by Michael Goldschmidt 9.08
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Fakten |
Tauchcomputer sind Schlüsselprodukte im Sortiment eines Vollausstatters. mares widmete sich deshalb schon seit einer Reihe von Jahren der Entwicklung
eigener Instrumente, die markenübergreifend alle zu Erfolgsmodellen wurden. Mit dem NEMO AIR schuf man einen luftintegrierten Großbildschirm mit atemberaubendem Preis – Leistungsverhältnis.
Die Wiege des NEMO AIR stand in Rapallo und nicht in Mailand, wie das gelungene Design vermuten lassen könnte. Die Formgebung macht den Tauchgangrechner nicht nur unverwechselbar, sie löst ihn erfrischend
aus der technokratisch bestimmten Äußerlichkeit der Wettbewerbsmodelle. Einen NEMO AIR erkennt man daher schon auf größere Distanz, ein Hingucker eben. Doch anders als ein Ferrari , auf den diese Superlative auch
passen würden, ist er alltagstauglich, intuitiv zu bedienen und kostengünstig im Unterhalt. Eine im Rechner eingesetzte 3 Volt Lithium – Knopfzelle CR2450 vermag 170 Tauchgänge zu dokumentieren, eine enorme
Leistung für den flachen Kraftzwerg aber auch Ausdruck für die geringe Leistungsaufnahme trotz Anzeigen im XXL – Format. In Onlineshops findet man diese Batterie bereits ab € 0,88 angeboten. Sich hier
eine Reserve griffbereit zu halten, kann wirklich aus der Portokasse bezahlt werden. Teuer würde es aber, ließe man sich nicht die Zeit, den Batteriewechsel in Ruhe und an einem hellen, trockenen Arbeitsplatz
durchzuführen. Der filigrane O-Ring fordert Aufmerksamkeit ab.
Schick allein genügt aber nicht, ein Tauchcomputer muss Geber- und Nehmerqualitäten haben. Damit geizt der NEMO AIR keinesfalls. Was den NEMO WIDE
bereits charakterisierte, das große und klar strukturierte LC-Display mit kratzfestem Mineralglasfenster, findet sich hier wieder, ergänzt um die Informationen rund um die Luftverbrauchsdaten. Der Flaschendruck wird
über einen klassischen Finimeterschlauch – allerdings hier mit einer Schnellkupplung zum Abnehmen des Instruments – an den Computer übermittelt. Typisch für mares gibt man bei der Programmierung das
Volumen des Tanks ein, nur so kann vom ersten Atemzug an eine korrekte Hochrechnung des Atemgasvorrats erfolgen. Zwei Alarme können außerdem den halben Luftvorrat und das Erreichen der Reserve signalisieren,
individuelle Variationen sind möglich. Neben den üblichen Parametern wie Flaschendruck und in Abhängigkeit des Tauchprofils verbleibende Tauchzeit bis zum Erreichen der Reserve von 50 bar, wird das Atemminuten
– Volumen angezeigt, korrekt um den Tiefenfaktor bereinigt um eine unverfälschte Information zu erhalten, welcher Grad an Anstrengung den Tauchgang bestimmt. Werden hier deutlich erhöhte Verbrauchswerte
sichtbar, kann man die Austauchphase in eigener Regie noch konservativer gestalten und den Sicherheitsfaktor dadurch individuell erhöhen.
Für ungeübte Taucher oder in Erwartung größerer Anstrengung, bei
Kaltwasseraktivitäten oder persönlichen Faktoren kann der NEMO AIR in der Sättigungsberechnung abweichend programmiert werden, zweifellos ein Sicherheitsplus, dessen Anwendung man stets vor dem Tauchgang überdenken
sollte.
Mitdenken ist auch gefragt bei der Moduswahl Meer oder Süßwasser sowie der Höhenlage des Gewässers. Die Bergseehöhen beginnen bei 700 Metern und sind in weiteren Stufen von 1500 Metern und 2400 Metern
festzulegen.
Nitroxtauchgänge können bis 50% Sauerstoffanteil berechnet werden, der Sauerstoff – Partialdruck zwischen1,2 und 1,6 bar. Als Bottom – Timer ist der NEMO AIR ebenfalls verwendbar, die
maximale Einsatztiefe wird bei 150 Metern erreicht.
Zwei Ösen am Computergehäuse erlauben Befestigungstools anbringen, womit der NEMO AIR am Jacket zu befestigen wäre, die Anzeige im Blick ohne eine Hand zu
benötigen.
Tiefenstopps, Sicherheitsstopps, Aufstiegswarnung gehören zum weiteren 1x1 der Software, die 10 Gewebe in die Datenermittlung einbezieht. Interessant für Tauchschulen ist die Möglichkeit den
Sättigungsspeicher löschen zu können, so begleitet das Gerät am Tag mehrere Schüler.
Im Logbuch finden lt. Anleitung bis zu 36 Stunden (lt. mares – Website 60 Stunden) Tauchgangdaten im 20 – Sekunden
Intervall ihren Platz, die mit einem optionalen Interface auf den PC zu kopieren sind.
Praxis
Auch wenn man die Anleitung eines Tauchcomputers stets
genau studieren sollte, der NEMO AIR schafft es dennoch weitestgehend intuitiv bedient zu werden.. Drei Tasten blättern durch die 10 Einstellungsebenen und wählen die gewünschten Parameter aus. Das ist mares wieder
einmal gut gelungen. Die deutlichen Anzeigen im Großformat geben klare Auskunft und freuen zudem ansonsten lesebrillenpflichtige Semester. Der Anzeigekontrast lässt sich individuell einstellen. Nach einer Reihe von
Tauchgängen hat das Mineralglas vor dem Display seine Kratzfestigkeit unter Beweis gestellt. Die Ablesbarkeit bis etwa 170° Betrachtungswinkel wird erreicht, störende Reflexe sind nahezu ausgeschlossen. Grafische
und akustische Warnhinweise werden deutlich wahrgenommen. Die Schnellkupplung funktioniert einwandfrei und in der Rechenpause ruht der NEMO AIR in einem passend schicken Beutel.
Fazit
Beim NEMO AIR kommen viele Pluspunkte zusammen, auch wenn man vielleicht die große Infodiode des AIRLAB vermisst, die für Mittaucher deutlich signalisiert, dass
der halbe Luftvorrat bzw. die Reserve erreicht wurde. Design, Fertigungsqualität, Bedienung, Ausstattung und nicht zuletzt der Preis schaffen Fakten, die den Wettbewerb ins Grübeln kommen lassen. Die große Stückzahl
lässt entsprechend kalkulieren, so mares, „Best Price“ ist garantiert.