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© Herbert Frei  Krustenanemonen

© Herbert Frei

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© Herbert Frei  Krötenfisch

© Herbert Frei  Porzellanschnecke

Fakten

Objektivtyp: Telemakro-Zoom
Bauweise: 18 Linsen in 14 Gruppen
Brennweite: 70-180 mm stufenlos
Bildwinkel: 34° (70 mm) bis 14° (180 mm)
Lichtstärke: 1:4,5 bei 70 mm und 1:5,6 bei 180 mm
Kleinste Blende: 32
Kürzeste Naheinstellung: 37 cm ab Filmebene bzw. ab Bildsensor
Größter Abbildungsmaßstab bei 70 mm: 1:3,2 (an Land); 1:2,4 (unter Wasser)
Größter Abbildungsmaßstab bei 180 mm: 1: 1,3 (an Land); 1,023:1 (unter Wasser)
Filterdurchmesser: 62 mm
Länge: 167 mm
Gewicht: 990 g
Preis: ca. 1300 Euro

www.nikon.de

An der Digitalen SLR

Konzipiert wurde das 70-180 mm Makrozoom für die analoge Fotografie. Insektenfotografen waren und sind noch immer die bevorzugte Käufergruppe. Bedingt durch die wachsende Nachfrage nach digitalen Spiegelreflexkameras vom Typ Nikon D70, D100, DX2 und Fuji FinePix S2 Pro und S3 Pro gelangt das Makrozoom auch in die Hände von Digitalfotografen. Insbesondere beim Umstieg von analog auf digital. Geht so was mit dieser Exrembrennweite gut?
Keine Probleme würde es geben, wenn die Nikon- und Fuji- Kameras einen 24 x 36 mm Bildsensor besäßen. So aber wird die Zoombrennweite wegen des kleineren Bildsensors (Typ APS-C) mit einem Bildwinkelfaktor von 1,5 beaufschlagt, was einer drastischen Verringerung des Bildwinkels entspricht. Dieser bewegt sich an Land in der Größenordnung von 13,5° bis 7°. Das entspricht einem Makro-Zoom von 105-270 mm. Ganz schön extrem. In dieser Bildwinkel - Größenordnung bieten sich leider nicht mehr alle Motive zum fröhlichen Tete a Tete an. Zoomen in den Telebereich muss wohl überlegt sein. Hinzu kommt, dass man bei diesen immens kleinen Bildwinkeln die Übersicht verliert. Suchen, Peilen und Anvisieren ist angesagt. Doch das ist leichter gesagt als getan. Wenn der Ausschnitt aber passt, dann kann man mit einem Fotoknaller an Land gehen.
Keine Handlingprobleme gibt es, wenn das Makro-Zoom vor einem Vollformat - Sensor arbeitet, wie das bei der Kodak Spiegelreflexkamera DC 14 n der Fall ist. An diesem Boliden ergeben sich keine Unterschiede zur analogen Fotografie. Diese nicht ganz preiswerte Digitalkamera (ca. 4500 Euro) wird allerdings nur vom Gehäusehersteller UK-Germany eingebaut.

Suchermodalitäten

Die Qualitäten des Makro-Zooms kann man nur mit einem vernünftigen Sucherbild auskosten. Von Vorteil ist auf jeden Fall, wenn die analoge SLR einen Sportsucher a la Nikon F4 bzw. F5 besitzt oder das UW-Gehäuse mit einem großen Zusatzsucher von Seacam, Sealux oder Subal bestückt werden kann.  
Das muss einfach sein. Gönnen sie sich diesen Luxus, der aber in Wirklichkeit gar keiner ist, sondern ein Gebot der Stunde. Man kauft vermutlich auch keinen Fernseher, wenn dessen Bildschirm so klein ist, dass man die Schauspieler mit dem Vergrößerungsglas suchen muss.
Ähnlich ist es hier. Die Klasse des Makro-Zooms können Sie nur erfahren, wenn die Bildgestaltung ohne großes Getue ermöglicht wird. Leider sind entsprechend leistungsfähige Gehäusesucher nicht mal eben für zwei Silberlinge zu bekommen und auch nicht jeder Gehäusehersteller hat sie im Programm. 
Sie bekommen dieses Accessoire bei SeaCam in horizontaler Ausführung und 45° Schrägeinblick. SeaCam Gehäusesucher sind durch eine geniale Konzeption bei Bedarf gegenseitig und praktischerweise auf Reisen austauschbar. Sie gelten als die besten und teuersten in der Szene.  Eine preiswertere, aber ebenfalls sehr gute Variante, offerieren Sealux und Subal mit dem gemeinsam entwickelten und fest eingebauten Grandsucher. Wenn sie digital mit einer Nikon SLR fotografieren, ist der Zusatzsucher wegen des kleinen Bildwinkels ohnehin ein Muss bei diesem Objektiv.                  
Fazit

Um es trendy auszudrücken: Das AF Micro-Nikkor 4,5-5,6/70-180 mm D ED ist das geilste Zoom, das sich ein Makrofotograf in sein UW-Gehäuse stecken kann. Die schrille, extravagante und einmalige Optik ist das perfekte Objektiv für Leute, die Qualität suchen, sich vom Ballast mehrerer Festbrennweiten (60 mm; 105 mm; 150 mm; 200 mm) befreien wollen und obendrein beabsichtigen, die Ausschussquote ihrer Fischbilder auf ein Minimum zu drücken.
Mit dem Makro-Zoom von Nikon wurde bereits vor Jahren ein neues Zeitalter der nassen Makrofotografie eingeläutet - leider nur von wenigen wahrgenommen. Erstmals führt an den beliebten Makro-Festbrennweiten ein gangbarer Weg vorbei. Man sollte ihn unbeirrt gehen, wenn man das Geld und den Mut dazu aufbringt. Allerdings hat das 70-180 mm Makro-Zoom einen Nachteil. Es passt leider nur an wenige Spiegelreflexkameras.
Es sind dies:  
1. Alle Nikon-Spiegelreflexkameras (analog und digital)
2. Alle digitalen SLR-Kameras von Fuji (S-Pro 1, S-Pro 2; S-Pro 3)
3. Alle digitalen Kodak-SLR`s mit Nikon-Bajonett

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Nikkor 70 bis 180 Makrozoom
Nikkor 70 bis 180 Makrozoom 2