|
|
|
by Michael Goldschmidt 6.09
Calypso, da schwingt Leichtigkeit und Lebensgefühl mit. Die Karibik lässt grüßen. Doch unser Anlass sich mit d e r Calypso zu beschäftigen
ist ein anderer. Im Jahr 1996 sinkt im Hafen von Singapur das legendäre Forschungsschiff des Commandante Cousteau, am 25. Juni 1997 verlässt er selbst seinen irdischen Posten, den er bis zuletzt der Welt unter
Wasser gewidmet hatte.
Jacques Yves Cousteau selbst zu begegnen, das hatte schon etwas außergewöhnliches. Man stellte sich den großen Mann der Meere auch als den kraftstrotzenden, über alles
hinausblickenden Mittelpunkt vor, trat man ihm das erste Mal selbst gegenüber, musste man sein Erstaunen ob der zierlichen Person, die einem die Hand reichte, gut unter Kontrolle halten.
Cousteau und Hass
generieren in einer Überfliegergesellschaft nur noch wenig Ehrfurcht und Kenntnis ob ihrer großen Leistungen, ohne die der Tauchsport heute nicht denkbar wäre.
Unterschiedliche Ansätze bewegten Cousteau und Hass,
der Franzose war lange Jahre militärisch unterstützt, der Österreicher machte den Ansatz einer Passion durch die Kriegsgeschehnisse, die ihn in tropischen Gefilden festsetzten, zum Lebensmittelpunkt als UW-Fotograf
und Filmer.
Hass hatte seine Xarifa, Cousteau die Calypso, um auf den Weltmeeren den Unterwasserabenteuern nahe zu kommen.
Während die Xarifa von Hans Hass bewusst nach dem Abschluss aller ihrer Aufgaben
versenkt worden war, ging die Calypso, längere Zeit unbeachtet und sich selbst überlassen im Hafen von Singapur auf Grund, ein Jahr vor dem Tod des großen Cousteau.
Hier setzt das Buch CALYPSO an. Der Verlust der
weltweit agierenden Forschungsplattform von Cousteau kann von seinen Weggefährten und Verehrern seiner Forschungen und publizistischen Arbeit nicht hingenommen werden.
Das Ziel wird formuliert: Die
Calypso muss gehoben und restauriert werden. Das Vermächtnis Cousteaus muss erhalten bleiben.
In einfühlsamen Passagen kommen Zeitzeugen zu Wort, die sich für den Erhalt der Calypso einsetzen, sie am Meeresgrund
besuchen.
Es ist schwierig, die benötigten Geldmittel für die Hebung und Überführung der Calypso nach Frankreich zu organisieren, französische Sponsoren zu mobilisieren und staatliche Mittel für die Restaurierung
zu erhalten.
In diesem Buch lebt in vielen Passagen Cousteau selber wieder auf, Erinnerungsprotokolle geben seine Haltung wieder. Ein kleiner Bildteil ergänzt den Inhalt, macht Cousteau und seine Mannschaft
sichtbar.
Und was bleibt? Dies ist eine Frage, die sich nach dem Ableben eines charismatischen Forschers und Entertainers für die Meere stellte. Wohl auch, weil sich die leiblichen Erben Cousteaus
seinen Fußstapfen folgend nicht so glänzend bewähren konnten, ist die Calypso der brennende Mittelpunkt dem Commandante ein lebendiges Denkmal zu setzen. Bernard Dussol lässt uns hautnah dabei sein, dem
Tauchsport – Commandante ein Denkmal zu setzen.
Autor: Bernard Dussol
Titel: CALYPSO
Seiten: 224
Abbildungen: 19
Format: 22 x 14
cm
Laminierter Pappband
1. Auflage 2009
Verlag: Kosmos
Web: www.kosmos.de
ISBN 978-3-440-11735-4
EUR: 19,95