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© Ilka Weber / UWW

by Ilka Weber 3.07

© Ilka Weber / UWW  Großglockner

© Ilka Weber / UWW  Techendorf am Weissensee

© Ilka Weber / UWW Rafting

© Ilka Weber / UWW Strandbad Knaller

© Ilka Weber / UWW Strandbad Ostufer

© Ilka Weber / UWW Tauchen an der Steilwand mit  Dive World

© Ilka Weber / UWW Weissensee - Edelkrebs

© Ilka Weber / UWW Seerose

© Ilka Weber / UWW Hecht im Weissensee

© Ilka Weber / UWW Wandermuschel im Weissensee

© Ilka Weber / UWW UW-LAndschaft im Weissensee

© Ilka Weber / UWW Weissensee im Flachbereich

© Ilka Weber / UWW  Weissensee

Unweit des Großglockner Nationalparks liegt der fjordähnliche Weissensee. Durch seine exponierte Lage auf 930 m (Tauchcomputer gegebenenfalls auf Bergseemodus umstellen) an den Gailtaler Alpen, eingerahmt von wildromantischen 2000-ern und eingebettet in ein 76 km2  großes Naturschutzgebiet stellt der Weissensee, Österreichs höchster Badesee vieles in den Schatten.

Zwei Drittel des Ufers sind nicht bebaut. Lediglich die Orte Techendorf und Gratschach könnte man als „touristisch erschlossen“ bezeichnen, wobei auch diese sich sehr gut ins Landschaftsbild einfügen und weit von einigen Bausünden in Österreichs Touristenzentren entfernt sind.
Am Ostufer befinden sich ein kleiner Campingplatz und ein paar Häuschen; das war´s auch schon. Die für gepflegten Tourismus in ruhiger Lage bekannte Region ohne Durchgangsverkehr zeigt sich dementsprechend idyllisch. Hotels gibt es in mittlerer und hoher Preislage (der Weissensee ist zweifelsohne kein Ziel für Sparfüchse), aber auch einigermaßen preiswerte Frühstückpensionen lassen sich finden. Wer allerdings nicht allzu sehr auf den Euro schauen muss, der kann sich hier nach Strich und Faden verwöhnen lassen. Ob mit kulinarischen Raffinessen oder Wellness - die Hotels rund um den Weissensee lassen keine Wünsche offen.

Kreuzwirt

Von Lienz kommend fährt man in Richtung Spittal nach Greifenburg. Hier kommt im Ortskern ein Abzweig, wo es scharf rechts zum Weissensee/Westufer geht. In Serpentinen schlängelt sich die Straße hinauf und das erste, was man rechterhand erblickt, ist der „Kreuzwirt“ der sich nahe dem sogenannten Kreuzberg befindet. Wer familiär gebunden ist und trotzdem tauchen möchte, wird alsbald die unvergleichlichen Vorzüge dieses Hotels kennen- und schätzen lernen. Von früh bis zum Abendessen, einschließlich lustigem gemeinsamen Kindermittagstisch, gibt es Kinderbetreuung, bei der es gut und gerne mal vorkommen kann, dass die Eltern schlichtweg „abgemeldet“ sind – also kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Wanderungen (ganze 1000 km an Wanderwegen!) , Indianerfest, Pferdereiten, Ausflugsschifffahrt, bei der jedes Kind einmal ein richtiges Schiff lenken darf - für jeden ist was dabei . Sport- und Freizeitangebote, Wellness - all inclusive ! Die Küche reicht von rustikalem bis hin zu raffiniert mediterranen Speisen, die ausgefallenen Süßspeisen sind der krönende Abschluss.

Wer auf  Kinderbetreuung keinen Wert legen muss und vielmehr lukullischen Wellness- Komfort schätzt, der ist beim „Alpenhof“ in Techendorf bestens aufgehoben. Etwas außerhalb vom Ort und auf der gegenüberliegenden Seeseite hoch über den Ufern des Weissensees mit atemberaubender Aussicht kann man so richtig entspannen. Eine sehr gut geführte Beautyfarm mit reichhaltigem Angebot ergänzt den Sauna- und Wellnessbereich mit Massage und allem, was dazu gehört.

Wem dies zu viel Erholung und Ruhe ist, der kann die zahlreichen Kärntner Ausflugsziele und Funsport - Angebote nutzen. Historische Museen (Schloß Porcia z.B. in Spittal) und Ausgrabungsstätten locken genauso ihre Besucher, wie Raftingtouren, Canyoning, Wildwasserkanu, Tandemparagliding, Mountainbike einschließlich der Möglichkeit, Downhill in Mountainbike - Parks die Hänge herunterzufahren und vieles, vieles mehr; all das lässt einen Urlaub am Weissensee zum unvergleichlichen Erlebnis werden.

Westufer bei Easy Dive

Zur Tauchbasis „Easy Dive“ von Leo Helmreich, der meist im Hauptgeschäft am Klopeiner See anzutreffen ist, fährt man nach Techendorf und biegt am derzeit einzigen Supermarkt des Ortes rechts ab. Die Straße führt über eine Brücke hinüber auf die andere Seeseite. Hier hält man sich immer links, bleibt also auf der Uferstraße und sucht sich am einfachsten vor dem Campingplatz auf der rechten Seite, direkt am Strandbad Knaller, einen Parkplatz. Hier ist auch der Eingang zur Basis. Vom Strandbad Knaller aus sind auch Landtauchgänge im Flachbereich möglich. Komfortablen Einstiege am Strandbad sind für Taucher ideal. Natürlich bietet das Standbad Umkleidekabinen und Toiletten. Auch ist das „Anrödeln“ auf den direkt am Wasser aufgestellten Bänken denkbar einfach.
Allerdings sind diese Easy-Going-Landtauchgänge  durch die von der Tauchschule organisierten Tauchausfahrten zu toppen. Absolute Highlights sind Ganztagestouren per Floß, die allerdings längerfristig zu organisieren sind und deshalb nur alle paar Wochen stattfinden. Rechtzeitige Anmeldung per eMail oder Telefon ist angebracht.

Ostufer bei Dive World

Kommt man von Spittal die Landstraße entlang in Richtung Villach, so führt bald eine Straße in Richtung Zlan und Weissensee/Ostufer. Dieser folgt man auf 13 recht abenteuerlichen Kilometern durch kleine Ortschaften und wildromantisches Gelände. Der Weg führt teilweise durch urwelthafte Wälder, hinter denen man keine Menschenseele vermuten würde. So man den kleinen Abzweig nicht übersieht, der einen Campingplatz, das Strandbad und die Tauchschule „Dive World“ ausweist,  gelangt man auf einen großzügig angelegten Parkplatz. Das Auto stellt man direkt vor der  Basis oder dem Strandbad ab. Von hier aus bieten Jutta & Mario Hofer geführte Landtauchgänge an, wobei man allerdings im zunächst recht seichten Wasser einiges an Fitness an den Tag legen muss um abtauchen zu können- Alternativ fährt mit einem der ausschließlich elektrisch betriebenen Boote hinaus.

Den naturschonenden Tourismus erlebt man über Wasser und unter Wasser. Zahlreiche, unter Naturschutz stehende und wildwachsenden Orchideen oder Enzian kann man entdecken, seltene Vögel und Amphibien gibt es in Hülle und Fülle. Abgetaucht findet man noch intakte Schilf-, Binsen- und Seerosengürtel, in denen sich junge Renken tummeln, wie auch kapitale Hechte, bis etwa  1 m lange Karpfen und auch die andernorts immer mehr an den Rand gedrängten Edelkrebse und Wandermuscheln. Das Seewasser hat Trinkwasserqualität und Sichtweiten von 10 – 20 m sind keine Seltenheit.
Am „Erker“, einem Tauchplatz im Naturschutzgebiet, der von der Tauchschule „Easy Dive“ aus per tauchschuleigenem Bus mit Sondergenehmigung angefahren wird, erwarten den Taucher gewichtige Karpfen. Gegenüber befindet sich der Tauchplatz „Ronacherfels“, den sowohl die Tauchschule „Easy Dive“ am Westufer des Weissensees mit einem kleinen Elektro - Katamaran wie auch die Tauchschule „Dive World“ vom Ostufer aus mit Schlauchbooten anfährt. Im Flachbereich liegen  versunkene Bäume, die ein Lawine mit sich gerissen hat. Für den geübteren Taucher bietet sich aber auch eine spektakuläre Steilwand an, die im unteren Bereich ab etwa 25m fast glatt geschliffen erscheint und im oberen Bereich bei etwa 15 - 20m Überhänge bildet, die teils mit meterlangen, gespenstisch wirkenden „Algengardinen“ behängt ist.

Zum Tauchen im Weissensee sei generell gesagt, dass es sich um Tauchgänge unter etwas erschwerten Bedingungen handelt. Zum einen sind es Bergseetauchgänge, die anderen Dekoregeln unterworfen sind und verkürzte Nullzeiten haben. Zum anderen kann je nach Witterung der letzten Tage schon nach wenigen Metern eine deutlich spürbare Sprungschicht festgestellt werden. Weniger als 7 mm sollte ein Halbtrockenanzug nicht haben, besser wäre ein Trockenanzug. Selbst wenn das Wasser an der Oberfläche im Sommer 24°C haben sollte, in der Tiefe sind es allenfalls noch 16°C.


Informationen:

www.kaernten.at
www.easydive.at
www.dive-world.at