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© UWW / Herbert Frei

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Blitzen mit der 400D

Canon regelt die Blitzbelichtung mit der hauseigenen E-TTL, mittlerweile in der zweiten Generation als E-TTL II. Der integrierte Pop-Up Blitz kann unter Wasser nicht im Ikelite - Gehäuse genutzt werden. Auch das Anbringen eines Systemblitzes stößt auf Widerstände, weil das UW-Gehäuse über eine hauseigene Blitzarmbefestigung verfügt und die Stecker/Buchsen-Verbindung nur 5-polig ist. Ikelite liefert stattdessen spezielle Amphibienblitzgeräte mit herkömmlicher analoger Nikon-TTL, deren Signale mittels TTL-Konverter quasi kommunikationsfähig mit der D-SLR werden. Der TTL-Konverter ist eine Ikelite - Entwicklung und kann leider nur erworben werden, wenn man das zugehörige Ikelite - Gehäuse kauft. Er ist zudem so konzipiert, dass die TTL-Blitzbelichtung nur mit Ikelite-Blitzgeräten funktioniert. So jedenfalls eine Firmenaussage. Wer sich dafür interessiert, muss deshalb voll und ganz bei Ikelite einsteigen. Inklusive Blitzarm und Synchronkabel. Das hört sich nun schlimmer an als es ist. In Wirklichkeit hat diese Firmenphilosophie neben dem Bindungseffekt auch handfeste Vorteile für den Benutzer. Denn alles passt zusammen, lässt sich problemlos adaptieren und funktioniert ohne Kompromisse.
Im Gegensatz zu asiatischen und europäischen Blitzgeräteherstellern löst Ikelite das Canon TTL-Problem mit 5 statt mit 6 Pins in den Blitzbuchsen. Unseres Erachtens ohne spürbare Einschränkung, denn die Bilder waren samt und sonders korrekt belichtet. Auch mit zwei Blitzgeräten im Verbund gab es wenig Ausrutscher. Kleine Minuskorrekturen von 0,5 bis 1,0 Blenden waren gelegentlich im Weitwinkelbereich erforderlich. Das Doppelblitzkabel ist so ausgelegt, dass der linke Ikelite - Blitz die Kamera ansteuert und der rechte Blitz quasi nur mitläuft, aber ebenfalls TTL - blitzbelichtet. Das hat zur Folge, dass beim Einsatz von zwei Blitzgeräten der linke Blitz immer eingeschaltet sein muss, sonst zündet der rechte nicht. Eigentlich fällt einem das in der Praxis nicht auf, weil bei Adaption von zwei amphibischen Blitzgeräten meistens beide gezündet werden.
An dieser Stelle brechen wir eine Lanze für das Fotografieren mit zwei Blitzgeräten, auch mit Makroobjektiven. Die Ausleuchtung ist selbst mit schlampig positionierten Blitzgeräten immer besser als mit nur einem einzigen Blitz. Ikelite Digital - Blitzgeräte können untereinander unbedenklich kombiniert. Sie müssen also nicht notwendigerweise zwei Großblitze verwenden. In vielen Fällen tut es auch ein kleiner DS 51 in Kombination mit einem DS 125. Recht komfortabel geht es zu, wenn der große DS 200 zum Einsatz kommt. Ganz wichtig: Sollten Sie schon Ikelite - Fotograf sein und mit einem alten Single- oder Doppelblitzkabel fotografieren, können Sie diese Cords nicht mehr weiterverwenden. Die neuen Ikelite Digital - Blitzkabel unterscheiden sich von den alten Analog - Blitzkabeln durch einen blauen Ring. Nur diese sind TTL-fähig mit den Digital-Konvertern in den Ikelite - Gehäusen.

Ikelite-Blitz DS 125

Bei der Bestellung des Testgehäuses fiel unsere Wahl auf den DS 125. Im Ikelite - Blitzprogramm ist er die vernünftigste Wahl. Während der DS 51 eher als Makroblitz durchgeht und der bullige DS 200 schon den Weg ins Profilager angetreten hat, steht der DS 125 für die moderaten Ansprüche von Einsteigern, Urlaubfotografen, aber auch engagierten Amateuren.
Der DS 125 besteht wie alle Ikelite - Produkte aus Kunststoff, ist nur mäßig schwer, aber sehr robust und gilt allgemein als ausgereift und zuverlässig. Wir hatten jedenfalls keine Probleme mit der Technik. Weil sich der Blitz zweiteilen lässt (Akku kann getrennt transportiert werden), ergeben sich am Flughafen keine signifikanten Probleme. Man kann ihn deshalb auch im Handgepäck mitnehmen. Die Trennung des Akkus von der Elektronik ist eine mechanische Glanzleistung aus Drehschieber und Arretierungshebel. Aber aufpassen! In der Eile und ohne Brille kann man den Verschluss auch falsch herum betätigen, dann sind gute Nerven angesagt, bis man alles wieder im Lot hat.
Seitlich befinden sich die Bedienelemente. Auf dem Akkuteil sitzt der Drehschalter für Test/Off/On/Pilotlicht. Dieser Schalter kann gegen unbeabsichtigtes Einschalten arretiert werden. Das Pilotlicht ist hell und leicht streuend. Beeindruckend ist die Leuchtdauer des Halogenlichtes, das auch nach einer Stunde und 100 Blitzbildern noch unermüdlich weiter brennt. Anders als bei den neuen LED-Leuchten ist das Licht warm und angenehm für die Augen.
Im Vorderteil befindet sich der Schalter für TTL/Full/1/2-Last/1/4-Last und /1/8-Last. Ebenso die Ready - Lampe, eine Anzeige wenn der Blitz an der Leistungsgrenze angekommen ist und eine Kontrollleuchte für korrektes Blitzbelichten. Die korrekte Blitzbelichtung würden wir aber aus praktischen Gründen am Monitor der D-SLR begutachten, das ist sicherer. In der Regel wird man den DS 125 auf TTL stellen und das auch so belassen. Wir haben festgestellt, dass die automatische Blitzbelichtung im Nah- und Makrobereich sehr gut funktioniert. Wird ein Weitwinkel bzw. ein Fisheye verwendet, sind zwei Blitzgeräte erforderlich, die mit leichter Minuskorrektur beaufschlagt werden müssen. Diesen Part hat Ikelite perfekt gelöst. Am UW-Gehäuse befindet sich am Rückdeckel der Eingriff auf die Plus/Minus-Korrektur der Blitzbelichtung. Geregelt wird diese aber nicht über die Kamera, sondern vom TTL-Konverter. Die Skala beweget sich zwischen -2 Blenden und + 2 Blenden. Schon allein dieses Feature könnte und sollte den einen oder anderen dazu bewegen, bei Ikelite einzusteigen. Kein langwieriges Suchen der Blitzbelichtungskorrektur in einem Menü oder auf einem Mini-Display. Groß und übersichtlich präsentiert sich der Eingriff mittels Druckknöpfen. Leicht und schnell zu bedienen…auch mit Handschuhen. Hier zeigt sich der praktische Wert einer Fotogerätschaft, die komplett aus einer Hand für den Einsatz vor Ort entwickelt und gefertigt wurde.
Für dezente und warme Farbtöne liefert Ikelite pro Blitz einen Diffusor, der vorne am Reflektor befestigt wird. Wir würden ihn allerdings nur bei Nah- und Makroaufnahmen verwenden, weil er etwa zwei Blenden Licht schluckt. Im Süßwasser haben wir damit Fische fotografiert und eine hervorragende Bild- und Farbqualität erzielt. Insbesondere weißliche Farbtöne verschieben sich ganz dezent ins Rosarote ohne aber unangenehm zu wirken. Somit werden Weißfische wie Rotaugen, Brachsen und Döbel angenehmer für das Auge wiedergegeben. Digitalkameras, das ist bekannt, haben hier immer noch erhebliche Schwachpunkte.
Der DS 125 kann ohne erheblichen Umbauaufwand nur an Ikelite eigenen Blitzarmen verwendet werden. Die metallenen Blitzarme sind mehr oder weniger mit dem Blitz verheiratet. Abnehmen ist nur mit etwas Bastelaufwand möglich. Wenn Sie sich dieses Gefummel ersparen wollen, dann lassen sie alles beieinander. Am einfachsten trennt man Blitz und Arm durch Lösen einer Kreuzschlitzschraube am unteren Kugelgelenk. Schraube aber nicht verlieren oder verlegen, sonst wird es problematisch.
Zu beachten ist noch bei der Kombination von unterschiedlich großen bzw. unterschiedlich starken Ikelite-Blitzgeräten im Verbund, dass der stärkste Amphibienblitz immer links montiert sein sollte, weil er die Kamera ansteuert und bei Ausfall des kleinen Blitzes weiterhin im TTL-Blitzbetrieb weiter betrieben werden kann.


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