UnterWasserWelt - das Onlinemagazin seit 1999
zum aktuellen Magazin UnterWasserWelt
FWT-Schulz Taucherhandlampen © UWW

Infos zum Thema LED Lichttechnik in Taucherlampen vom FWT Entwicklerteam

Welche LED nimmt man wann?
Und warum reicht die Angabe der Farbtemperatur (in Kelvin) nicht aus?

Als die ersten LED-Lampen auf den Markt kamen, gab es fast ausschließlich das kalte weiße Licht - teilweise fast schon bläulich.
Die Taucher waren aber die Halogen-Lampen gewohnt, mit  ihrem warmen Farbton. Sieht schick und gemütlich aus, wollten die meisten weiterhin haben.
Profis haben aber auch da schon wenigstens HLX-Brenner verwendet, die nicht so stark farbstichig waren oder sogar Xenon-Brenner mit einem sehr weißen, dem Tageslicht ähnlichen Farbton.

Bei den heutigen LEDs haben wir nur die Wahl zwischen WARM, KALT oder KW (Kalt+Warm).

Wann nimmt man nun welche?

Wenn man nur die Wahl zwischen WARM und KALT hat, ist es die Frage, was man damit will.
Nur "bunte Natur" schauen oder Fotos und Videos erstellen.
Wer nur anschauen will, kann gerne die WARM-LEDs verwenden, aber wer Aufnahmen machen will, sollte sich da die Technik mal anschauen.

LEDs haben nur eingeschränkte Farbwiedergabe. In weißem Licht sollten alle einzelnen Farbtöne des Lichtspektrums gleichmäßig vorhanden sein.
Bei LEDs ist das leider nicht der Fall, es gibt immer wieder unterschiedlich starke Lichtfrequenzen, die das Bild also verfälschen.
Daher die auffällig kalte Wirkung der KALT-LEDs.

Wer das nun mit einer WARM-LED ausgleicht, tut seinen Aufnahmen damit aber nichts wirklich Gutes. Hier wird nämlich der Rotanteil deutlich verstärkt wiedergegeben, während andere Elemente des Spektrums verringert werden. Hart formuliert wird das Bild/Video "versaut". Wer also Bildbearbeitung betreiben will, würde mit einer KALT-LED eine neutralere Farbwiedergabe erreichen.

Wer nun unter Wasser auch noch im Unterwasser-Modus (Weiß-Abgleich) der Kamera arbeitet und das Licht nur zusätzlich verwendet, hätte dann mit einer WARM-LED eine doppelte Farbverschiebung, denn der Unterwasser-Modus verstärkt ja auch schon die roten Frequenzen.

Die Wahl KALT oder WARM sollte für Foto und/oder Video dann doch eher KALT sein.

Da aber auch bei der Kalten LED nicht alle Frequenzen gleich sind, haben wir die KW-Köpfe entwickelt, die beide LED-Typen gleichzeitig verwenden.
Auf diese Art werden die Einschränkungen im Frequenzbereich der einen LED-Farbe, durch die zweite LED-Farbe ausgeglichen. So kommen wir zu einem recht homogenen Farbverlauf.
Mit den KW-Köpfen sollte die Kamera im Weiß-Abgleich aber eher auf Tageslicht eingestellt sein, um bestmögliche Wiedergabe der natürlichen Farben zu erreichen.


Was sagt die Farb-Temperatur?

Nun geben LED-Hersteller immer gerne die Farbtemperatur an, gemessen in Kelvin. Das ist aber über das gesamte Spektrum gemessen und gibt keine Auskunft über die Verteilung.
So hat Tageslicht ca. 5000K - dort aber mit allen Farben gleichmäßig vertreten.


WARM-Ton-LEDs haben ca. 3000k, KALT-LEDs meist 5500-6100K Es gibt sogar welche mit 4500-5000K, aber trotzdem ist das Spektrum nicht identisch zu Tageslicht, weil eben einzelne Frequenzen schwächer und andere verstärkt sind.

Bei Verwendung beider LED-Typen gleicht sich das aus, ist aber eben NICHT nur über den Kelvin-Wert abzubilden. Deswegen geben wir bei den KW-Typen keine Farbtemperatur an - aber das Vergleichsbild beweist das Ergebnis.

KW-Köpfe haben wir für fast alle unserer Lampen im Programm - die anderen Hersteller haben bis zum heutigen Tag NOCH nicht nachgezogen.
Wir rechnen aber damit, dass auch die anderen dem Beispiel folgen werden, denn die Physik gilt nun einmal für alle gleich.

zurück