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by UWW 10.07
Gleich 4 neue Riff-Führer vom Altmeister Helmut Debelius liegen der Redaktion vor. Denken wir gut 20 Jahre zurück, so war nahezu jeder Taucher am Roten
Meer mit einem „Debelius“ ausgestattet. Heute sieht es anders aus, man gönnt sich nun Tauchziele, die man mit dem Blick ins Auge eines Weißen Hais krönen möchte. Die vitale Wirklichkeit in den Riffen
verschließt sich immer mehr den Tauchern, die auf eine Lampe und ein Bestimmungsbuch verzichten. Vielleicht sind deshalb die aktuellen Riff – Führer nicht mehr in einer Paperback – Ausgabe in Produktion
gegangen.
Ja, es ist bedauerlich, das immer mehr Taucher immer weniger Interesse an dem zeigen, was sich im großen Naturaquarium vor ihrer Maske so abspielt. Wer mit wem, wessen Feind bist du und
welchen Namen hat man dir gegeben, all das spielt häufig im Verlauf von Tauchgängen keine große Rolle mehr. Viele der vorausschwimmenden Guides haben entweder keine Ahnung von dem, was um sie herum in der Natur
geschieht oder keine Lust es den ihnen anvertrauten Gästen zu vermitteln. Hauptsache man hat Strecke gemacht und alle sind nach 45 Minuten wieder an Land oder an Bord.
Helmut Debelius widmet sich nach wie vor der
Aufklärung, der Vermittlung von Know How, möchte in Fotos und Texten in die Lebensgemeinschaften der Riffe einführen.
Unermüdlich arbeitet er an Bestimmungsbüchern und Riff – Führen, die in ihrer
inhaltlichen Organisation legendär und vorbildlich sind. Er hat es verstanden jene an maritimer Fauna und Flora Interessierten mit Grundlagenwissen auszustatten und weiterzubilden, die von der Unterwasserwelt an
sich bereits fasziniert sind, viele andere brachte er auf den richtigen Weg die Augen zu öffnen und das Tauchen nicht nur des Schwebens wegen zu praktizieren.
Das Rote Meer, der Indische Ozean, das Mittelmeer mit
dem Atlantik sowie Südostasien sind nun als seine neuesten Riff – Führer veröffentlicht worden.
Die zu den beschriebenen Spezies formulierten Texte, das informative Umfeld haben von je her Standards
kreiert, daran hat sich bis heute nichts geändert. Auch der Anspruch sämtliche veröffentlichten Spezies in Abbildungen vorzustellen, die sie lebendig im angestammten Lebensraum portraitieren, ist unverändert.
Und so nimmt Helmut Debelius, der die meisten Fotos selbst produzierte, gerne hin, dass das eine oder andere Bild nicht gerade für die Einsendung zu einem Fotowettbewerb geeignet ist, Hauptsache, es ist
authentisch.
Und natürlich haben wir eine böse Probe aufs Exempel gemacht, reproduziert sich Helmut Debelius bei seinen Bilddarstellungen in den unterschiedlichen Riff-Führen selbst und verwendet bei gleichen
Fischfamilien die gleichen Abbildungen? Eigentlich hätten wir uns diesen Test ersparen können, denn sein Archiv ist so umfangreich und sein Perfektionismus so groß, dass es müßig war, hier einen Kritikpunkt finden
zu können.
Fazit
Nein, die Arbeit, die sich Helmut Debelius mit seinen Bestimmungsbüchern, seinen Riff-Führen macht, hat auch heute noch ihre absolute
Berechtigung. Den Hintergrund des Tauchsports hat er seit vielen Jahren tiefgreifend bereichert und wird es mit seinen Publikationen weiterhin tun.