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29. Festival Mondial de l’Image Sous-Marine, Antibes

by Rolf Sempert 11.02

Kein Zweifel, das Film- und Fotofestival das Daniel Mercier, Pierre Coton und ihre Mitstreiter vom SPONDYLE Club in Antibes da alljährlich auf die Beine stellen ist beeindruckend.

Bereits zum 29. mal (!) versammelte sich, wie jedes Jahr Ende Oktober, die Elite der internationalen Unterwasserfilmer und -fotografen im herbstlichen Juan les Pins um ihre Meister zu küren. Und wie jedes Jahr waren alle Beteiligten erneut von der Atmosphäre, dem Flair und dem, trotz aller Größe, familiären Touch der Veranstaltung begeistert.
Wo sonst können Sie Claudio Bertasini und David Pilosof mit Kurt Amsler fachsimpeln sehen und sich problemlos an dieser Diskussion beteiligen? Wo sonst sind Großproduktionen von BBC oder dem WDR ebenso in Wettbewerben vertreten und zu bewundern,  wie die –  teilweise bemerkenswerten – Werke aus den Amateurlagern weltweit? Nur in Antibes! Und nur in Antibes beginnt um  20.30 Uhr ein 3-stündiges Programm an dessen Ende die Aussteller noch immer für Fachgespräche zur Verfügung stehen. Antibes ist sicher auch Stress für Aussteller und Besucher. Insbesondere die Aussteller verlassen meist das Kongressgebäude nicht vor Mitternacht, wobei das Programm jeweils um 09.00 Uhr Vormittags beginnt!
Aber auch der Besucher ist, wenn er möglichst viel von den eingereichten Bildern und Filmen sehen möchte, gut beschäftigt. Es ist völlig unmöglich, alles zu sehen.  Dazu ist das Programm viel zu umfangreich. In 3 Sälen gleichzeitig sind Dias, Diaporamen und Filme zu sehen, und dies von Früh bis spät in die Nacht.
Jedes Jahr aufs Neue fragt sich der interessierte Beobachter aus Deutschland warum dieser, vermutlich weltweit wichtigste Wettbewerb von den deutschen Fotografen und Filmern schlicht ignoriert wird? Unter den ca. 300 Fotografen, die sich dem Wettbewerb stellten, finden sich gerade einmal 13 Deutsche! Darunter die, wie es in einem berühmten Film heißt ‚üblichen Verdächtigen’. Fotografen, die schon seit Jahren immer wieder ihre Arbeiten einreichen – jedoch kaum ein Neuer!  Wenn die UW-Fotografie im deutschsprachigen Raum sich dem internationalen Vergleich nicht stellt, wie soll sie sich dann fortentwickeln? Die nationale Nabelschau mag wohl für viele Bestätigung genug sein, aber nur der Wettbewerb mit den Weltbesten zeigt auf, wo man selbst steht! Scheuen unsere Fotografen den Vergleich? Schade! Immerhin mehr als die doppelte Anzahl Teilnehmer brachte zum Beispiel Russland auf die Beine (27) – sollte es im riesigen Russischen Reich wirklich mehr qualifizierte UW-Fotografen geben  als in Deutschland? Oder sind die russischen Fotografen einfach mutiger?
Die Binsenweisheit, dass, wer nicht teilnimmt auch nicht gewinnen kann, bestätigt sich zwangsläufig in den Siegerlisten  auch des diesjährigen Festivals. Wie schon seit einigen Jahren dominieren die italienischen und französischen Teilnehmer. Dies beruht jedoch nicht zuletzt auf ihrer schieren Masse. Über 50% aller Teilnehmer stammen aus diesen beiden Ländern.

Bei den Filmern ist das Bild, aus Sicht der deutschsprachigen Länder, etwas besser, es finden sich auch ein paar Namen – Rolf Brüning, Daniele Jörg, Robert Ziegler, -  auf den Siegerlisten. Ein schöner Erfolg auch für Mike Vulsteke und Oliver Kirsch deren Film ‚Maldivian nights’ aus der Kategorie ‚B’ (Kleinformat) wegen der Qualität der Aufnahmen, des Schnitts und der Tontechnik von der Jury in Kategorie ‚A’ -Großproduktionen – eingereiht wurde.

Insgesamt beteiligten sich über 600 Konkurrenten aus über 35 Ländern an den 43 Wettbewerben!.
1100 Dias, 400 Papierbilder, 120 Filme, das Festival beginnt aus seinen Nähten zu platzen. Dennoch, da bin ich mir sicher, werden fast alle der diesjährigen Besucher aus aller Welt im nächsten Jahr, dann bereits zur 30. Veranstaltung , wieder dabei sein!
Denn, wie gesagt, das Festival Mondial de l’Image Sous-Marine in Antibes ist einzigartig!

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