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Informationen
Anreise
Etwas beschwerlich, denn man fliegt über Singapur nach Mando und von
dort in einem propellerbetriebenen Banane nach Sorong. Die fliegende Kiste ist so eng, dass selbst das Handgepäck im Frachtraum verstaut werden muss. Die teure und geliebte UW-Kamera auf dem Schoß behalten ...das geht
nicht, weil sich dort ein Eingeborener niederlässt, der keinen Sitzplatz gefunden hat.
Guter Service bei der Heimreise: Das Gepäck wird von der Schiffsleitung automatisch am Flughafen eingecheckt. Wer Landtouren
unternehmen will, kann sich die von der Kararu organisieren lassen.
Irian Jaya
Wird von den Eingeborenen Westpapua genannt. Der Name Irian Jaya
erinnert die Einheimischen an die indonesische Besatzung. Hauptstadt ist Manuquari, aber die Hafenstadt Sorong, eine Wellblech-Town, wird als die heimliche Hauptstadt betrachtet. Die Einwohner von Irian Jaya nennen sich
Papua.
Pradiesvögel
Nach Recherchen von Historikern soll die erste Begegnung mit den geheimnisvollen Paradiesvögeln 1521-1522 erfolgt sein, als der
Weltumsegler Magellan die Insel Neuguinea besuchte. Er brachte auch einige ausgestopfte Bälge mit nach Europa, die bei den Adeligen in Europa auf großes Interesse stießen.
Den Namen Paradiesvögel gab ihnen der
Holländer Jan van Linschoten etwa um 1590. Die geheimnisvollen Geschöpfe wurden als göttliche Vögel bezeichnet, weil die beinlosen Bälge die Phantasie der Leute dahingehend beeinflusste, dass angenommen wurde,
Paradiesvögel lebten Zeit ihres Lebens in der Luft, paarten sich im Fluge, lebten vom Tau des Morgens und zogen auch ihre Jungen im Flug groß. Nur zum Sterben berührten sie den Boden.
Dieser Glaube hielt sich
Jahrzehnte. Erst als der französische Schiffsapotheker Rene Lesson 1824 bei einer Expedition die ersten lebenden Paradiesvögel zu Gesicht bekam, wusste man, dass sie wie andere Vögel auch Beine hatten. Die Federn der
Paradiesvögel schmückten bis ins 20. Jahrhundert hinein die Hüte vornehmer Damen. Tausende Paradiesvögel mussten wegen dieser Modetorheit jährlich ihr Leben lassen. Erst als sie kurz vor der Ausrottung standen, dachte
man 1924 über Schutzmaßnahmen nach.
Sprache
Amtssprache ist indonesisch, englisch wird zum Teil verstanden. Die Papua
sprechen eigene Dialekte. Auf der Kararu wird neben indonesisch auch deutsch, englisch, italienisch spanisch, portugiesisch und holländisch gesprochen.
Gesundheit
Wer regelmäßig Medikamente benötigt, muss alles mitbringen. West-Papuas Apotheken sind nicht so sortiert wie die europäischen. Bei Touren ins Landesinnere ist Malaria-Prophylaxe erforderlich und eine
Hepatitis-Impfung kein Fehler.
BSE
In Westpapua und insbesondere im großen Landesteil Neuguinea waren noch in den 50er Jahren Menschenfresser unterwegs. Der
Kannibalismus war allerdings auf den Verzehr von Verstorbenen beschränkt. Die Frauen vom Stamm der Fore aßen aus rituellen Gründen Körperteile von verstorbenen Familienmitgliedern. Auch Kinder wurden zum Essen
ermuntert. Die Männer rieben sich mit dem Gehirn der Toten ein. Der amerikanische Arzt Carlton Gajdusek stellte bei ethnologischen Untersuchungen fest, dass die geheimnisvolle und tödlich verlaufende Stammeskrankheit
Kuru in Wirklichkeit eine Form der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK) war. Hervorgerufen durch den Kannibalismus an verstorbenen Stammesmitgliedern, deren Hirne schwammartig zu einer klebrigen Masse aufgequollen waren.
Kuru war identisch mit BSE. Gajdusek, Schüler des Nobelpreisträgers Linus Pauling erhielt 1976 selbst den Nobelpreis in Medizin.
Wetter
Sonne und Regen wechseln sich fast gleichmäßig ab. Wie man hört, das ganze Jahr über. Es kann also sehr feucht werden, dann trocknet kein Anzug mehr. Normalerweise sind die
Monate Januar bis März sehr nass, aber seit dem letzten El Nino soll sich alles verschoben haben. Während unseres Aufenthaltes im April hatten wir mehr Regen als Sonne.
Wohnen
Auf der Kararu sehr angenehm, sofern kein Wasser von der Decke kommt. Die geräumigen Kabinen waren nämlich zum Teil nicht dicht, wenn tropischer Regen quer über das Schiff peitschte. Auch das soll sich mit
der Generalsanierung natürlich bessern.
Angenehm: Alle Kabinen haben Dusche und eine normale Toilette, wie wir sie von zu Hause her kennen. Also kein Studium eines 100-seitigen Manuals über Druckventile, bevor Dampf
abgelassen wird. Die Betten sind geräumig und bandscheibenfreundlich. Mit 8 Doppelkabinen ist das Schiff gut bestückt, aber nicht zu voll.
Essen
Mehr als gut. Der Koch ist ein selbstverliebter Künstler, der seine Küche auf mindestens 7 oder 8 verschiedene Kulturen abgestimmt hat. Von der Pasta bis zur bayerischen Bratwurst (kommt von einem deutschen
Metzger in Bali) kann man alles erleben. Und zwar in bester Qualität. Keine Frage, die Küche war dem Zustand des Schiffes in allen Belangen überlegen. Das kulinarische Niveau soll, wie man hört, so bleiben. Fruchtsäfte
und Softdrinks sind frei.
Strom
Kein Problem, 110 V und 220 V-Steckdosen sind in ausreichender Zahl vorhanden. Adapter sind deshalb nicht erforderlich. Wenn
Sie viele elektrische Geräte zum Laden haben (Blitze, Akkus. Lampen etc.), sollten sie eine Steckerleiste mitbringen. Markieren Sie Ihre Ladegeräte und Akkus! Wenn 16 Fotografen an Bord sind, sieht es an der Ladestation
aus wie bei einem Elektro-Discounter. Man weiß buchstäblich nicht mehr, wem was gehört.
Geld
Indonesische Währung ist nicht unbedingt erforderlich bzw. nur
für Landgänge sinnvoll. An Bord benötigen Sie für die täglichen Dinge an Bord ohnehin kein Geld. Für die Restzahlung nimmt man Karten aller Art oder Bares in Euro bzw. Dollar. Bezahlen muss man allerdings
die Hafengebühr von 200 US $ pro Mann und Frau. Diese Summe hat fast schon den Geruch einer Passagegebühr für Wegelagerei.
Verbindung
Internet funktioniert
während der Ausfahrten nicht, ebenso kein Handy. Man ist von der Zivilisation eben sehr weit weg. In Sorong geht aber sogar das deutsche Mobiltelefon.
Temperaturen
An Land herrscht ein schwül-dämpfiges Klima mit Temperaturen von über 30°. Im Urwald noch einiges mehr. Der Äquator liegt gleich um die Ecke. Im Wasser maßen wir 28° bis 30° C. Trotzdem ist ein 5 mm Anzug keine
Luxus. Nach einigen Tagen kühlt man unweigerlich etwas aus.
Wedding-Day
Die berühmte Filmerin und Unterwasserfotografin Leni Riefenstahl hat kurz vor ihrem
Tod mit fast 100 Jahren in Westpapua ihren Lebensgefährten Horst Kettner geheiratet. Es war ein kurzes offizielles Glück, denn Leni starb 2004 mit 101 Jahren.
Livaboards
Neben der Kararu (im Haupttext beschrieben) vermittelt www.worldwidediving.de auch die Voyager. Sie fährt generell in Westpapua, in der Banda Sea, um Komodo und Alor. Maximal 18 Gäste in 11 Kabinen können
mitgenommen werden. Zwei Einzelkabinen besitzen ein Bad mit Wanne, einen eigenen Computer, Balkon, Minibar und eine Nische für Kaffee und Tee-Coocking.
Allgemein ist ausreichend Platz für Fotogeräte vorhanden, drei
Tenderboote bringen die Gäste zu den Tauchplätzen. Bibliothek und PC`s für Digitalfotografie stehen allgemein zur Verfügung. 4 Divemaster und 20 Crew-Mitglieder betreuen die Gäste. Eine 10 t Wasseraufbereitungsanlage
gewährleistet nahezu unbegrenztes Frischwasser. Mit 8 -10 Knoten ist die Voyager ausreichend schnell für weit entfernte Ziele. Die Diesel-Vorratsmenge reicht für eine unabhängige Non-Stop-Fahrt von 1
Monat.
Tauchen
Man kann auf der Kararu auch das Tauchen (PADI-Ausbildung) lernen, aber das ist Unsinn. Dazu
sind die Gewässer zu schön und die Reise zu teuer. Sinnvoll ist ein Nitrox-Kurs, wenn man dieses Brevet noch nicht hat. Damit verbessert man seine Chancen, 14 Tage lang bei vier Tauchgängen pro Tag keine Dekoprobleme zu
bekommen. Voraussetzung: Sie tauchen mit dem auf Luft eingestellten Computer so weiter. Wer Nitrox ausreizt, landet früher oder später auch im Krankenhaus. Vielleicht mit etwas klarerem Kopf.
Die Tauchgruppen werden
von einem der vier Guides begleitet, der aber meistens mit sich selbst beschäftigt ist. Eigene Erfahrungen sind kein Luxus. Positiv: Man kann sich frei unter Wasser bewegen und wird nicht gegängelt.
Ausgeliehen
werden im Notfall Flossen, Atemregler, Jackets, Computer und diverse Anzüge. Problemfiguren und Taucher mit extremen Schuhgrößen können aber ins Leere laufen.
Wegen der Äquatornähe bieten manche Liveaboards ein
besonderes Tauchschmankerl an. Auf der nördlichen Halbkugel ein- und auf der südlichen wieder auftauchen. Mit GPS-Geräten kann man den Verlauf des Äquators auf einen Meter genau
bestimmen.
UW-Fotografie
Wird zusammen mit Videografieren sehr groß geschrieben. Gleichgesinnte sind immer an Bord.
Die Unterstützung von Crew und Pächter ist vorbildlich. Ein eigener Computer, nur für UW-Fotografen bzw. Gäste, steht für Bildbetrachtungen und Bildbearbeitungen zur Verfügung. Der Kameraverleih befindet sich auf hohem
Niveau. Olympus-Kameras in teuren Light & Motion UW-Gehäusen findet man nicht auf jeder Basis. Und auch die jährlichen Digitalwochen mit dem amerikanischen Starfotografen Jim Watt sind sicherlich keine alltägliche
Sache, Preis ca. 350 US $. Während dieser Zeit besteht die Möglichkeit, diverse UW-Fotogeräte (digitale Kompaktkameras und digitale Spiegelreflexkameras) auszuprobieren.
Die Interessenten setzen sich normalerweise
aus 75% US-Amerikanern und 25% Europäern zusammen. Für UW-Fotografen und andere Interessierte werden hin und wieder auch Biokurse, sog. Nachtschneckenfahrten angeboten. Biologen spüren dann Nacktschnecken auf, die man
ohne sie vermutlich nie gefunden hätte.
Filme, Batterien und Speicherkarten sollten Sie in ausreichender Menge von zu Hause mitbringen.
Infos und
Buchung
Worldwidediving Tauchservice GmbH
Manfred Seitz
Helligestraße 2
79100 Freiburg
Tel. 0761-74050
Fax 0761-796963
www.worldwidediving.de
m.seitz@worldwidediving.de
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