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Wellensittich © UWW

Wasserbungalows© UWW

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Wasserspaß mit iq © UWW

Hibiskusblüte © UWW

Strandbungalows © UWW

Pool© UWW

Gelbkopf - Leguan © UWW

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Wassersportzentrum © UWW

Strand und  Sunset - Bar © UWW

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 Krebs © UWW

Keine 11 Stunden trennen den Airport in München von der Malediveninsel Thulhagiri. Dabei entfallen 9 Stunden und 20 Minuten auf den Flug, 30 Minuten auf die Einreiseformalitäten und 30 Minuten auf den Speedboot - Trip zur Insel, Male im Rücken und vorbei an Bandos. Nur 13 Kilometer von der Hauptstadt entfernt beginnt im Paradies der Liebenden, inmitten des Nordmale – Atolls, der Tauchurlaub.

Thulhagiri zu erreichen macht Spaß, denn der kurze Trip nach Norden im Schnellboot des Resorts kann auch jene Gäste nicht aus der Fassung bringen, die mit Seekrankheit zu kämpfen haben. Viele helfende Hände kümmern sich um das Gepäck, das man nach der Ankunft erst im sechseckigen Strandbungalow  wiedersieht. Der die Gäste betreuende Mitarbeiter des Resorts zeigt stolz die Annehmlichkeiten des etwa 5 Meter im Durchmesser zählenden Wohnraums. Am angenehmsten dabei ist zweifellos die leise und gut abstimmbare Klimaanlage, die mit einer Fernbedienung anzusteuern ist. Der Fernseher ist eher eine Frage des Standards, 4 Sterne verlangen so einen elektronischen Zivilisationsknecht. Tee und Schnellkaffee können mit Hilfe des Wasserkochers im Zimmer zubereitet werden. Ein kleiner Kühlschrank wartet auf eigene Vorräte, wir stecken ihn vom Netz ab, er braucht nur Energie und heizt den Raum unnötig auf. Das Telefon kann nicht nur für inselinterne Kontakte genutzt werden, auch Ferngespräche sind möglich oder die Programmierung einer Weckzeit. Die Netzsteckdosen wurden nach dem Prinzip verbaut, was gerade vorrätig ist, kommt in die Wand. Britische Norm, US-Norm, Deutsche Norm, alles ist möglich. Hat man für die eigenen Geräte einen Adapter vergessen, ist die Chance groß irgendeine passende Dose zu finden. Die Netzspannung von 220 – 240 V bei 50 Hz passt zu allen mitgebrachten Verbrauchern.
Das Bad ist relativ geräumig und geschlossen, keine Open Air – Dusche, wie bei manch anderen Resorts. Ein Fön erfreut die frisurbewussten Damen unter den Gästen, in bereitgehaltenen Bademänteln kann man es sich bequem machen. Die Handtücher werden täglich ausgetauscht, die Strandhandtücher alle zwei Tage. Das Wasser aus der Leitung sollte man wie üblich nicht trinken. Thulhagiri versorgt seine Gäste mit Süßwasser aus einem großen Vorratstank, die Nähe zu Male macht’s möglich, außerdem wäre eine Meerwasser – Entsalzungsanlage für die Größe der Anlage nicht rentabel.
In Gruppen von 4 Bungalows sind die Gästezimmer zusammengefasst, in denen man zumeist ungestört von Blicken der Nachbarn vor der Türe sitzen kann. Die rückwärtig gelegenen Häuschen ohne Meerblick werden etwas günstiger angeboten. Unmittelbar vor dem Strandbungalow Nr. 145 beginnt auch wirklich der Strand, keine 10 Meter trennen vom im Mittel 29°C warmen Wasser der Lagune. Die Vegetation wird bestimmt von Palmen und höheren Bäumen mit lederartigem Blattwerk, es gibt an dieser Stelle kaum Büsche, die die Sicht zum Meer beeinträchtigen könnten.
Ein Special auf Thulhagiri ist eine große Kolonie von Wellensittichen, die in für sie vorbereiteten Kokosnüssen wohnen und brüten. Das Experiment mit den in ihrer australischen Heimat eher auf dem Boden lebenden Vögeln ist hier voll gelungen. Das Gezwitscher und Geschnatter der Vögel ergänzt die Natur mit einer besonders frischen und freundlichen Note. Natürlich fehlt auch nicht der Inselreiher, Standort Bungalow 155, der sich gelegentlich einen Wellensittich als Snack einverleibt. Flughunde und Fledermäuse gibt es ebenso wie hübsche Leguane, wobei die Variante mit leuchtend gelben Kopf besonders attraktiv ist. „Ministrauße“, kaum 20 Zentimeter groß, rennen über die Insel und lassen immer wieder ihren eigenartigen Lautfolgen vernehmen.
Wer sich für seinen Aufenthalt ein „besonderes“ Quartier wünscht, der wird vermutlich einen der Wasserbungalows bewohnen, die durch ihr großes Panoramafenster mit Blick übers Meer den Sonnenuntergang in ganz persönlicher Abgeschiedenheit erleben lassen. Natürlich ist ein direkter Zugang zur Lagune selbstverständlich. Dafür kann man das für die Malediven notwendige und gewünschte Barfußfeeling nicht auf sich wirken lassen, tagsüber muss man mit Sandalen über die von der Sonne aufgeheizten Stege gehen, sonst fackelt die Fußsohle ab. Für Unbedarfte stehen alle 10 Meter amphorenartige Wassergefäße mit einer Kelle, damit man sich im Falle des Falles die qualmende Hornhaut löschen kann.
Der Durchmesser der annähernd runden Insel wird mit 250 Metern angegeben. Das mag stimmen, eine Umrundung im flotten Schritt findet nach 10 Minuten ihr Ende. Zum Schutz vor Sand- und entsprechendem Strandverlust wurde streckenweise entlang des Ufers eine kleine Mauer errichtet, in die vor den betroffenen Wohnbereichen kurze Bootsleitern eingelassen sind, damit man vom Niveau des Inselbodens bequem zum Strand gelangt. Je nach Laune der Natur, so war es auch zum Zeitpunkt unserer Reportage, kann diese Mauer mit dem Sandstrand auf selber Höhe abschließen und verschwindet dabei völlig.
Ein Highlight für alle Gäste ist zweifelsohne die Leistung der Resortküche, die seit 1996 vom Kärntner Manfred Zarfl geleitet wird. Die Auswahl und Qualität der Speisen ist außerordentlich positiv zu bewerten. Jeder Geschmack wird getroffen, ob beim Frühstück, das sogar eine unerwartete Auswahl an Wurstaufschnitt bietet, die Mittag- und Abendessen in Büfettform, die immer wieder unter einem anderen Motto stehen, die Snackangebote für zwischendurch, allesamt können gelobt werden. Dazu mehr in unserem kulinarischen Divestyle – Magazin DIVE & DINE.
Natürlich darf man die dienstbaren Geister im Restaurant und der Bar nicht vergessen, die freundlich und rasch die Gäste betreuen, begleitet von einem geschmackvollen musikalischen Hintergrund. Und bevor Sie fragen – ja, man hat im Restaurant und in der Bar Sand unter den Füßen, so, wie es sich für ein authentisches Maledivenresort schließlich gehört.
Hübsch sind auch die beiden kleinen Seerosenteiche, einer neben der Rezeption, die baulich in die Bar und das Restaurant über geht, einer nahe der Tauchbasis und dem Wassersportzentrum. Den Maßen der Insel angepasst ist der strandnahe Pool, an dem man relaxen, einen Snack einnehmen oder einen Cocktail genießen kann. 
Gegen 18:30 Uhr ist es bereits dunkel und aufgrund der Äquatornähe stellt die Dämmerung nur eine kurze Phase im Wechsel vom Tag zur Nacht und wieder zum Tag dar. Der Blick übers nächtliche Meer zeigt am Horizont eine Menge von Lichtern, die Hauptstadt Male ist deutlich auszumachen. Die Nachbarinseln zu Thulhagiri sind nicht weit weg, Bandos etwa nur 10 Minuten mit dem Speedboot.
Wie auf vielen anderen Malediveninseln ist für Kids kein besonderes Programm geboten, entweder haben sie von sich aus Spaß am Schnorcheln oder möchten mal Schnuppertauchen, könnten Aktivitäten im Wassersportzentrum  - vom Windsurfen bis zum Wakeboard – gebucht werden, Tischtennis, Kicker oder Darts gibt es kostenfrei. Eltern, die mit Einzelkindern reisen, sollten nicht darauf vertrauen, dass gleichaltrige Kids, die vielleicht auch noch die selbe Muttersprache haben, vor Ort sind, die sich dann selbst organisieren und den Eltern ein paar Stunden Zeit für sich selbst ermöglichen. Kleinkinder müssen ebenso in eigener Regie betreut werden, möchten Eltern mit einem Miniknirps im Gepäck mal wieder zusammen abtauchen, könnte es organisatorische Probleme geben.
Die Happy Hour von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr in der Bar hat ihre zwei Seiten. Wer den Rabatt von 20% auf alle alkoholischen Cocktails nutzt, der entgeht in der Regel dem Geruch der leider fast ausnahmslos auf den Inseln üblichen Müllverbrennung, deren typischer Mief schwelender Plastikflaschen das Idyll trübt.

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