by Harald Hois 4.11
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F-One Kite Camp an Bord der Nautilus Two mit Julian Hosp
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Tauchen & Kitesurfen miteinander verbinden? Warum eigentlich nicht? Tauchern sind die Strömungen rund um die mehr als 1000 Inseln der Malediven-Atolle schon lange ein Begriff.
Kiten ist mehr als trendy – ab sofort bieten die beiden Safarischiffe Nautilus One und Nautilus Tauchen und Kiten an und suchen für beide Aktivitäten die besten Plätze auf den Malediven. Harald Hois und Nikola
Penz standen unter der Anleitung von Kitesurf-Profi Julian Hosp eine Woche lang für UnterWasserWelt im Wind des Indischen Ozeans.
Wussten Sie schon, dass australische Reiseveranstalter
„eigentliche Tauchschiffe“ wie die Nautilus One seit mehr als drei Jahren überaus erfolgreich als Tauch- und Kiteschiff durch die Atolle cruisen lassen und unter den vorbei fahrenden Tauchschiffen schon „rein
optisch“ für jede Menge Aufsehen sorgen?
Nautilus One und Nautilus Two gleiten ab sofort auch für europäische Gäste dorthin, wo der Wind am besten ist. Und vergessen dabei auf keinen Fall das Tauchen –
nach wie vor werden die „besten“ Tauchplätze angefahren. Die Organisatoren achten dabei auf eine ausgewogene Mischung zwischen tollem Tauchplatz und Kitesurf-Plätzen, die hart am Wind liegen.
Beide Schiffe,
Nautilus One und Nautilus Two wurden in traditionellem, maledivischen Baustil errichtet. Wir widmen uns in diesem Bericht vorwiegend der Nautilus Two, weil sie ganz speziell den europäischen Gästeanforderungen gerecht
wird. Mit einer Länge von 43 Metern und einer Breite von 13 Metern liegt sie eher wie ein Niederquerschnitt - Maledivenkreutzer oder wie ein „Chevrolet der Malediven“ im türkisblauen Wasser. Ab April 2011
ist es soweit: dann steht die Nautilus Two Im Zeichen des Trendsports namens Kitesurfing – aber ganz bewusst in der Kombination mit Tauchen – also dive & kite.
F-One Kite Camp mit Julian Hosp
Um so ein Reise zu entwickeln, braucht es entsprechende Profis aus beiden Sportdisziplinen: zum einen Alois Männer – er ist seit
über 15 Jahren auf den Malediven als Tauchguide, Unternehmer und Schiffseigner tätig. Zum anderen: Julian Hosp – einen der weltweit bekanntesten deutschsprachigen Kitesurfer. Der 25-jährige Tiroler Hosp verkörpert
das klassische Klischee eines Kitesurfers: Braun gebrannte Haut, blonde, mähnige Haare, sportlich durchtrainiert, sympathisch, ein klassischer Sunny Boy – aber: Vollprofi! Hosp kommt aus Innsbruck und ist mit
seinem zarten Alter von 25 Jahren bereits fertig ausgebildeter Mediziner. Nach einer Kitesurf - Lehrerausbildung am Gardasee widmete sich „Jule“ [dschuul] – wie ihn viele auch nennen – voll und ganz
dem Kitesport. In den letzten acht Jahren war Hosp im Kitesurfweltcup aktiv, dabei war er im Zeitraum von 2006 bis 2008 stets unter den Top 10 zu finden. Seit nunmehr drei Jahren ist er für die Marke F-One tätig. Neben
Promotions, Fotoshootings und Kitecamps rund um den Globus, wird er 2011 als Leiter zweier Kitecamps an Bord der Nautilus Two fungieren. Vielleicht ist den Schifahrenden unterwasserwelt.de-Lesern der Name „Hosp“
ja ein Begriff – genau! Julian Hosp ist der Cousin von Niki Hosp, der erfolgreichen Österreichischen Alpinen Weltcup-Schirennläufern – der Sport liegt den Hosps offensichtlich im Blut.
Komisch eigentlich,
dass es bis dato noch kaum Initiativen gab, die beiden Sportdisziplinen Kitesurfen und Tauchen auf den Malediven zu verbinden. Wenige Destinationen eignen sich besser dafür als die Inselwelt der Malediven. Blicken wir
auf die Windprognosen der Region, so entdecken wir, dass von Mai bis Oktober beste Windstärken mit bis zu 20 Knoten herrschen. Die 10 tägigen Kite- & Divesafaris führen in Windzonen mit unterschiedlichen
Schwierigkeitsgraden – der große Vorteil: die Spots werden den Wind- und Wellenverhältnissen der Gäste sowie dem Können der Teilnehmer individuell angepasst, um so den optimalen Kite-Spass zu garantieren. Sicheres
fahren sollte bei den tauchenden Kite-Surfern Grundvoraussetzung sein, da manchen Spots keinen oder nur wenig Strand „zum Höhe gehen“ bieten.
Der Blick hinter die Kulissen
Im Zuge der Recherche für UnterWasserWelt blickten wir eine Woche lang hinter die Kulissen des österreichischen Tauch- und Kitesurf - Engagements auf den Malediven.
Der Anflug auf die Malediven erfolgte mit
Emirates – da gibt es nicht viel zu berichten; der Flieger ist relativ günstig – der Leistungsumfang aber eher als „normal“ einzustufen. Weder Sitzabstand oder –komfort berauschen, das
Serviceteam der Emirates scheint (leider nur) mäßig motiviert und die Kost ist diesen Rahmbedingungen angepasst. Aber gut – wir sind nicht wegen dem Fliegen hier – wir wollen „tauchen“ und
„kiten“. In unserem Fall führt der Flug von München kommend über Dubai – für 3-4 Stunden ein herrliches Airport-Shoppingparadies – wer’s braucht … - Achtung an alle Nicht-Shopper: ein
Bierchen kann dort schon mal USD 15,00 kosten …
Es ist 08.30 Uhr – wir feiern die letzten Minuten vor der Landung. Der Ausblick über den Atollen schwebend ist jedes Mal als schlichter Wahnsinn
einzuordnen: Der gleißend weiße Sandstrand der Inseln und Inselchen, das türkisblaue Wasser, dahinter wenig aber riesige Wolkenberge am stahlblauen Himmel, jede Menge Schiffe und Motorboote. Immer wieder beeindruckt
dieser Anblick.
Warme und feuchte Luft mit 13° C umgibt uns sofort beim Öffnen der Flugzeugtüre. Nach diesem unvergesslichen Anflug auf Male, genau genommen auf Hulule, erwartet uns schon Mossaa, unser für
maledivische Verhältnisse recht groß gewachsener Tauchguide der nächsten 7 Tage. Der Transfer von Hulule aus läuft wie am Schnürchen – das Tauchdhoni (Tauchbegleitschiff der Nautilus Two, 21 m lang und 8
Meter breit … - Größe spielt hier offensichtlich doch eine Rolle …) schippert uns in etwa 20 Minuten bis zum „Hotelschiff“ Nautilus Two, wo Begrüßungscocktails schon sehnsüchtig auf uns warten. Es
klingt im ersten Moment stressig, auf den zweiten Blick hat es aber doch einen gewissen Charme: Noch auf der 20 minütigen Überfahrt vom Flughafen zum Schiff packen wir unser Tauchgepäck (von Flossen bis zum Automaten)
in die Tauchkisten des Dhonis, um die Zeit gleich möglichst effizient zu nutzen. Damit sind wir auf einen Schlag das ganze Tauchgerödel los – eigentlich recht praktisch, denken wir. Sobald wir das Transferdhoni (=
Tauchdohni) verlassen haben, macht sich die Dhoni-Crew ans Werk und baut alle Gerätschaften zusammen – denn am Nachmittag geht’s noch zum ersten Tauchgang.
Der Check-In auf der Nautilus Two funktioniert
wie in einem Hotel. Dem leckeren Begrüßungscocktail folgt ein müßiges, aber durchaus notwendiges Formularwesen. Schiffseigner Lois geleitet uns danach höchstpersönlich durchs Schiff – nicht ohne gewissen Stolz!
„Boot“ kann/darf man zur Nautilus Two auf keinen Fall sagen.
Schon beim Anlegen beeindrucken die großzügigen Aufgänge am Heck links und rechts, die direkt ins Innere des Schiffs führen – also in den Salon
mit Bar und frischem Bier vom Fass. San Miguel – sehr gut trinkbar. Riesig viel Platz, auf den weit über 120 m² könnten mehr als nur 24 Personen speisen und den Abend verbringen … Eine computergesteuerte
HiFi-Soundanlage sorgt je nach Musikwunsch für die Unterhaltung. Ein TV-Flatscreen zum Betrachten der gerade eben erst aufgenommenen Filmsequenzen und eine Batterieladestation stehen rund um die Uhr zur Verfügung.
Traditionell befindet sich der Steuerstand ebenfalls im Salon. So beobachten wir Kapitän Mohamed, wie er die Nautilus Two sicher zu ihrem nächsten Ziel steuert.
Ein kleines Dhoni in der Mitte des Salons dient als
attraktive Buffetbar, auf der in den nächsten Tagen immer wieder Leckerstes aufgetischt wird; von Fisch, über Huhn, Gemüse, Reise – abgestimmte Saucen, das Essen wird uns die nächsten Tage positiv überraschen.
Stilvolle Rattanmöbel im Salon, am Vorschiff, am Heck und am Sonnendeck laden zum ungezwungenen Verweilen und Abhängen ein. Das erste gezapfte Bier „verdunstet“ rasch. Jede Menge Softdrinks, Cocktails sowie Weine
aus Südafrika und Australien ergänzen das umfangreiche Getränkeangebot der Nautilus Two. Tee und Kaffee stehen den ganzen Tag über zur freien Entnahme zur Verfügung, ebenso wie Trinkwasser und Orangensaft.
Über eine
breite Holztreppe gelangen wir in den mächtigen Bauch der Nautilus. Zwölf Appartements, wohnungsähnlich geräumige Zimmer mit jeweils mindestens 16 m² Fläche stehen dem Kite & Dive Gast zur Verfügung. Diese 12
„Zimmer“ sind durchwegs ähnlich ausgestattet: Zwei Kingsize - Doppelbetten (würden ja fast Platz für 4 Personen bieten) sind allerdings für nur 2 Personen vorgesehen. Die edle Holzbauweise, die
stimmungsvolle Beleuchtung, die nagelneue Klimaanlage, der komfortable Schreibtisch und jede Menge Stapelplatz für Tauchtaschen, Koffer etc. unter den Betten sowie im Wandschrank versetzen uns in Staunen. Dabei hat uns
Lois die Badezimmer noch gar nicht gezeigt. Jedes Zimmer verfügt über solche kleinen Wellnessoasen mit geräumiger Massageduschkabine, Toilette, Waschtisch und ebenso jede Menge Stauraum. Nautilus - Duschgel und -Shampoo
mit eigenem Logo – wie im Hotel, nein – vielleicht sogar besser als so manches Hotel … 230-Volt-Stromversorgung aus europäischen Steckdosen gibt es rund um die Uhr. Zwei Wasseraufbereitungsanlagen
versorgen das Schiff mit Süßwasser. Herz, was begehrst du mehr?
Noch ein Stückchen tiefer im „technischen Untergeschoß“ steckt das pulsierende Herz der Nautilus Two – ein 580-PS-Cummins-Motor, der den
Kahn auf satte 14 Knoten beschleunigt; Klimaanlagen, Wasserversorgung, Kompressoren – wie gesagt jede Menge Technik…
Zu guter Letzt prahlt das riesige Sonnendeck nicht nur mit bequemen
Liegestühlen, jede Menge Platz für Sonnenanbeter und Sternegucker (auf der Suche nach dem „Kreuz des Südens“) sondern auch noch mit einem „i“-Tüpfelchen: ein Whirpool (wie übrigens auch am Vorderdeck).
Lois – den Rundgang zusammenfassend: „Traditionelle Maledivenbauweise, verbunden mit europäischen Standards – das war und ist uns wichtig. Unsere Gäste sollen sich wohlfühlen und nicht eingeengt wie eine
Knackwurst“.
Nach dem Rundgang geht’s sofort in die Vorbereitung zum ersten Tauchgang, der schon am Nachmittag für uns vorgesehen ist. Jule, der Kitesurfer, ist natürlich auch unter Wasser mit von der
Partie und stimmt seine Tauchausrüstung beim Checkdive auf Back Faru gemeinsam mit uns allen ab. Wir gehen nicht tiefer als 21 Meter, finden rund 10 Meter Sichtweite vor allem aber wirklich jede Menge Netzmuränen vor.
Beim Austauchen ein riesiger Blaustreifen - Schnapperschwarm und noch eine Schildkröte – Herz was willst du mehr.
Wir haben uns mit Kitesurfer Jule schon vorab darauf verständigt, dass wir die ersten beiden
Tage aufgrund der perfekten „Rahmenbedingungen“ bewusst dem Thema Tauchen widmen. Als Jule „Mantas“ hört ist auch er Feuer und Flamme für die großen Tiere. Den zweiten Tag können wir als Mantatag
archivieren. Am Lanka Manta Point cruisen Weißspitzenriffhaie, Napoleons, so nebenbei auch noch echt dicke, sowie große Teufelsrochen durchs nährstoffreiche Meereswasser. Bis zu 6 Stück gleiten gleichzeitig über unsere
Köpfe, um sich bei der Putzerstation die Körper reinigen zu lassen. Stundenlang in Gegenwart dieser Tiere zu sein – das beeindruckt wohl jeden Taucher (und auch Kiter); selbst Jule, den’s eigentlich schon in
den Wind drängte, zeigt sich von den bis zu 4,5 m breiten Raumgleitern begeistert.
Hier spiegelt sich der Vorteil von Safarischiffen wider. Gibt’s irgendwo gerade eine Besonderheit (wie eben die Mantas) –
dann fährt man einfach dorthin und ist nicht auf eine Hotelanlage, ein Resort angewiesen, das nur über eine beschränkte Anzahl an Tauchplätzen verfügt.
Bei unserer Tour sind auch Elias und Bettina an Bord, die
weder tauchen noch kiten. Sie genießen einfach das süße Nichtstun – das perfekte Postkartenwetter am zweiten Reisetag gefällt ihnen dabei ganz besonders. Bei Kandooma Thila und Farukolhu Kandu finden wir
zwar nicht gerade berauschende Sichtweiten, dafür aber mächtige Zackenbarsche, Oktopusse und zwei unterschiedliche Schaukelfischarten (grüngelb bzw. weiß) – kaum ein Tauchgang, bei dem wir nicht doch irgendwann
vom Besondern überrascht werden.
Im Sinne der Kiter queren wir jetzt das Südmale-Atoll gen Ari-Atoll, um dort dem Windvergnügen frönen zu können. Schönen guten Morgen Jule – denken wir uns – endlich mal
richtiger Wind. Super! Schirm aufgeblasen, die mehr als 20 Meter langen Leinen ausgelegt, Trapez angelegt und raus geht’s aufs Wasser. Bei Diguru zieht Jule seine ersten Malediven - Kiterunden und zeigt sich von
den perfekten Bedingungen begeistert. Den Zuschauern auf der Einheimischeninsel wie auch denen auf der Nautilus Two bleibt der Mund offen stehen. Mit 40-50 km/h pfeift Jule am Schiff vorbei, das Singen der Leinen im
Wind ist schon von weit her zu hören. Ein Stuntsprung folgt dem anderen – Jule tobt sich jetzt so richtig aus. Stundenlang bleibt er draußen und versucht sich bei schnellen Gleitfahrten und hohen Sprüngen,
bis er wirklich ausgepowert ist. Dabei geht er auf möglichst lange „airtimes“ (Gleitflugdauer beim Sprung) oder steuert den Lenkdrachen so in den Wind, um Jumps, wie den einfachen Raley, bis hin zum schon viel
schwierigen Backroll-Rodeo oder Mega-Loop durchzuführen.
Einfach spektakulär! Eine attraktive begeisternde Sportart. Micha und Olli, unser Düsseldorfer Pärchen, das die Reise mit uns gemeinsam macht, zieht es mit
ihren Blicken förmlich mit in den Wind hinauf. „Wir haben selbst sehr oft schon mit Paragleiter die Lüfte durchkämmt – das würde uns echt mal reizen!“ Nun denn – dann mal mit auf die kleine Insel.
Jule, als echter Campleiter, steht gerne mit Rat und Tat beiseite und bringt den beiden Tipps und Tricks bei. Olli ist ein echtes Talent, hat die Bar voll im Griff und führt den Kiteschirm perfekt in der Luft. Die
außerordentlich hübsche und sportliche Micha versucht sich auch im Abendwind und ist sich sicher, dass sie schon bald mal einen Kitelehrgang besuchen möchte. „Das steckt so richtig an“, lächelt sie verschmitzt.
Nach diesem eintägigen Kite - Erlebnis begeben wir uns weiter auf die Suche nach tollen Kite - Spots und werden in der Nähe von Kudarah rasch fündig. Doch Taucher unter uns wissen, Kudarah Thila ist einer der
Top-Tauchplätze auf den Malediven – da fällt die Wahl schwer. Kiten oder Tauchen. Ganz einfach, zuerst Tauchen, dann Kiten. Bei unserem Tauchgang auf rund 28 m sind wir die 60 Minuten kaum allein im Wasser. Drei
Schiffe haben sich zur exakt gleichen Zeit denselben Ort ausgesucht … - trotzdem: Kudarah zeigt sich wie immer von seiner attraktiven Seite: jede Menge Blaustreifen - Schnapper, eine Ansammlung roter Anemonen,
Überhänge, Gorgonien – ein cooles Plätzchen - auch für Jule, der sich hier für die Unterwasser - Betätigung entschieden hat. Gleich nach dem Tauchgang geht’s für ihn aber raus in die seichte Lagune, die er
sofort zu seinen Lieblingsausbildungsplatz erkoren hat, weil das untiefe Wasser von einer endlos lange weiße Sandzunge in zwei türkise Hälften geteilt wird. Bei welchem Wind auch immer – hier „funktioniert“
es einfach. Selbst Kiter, die sich noch nicht so sicher sind, finden hier einen idealen Spot zum Entwickeln ihrer Kräfte.
Doch was ist das – am Horizont taucht ein maledivisches Schiff auf, sehr ähnlich der
Nautilus Two – ja wirklich: Die Nautilus One trifft sich hier mit der Schwester – sehr cool, speziell für die Fotos, die wir hier noch schießen werden. Gratulation Lois – gut inszeniert!
Über den
Funk von der „Einser“ entnehmen wir, dass wir am kommenden Tag unbedingt das nahe liegende Walhai - Riff anfahren müssten; „… wir hatten zehn (!) Walhaie innerhalb von drei Stunden“ schallt es aus dem
Lautsprecher. Wow – da müssen wir auch hin – gleich am nächsten Tag. Nach einer Stunde Suchens war’s soweit: Walhai – 5 Meter – ganz nahe. Kurz und gut – eine Stunde lang – ganz
cool …, auch für Jule. Nach diesem tollen Tag überrascht uns Lois mit einem abendlichen Barbeque auf einer unbewohnten Insel. Die Crew hat sich wirklich Mühe gegeben und einen 5-m-langen Walhai aus Sand auf den
Strand gezaubert (da erkennt man die wahren Sandburgbauer …), und rundherum wunderbaren Platz zum Sitzen geschaffen. Und dann ist da noch dieses hervorragende Buffet, das in Rechauds auf die Insel transportiert
wird und leckersten Fisch (Red Snapper, Vahoo und viele weitere Köstlichkeiten) offeriert. Ein Flascherl Rotwein – aus Südafrika ergänzt das perfekte Abendmahl bei sternenklarem Himmel. Bettina und Elias sind sich
im Klaren: „Romantik pur – schöner geht nicht“ – ein dicker Kuss und eine innigem Umarmung, mei so schön!
Am letzten Tag bewegt Lois die Nautilus Two immer weiter Richtung Norden, näher an Male
heran. Der letzte Tauchgang führt an einem Thila vorbei, an dem die Nautilus Two kaum mal Halt macht. Das könnte sich abrupt ändern: seit 06.30 Uhr zieht Jule schon seine Kiterunden, springt und düst, dass es nur so
kracht. Eine unscheinbare Sandzunge, vielleicht gerade mal ½ Meter über der Wasserlinie ist der Ausgangspunkt für wirklich schnelle Gleitfahrten und Mega Loops. Und unter Wasser: Omadu South Thila führt auf knapp 30
Meter und geizt kaum mit Reizen. In unseren über 60 Minuten unter Wasser gleiten wir vorbei an Felsvorsprüngen, in denen große Stachelrochen und zwei Weißspitzenriffhaie schlafen. Weiter geht’s vorbei an wirklich
tollem Bewuchs, Weich- und Hartkorallen. Doktorfische, vor allem aber große, ja wirkliche große Süßlippen in Höhlen und Löchern, dahinter das blaue Wasser, begeistern uns. Millionen Glasfische in Grotten, klein wie
groß, Haie kreisen – ein echter Geheimtipp (vielleicht nicht mehr lange …).
Nach diesem tollen Taucherlebnis breiten wir unsere Ausrüstung so aus, dass sie möglichst gut trocknen kann, denn am nächsten
Tag geht’s schon wieder mit dem Flieger nach Hause. Schade eigentlich!
Abschied
Am späten Nachmittag zieht es Kiter wie Surfer schnell noch nach Male, zum Shoppen oder zum Eis essen. Nach einem kurzen Rundgang zu Fisch-, Gemüse- und Hafenmarkt, schauen wir noch schnell zu den „Tauchuhren“ und dann zum Eis. Ein richtig leckerer Ausklang meinen wir, ohne zu wissen, was heute am Abend noch auf uns zukommt: das Captains-Dinner. Netra, der sympathische nepalesische Schiffskoch der Nautilus Two, zaubert aus seiner Küche Köstlichkeiten, die man nur mit Bildern nicht aber mit Worten beschreiben kann. Am besten – selbst versuchen! Ganz egal ob Kiter – oder ob Taucher. Wir sind sicher, die „Dive & Kite“ sollte man schon möglichst früh buchen – dieser Geheimtipp zieht sicher viele Interessenten in die Inselwelt der über 1000 Eilande.