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NIEDERLÄNDISCHE KARIBIK: ENDLOSE SANDSTRÄNDE – DOCH KEINE KULTURWÜSTE
Text und Fotos von noble kommunikation Presseservice 5.2001
Nicht unbedingt das Reiseziel Nr. 1 ist die Karibik für Kultururlauber. Doch die sechs Inseln der Niederländischen Karibik warten mit mehr auf als „nur“ strahlendem Sonnenschein,
Puderzuckerstränden und badewannenwarmen Wasser das ganze Jahr hindurch. Kulturinteressierte Reisende erwarten auf Aruba, Bonaire, Curaçao, Saba, Statia und St. Maarten – kurz auf den ABC- und SSS-Inseln -
abwechslungsreiche Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen. Von zeitgenössischer Kunst über historische Relikte der Kolonialzeit bis hin zu Überbleibseln der Ur- und Frühgeschichte, von Musikfestivals bis hin zu
internationalen Theatertagen reicht das Spektrum des kulturellen Angebots.
Den alphabetischen Beginn des Inselreigens macht das lebhafte Aruba. Eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen prägt hier den Verlauf
des Jahres. Das Jazz- & Latin Music Festival, das Heineken Music Festival und das Festival de las Americas in Juni, Juli und Oktober sind zwar überwiegend der Musik des lateinamerikanischen Raumes gewidmet, doch
geben sich hier internationale Musikgrößen ein Stelldichein. Auch die alle zwei Jahre stattfindenden Theatertage ziehen Ensembles aus aller Welt auf die Karibikinsel. Weiterhin veranstaltet das Kulturzentrum Aruba
Ballettaufführungen, Folkloreshows und Kunstausstellungen. Mehrere Galerien sowie das restaurierte Landhaus Gasparito zeigen Werke einheimischer Künstler. Darüber hinaus finden sich hier ein archäologisches, ein
historisches und ein numismatisches Museum.
Der Name Bonaire steht in erster Linie für unberührte Natur und traumhafte Tauchreviere. Von der weit in die Vergangenheit zurückreichenden Inbesitznahme der Insel
durch den Menschen künden noch einige Felsmalereien aus der vorkolumbischen Zeit. Die eindrucksvollsten Spuren der hier damals heimischen Caiquetio-Indianer schmücken die Onima-Grotte, eine Art Versammlungsplatz der
Ureinwohner. Nachdem die älteste Ortschaft der kolonialen Siedler Rincon in ihrer Bedeutung als Inselhauptstadt von Oranjestad abgelöst wurde, stehen die historisch bedeutendsten Gebäude des Eilandes nun in diesem
Küstenort. Fort Oranje, der „Sitz des Gezaghebers“ mit der Inselregierung sowie die Protestantische Kirche stammen allesamt aus dem 19. Jahrhundert.
Curaçao mit seiner von der UNESCO zum Weltkulturerbe
erklärten Hauptstadt Willemstad ist die Kulturhochburg der Niederländischen Karibik – ein lebendiges Denkmal der kolonialen Zeit. Entlang der Handelskade, der Breedestraat und des Scharlooweg stehen noch
zahlreiche prächtige Kolonialbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit ihren typischen glocken- und treppenförmigen Giebeln. Weiterhin sind hier die älteste Synagoge - die Grundsteinlegung erfolgte 1730 - und der
älteste jüdische Friedhof - 1659 angelegt - der Neuen Welt zu finden. Heute leben noch etwa 600 Bürger jüdischen Glaubens auf der größten Insel der Niederländischen Antillen. Neben den architektonischen Zeugnissen sorgt
auch die Vielzahl an Museen für Abwechslung: Jüdisches, Afrikanisches, Maritimes, Curaçao, Post-, Tele- und Münzmuseum erwarten hier ihre Besucher.
Saba, die kleinste der sechs Inseln, besticht mehr durch ihre
Abgeschiedenheit und Ruhe. Lange Zeit war die auf fast 1000 Meter hinaufragende Vulkaninsel nur über die steilen Stufen der in den Fels gehauenen „Ladder“ zu erreichen. Dieser historische Zugang ist noch heute zu
besichtigen, auch wenn Hafen und Flugplatz seine Benutzung längst überflüssig haben werden lassen. Das kleine Museum Sabas befindet sich in dem auf 600 Meter Höhe gelegenen Ort Windwardside. Es gibt Aufschluss über das
tägliche Leben auf der Insel und die Wohnungseinrichtung vor ca. hundert Jahren. Darüber hinaus erfährt der Besucher, wann die moderne Technik auf der ob ihrer Steilheit schwierig zu besiedelnden Insel Einzug hielt. So
wurde das erste Telefon 1935 eingerichtet, und das erste Auto fuhr 1951 über Saba.
Von der ruhmreichen Vergangenheit Statias als einzigem Freihafen der Karibik künden unter anderem die Ruinen der ehemaligen
Lagerhäuser, die sich entlang der Küste von Oranjestad, der Inselhauptstadt, hinziehen. Die Überreste zahlreicher Forts bezeugen die Wehrhaftigkeit des einstmals blühenden Handelszentrums. Das besterhaltendste, Fort
Oranje, ragt am Felsplateau zwischen Upper und Lower Oranjestad empor und beherbergt heute auch ein Museum. Nach der von Curaçao steht hier die zweitälteste Synagoge der westlichen Hemisphäre, die zurzeit restauriert
wird. Und Oranjestads Historical Foundation Museum im Haus des ehemaligen Gouverneurs Simon Doncker konnte schon mehrmals Preise für das beste Museum im karibischen Raum gewinnen. Neben einer heimatkundlichen Abteilung
mit dem Original-Mobiliar des Gouverneurs gibt der Kellerbereich Aufschluss über die Besiedlung der Insel in frühgeschichtlicher Zeit.
Wie die anderen Inseln auch wurde St. Maarten 1493 entdeckt und kann mit Fort
Amsterdam den ersten Militärposten der Karibik aufweisen. Später wurde das Eiland durch Fort Willem verstärkt. Als kleinste zwischen zwei Nationen – den Niederlanden und Frankreich - geteilte Landfläche der Welt
besitzt St. Maarten auch zwei Hauptstädte. In der des niederländischen Teils, Philipsburg, ist neben einer großen Anzahl an Geschäften mit zollfreien Waren auch das St. Maarten Museum, das über die
Geschichte der Insel informiert, zu finden. Darüber hinaus zeigen einige Galerien Ausstellungen zeitgenössischer Künstler vor allem des karibischen Raumes. Gelegenheit, Werke des George Grosz Schülers Romare Bearden zu
sehen, bietet die Fine Art Gallery von Nanette Bearden, seiner aus St. Maarten stammenden Ehefrau. Seine Arbeit, die von Ronald Reagan mit der President’s Medal of Art ausgezeichnet wurde, ist für viele Künstler
der Region von stilbildendem Einfluss.
Weitere Informationen zu kulturellen Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen in der Niederländischen Karibik gibt es beim Dutch Caribbean Travel Center DCTC (Karlstr. 12,
60329 Frankfurt, Tel. 069-2400183, Fax: 069-24271521, Internet: www.dutch-caribbean.com , eMail: Dutch.Caribbean-TC@t-online.de ). Es ist die zentrale Informationsstelle der Niederländischen Karibik für Deutschland,
Österreich und die Schweiz. Mit gemeinsamen Aktionen für alle Inseln ergänzt das DCTC die Aktivitäten der bestehenden Fremdenverkehrsämter und kümmert sich zudem um die Interessen der Inseln, die nicht in den
deutschsprachigen Märkten vertreten sind.