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Meeresschildkröten - Fakten

Die wichtigsten Strände der Eiablage von Meeresschildkröten (blau markiert)

Es gibt 7 Arten von Meeres - Schildkröten, die in zwei Familien zusammengefaßt werden. Fünf dieser Arten werden vor den Küsten Brasiliens beobachtet:

Loggerhead (Caretta Caretta)
Hawskbill (Eretmochelys imbricata)
Green Turtle (Chelonia mydas)
Olive Ridley (Lepidochelys olivacea)
Leatherback (Dermochelys coriacea)
 
 
Je nach Art ernähren sich Schildkröten von Algen, Krebstieren, Muscheln, Quallen oder Pflanzen und Weichkorallen.

Schildkröten sind Einzelgänger. Findet man grössere Populationen, so sind dies in der Regel Männchen, die vor Stränden warten, die seit Jahrtausenden von Weibchen zur Eiablage aufgesucht werden. Erst kurz vor der Eiablage werden die Eier beim Hochzeitsakt befruchtet. Nach der Eiablage ziehen sich die Weibchen meist wieder aus der Küstennähe zurück.
 
Die Temperatur im Nest entscheidet, ob Männchen, Weibchen oder eine ausgeglichene Mischung beider Geschlechter in den Eiern entwickelt wird. Höhere Temperaturen begünstigen Männchen, niedrigere Weibchen. Die Brutzeit im Sand beträgt etwa 55 Tage.
 
Zum Zeitpunkt der Eiablage nehmen die Weibchen keine Nahrung zu sich. In Küstennähe angetroffene Schildkröten, die Algenwiesen abweiden, sind immer Männchen.

Die Verbauung von Stränden, besonders in den Nestbereichen des Mittelmeers, hat vielen Populationen dort die Lebensgrundlage entzogen. Ironie des Schicksals und kein Einzelfall: Wurde im Mittelmeer ein Nestbereich lokalisiert, wurde meist versucht dort eine Hotelanlage zu bauen um die Nistplätze als Attraktion anbieten zu können. Wurde dies verhindert, organisierten örtliche Anbieter Bootsfahrten zu diesen Stränden, die die Touristen zum Sonnenbad dorthin brachten.
 
Unbestritten sind mittlerweile alle Arten von Meeres - Schildkröten stark bedroht. Ihr Aufenthaltsort im Meer ist nicht auf eine feste Küstenregion beschränkt, ihre Wanderungen bringen sie von Grönland bis nahe der Gewässer der Antarktis.

Verfolgt werden sie vom Menschen wegen ihres Fleisches (über Jahrhunderte war die Green Turtle, deutsch Suppenschildkröte, Frischfleisch-Lieferant der Seefahrer), ihres Panzers (Schmuck, Schildpatt) und ihrer Eier (asiatische Delikatesse, teilweise dort auch abergläubisch als potenzförderndes Mittel angesehen).
 
Eine Meeres - Schildkröte ist mit etwa 30 Jahren geschlechtsreif und kehrt dann an den Strand zurück, an dem sie selber geboren wurde.
 
Je weniger Schildkröten an einem Strand noch geboren werden und schliesslich bis ins geschlechtsreife Alter überleben, umso weniger kehren auch an diese Strände zurück.
 
Über die Lebensweise und den Aufenthaltsort der Schildkröten während ihrer ersten 30 Lenbensjahre ist kaum etwas bekannt. Sie erscheinen nach dem Schlüpfen erst wieder mit der Geschlechtsreife in Küstennähe.
 
Pro Eiablage werden etwa 80 Eier gelegt, die von einer tischtennisballartigen Schale umhüllt sind. So überstehen sie auch den Fall in das bis zu einem Meter Tiefe Sandloch, das die Schildkröten am Strand in etwa 1,5 Stunden mühevoll graben.
 
Meeres - Schildkröten haben kein hochentwickeltes Gehirn, ihre Wahrnehmungsfähigkeit über die Augen, den Geruchssinn und das Gehör ist aber ausgezeichnet ausgebildet. Im Bereich der Nase wurden magnetische Partikel lokalisiert, die zur Orientierung über den Erdmagnetismus dienen können.
 
Aus 1000 Schildkröteneiern entwickelt sich nur ein geschlechtsreifes Exemplar. Verluste bei:

Schwäche beim Verlassen des Nests;
Natürliche Nesträuber wie Warane oder Vögel;
Überflutung - Nest zu nah am Meeressaum gelegen;
Raubvögel, die frisch geschlüpfte Schildkröten bei Tag auf dem Weg ins Meer abfangen;
Lichtquellen und Feuer, die geschlüpfte Schildkröten in die falsche - tödliche Richtung locken;
Raubfische;
der Mensch sammelt die Eier;

Spendenkonto

Schildkrötenstiftung

Volksbank Münsing

Kto. 3201015

BLZ 70166486

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