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Institut SEC in Dahab

Dr. Franz Brümmer 12.02

Roten Meer, Sinai, Golf von Aqaba, Dahab, Sarah Village

SEC - Sinai Environmental College

Biologisches Forschungs- und Ausbildungsinstitut Dahab, Rotes Meer

Dr. Robert Hofrichter (Salzburg)
Andreas Tischer (Dahab, Sinai)

Salzburg und Dahab, am 18. November 2003

INITIIERT VON

Dr. Mag. Robert Hofrichter
Schwarzstraße 33
A-5020 Salzburg, Austria
Tel. 0043 (0)662 874 098
Fax 0043 (0)662 874 098
eMail mittelmeer@aon.at 

Andreas Tischer
South Sinai, Dahab, Egypt
Dive center dive in, Dahab, Sarah Village
Tel. 0020 69 640 646
Fax0020 12 7409254
eMail contact@diveindahab.com 
http://www.diveindahab.com
 
ZUSAMMENFASSUNG

Das Rote Meer steht als das Mitteleuropa nächstgelegenes Korallenmeer im Mittelpunkt des Interesses von Tauchern, Schnorchlern, Naturliebhabern und nicht zuletzt von Wissenschaftlern. Im Zeitalter von coral bleaching (Korallensterben durch zu hohe Wassertemperatur) ist das Rote Meer ein in mehrfacher Hinsicht besonderes und einmaliges Korallenmeer. Dank seiner ozeanographischen Eigenheiten ist es vor einem massiven Korallensterben verschont geblieben. Innerhalb des Roten Meeres spielt wiederum der Golf von Aqaba eine ganz besondere Rolle. Es ist eine langgezogene, grabenartige Meereseinbuchtung mit einer weltweit einmaligen Ozeanographie (fast 2000 m tief bei nur 14 km Breite, Vollzirkulation durch konstante Nordwinde, dadurch ausgeglichener Wärmehaushalt) und intakten Korallenriffen. Die Biodiversität ist sehr hoch, mit einem hohen Anteil an Endemiten.

Zahlreiche Umweltfaktoren bedrohen die einmaligen Korallenriffe und das Ökosystem des Roten Meeres. Die Anzahl der Touristen ist in den letzten 20 Jahren von wenigen Hundertausend auf vier Millionen gestiegen. An Stellen, wo noch vor 20 Jahren unberührte Buchten und Riffe lagen, sind heute touristische Hochburgen mit zehntausenden Betten (vor allem die Regionen Sharm El-Sheikh und Hurghada). Die Besucherzahlen steigen jedes Jahr um fast 10 %. Der Ansturm der Taucher macht sich an den Schäden an Korallenriffen deutlich bemerkbar. Die Überfischung durch Beduine und Ägypter – wie in der Region um Dahab erfolgt der Fischfang völlig unkontrolliert – führte zu einer markanten Dezimierung von Großfischen bzw. größeren Fischen. Dadurch konnte es zu einer Massenvermehrung der Dornenkrone (Acanthaster planci) kommen, einer korallenfressenden Seesternart, die bei massenhaftem Auftreten ganze Riffe zerstört. In Folge des Massentourismus sind Teile des Nationalparks und der protected areas mit großen Mengen von Kunsstoffabfällen (etwa Flaschen, Folien) bedeckt. Neben der ästhetischen Verunstaltung der zumindest auf dem Papier geschützten Küstenlandschaft stellen solche Kunststoffabfälle eine Gefahr für viele bedrohte Meeresbewohner dar (z. B. Meeresschildkröten, manche Meeressäuger).

Die dringende Notwendigkeit die Natur am Sinai zu schützen wurde von der ägyptischen Regierung und der Europäischen Union erkannt. Unter massiver Unterstützung der EU wurde in der South Sinai Region, Sharm El-Sheikh, das Gulf of Aqaba Protectorates Development Programme entwickelt (unter Leitung von Dr. Alain Jeudy de Grissac). Weitere, private oder sonstige Forschungs- und Ausbildungsinfrastruktur und entsprechende Initiativen fehlen aber bis heute.

Diese und weitere in der vorliegenden Information angegebenen Gründe führten zu unserer Initiative eine meeresbiologische Forschungs- und Ausbildungsstätte am Roten Meer zu gründen.

ZIELE DES INSTITUS

·Schaffung einer in dieser Form am Roten Meer bisher nicht existierenden internationalen meeresbiologischen Institution mit entsprechender wissenschaftlicher und technischer Infrastruktur (die taucherische Infrastruktur ist beireits in Form der etablierten Tauchbasis “Dive In” von Andreas Tischer vorhanden).

·Schaffung eines internationalen Forums für Forschung und Wissensaustausch mit der Möglichkeit die Ergebnisse in grafisch und didaktisch ansprechender Weise zu publizieren (Erfahrungen von Dr. Robert Hofrichter als renommierter Buchherausgeber).

·Schaffung einer Plattform für den Natur-, Umwelt- bzw. Artenschutz und dauerhafte Entwicklung in der Region um Dahab bzw. am südlichen Sinai und im Golf von Aqaba.

·Ausbildung und Weiterbildung von Studenten mit Themenschwerpunkten Marinbiologie, Ökologie, Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung (großer Unterrichtsraum für 36 Personen, Mikroskope und Binokulare, Labor etc.).

·Abhalten von ein- oder zweiwöchigen marinbiologischen Kursen für Studenten und Schüler der Oberstufe.

·Vergabe und Betreuung von Diplom- und Doktorarbeiten (in Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg und anderen Universitäten).

·Die Infrastruktur des Instituts kann von Universitäten für eigene meeresbiologische Kurse gemietet werden.

·Grundlagenforschung zum Ökosystem Korallenriff, Zusammenarbeit mit Institutionen, Organisationen und Wissenschaftlern weltweit.

·Aufklärung und Umwelterziehung für die beduinische und ägyptische Bevölkerung, einschließlich Kinder (z. B. durch entsprechende Informationsblätter und Dokumentarfilme zur Reproduktion und Populationsbiologie der Fische, Fischerei und Schonzeiten etc.).

·Organisation von wissenschaftlichen Tagungen vor Ort zu relevanten Themen und die Veröffentlichung entsprechender Tagungsbänder.

·Zusammenarbeit mit “National Parks of Egypt”, “South Sinai Region” und “Gulf of Aqaba Protectorates Development Programme”, die unter Mithilfe der Europäischen Union auf- und ausgebaut wurden. Dr. Alain Jeudy de Grissac, Beauftrager der EU für die Entwicklung der South Sinai Region empfiehlt unser Vorhaben in einem Empfehlungsschreiben (siehe unten).

·Schaffung eines geschützten Riffbereichs vor dem Institut, um Vergleichsstudien zwischen beanspruchten und geschonten Riffabschnitten zu ermöglichen (z. B. Fischerei).

GEPLANTE INFRASTRUKTUR DES INSTITUS

·Unterrichts- bzw. Seminarraum für 36 Personen,
·optische Geräte: Mikroskope und Stereolupen (Binokulare),
·Labor mit Aquarien, den wichtigsten Fanggeräten, Seewasserleitungen direkt aus dem Meer etc.,
·Foto- und Videoausrüstung für Unterwasseraufnahmen und das Labor,
·angeschlossene Räumlichkeiten und Unterkünfte für Besucher, Wissenschaftler etc.,
·eigene Tauchbasis (bereits vorhanden),
·etwa 50 m langer Steg bis zur Riffkante, der ungestörten Zugang zum Saumriff bzw. dem Freiwasserraum davor erleichtert und Beobachtungen am Riffdach bzw. in der Lagune ermöglicht,
·etwa 4 x 4 m große Taucher- und Beobachtungsplattform am Fuß der Riffs und am Übergang zum Sandgrund in etwa 16 m Tiefe. Diese ermöglicht längerfristige Verhaltensbeobachtungen und Langzeitstudien etc., ohne das Ökosystem massiv zu stören,
·an die Plattform angeschlossen: Boje, mit Verankerungsmöglichkeit für ein Motorboot,
·später größeres Boot für etwa 10 Personen für Fahrten zu entfernteren Untersuchungsgebieten.

ORGANISATION

Um die angeführten Ziele optimal erreichen zu können, wird das “Marinbiologische Forschungs- und Ausbildungsinstitut in Dahab” mit Sitz in Salzburg und Dahab auf ägyptischem Boden als eine non profit-Organisation mit dem Namen “Environmental College Sinai” auftreten. Diese Bezeichnung wurde aufgrund von Gesprächen mit Dr. Alain Jeudy de Grissac, Beauftragem der EU, als für Ägypten gut geeignet, entwickelt. Das Präsidium des “Environmental College Sinai” wird sich aus mehreren ehrenamtlich arbeitenden Personen zusammensetzen, darunter den Initiatoren des Projekts, Professoren ägyptischer Universitäten, für die Entwicklung des Tauchtourismus in Ägypten verantwortlichen Beauftragten und Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern zusammensetzen.

Während das “Marinbiologische Forschungs- und Ausbildungsinstitut in Dahab” als non profit-Organisation für die Umsetzung der inhaltlichen Ziele verantwortlich zeichnet, wird die eigentliche Organisation und finanztechnische Abwicklung der Kurse, Exkursionen, Reisen, Forschungsaufenthalten, Tagungen etc. von einem angeschlossenen Reisebüro in Salzburg mit dem Namen Medi Terra Tours übernommen (Flüge, Unterkünfte, finanzielle Abwicklung etc.).

FINANZIERUNG

Der Betrieb des Instituts soll nach der Etablierung aus den Einnamen des angeschlossenen Reisebüros sichergestellt werden (Flugtickets, Kursgebühren, Raummiete von Universitäten, die eigene Kurse abhalten können, sonstige Erlöse aus dem Tauchbetrieb etc.).
Größerer Finanzierungsbedarf besteht in der Gründungsphase, vor allem bei der Anschaffung optischer Geräte und der Einrichtung des Institutsgebäudes sowie bei der Errichtung des Steges und der Unterwasserplattform. Die Initiatoren des Projekts hoffen auf Unterstützung von offiziellen Stellen, der EU und von privaten Institutionen (Sponsoren, Stiftungen etc.)