by Michael Goldschmidt 9.99
Lange war es auf dem Videosektor eher ruhig im Hause Bienhaus. Nachdem das Engagement in den Bau eigener Videogehäuse schon vor einigen Jahren eingestellt worden war, gab es nur
Modifikationen einiger Taucherhandlampen aus dem Traditionshaus in Köln als Videolicht. Jetzt hat Michael Bienhaus den Vorhang seiner Entwicklungsabteilung gelichtet und mit der Light Station wieder eine Lichtanlage für
Videofilmer ins Rennen gebracht, die trotz kleiner Baumaße grosse Leistung verspricht.
Als wir zum Test der Light Station mit dem redaktionseigenen VH 1000 Gehäuse von Amphibico antreten,
verschwindet die kleine Tankanlage buchstäblich unter dem Gehäuse. Trotz der 2 x 12V/4 Ah NiMH Akkus ist die Baugrösse der Tanks einfach bestechend. Nur 23 cm Baulänge über alles und etwa 5,2 cm Durchmesser je Rohr
werden ermittelt. Verbunden durch eine Basisplatte mit drei Bohrungen für die Stativgewinde-Schraube, messen wir eine Breite von nur 14 cm. Diese Maße sind zur Zeit unschlagbar. Damit kommt diese Tankanlage auch den
immer geringer werdenden Baugrössen moderner Camcorder entgegen, die durch die Miniaturisierung auch Anspruch auf kleiner dimensionierte Lichtanlagen anmelden.
Natürlich sind die Komponenten der Light Station
schon irgendwie bekannt, doch das ist kein Nachteil. Bei mb sub kann man auf erprobte Bauteile, ob bei den Akkurohren oder den Schaltern, der Elektronik oder dem Reflektor zurückgreifen. Konzipiert ist die Anlage für
den Betrieb mit HLX-Hochleistungsbrennern, die in der normalen Lieferversion mit Brennern von 50 Watt Leistungsaufnahme bestückt sind. Damit erreicht jede Lampe eine Brenndauer von ca 50 Minuten, bevor der
Tiefentladeschutz mit dreimaligem Blinken auf die bevorstehende Abschaltung hinweist. Die Metall - Floodreflektoren strahlen ein besonders weiches Licht ab, ideal für den Videoeinsatz.
Soweit ein Videogehäuse mit einem Stativgewinde ausgestattet ist, hat man keine Probleme die Light Station unter dem Gehäuse ausgewogen zu montieren. Mit Hilfe einer der drei vorbereiteten Bohrungen für die Stativschraube stellt man das Gleichgewicht her. Über angenehm dimensionierte Drehschalter, die dem Kameramann zugewandt sind, schaltet man jede Lampe einzeln in den 3 Stufen 40%, 100%, 70%. Dazu kann ein SOS-Signal aktiviert werden, schaltet man die Lampe schnell 2x von der Position Aus auf die Position 40%. Die Kabel der Lampenköpfe sind seitlich fest mit den Akkutanks verbunden und mit rund 55 cm ausreichend lang bemessen Montagen auch an Lampenarmen zuzulassen. Für Anwender, die die Lampen nicht einzeln schalten möchten, gibt mb sub in der
Produktbeschreibung eine einfache Anleitung mit, mit deren Hilfe man bei einem Lampenschalter die Rasten entfernen kann, um mit einem über beide Drehschalter gezogenen Gummiband beide Leuchten
gleichzeitig anzusteuern.
Die mitgelieferten 2 Schnelllader für 110/230V regenerieren die leeren Akkus innerhalb von etwa 4 Stunden, die anschließend auf Erhaltungsladung umschalten. Auch teilentladene Tanks
können bedenkenlos nachgeladen werden, doch verneidet man unnötige Erwärmung der Akkus, wenn man hier nicht die gesamte Timerlaufzeit nutzt. Eine rote Leuchtdiode am Ladegerät gibt über den Betriebszustand sicher Auskunft.
Der Zugang zu den Ladeanschlüssen der Light Station ist problemlos, man löst hierzu nur die Verschraubungen, was ohne Werkzeuge erfolgt. Die Beladung erfolgt belüftet, eventuell auftretende Gase können so entweichen ohne
Schaden anzurichten.Soweit die Betrachtung der Anlage. Da mb sub keine Universallösung zur Anbringung der Leuchten an einem Gehäuse mitliefert, ist man darauf angewiesen, was die Gehäusehersteller von sich aus an
Flügelkonstruktionen anbieten. Deshalb haben wir hier auch keine exemplarische Flügelbefestigung in den Test einbezogen. Die an den Leuchten vorbereiteten Sternschrauben entsprechen den gebräuchlichsten Grössen, die in
Lampenarmen oder Flügeln zu finden sind.
Im Unterwasser-Einsatz kommt der moderate Abtrieb von nur 900 g dem Handling sehr entgegen. Die Lichtqualität ist für Videozwecke sehr gut geeignet. Die Ausleuchtung der
Motive ist einwandfrei, der Lichtabfall zu den Rändern unerheblich. Die Anbringung erfolgt tatsächlich ausgewogen und die beiden Tanks bieten zudem eine gute und sichere Standfläche für die Videoanlage.
Fazit:
mb sub hat die schöpferische Pause in seinem Produktbereich Videolicht-Anlagen gut genutzt und mit der Light Station eine kleine, leichte und dennoch leistungsstarke
Tankanlage entwickelt, die als glänzendes Comeback gefeiert werden kann. Vorausgesetzt, das Videogehäuse der Wahl hat auch ein Stativgewinde, wird man die Light Station nun wohl öfter auftauchen sehen.
Produktinfos
Material: Alu, eloxiert
Akku: 2x 12V/4Ah NiMH
Lampenköpfe: Alu. eloxiert, Flood
Alureflektoren
Brenner: HLX 50 W
Elektronik: Dimmung 40%, 70%, 100%, SOS, Tiefentladeschutz
Ladegeräte: 2 Schnelllader 110/230 V
Einsatztiefe maximal: 200 Meter
Gewicht: 3000 g
Hydrostatik:
Abtrieb ca. 900 g
Preis: ca. € 875
Info mb sub