|
Inhaltsübersicht |
|
by UWW 10.07
Gar nicht selten ist unbedarfter oder zufälliger Kontakt mit Lebensformen, die unter Wasser beheimatet sind, Anlass für eine schmerzhafte, wenn nicht
gar gesundheitlich sehr ernste Problematik. Das im Verlag Müller Rüschlikon erschienene Buch „Giftige und gefährliche Meerestiere“ will in erster Linie unliebsame Überraschungen vermeiden helfen, im Akutfall
Tipps und Anleitung zur Erstversorgung geben.
Bei weitem nicht alles, was unter Wasser wächst und schwimmt, hat das Potential dem Taucher im Zweifelsfall den Spaß zu verderben. Der Drang mancher
alles Berühren zu müssen und die Lebensformen im Riff als Streichelzoo zu begreifen, hat spätestens beim Kontakt mit einer Feuerkoralle ein Informationsbedürfnis in Gang gesetzt, wie man sich zukünftig vor
unliebsamen Überraschungen schützen kann.
Manche Spezien finden sich im taucherischen Allgemeinwissen bereits als schön aber giftig festgeschrieben, dennoch gibt es immer wieder Aktionen, die man Mutproben
gleichstellen darf und selbst verschuldet zu Verletzungen oder gar zum Tode führen, wie im Fall eines bekannten US-Tierfilmers, der von einem Rochen ins Herz gestochen wurde.
Quallen hält man traditionell gerne
auf Abstand, doch bei weitem nicht alle Arten haben Nesselzellen, die in erster Linie zum Nahrungserwerb dienen. Wesentlich unbedarfter verhält man sich Anfangs der Tauchkarriere Weich- und Hartkorallen gegenüber
– bis man schmerzhafte Erfahrungen ins Logbuch schreiben kann. Die brennenden und lange Zeit nässende Schwellungen verursachende Kontakte mit Blumentieren sind nicht immer vermeidbar, wenn etwa eine
deutliche Strömung ins Spiel kommt.
Wie man Probleme bereits im Ansatz vermeidet oder sich dann am besten selbst helfen kann, wird im Buch ausführlich beschrieben.
Medizinisches Fachwissen wird von Dr.
Dieter Schmidt eingebracht, der die von der Biologin Kathrin Herzer zusammengetragenen Beispiele für mehr oder weniger gefährliche Berührungen aus Sicht des Arztes eingehend bespricht.
Der Part der Biologin
bezieht sich auf die Sortierung der Arten, Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten, Verbreitung, Lebensraum und Verhaltensweise, den Giftapparat und das Gift. Der Mediziner klärt über Risikogruppen auf, stellt die
Symptome dar und erklärt Erste Hilfe Maßnahmen. In einem Register sind alle im Zusammenhang von Verletzungen möglichen Symptome noch einmal zusammenfassend aufgelistet, von Allergie bis Zungenmuskulatur, mit
Verweisen auf die Seiten des Buches, in denen ausführliche Stellungnahmen zu finden sind.
Mit Herbert Frei fand man einen seit über zwei Jahrzehnten weltweit tätigen Unterwasser – Fotograf und
UnterWasserWelt - Autor, dessen Archiv neben den Standardmotiven zum Thema auch die seltensten und giftigsten Spezien zu bieten hat, die oft genial getarnt im Riff, auf oder unter dem Sandgrund verharren.
Wie
stets kann man den Leitspruch anwenden: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Um weltweit ein Stück informierter durchs Riff zu streifen ist dieses Buch sicher ein guter Ratgeber im reisefreundlichen
Format.
Fakten
Titel: Giftige und gefährliche Meerestiere
Autoren: Herbert Frei, Kathrin Herzer,
Dr. Dieter Schmidt
Seiten: 204
Abbildungen: ca. 150 Farbfotos
Ausführung: Gebunden, Hardcover
Format: 170 x 210 mm
ISBN: 978-3-275-01601-3
Erscheinungstermin: Oktober 2007
Preis in Deutschland:
€ 19,95
Verlag: Müller Rüschlikon
www.paul-pietsch-verlage.de