. Mit einem Reißverschluss versehene Bleihüllen werden in Bleitaschen am Jacket eingeschoben, die wiederum oben mit einem Reißverschluss verschlossen sind, deren Bodengruppe jedoch mit einer Lasche abgedeckt ist, die mit einer breiten Fastex – Schnalle gesichert ist. Selbst mit Handschuhen lassen sich die Schnallen gut öffnen und gleich ob in Schwimmlage oder mit aufgerichtetem Körper, die Gewichte gleiten anstandslos aus den Bleitaschen. Ein versehentliches Öffnen der Schnallen ist nahezu ausgeschlossen. Allerdings begrenzen die Volumina der Bleitaschen die maximal zu verstauende Bleimenge, so dass man Tauchgänge mit Trockis bzw. notwendigen größeren Bleimengen nicht mit dem Reef Rider absolvieren kann. Zusammen mit den Trimblei – Einschüben und in Relation zur Auftriebskraft empfehlen wir eine Bleimenge von 8 – 9 kg nicht zu überschreiten. Die Trimmbleitaschen sind ähnlich der Komponenten bei echten Wings aus dem Tec – Bereich auf den Flaschengurt aufgeschoben und fixieren ihre Position mit  Klettflächen.
Die Pressluftflasche wird mit einem Gurt am Jacket befestigt. Die Rückentrage ist mit einem bewährten, blauen Kunststoffeinsatz ausgestattet, der dem Verrutschen der Flasche entgegen wirkt. Die Formgebung der Trage unterstützt dabei deren senkrechte Ausrichtung, so dass nicht zu befürchten ist, dass sich die Flasche während des Tauchgangs am Rücken diagonal verdreht.
Ein Gurt zur Flaschensicherung und ein in die Trage eingearbeiteter Tragegriff vervollständigen die Ausstattung.
Die Belüftung und Befüllung des Jackets zielt auf Linkshänder. Es sind nur auf der Linken Seite entsprechende Ventile vorbereitet, ein Schnellablass an der linken Schulter, zu bedienen mittels Zug am Inflatorschlauch, sowie ein weiterer Schnellablass rückwärtig in Hüfthöhe. Der Inflator selbst lässt die Luft rasch einströmen, die Tasten bei Ein- und Ablass reagieren mit geringem Druck. Wie bei Wingjackets üblich unterstützen elastische Bänder an der Blase die Entlüftung auch unter geringem äußeren Druck.
Mit 7 Kunststoff – D-Ringen sind genügend Möglichkeiten geschaffen Zubehör zu befestigen. Ein kombinierter Kunststoffkarabiner / Schlauchhalter fixiert den Oktopus.
Ausreichend geräumig sind die mit einem RV verschlossenen Zubehörtaschen. Zu ihrer Entwässerung sind kleine netzartige Öffnungen im Boden eingesetzt. An der linken Tasche bereiten zwei Ösen die Befestigung eines Jacketmessers vor.
In Brusthöhe sind an den Schultergurten Reflexstreifen eingesetzt, die das schwarze Wing mit Scheinwerfern nachts lokalisieren lassen.
Der Bauchgurt ist zum Teil aus Stretchmaterial gefertigt, so dass sich dieser in der Tiefe selbst justiert, wird vom Wasserdruck das Material des Tauchanzugs komprimiert.  Der Brustgurt lässt sich in zwei Positionen anbringen, so dass auch Ladys „drucklosen“ Komfort erleben können.

Praxis

Das Reef Rider bringt den Taucher unter Wasser in eine strömungsbegünstigte Körperlage und beengt auch bei stärkerer Befüllung nicht. Wer es gewohnt ist auch auf der rechten Seite des Jackets Ablassventile zu bedienen, muss umdenken, das Reef Rider hat diese Ventile exklusiv links. Befüllung und Entlüft erfolgen rasch und spontan. Bei der Entlüftung unterstützen die flexiblen Bänder an der Blase den Vorgang in allen Situationen wirkungsvoll. Die Körperausrichtung an der Oberfläche ist dank des Bleisystems und des Trimmbleis stabiler als bei klassischen Wings. Die Gewichtsbilanz des Reef Rider macht es zu einem komfortablen Reisejacket.

Fazit

AERIS steht nun auch für ein interessantes Wingjacket, das damen- und reisefreundlich ist. Gute Verarbeitung, ein verblüffendes System für integriertes Blei und eine gute Gesamtausstattung ohne das Gewicht aus den Augen zu verlieren gefallen.