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by Michael Goldschmidt 10.06

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Gummikaschierter Brustbereich © UWW

Innenkaschierung © UWW

Reißverschluss © UWW

Glatthautavschluss im Arm (innen) © UWW

Kneepad © UWW

Schulterschutz © UWW

RUSH GUARD Strand- und Schnorchelmode, sowie Unterzieher © UWW

RUSH GUARD Strand- und Schnorchelmode, sowie Unterzieher © UWW

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Fakten

Typ: TRILASTIC
Hersteller: Mares
Materialstärken: 7-5-3 mm bzw. 5-4-3 mm
Damenmodell: „she dives“ Farbstellung Lightblue, 5 Größen
Herrenmodell: Silbergrau, schwarz, 6 Größen
Schnitt: Overall
Komponenten: Kopfhaube, Handschuhe, Füßlinge, Weste mit angesetzter Kopfhaube, RUSH GUARD Unterzieher
Vertrieb: Fachhandel
Preis Overall 7-5-3: uvb. € 299,-
Preis Overall 5-4-3: uvb. € 259,-
www.mares.com      

Die Zeiten scheinen vorbei, in denen Nass- und Halbtrockenanzüge aus einer einzigen Materialstärke, aus einem einzigen Material gefertigt werden. Die in letzter Zeit unserer Redaktion vorgeführten Testmodelle unterschiedlicher Hersteller verfolgen alle das Ziel höheren Komfort beim An- und Ausziehen und natürlich bei Tauchgang selbst zu bieten. Viele Wege führen nach Rom, bei Mares hat man sich auf das einzigartige TRILASTIC – Konzept verständigt, das drei Materialstärken in einem Anzug vereint.

Die Mares TRILASTIC – Anzüge werden in Damen- und Herrenschnitten angeboten, UnterWasserWelt stellt das Damenmodell 7-5-3 vor, das sich nahtlos in die „she dives“ – Kollektion einfügt und dort zusammen mit der ABC-Linie und dem Jacket KAILA eine harmonisch abgestimmte Produktlinie speziell für Taucherinnen bildet. Die Farbe „Lightblue“ verbindet die einzelnen Komponenten der „she dives“ Linie und ist bei Mares exklusiv für die Damen vorbehalten.
Das Design des Anzugs gefällt. Modern, sportlich, vom Unterwassermodel getragen macht der Anzug eine gute Figur, auch für die Kameraaugen. So haben außerdem Herren Spaß am TRILASTIC, doch sie müssen keine Enthaltsamkeit üben, denn farblich etwas schlichter gehalten gibt es ihn auch für sie.
Das Rätsel des Zahlencodes 5-4-3 oder 7-5-3 ist schnell zu lösen, es bezeichnet die unterschiedlichen Materialstärken, in denen die Anzüge gefertigt werden. Im Brust-, Rücken- und Beckenbereich werden je nach Anzugtyp 7 mm oder 5 mm Neopren verwendet. Arme, Beine und die Seiten des Oberkörpers werden mit 5 mm oder 4 mm (Stretchneopren an Armen und Beinen) geschützt, Arm- und Beinmanschetten weisen bei beiden Anzugvarianten eine Stärke von 3,5 mm auf.
Eine neue Innenkaschierung „Sapphire Plush“ soll die Körperwärme besser konservieren und erleichtert zusätzlich das Anziehen. Ein im Schnitt des TRILASTIC berücksichtiger Längsstreifen aus elastischem Neopren am Oberschenkel kommt dem Komfort beim Anlegen des Anzugs entgegen.
Leuchtend blaue Glatthautkaschierungen in den Arm- und Beinmabschlüssen sollen den Wasserdurchsatz reduzieren, zusätzlich erleichtert die Materialstärke von 3,5 mm Hände und Füße durchgleiten zu lassen, so dass man auf Reißverschlüsse verzichtete.
Der Kragen ist in 5 mm Neopren ausgeführt  und etwa zu 75% mit Glatthaut hinterlegt. Im Bereich des Rückenreißverschluss hat man auf zusätzlich dichtende Glatthauteinsätze verzichtet. Der Reißverschluss selbst ist ein klassischer Nasstauchzipper, den innen ein 1 mm dünner, kaschierter Neoprenstreifen abdeckt.
Die Kategorisierung, ob der TRILASTIC nun ein Nass- oder Halbtrockenanzug ist, fällt nicht leicht, denn allgemein bezeichnet man ihn als einem Halbtrockenanzug. In der Grundversion als Overall mit separater Kopfhaube, deren lang geschnittener Halsansatz sehr gut im Kragenbereich abdichtet, würden wir trotz der Glatthaut – Dichtflächen an Arm- und Beinabschlüssen und der Innenkaschierung „Sapphire Plush“ eher dazu neigen das System als nass zu bezeichnen, denn der Reißverschluss und die Hinterfütterung des Anzugs im Bereich des klassischen Nasszippers entspricht eben mehr einen Nasstauchanzug.
Rüstet man dagegen für echte Kaltwassertauchgänge den Anzug mit der zusätzlich erhältlichen Weste mit angesetzter Kophhaube 5 – 3 mm aus, dann sprechen auch wir vorbehaltlos von einem echten Halbtrockenanzug, da die Weste den Bereich des Reißverschluss überdeckt und damit zusätzlich abdichtet.
Die Kopfhaube, gleich ob angesetzt oder separat, hat um den Kopf ein gut isolierendes 5 mm Neopren, das sich nur vermindert komprimieren lässt, Entlüftungsöffnungen lassen Lufteinschlüsse in der Haube entweichen. Der Gesichtsbereich ist innen mit Glatthaut ausgelegt.
Um die Wärmeisolierung noch weiter auszubauen können noch RASH GUARD TRILASTIC Shirts mit halbem oder ganzem Arm, sogar ein RUSH GUARD OVERALL (nur Damenmodell) als Unterzieher verwendet werden. Am Strand getragen ist die RUSH GUARD Bekleidung ein echter Hingucker und ideal als Sonnenschutz beim Schnorcheln, denn eine Spezialbeschichtung garantiert einen UW – Schutzfaktor der Stärke 30. Natürlich runden zur Produktlinie passende Füßlinge und Handschuhe das TRILASTIC – System ab.
Die Langlebigkeit des Anzugs selbst unterstützen Protektoren an den Schultern und im Kniebereich, deren Ausführung zeigt, wie Funktion und Design gekonnt zusammengeführt werden können.
Die Außenkaschierung der 7 bzw, 5 mm starken Einsätze an Brust- und Rücken ist textilfrei, so dass Wasser hier sofort abperlt und nach dem Tauchgang keine Kältebrücke entstehen kann.

Wer allgemein den Komfort hochflexibler Neoprenmaterialien schätzt, sollte auch wissen, dass die starke Dehnbarkeit, deren Weichheit durch eine so genannte Untervulkanisierung erreicht wird. Um den angenehmen Effekt des Stretch – Neopren auch langfristig genießen zu können, sollte man nicht zum Klientel der Taucher zählen, die ständig Tieftauchgänge von 40 Metern absolvieren oder dem Non – Limit – Tauchen hemmungslos frönen, denn der auf das weiche Neopren ausgeübte Druck kann in vorgenannten Fällen das Material langfristig verdichten, was zu einer Reduzierung der Materialstärke führt. Das betrifft natürlich alle Anzüge, die mit Stretch – Neopren – Komponenten im Handel sind.
Verführen lassen sollte man sich aber auch nicht bei fraglicher Größe einen Anzug zu wählen, dessen Elastizität voll ausgereizt wird. Für Herren werden 6 Größen, für Damen 5 Größen angeboten. Die Dehnbarkeit der Materialien ersetzt in gewissem Umfang die Notwendigkeit Zwischengrößen anzubieten, aber passen muss das gute Stück so, dass nicht durch Überdehnung in den Stretchbereichen die isolierende Materialstärke beeinträchtigt wird.

Praxis

Das herbstliche Mittelmeer wurde zum Prüfstand für den TRILASTIC 7-5-3. Ohne Zweifel ist das Anlegen des Anzugs ein durchaus komfortabler Vorgang, das gewohnte Gezerre weicht einem rasch erledigten Teil der Tauchgangvorbereitung, der keine Schweißperlen auf die Stirn zaubert. Gerade auch auf Booten ist dies ein unschätzbarer Vorteil.
Der Sitz ist einwandfrei und die Bewegungsfreiheit ideal. Der Verzicht auf einen bei Halbtrockenen häufig üblichen einfachen Trockenzipper wird durch die dadurch gewonnene Freiheit der Bewegung im Rückenbereich belohnt. Auch das sonst notwendige Umschlagen der Glatthautmanschetten entfällt, denn beim TRILASTIC sind die Glatthautabschlüsse bereits innen eingesetzt und das in diesem Bereich 3,5 mm dünne Material lässt Hände und Füße ungehindert durchschlüpfen.
Im und unter Wasser setzt sich das angenehme Gefühl fort, wie eine zweite Haut und ohne Einschränkung der Beweglichkeit genießt Mann / Frau den Tauchgang.
Das Wärmegefühl hält über einen langen Zeitraum an, die neue Innenkaschierung trägt sich sympathisch.
Und, das moderate Eigengewicht das Anzugs macht ihn natürlich auch zum idealen Flugbegleiter.
          
Fazit

Mares hat umfassendes Know How im TRILASTIC – Anzug real werden lassen. Der High - Tech Komfort von Tauchanzügen verlangt von seinen Besitzern ein wenig auf die Besonderheiten der Materialien einzugehen um die Stretchkomponenten nicht zu überfordern. Alles in allem ein Anzugsystem das vom Warmwasser bis zum kalten Binnensee eingesetzt werden kann, ergänzt durch entsprechende Komponenten. Das alles im gelungenen Design und zum interessanten Preis. Nicht nur ein Traum für die Dame...