by Kurt Amsler 2.06
Die Insel Bali in Indonesien |
Damals im Jahr 2001 als wir die erste grosse SEATURTLE BALI Kampagne starteten, war der Zeitpunkt genau richtig.
Regierungswechsel in Indonesien, ein neuer Governor auf Bali und der Kontakt mit der indonesischen Umweltorganisation PROFAUNA, um im Lande selber mit einem aktiven und starken Partner vertreten zu sein.
Mit Broschüren und Reportagen über das abschlachten von durchschnittlich 25 000 Meeresschildkröten jährlich alleine auf Bali, wurden Europaweit Taucher und Tierfreunde auf die Massaker
sensibilisiert. Das Ziel war es Unterschriften zu sammeln, Protestschreiben sowie Statements zu erhalten. Gesponserte Reisen machten es möglich, nicht nur vom Schreibtisch aus, sondern auch vor Ort selber aktiv zu
werden. Mit den eingegangenen Spenden, konnten die PROFAUNA Aktivisten zusammen mit der Polizei über 20 Aktionen gegen die Fänger und Händler unternehmen und weit über 5000 gefangene Schildkröten wieder
freigelassen. Mit Demonstrationen, einer „Turtleweek“ und Pressekonferenz in Balis Hauptstadt, wurde auch die einheimische Bevölkerung informiert. Verschiedene Gespräche mit verantwortlichen der Regierung und
nicht zuletzt der Besuch beim Governor mit Übergabe von über 250.000 Unterschriften, machten allen klar: Der Schildkrötenmord auf Bali wird europaweit verurteilt und ist alles andere als imagefördernd
für die Insel und ihren Tourismus.
Die Mühe, der Aufwand und die Ausdauer lohnte sich - die Situation auf Bali wendete sich langsam aber sicher zum Besseren.
Polizeiaktionen und Beschlagnahmen von
Schildkrötenprodukten waren plötzlich an der Tagesordnung, Fangboote wurden an die Kette gelegt und die Besatzung für Jahre ins Gefängnis geworfen. Die PROFAUNA Aktivisten, bekamen volle Bewegungsfreiheit und
Unterstutzung der Regierung.
Unser Mann auf Bali, der Schweizer Heinz von Holzen, Besitzer des berühmten BUMBU-BALI Restaurants, der sich stark für den Schutz der Schildkröten einsetzt, konnte
bereits nach einem Jahr berichten:
..die Gehege und Schlachthöfe in Tanjung Benoa sind alle leer und öffentlich werden keine Schildkröten mehr gehandelt. Natürlich können auf dem Schwarzmarkt noch
Schildkröten gekauft werden, doch schwierig und über Umwege. Unter dem Strich kann man sagen, dass die Zahl der getöteten Tiere um 90 Prozent zurückgegangen ist!
Diese Fakten wurden ebenfalls von der Pro
Fauna bestätigt, die ebenfalls die Situation an der Schildkrötenfront genau beobachtet.
Auch wenn die Zeichen so gut wie nie zuvor waren, von einem Sieg zu sprechen wäre doch verfrüht gewesen. Die
Mafia auf Bali, die mit den Schildkröten Millionenumsätze tätigte, würde sich nicht so leicht geschlagen geben.
Schon nach einem Jahr, blühte der Handel , trotz wiederholten Polizeiaktionen,
langsam aber sicher wieder auf und in den letzten Monaten eskalierte die Situation.
Auf Grund dieser Tatsachen und einem Hilferuf der PROFAUNA Organisation, starten wir nun eine weitere Kampagne –
wir können und wollen nicht einfach zusehen, dass auf Bali wieder mehr und mehr Schildkröten brutal abschlachtet werden!
Die Kampagne
Das Ziel
der neuen Kampagne ist möglichst viele Unterschriften, Statements und Protestschreiben zu sammeln, damit sich die Behörden in Jakarta und auf Bali wieder bewusst werden – die europäischen Taucher und
Touristen haben die Bali Sea Turtles nicht vergessen.
In Indonesien, wie auch auf Bali, wird zur Zeit um jeden Touristen gekämpft – alles was den Image schaden könnte, wird sehr ernst genommen.
Wir können also sicher sein, bei allen Offiziellen auf offenen Ohren zu stossen, doch werden wir diesmal etwas weniger Diplomatie sondern etwas mehr Druck an den Tag legen. Mit den eingegangenen Spenden werden wir
wiederum die PROFAUNA Aktivisten bei ihren Aktionen unterstützen und Heinz von Holzen bei seinen Aufzuchtprojekten unter die Arme greifen.
Jeder kann aktiv mithelfen
In der Kommunikation über die Kampagne und in der Übermittlung von Unterschriften, Statements und Protestschreiben, gehen wir aber einen neuen Weg. Dieses Mal werden keine Broschüren und Unterschriftenbögen
zirkulieren, sondern alles wird über Internet laufen.
In ganz Europa , ja der ganzen Welt kann sich jeder Mann / Frau online über die SEATURTLE BALI Kampagne orientieren und von Stuhl aus seine Unterschrift auf
die Liste setzen und das Protestschreiben per eMail an die wichtigen Regierungsstellen und Offiziellen senden.
Wir sind überzeugt, auf diesem Weg noch viel mehr Unterschriften, Statements und Protestschreiben
als bei der ersten Kampagne zu erhalten!
Und so funktioniert es: Auf www.sos-seaturtles.ch sich über die Meeresschildkröten und die neue
Kampagne informieren. Nach dem Unterschreiben und absenden der Mails, kann jetzt jeder auch noch zum Botschafter für die Schildkröten werden, in dem die Seiten an Freunde und Bekannten weitergeleitet
werden!
Durch diesem „Schneeballeffekt„ wird die SEATURTLE BALI Kampagne über alle Grenzen getragen und die Menschen darauf sensibilisiert. Denn es ist eine Tatsache : Nur was man kennt - will man auch
schützen!
Wir sind sicher das wiederum Hunderttausende von Unterschriften eingehen und Protestbriefe verschickt werden, die als wichtige Grundlage dienen den Schildkrötenmord auf Bali zu stoppen.