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Dauerhafte Bekämpfung von unerwünschter Unterwasservegetation durch lichtdichte Folien

by Alexandra Hösch 6.06

Folie wird zur Ausbringung vorbereitet © A. Hösch

Bewuchs am Folienrand © A. Hösch

Folie wird aus dem Wasser geholt © A. Hösch

Stufe 1 © A. Hösch

Stufe 2 © A. Hösch

Natürliche Badeseen oder Kiesgruben, die auch von Tauchern genutzt werden zeigen immer häufiger eine unerwünschte Ausbreitung von Algen, die den für die Wasserqualität notwendigen Bestand ursprünglicher Wasserpflanzen verdrängen oder gänzlich absterben lassen.  Mit Hilfe eines neu entwickelten Foliensystems der Biologin Alexandra Hösch können die zumeist durch Überdüngung eingetragenen Algen bekämpft und der Weg zur aktiven Geässerpflege frei gemacht werden.  

Die Aufgabe der lichtdichten Folie ist es unerwünschte Unterwasservegetation und deren Wurzelorgane dauerhaft zu bekämpfen. Ein wesentlicher Gedanke besteht darin, die Pflanzen nicht mechanisch oder chemisch zu bekämpfen, sondern den Pflanzen mit Hilfe einer schwarzen Folie das Sonnenlicht zu nehmen, um sie dadurch quasi zu ersticken.
Zur Eindämmung des Pflanzen- und Algenwachstums ist es meist üblich die störenden Pflanzen unter Wasser abzumähen oder auszureißen. Diese Methode bringt jedoch nur einen kurzfristigen Erfolg, da die Pflanzen nach dem Abmähen bzw. Ausreißen aus den im Sediment verbleibenden Sprossabschnitten und Wurzelorganen  nachwachsen. Durch die mechanischen Entfernung bilden sich zudem Bruchstücke, die zu einer weitern Ausbreitung der unerwünschten Art führen können. Darüber hinaus ist das Abmähen von Pflanzen relativ aufwendig und teuer.

Die versenk- und hebbare Folie weist einen daran befestigten Hohlkörper auf, der wahlweise mit Luft oder Wasser befüllbar ist. Das Folien-Schlauchsystem wird an Land mit Luft befüllt und mit einem Boot zu der Stelle im Gewässer gebracht, an der die Folie liegen soll. Bei weiter entfernten Wirkorten wird die Folie mit dem Boot an Ort und Stelle gebracht und mit Luft befüllt, damit sie sich auf dem Wasser ausbreitet. Dann wird das Folien-Schlauchsystem mit Wasser befüllt und sinkt ab. Ist die Vegetation hoch, so ist es sinnvoll, die Folie mit Steinen zu beschweren, so dass die Vegetation unter der Plane heruntergedrückt wird. Nach ca. 6 Monaten ist die unter der Plane gelegene Vegetation samt ihrer Wurzelsysteme abgestorben. Die Folie kann jetzt gehoben werden. Der Schlauch kann vom Boot aus mit Luft befüllt und die Folie verschoben werden.
Der nun brachliegende Gewässergrund kann mit einer gewünschten  Unterwasservegetation neu besetzt werden. Wenn kein Besatz vorgenommen wird, ist der Gewässerboden der natürlichen Entwicklung überlassen.
In den Abbildungen Stufe 1 und Stufe 2 ist eine mögliche  Vorgehensweise bei der Folienauslegung dargestellt. So können etwa 10 Folien mit einer Fläche von je 25 m2 gekoppelt werden, so dass eine zusammenhängende Fläche von 250 m2 abgedeckt wird. Sind die Pflanzen unter der Folie abgestorben, werden die Folien, wie in Stufe 2 dargestellt, auf die rechte und linke Seite der nun brachliegenden Fläche verlegt. Befindet sich die unerwünschte Vegetation auch ober- und unterhalb der entstandenen Brachfläche, ist es sinnvoll auch hier jeweils 4 Folien auszulegen. Nach dem Absterben der Vegetation unter den einmal verschobenen Folien sind 600 m2 von der störenden Unterwasservegetation befreit.

Referenzen über Flachseensanierung
Wasserwirtschaftsamt München
Herr Matthias Junge


 
Praterinsel 2
80538 München
Tel.: 089 21233116

Landesamt für Wasserwirtschaft
Herr Dr. Erik Bohl
Demollstraße 31
82407 Wielenbach
Tel.: 08811 185114

Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V.
Herr Jens Mählmann
Annaberger Straße 240
09125 Chemnitz
Tel.: 0371 5274240

Bezirksfischereiverband Oberfranken
Herr Albert Schütze
Adolf - Wächterstr. 37
95447 Bayreuth
Tel.: 0921 54520

Naturpark Fichtelgebirge
Herr Kreipe
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Stadtamt Kitzbühel – Hinterstadt
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