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© Herbert Frei / UWW

by Herbert Frei 6.06

BS Kinetics Gehäuse

Sony Cybershot H1

Innenansicht

Gehäuserückseite

Gehäuse von oben

H1 mit Weitwinkelvorsatz (Fisheye)

Weitwinkelport

Weitwinkel

Ports

© Herbert Frei

Einst baute Sony nur Fernseher, Spielkonsolen und Videogeräte. Aber so ganz allmählich mausert sich der japanische ElektroniK-Konzern zu einem ernsthaften Gegner der etablierten Kamerahersteller. Auf allen Gebieten der herkömmlichen Fotografie wirbelt das Unternehmen mit und mischt die Mitbewerber auf. Herbert Frei hat sich aus dem Sortiment eine digitale Kompaktkamera für den Normalverbraucher ausgesucht.

Nach dem Kauf der Kamera- und Objektivsparte von Konica-Minolta ist Sony zu den Großen im Kamerageschäft aufgestiegen. Auch wenn der Trend in der Vorstandsetage in Richtung D-SLR ausgerichtet ist, bleibt das Geschäft mit den digitalen Kompaktkameras des Hauses eine wichtige Umsatzstütze. Sony ist nicht nur Hersteller von Digitalkameras, sondern auch Produzent von Bildsensoren aller gängigen Formatgrößen.
Zu den Stars im Sony-Programm gehört die Cyber-Shot H1, eine digitale Kompakte mit außergewöhnlicher Ausstattung. Zwar hat die H1 nur einen CCD 1/1,5 Zoll Bildsensor mit 5,1 Megapixel, aber die sind von Seiten der Auflösung völlig ausreichend, weil das hervorragende 2,8-3,7 / 36-432 mm Zoom eine  Bildqualität aufweist, die sogar Großbilder im Format 20 x 30 cm ermöglicht. Die Naheinstellung des 12-fach Zooms beträgt im Blumen - Modus nur kurze 2 cm, kann deshalb unter Wasser im UW-Gehäuse Motive ab dem Frontglas scharfstellen. Knüller der H1 ist der integrierte Bildstabilisator, bei Sony „Super Steady Shot“ genannt. Er gestattet verwackelungsfreie Bilder bis ca. 1/8 s, bei ruhiger Position sogar bis 1/4 s. Zu diesem Umstand trägt auch das stabile Handling des UW-Gehäuses von BS Kinetics bei.
Sony`s H1 kann man durchaus als Bridge - Kamera vom Typ „Kompakter Klassiker“ bezeichnen. Sie gehört demzufolge zur Kategorie der Digicams, die zwischen Kompaktkamera und D-SLR liegen, ist also eine digitale Kompaktkamera mit SLR-ähnlicher Ausstattung. Das zeigt sich am Autofokus, der nicht nur sehr schnell reagiert und standfest ist, sondern auch als automatischer oder wahlweise manuell einstellbarer Mehrfeld-AF ausgelegt ist. In bestimmten Situationen kann es hilfreich sein, nur mit dem zentralen AF-Messfeld zu fotografieren. Wir haben aber auch mit der AF-Automatik sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Belichtungszeiten reichen von langen 30 s bis zur 1/2000 s. Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik und manuelle Belichtungssteuerung ermöglichen variable Möglichkeiten wie bei einer D-SLR. Ebenso verfügt die Belichtungsmessung über die Varianten Mehrfeld, mittenbetont und Spot. Unter Wasser wird man es in der Regel bei der Mehrfeldmessung belassen.
Beim Weißabgleich kann man wählen zwischen Auto, manuell und fünf Presets - also Festwerten. Vernünftigerweise wird man den Auto - Weißabgleich wählen, der im Test sehr gut funktioniert hat. Die ISO-Einstellempfindlichkeit liegt je nach Bedarf zwischen ISO 64/19° und ISO 400/27°, wobei die Kamera mit ISO 400/27° erstaunlich rauscharme Bilder produziert. Neben dem großen 2,5-Zoll Monitor mit 115 000 Pixel verfügt die H1 noch über einen elektronischen Sucher mit ebenfalls 115 000 Bildpunkten. Bestückt wird die H1 mit zwei NiMH-Akkus, das Ladegerät wird mitgeliefert Erfreulich kurz ist die Auslöseverzögerung, die in der Weitwinkeleinstellung gerade mal 0,2 s beträgt. Dem gegenüber steht allerdings eine Einschaltverzögerung von 2,3 s. Ratsam ist es deshalb, die Kamera nicht auszuschalten, wenn die begründete Hoffnung besteht, dass bald wieder interessante Motive auftauchen werden.
Sie haben die Wahl, entweder mit 5 bzw. 3 oder 1 Megapixel zu fotografieren. Sinnvollerweise bleibt man bei der maximalen Pixelzahl und damit auch bei der höchsten Auflösung. VGA ist nur zum Videografieren und für eMails. Als Bildqualität steht JPEG in zwei Varianten (Fine und Standard) zur Verfügung. Wählen Sie Fine, dann bekommen Sie in Verbindung mit 5 Megapixel absolute Spitzenbilder in Farbe und Auflösung, die jeden Urlaubsfotografen hinsichtlich der Abbildungsqualität zufrieden stellen werden.
Zu erwähnen wäre noch der integrierte Kamerablitz, der im UW-Gehäuse als Masterblitz für den Digital-Adapter dient, über dessen Impulse der externe Amphibienblitz durch das Synchronkabel auslöst wird Tauchen Sie deshalb grundsätzlich mit vollen Akkus ab, weil bei jeder Auslösung auch ein Kamerablitz verschossen wird. Als Speicherkarte empfiehlt sich ein Memory-Stick mit 512 MB oder 1 GB.


BS Kinetics for Sony

Karbongehäuse, wie sie von BS Kinetics hergestellt werden, vertreten eine eigene Philosophie. Der Kunststoff Karbon ist einerseits ein High –Tech Material, andererseits haben viele UW-Fotografen immer noch gewisse Aversionen gegen alles, was nicht aus Metall besteht. Dabei ist Kunststoff mittlerweile auch in der UW-Fotografie ein absolut gängiges Material, das insbesondere für digitale Kompaktkameras eine ideale Schutzhülle darstellt, vor allem deshalb, weil man es auch als Normalverdiener noch bezahlen kann.
Karbongehäuse, die sehr individuell gefertigt werden, eignen sich deshalb besonders gut für wenig populäre digitale Kompaktkameras, Exotengeräte und auch solche mit unkonventionellem Aussehen. Das ist allerdings bei der Sony H1 nicht unbedingt der Fall. Ihr Aussehen gleicht durchaus einer kleinen D-SLR. Und sie ist auch nicht verbaut und kompliziert zu bedienen. Einziger Nachteil ist der fehlende Blitzschuh, weshalb man keinen Sony-Systemblitz anschließen kann.
Mit 17 Übertragungen einschließlich Auslöser ist das Sony BS Kinetics - Gehäuse mehr als üppig bestückt. Ohne, dass einem was fehlen würde, täten es aber auch ein paar weniger. Die Eingriffe funktionierten tadellos und waren auch im Wesentlichen übersichtlich angeordnet. An den stählernen Drucktasten könnte der Hersteller Material sparen. So lang müssen sie nicht sein und auch die Funktionswege könnten etwas kürzer ausfallen. Notgedrungen stehen die Tasten an bestimmten Stellen sehr eng aneinander. Ein Problem, das alle kompakten Digicams mit ihren multiplen und teilweise überzogenen Funktionen betrifft.
Der Einbau der Sony H1 ist simpel, irrtumsfrei und doch sehr sicher. Die Stativschraube zwingt die Kamera in eine vorgegebene Position, nachjustieren ist nicht erforderlich. Aufgrund der Stativschraubenanordnung können allerdings weder die Speicherkarte noch die Akkus bei installierter Kamera gewechselt werden. Störend ist das aber nicht, weil sich die H1 schnell  und umkompliziert entnehmen lässt. Ausgestattet ist das BS Kinetics Gehäuse serienmäßig mit einem hochempfindlichen optischen Leckwarner. Der Rotlichtbezirk könnte aber etwas höher am rückwärtigen Monitorfenster angeordnet sein. Vielleicht in der rechten unteren Ecke. Dort würde die Diode keine wichtige Anzeige verdecken.
Weil das UW-Gehäuse so dunkel wie ein Schwarzes Loch ist, sollte der Hersteller einen farbigen O-Ring (grün, rot, blau) mitliefern, damit man erkennt, ob die Dichtung eingelegt ist. Sehr gut gefertigt ist die wasserabweisende Umlaufkante, die gleichzeitig als Zentrierung für den Rückdeckel dient. Verschlossen wird das UW-Gehäuse mit moderat greifenden Spannverschlüssen, die man durchaus als frauenfreundlich bezeichnen kann.

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