Zukunftsaussichten: Michael Bienhaus zu LiMN - Akkus in Taucherhandlampen
6.06
Das bevorstehende AUS der NC-Akkus und vor allem die Sehnsucht nach Akkus, die für den Einsatz in Taucherlampen besser geeignet sind als die aktuellen NiMh Akkus, bedingen rege Aktivitäten im Umfeld von Neuentwicklungen.
Relativ früh richtete sich die Hoffnung auf Lithium-Ionen-Akkus. Diese sind mittlerweile in zwei Gruppen aufzuteilen: Lithium-Cobalt-Akkus und Lithium-Mangan-Akkus.
Beide sind bestens aus
dem Modellbau bekannt. Der Modellbau war auch hier der Vorreiter, denn die Modellbauer sind immer auf der Suche nach Akkus mit möglichst hoher Kapazität, hoher Belastbarkeit und wenn irgend möglich mit hoher
Zyklenfestigkeit (sprich Lebensdauer).
Leider hat sich bei den Lithium-Cobalt-Akkus bald herausgestellt, dass sie nicht ganz unproblematisch sind. Diese Zellen benötigen pro in Reihe geschalteter Zelle eine
Sicherheitsbeschaltung, die ein spannungsmässiges Auseinanderdriften der einzelnen Zellen verhindern soll.
Bei allen Vorzügen dieser Zellen muss man wissen, dass ein Unterschreiten oder Überschreiten der
Grenzspannungen sehr schädlich für die Lebensdauer ist. Bei diesen "Misshandlungen" ist die Lithium-Cobalt-Zelle besonders empfindlich, sie kann durchaus mit explosionsartiger Stichflamme
reagieren. Diese unangenehme Eigenschaft hat die Lithium-Mangan-Zelle nicht, sie benötigt auch keine Sicherheitsbeschaltung.
Die Gründe, die die LiMn-Akkus so ideal für
Taucherlampen erscheinen lassen sind folgende:
Hohe Kapazität, problemlos zu erreichen durch kombiniertes Reihen- und Parallelschalten -
fast keine Selbstentladung -
definitiv kein
Memoryeffekt mehr -
hohe Strombelastbarkeit, auch bei Kälte -
kann in jedem Ladezustand an den Lader -
85% der Kapazität sind in 2 Std. Ladedauer erreicht -
die Form der Spannungskennlinie ermöglicht eine
zuverlässige Kapazitätsanzeige; diese Akkus dürfen unbelüftet geladen werden, sie können kein
Knallgas erzeugen -
Ich habe einen Akkublock für die FUN-Light LiMn jetzt schon über 300 Mal ge-und entladen und
kann keinerlei Nachlassen feststellen. Das könnte sich mit den Herstellerangaben decken, die besagen, dass nach 500 Ladezyklen noch 80% Kapazität vorhanden sein soll. Im Moment sieht es
so aus, als würden diese
Angaben übertroffen. Die Testzyklen wurden in allen mit vergleichbaren Leistungen gefahren, wie sie in der Praxis vorliegen: Ladestrom 2A und Entladestrom von 3A.
Mir sind jedenfalls keine besseren Akkus für
unseren Einsatz bekannt. Den einzigen Nachteil den ich sehe, ist der Preis. Da aber diese Zellen, die wir verwenden nur von der Firma SONY hergestellt werden, besteht eine gewisse Knappheit am Markt, was sich auf den
Preis auswirkt.
Michael Bienhaus ist Geschäftsführer der mb sub ingenieurgesellschaft für unterwassertechnik mbH in Köln.
www.mb-sub.com mbsub@mb-sub.com