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by Bernd Humberg 8.02

Das hatten sich die 80 Mitglieder vom Poseidon Tauchclub Dessau e.V. so niemals vorgestellt – bis die große Flutwelle kam...

Katastropheneinsatz mit Mares-Technik

Das hatten sich die 80 Mitglieder vom Poseidon Tauchclub Dessau e.V. so niemals vorgestellt: Die Hochwasserwelle der Elbe erreichte am 16. August ihre Heimat und drohte die Bauhaus-Stadt sowie angrenzende Gebiete zu überfluten. Für die Tauchergruppe des Vereins sowie der ortsansässigen Tauchschule „Poseidon“ war nun klar, dass sie ihr Können zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen werden. Zusammen mit den Kräften der Bundeswehr und des THW sollten die Deiche gesichert und verstärkt werden. Am 16. und 17. August waren die Deichanlagen am Leiner See zur Sicherung der Ortslage Waldersee an der Reihe. Am 18. August musste der Schwedenwall zum Ort Waldersee gesichert werden. Am 20. August ging es zu den Deichen am Randgebiet Dessau-Ost zur Sicherung der Ortslage Mildensee und der A9 bei Vockerode – bisher mit Erfolg ! Die Tauchergruppe, vielfach mit Tauchequipment von Mares ausgerüstet, brachte dabei mit Sandsäcken beschwerte Folien von der Deichkrone bis zum Grund aus. Es war keine leichte Arbeit, die bis in maximal 7 Meter Tiefe bei ca. 5 cm Sicht durchgeführt wurde. Die Ausbringung der Folien sowie die Erkundung von kritischen Bereichen war nur durch Tasten im „Blindflug“ möglich. Jeder Taucher wurde durch Leinen mit seinem Signalmann gesichert. Ein gutes Briefing sowie eine Fluchtplanung, das Überbleien gegen Strömungseinflüsse und das Arbeiten ohne Flossen waren Voraussetzung. Die Tauchzeiten betrugen maximal 90 Minuten, danach gab es 3 Stunden Pause.
Doch nicht immer lief die Arbeit reibungslos: Torsten Spieler war am Vormittag des 18. August zum Folienverlegen am Schwedenwall eingesetzt, als der Deich in ca. 50 Meter Entfernung brach und sich enorme Wassermassen in Bewegung setzten. Sofort wurden Torsten und sein Buddy an Land gezogen. Dabei rutschten und schlidderten sie, mehr fallend als laufend auf dem völlig durchweichten Deichrest zum Fahrzeug. Die Ablösung, warf sofort die Geräte ab und es begann die Flucht vor dem Wasser (ca. 25 Fahrzeuge von THW, Feuerwehr und Tauchergruppe). Gott sei Dank: Es kam niemand zu Schaden. Torsten Spieler wohnt im Ortsteil Waldersee und musste nach diesem Deichbruch mit ansehen, wie sein Haus im Wasser versank.

Die Tauchergruppe besteht aus: Marco Lorenz, Jörg Thürsam, Torsten Spieler, Igor Hoffmann, Dagobert Gelhar, Gunther Hennig, Cindy Greiling, Ronald Schnelle.

Mehr über die Tauchschule Poseidon http://www.poseidondivers.de/

Spendenaufruf - Hilfe für die Opfer

Die Deutsche Telekom hat in Zusammenarbeit mit der ARD und der "Bild"-Zeitung eine Telefon-Spendenaktion gestartet. Nach dem Wählen der 01 90 / 00 40 06 erhält der Anrufer zunächst eine kostenfreie Ansage. Nach einem Signalton werden einmalig 3 Euro je Telefonat mit der nächsten Telefonrechnung abgebucht. Die Deutsche Telekom gibt diese 3 Euro direkt an die Hilfsaktion weiter. Die Hotline ist nicht aus den Mobilfunknetzen, sondern nur aus dem Festnetz der Deutschen Telekom erreichbar.
Angesichts der verheerenden Schäden durch das Hochwasser im Süden und Osten Deutschlands haben diverse Hilfsorganisationen zu Spenden für Betroffene aufgerufen:


Diakonisches Werk
Stichwort: Hochwasser
Postbank Stuttgart
Bankleitzahl: 600 100 70
Konto-Nr. 502 707

Deutsches Rotes Kreuz
Stichwort: Nachbarn in Not
Bank für Sozialwirtschaft
Bankleitzahl: 370 205 00
Konto-Nr. 41 41 41