by Michael Goldschmidt 9.11
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Bislang hätte man Produkte für den anspruchsvollen Tec – Taucher nicht von einem Unternehmen mit Sitz in Tschechien erwartet. Die Zeiten haben sich
geändert, Europa wächst zusammen und nun kommen fertige Produkte vom östlichen Nachbarn und nicht nur, wie in der Vergangenheit von deutschen Unternehmen gerne genutzt – günstig produzierte Zulieferteile. Finn
Light hat sich auf die Bedienung von Tec – Tauchern spezialisiert, die eine robuste Lichtlösung mit langer Leuchtzeit und vernünftigen Preis suchen.
Ein Teil der in Deutschland tätigen
Hersteller anspruchsvoller Taucherhandlampen hat über viele Jahre den Weg einer zunehmenden Technisierung ihrer Produkte begangen. Wer einen BMW oder Mercedes als rollendes Statussymbol ansah, der wollte sich zumindest
mit einem vergleichbaren Lampenprodukt am Tauchplatz ordentliches Ansehen verschaffen.
Mittlerweile wurde man in Herstellerkreisen puristischer, es gibt die leistungsstarke LED - Leuchte im Alugehäuse mit
Batteriebetrieb oder der Verzicht auf minutiöse Leistungskontrolle nach dem Vorbild eines modernen Düsenjet, ehrgeizige Elektronik, die Geld kostet, die Leuchte aber um kein Lumen heller macht.
Technische Taucher
misstrauten den elektronischen Leuchtboliden – aus unserer Erfahrung zu unrecht – und setzten stets auf einfach gestaltete Produkte ohne Schnickschnack. Oberste Priorität dabei ein einfaches Handling beim
Ein – und Ausschalten sowie lange Leuchtzeit. Das ganze mit einem zuverlässigen Leuchtmittel.
Nun, der Elektronik können sich die Tekkies heute nicht mehr entziehen, denn das angesagte Leuchtmitttel ist heute
die LED, die nicht ohne Schaltkreise zur Steuerung betrieben werden kann. Und geht es um kleine und zugleich extrem leistungsstarke Akkus, kommen nur Lithium – Ionen – Zellen in Frage, die ihrerseits
elektronische Steuerungen benötigen.
Finn Light hat die LED - Technik mit Lithium – Ionen – Akkus in verschiedenen Lampenprodukten vereint auf den Markt gebracht.
Geht es darum, einen Testbeitrag
mit ausführlicher Produktbeschreibung zu produzieren, dann hält uns Finn Light an kurzer Leine. Das Produkt beschränkt sich auf geradlinige, schnörkellose Features.
Im Handling und in LED - Bestückung gibt es je zwei
Varianten, eine Handleuchte mit integriertem Akku und eine Tankversion, das wahlweise mit einer oder drei LED`s.
Über die Leistungsdaten des Lithium – Ionen – Akkus informiert der Hersteller nicht. Die
Zellen sind jeweils für die „Short“ – Version (Handleuchte) und „Long“ – Version (Akkutank) identisch, mit unterschiedlichen Leuchtzeiten.
Lampenkörper, Lampenköpfe und Akkurohre sind aus
Aluminium gefertigt und eloxiert. Die geprüfte Einsatztiefe liegt bei 200 Meter. Das Glas ist bruchfest und schockresistent aus Borosilikat hergestellt.
Die Leuchte wird mit Drehung am Rändelring des Lampenkopfes
geschaltet. Ein einfaches System, wie es Tec – Taucher von den vielfach verwendeten Leuchten im Kunststoffmantel her kennen.
An oder aus, keine Dimmung, keine Wahlmöglichkeiten, ob bei der Finn
Light 1400 nur eine oder zwei der drei LED`s aktiviert werden sollen. Es wird entweder eine Lichtmenge von 750 oder 1400 Lumen abgegeben, je nach Modell.
Diese eindeutige Steuerung wird von Tec – Tauchern ganz
klar bevorzugt. Man hat mit seinem Atemluft – Management und den diversen Computeranzeigen ohnehin genug zu tun, da bleibt keine Zeit, irgendwelche Spielereien mit der Hauptlampe zu veranstalten.
Ob Tank- oder
Stablampe, beide Versionen werden mit einem ausgezeichnet geformten und funktionellen Goodman Handle ausgeliefert. Damit ruht die Leuchte oder der Lampenkopf entspannt auf dem Handrücken.
Die Tankversion lässt den
User mit der Frage nach der Befestigung nicht im Regen stehen, dafür ist eine Halterung am Tank befestigt, durch den der Flaschengurt gefädelt wird Die Kabelverbindung vom Akkutank bis zum Lampenkopf misst einen
Meter.
Mit verschieden gefärbten Ringen, die über den Lampenkopf gezogen und in einer vorbereiteten Nut fixiert werden, kann man leicht sein eigenes Lampensystem markieren.
Im Einsatz
Erst unter Wasser kann man ein Produkt wirklich beurteilen. Dazu hatten wir eine Finn Light long 750 im Einsatz.
Der am Flaschengurt befestigte Akkutank mit gerade
mal 530 Gramm Abtrieb (inkl. Leuchtenkopf und Goodman Handle) reißt in die Gewichtsbilanz eines Tec – Tauchers kein großes Loch. Da gilt es ganz andere Auf- und Abtriebsvolumina zu kontrollieren und diese 530
Gramm bleiben während des ganzen Tauchgangs gleich. Das auf 6° punktuell konzentrierte Lichtbündel weitet bei guten Sichtverhältnissen die beleuchtete Fläche bei 3 Metern Abstand auf einen Durchmesser von 80
Zentimetern. Der Raum um den Lichtkern wird außerdem erhellt, so dass kein scharf zentrierter Lichteindruck entsteht.
Die Lampenschaltung mittels Drehung am Lampenkopf funktioniert auch mit dicken Handschuhen
einwandfrei. Mit 6 Stunden Leuchtzeit bleiben für einen anspruchsvollen Höhlentauchgang genügend Reserven, ambitionierte Sporttaucher haben für mindestens 4 Tauchgänge genügend Reserven.
Fazit
Finn Light als neues Unternehmen im Bereich UW-Lichttechnik bietet hochwertige Verarbeitung, ein einfaches Bedienkonzept, modernste und zugleich robuste Technik zum
bezahlbaren Preis. Hier hat sich ein Mitbewerber im Markt installiert, der etablierten, auf das Tec –Segment ausgerichteten Anbietern, das Wasser reichen kann. Wir sind gespannt darauf, wie sich deren Produkte
entwickeln werden.
Finn Light wird im deutschsprachigen Raum von Atomic / Aquatics vertrieben.
Fakten: Datenblatt als PDF
Preise
Die empf. VK’s sind:
750 Short: 529,- €
750
Long: 739,- €
1400 Short: 549,- €
1400
Long: 749,- €
www.finnsub.com/de/home/