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C:UWW Phos tronic LCD Anzeigefeld

C: UWW Phos tronic geöffnet

C: UWW Phos tronic Bodengruppe mit Verbindungskabel - Akku mit Brenner - Reflektor

C: UWW Phos tronic Bodengruppe und Akku mit Anschlussgruppe

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Bei Mares hat man den Markt der hochwertigen Taucherhandlampen genau studiert, bevor man den Startschuss für die Entwicklung der Phos tronic gab. Innovativ sollte sie sein, im Erscheinungsbild eigenständig, robust und der ideale Begleiter für alle Tauchgänge. UnterWasserWelt hat sich mit der Phos tronic ausführlich auseinandergesetzt.

Seit längerer Zeit ist das erklärte Ziel von Mares ein vollständiges Ausrüstungssortiment aus eigenem Hause anbieten zu können. Allerdings ist die Menge der Lampenbau - Spezialisten mit dem notwendigen langjährigen Know How in eigenen Firmen tätig und hat besonders in Deutschland einen durchaus elitären kleinen Kreis von Herstellern entstehen lassen, der international die Standards für hochwertige UW – Leuchten bestimmt. Hier von 0 auf 100 durchzustarten ist nicht einfach, aber der Name Mares in der Waagschale ist ein guter Wegbereiter bei der Kaufentscheidung um für eine Handlampe der Upperclass nicht nur nach Köln, Krefeld oder Berlin zu schauen.  Wer € 549,- für ein besonderes Leuchtmittel auszugeben bereit ist, erwartet natürlich Ausstattungsmerkmale, die dies rechtfertigen und im Vergleich eingeführter Produkte des Marktes Punkten. Die Phos tronic hat einige Leckerbissen aufzuweisen, die es in einem einzigen Produkt zusammengefasst so bisher noch nicht gegeben hat. Man setzt auf Elektronik und davon steckt in dieser Lampe weiß Gott wirklich eine ganze Menge.

Neuland

Hat man die Leuchte seinem Besitzstand hinzugefügt, muss man sich erst einmal eine halbe Stunde Zeit nehmen, die Anleitung zu studieren. So ganz intuitiv erschließt sich das gute Stück nicht, ein paar Zeilen muss man in dem vielsprachigen Büchlein studieren. Aber irgendwie haben die Verfasser der Anleitung es übersehen – weil sie die Lampe ja schon so gut kannten – deutlich darauf hinzuweisen, wie dem guten Stück ein Lichtstrahl zu entlocken ist. Nun, das holen wir hier nach, ein Druck von etwa 2 Sekunden auf den Schalter unter dem LC-Display am Griffbügel macht aus dem schmucken Designobjekt eine strahlende Leuchte, deren Brenner langsam auf die zuletzt verwendete Dimmstufe hochfährt, dank lampenschonender Softstartelektronik. Hatte man zuletzt mit 100% Leistung die Umgebung angestrahlt, dann sieht man nun im beleuchteten Display 3 kleine Lampensymbole. Das bedeutet, man hat die Leuchte im Modus voller Leistungsabgabe in Betrieb. Zusätzlich erscheint nach einem Moment eine Zahl, die in Minuten ausdrückt, wie lange in dieser Leistungsstufe Licht abgegeben wird, bis der Tiefentladeschutz anspricht. Dass die Zeitangabe nicht spontan verfügbar ist, ist richtig. Die Elektronik ermittelt aus den Verbrauchswerten und dem Entladeverhalten, welcher Brennertyp (ob 30W oder 50W bzw. andere Stärken) verwendet wird und in welchem Ladezustand sich die Akkus befinden. Erst wenn diese Daten gesichert ermittelt sind, werden sie auch angezeigt. Und diesen Moment kann man ja abwarten. Im Falle unserer Testlampe, deren 12V / 50W HLX - Brenner dank Überspannung von 14,4, V  so hell wie 75W strahlt, wird eine Wert von 52 Minuten angezeigt, in der niedrigsten 3. Dimmstufe kann man 70 Minuten Leuchtzeit einplanen. Ach ja, da sich jeder Akku erst einmal durch ein paar Lade- und Entladezyklen zur Höchstform aufschwingt, kann natürlich die Brenndauer bei entsprechend konditionierten Zellen ein paar Minuten länger ausfallen.
Um die Funktionen der Leuchte zu kontrollieren genügt der kleine runde Schalter, der auf kurzen oder längeren Druck reagiert. Das Ein- und Abschalten benötigt etwa 2 Sekunden, der Wechsel der Helligkeitsstufen (oder der Ladegeschwindigkeit) erfolgt spontaner. Gegenüber dem ersten Modell der Phos tronic wurde der Schalter etwas modifiziert und kann nun auch mit Handschuhen gut bedient werden. Als Einschaltsperre dient die über dem Display liegende Plexiglasscheibe, die zusätzlich als Kratzschutz wirkt. Mittels griffiger Profile am Rand der Scheibe kann man diese drehen und so den Schalter abdecken.

 Innere Werte

Aus ihrem Innenleben macht die Phos tronic auch kein Geheimnis, muss sie doch zur Ladung geöffnet werden. Dazu schraubt man lediglich das schicke Lampenrohr ab, dessen langes Gewinde stabilen Verschluss garantiert. Ein achsialer O – Ring unterhalb des Gewindes dichtet die Einheit. Doch Vorsicht, unserer Feststellung nach nähert

man sich einer kleinen Tücke – dem Wechselakku. Ja, man kann bei der Phos tronic den Akku wechseln und ist somit für Non Limit Tauchgänge gerüstet. Der Wechselakku kann bei geöffneter Leuchte unerwartet aus seinem Sitz in der Bodengruppe herausgleiten, hält man die Lampe im steilen Winkel oder senkrechte nach unten. Das sollte man also unbedingt vermeiden, zumal die Verbindung zwischen Akku und Bodengruppe mittels einem filigranen Flachbandkabel mit Stecker – bekannt aus der Computertechnik – hergestellt wird. Beansprucht man das Kabel über Gebühr, kann es zu Beschädigungen kommen.
Der Wechsel des 14,4V / 14,4 Ah NiMH – Akkus ist einfach vorzunehmen. Man zieht die Einheit vorsichtig aus dem Sitz in der Bodengruppe und trennt den kleinen Stecker des Verbindungskabels ab. Zu groß sollten die Finger, die den Stecker greifen, nicht sein, das ist eher etwas für zierlichere Naturen. Vom Lampenkopf zieht man Reflektor ab, setzt diesen am frischen Akku auf und verbindet schließlich wieder das Kabel mit der Bodengruppe.
Jetzt bemerkt man auch ein ganz besonderes Extra: Der Sockel des Brenners ist federnd gelagert. So können harte Schläge abgemildert werden, das Risiko abgebrochener Kontakte am Brenner wird minimiert – eine gute Idee!
Ein langer dünner Dorn soll dabei helfen den Akku in seinen 4 Halterungen einführen zu können. Hat man die Bohrung, durch die der Dorn geführt werden muss, erst einmal gefunden, geht das auch kinderleicht. Man müsste nach der unauffälligen Bohrung aber nicht suchen, wäre sie markiert, vielleicht mit einem deutlichen gelben Punkt. Es ist ja immer zu bedenken, dass man nicht stets ideale Lichtverhältnisse  beim Hantieren mit Tauchausrüstungen und Lampen hat – in der Basis, im Zimmer oder auf dem Tauchschiff vor dem Nachttauchgang. So ist es sicher kein Nachteil, wenn man als User der Phos tronic sich diese hilfreiche Markierung selbst anbringt.     
Das Laden des Akkupakets geschieht belüftet, der sicherste Weg bei NiMH – Zellen. Da die Ladeelektronik in der Lampe integriert ist, dient das an der Ladebuchse angeschlossene Gerät lediglich als Spannungswandler, der weltweit verwendet werden kann. Sobald der Spannungswandler angeschlossen ist, erwacht das Display wieder zum Leben. Ein Blitzsymbol erscheint, und je nach Tastendruck das Symbol einer Schnecke oder eines Hasen. Die Schnecke symbolisiert, dass der Ladevorgang nicht beschleunigt durchgeführt wird und bis etwa 14 Stunden in Anspruch nehmen kann, der Hase meldet den Schnellladezyklus, der maximal 5 Stunden zur Regenerierung einer vollständig entladenen Lampe benötigt. Gleichzeit kann man den Prozentwert der erfolgten Ladung im Display ablesen und so bedarfsweise erkennen, wie weit die Regenerierung fortgeschritten ist.

Im Einsatz

Tritt man mit der Phos tronic in Erscheinung, werden von anderen Tauchern rasch interessierte Blicke registriert. Sie fällt eben auf dank des typischen Designs. Werkseitig ist die Leuchte am Ansatz des Bügelgriffs mit einer Handschlaufe ausgestattet. So könnte man die Lampe sichern. Das ist eher für Nachttauchgänge interessant, bei Tag, wenn man nur gelegentlich etwas beleuchten möchte, bedient man sich besser eines Befestigungstools, das am Jacket fixiert wird. Man kann die Phos tronic dann in die Gurtung einhängen, was trotz des größeren Volumens des Bügelgriffs gegenüber herkömmlicher Leuchten gut möglich ist.
Das Design des Griffbügels ermöglicht die Lampe ermüdungsfrei zu halten, auch mit Handschuhen und für Damenhände. Der Schalter erfordert einen deutlichen Druck und ist so auch ohne aktivierter Einschaltsperre gegen versehentliche Aktivierung gut geschützt.
Die abgegebene Lichtmenge (bei Standardbrenners 50W) ist beim Abruf von 100% auch am Tag deutlich wirksam, die beiden Dimmerstufen leisten bei Dämmerung und beim Nachttauchgang gute Arbeit. Im Mischbetrieb kann man so Tauchzeiten von 60 Minuten kalkulieren.

Fazit

Die Phos tronic hat sich zweifelsfrei in der Upper Class der mit Halogenbrennern betriebenen Taucherlampen etabliert. Eine präzisere Anleitung stünde ihr gut, säße der Wechselakku etwas fester, würde uns das nicht stören.Informativ sind die Anzeigen im LC-Display, man hat den Energievorrat ständig im Blick. Die Elektronik steuert zuverlässig brenner- und akkuschonend. Bemerkenswert ist die stoßabsorbierende Halterung des Lampensockels. Dank Überspannung ist die Lichtwirkung auch bei Tag deutlich. Alles in allem hat Mares ein bemerkenswertes Produkt auf den Weg gebracht, bei dem auch das Auge mitisst, die Funktion aber keinesfalls dem Design untergeordnet wurde.

FAKTEN

Typ: Phos tronic
Hersteller: Mares
Material: Alu, eloxiert
Tauchtiefe: 100 Meter
Akku: NiMH 14,4V/4 Ah
Brenner: Halogen 12V/50W
Dimmung: 3 - stufig
Reflektor: Spot, 20°
Brenndauer: 50W -  50 Min. / 60 Min. / 80 Min.
Schalter: Druckschalter, elektronisch
Besonderheit: Stromversorgung elektronisch geregelt, gleichbleibende Lichtmenge über gesamte Brenndauer; Überwachung der Innentemperatur; Wechselakku; federnd gelagerter Brennersockel;
Tiefentladeschutz: ja
Ladegerät: Spannungswandler Typ Tischlader, weltweit einsetzbar
Ladezeit: Maximal 5 Std.  bei Schnelllademodus, 14 Stunden bei Standardlademodus
Gewicht: 2015 g
Abtrieb: 670 g
Länge: 283 mm
Durchmesser: 70 mm
Preis: ca. € 549,-
Vertrieb: Tauchsporthandel
Info:  www.mares-tauchsport.de

Lampen

 

Vorgabe

Punkte

Material

Alu / Kunststoff

3 / 1 Punkt

3

Bedienbarkeit

auch mit Handschuhen

6

6

Handling beim Einsatz

Ermüdungsfreies Halten

6

6

Eigengewicht

in Relation zur Lampenleistung - Akkugröße

3

2

Abtrieb

in Relation zur Lampenleistung - Akkugröße

3

2

Erreichbarkeit des Ladeanschluss

Lampenrohr auch für Damen leicht zu öffnen?

3

3

Brennerwechsel

Werkzeuge nötig oder nicht - leicht erreichbar oder kompliziert

6

6

O-Ring - Pflege

Erreichbarkeit der Dichtungen

3

3

Einsetzbar

auch über oder nur unter Wasser

3 / 0 Punkte

3

Ladezeit

 

6

5

Ladegerät

weltweit einsetzbar - Volumen und Gewicht

6

6

Brenndauer

in Relation zur Lampenleistung - Akkugröße

6

6

Helligkeit

in Relation zu Brenner - Akkugröße

3

3

Tiefentladeschutz

 

3 / 0 Punkte

3

Reflektor

wechselbar

3 / 0 Punkte

3

Extras

Tageslicht, SOS, Dimmer

3

3

Verarbeitung

 

6

6

 

 

 

 

Punkte maximal

 

72

erreicht 69

 

 

 

 

Gesamtnote

 

 

1,2

Preis-Leistung

€ 549,-

 

gut