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© Herbert Frei / UWW

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Paradise Pier

Oftmals liegen die schönsten Tauchgründe im Flachwasser. Schon die Altvorderen wussten, wo Pontons und Piere sich ins Meer erstrecken, versammeln sich Fische und andere Meeresbewohner, gedeihen Korallen und Schwämme, haften Muscheln und Schnecken an den Pfählen, verstecken sich Jäger und Gejagte.
Paradise Pier ist ein Bootssteg an einem verlassenen Resort zwischen Banka und Lembeh. Wer kein Gespühr für solche Tauchplätze hat, fährt vorbei, beachtet die Gegebenheiten nicht, versäumt dadurch vielleicht das Beste.
Bootsteg-Tauchen ist für UW-Fotografen und Filmer immer ein besonders High-Light, weil die Strömungsverhältnisse kontrollierbar sind. Man bewegt sich außerdem in moderaten Tiefen, was lange Tauchzeiten gewährleistet. Und man genießt den Vorzug, dass sich die im Umfeld des Piers befindlichen Lebewesen immer wieder hier einfinden, weil sie sich zudem an Taucher schnell gewöhnen und ihren Lebensraum nicht so ohne weiteres verlassen. Für Foto- und Videografen hat das den immensen Vorteil, dass die Tiere ortstreu sind und man sie immer wieder findet.
Allerdings muss man beim Tauchen am Paradise-Pier etwas Vorsicht walten lassen. Neben zwei  Geisterpfeifenfischen, die sich an einer weißlichen Fächerkoralle niedergelassen haben und die man auf Anhieb problemlos  lokalisiert, leben im Sand unter dem Bootsteg auch sehr gefährliche Zeitgenossen. Im lockeren Untergrund eingegrabene Teufelsfische und Drachenköpfe kann man oft nur zufällig entdecken. Unbedachtes Hinknien oder Hinlegen ist möglichst zu vermeiden, denn das aggressive Gift aus Stacheln ihrer Rückenflossen beendet ohne Wenn und Aber jeden Urlaub. Grundsätzlich sollte man hier immer zuerst den Untergrund mit einem Metallstäbchen oder einem Schnorchel sondieren.
Zwischen den mit Seescheiden und Korallen über und über bewachsenen Holzpfählen entdeckt man Oktopusse in Kokosnussschalen, Nacktschnecken, Blaupunktrochen und patroullierende Spatenfische. Auch das Umfeld des Bootsteges ist mehr als interessant, auch wenn es augenscheinlich etwas trist scheint. Solitäre Katzenwelse lagen hier unter Korallen und als Krönung entdeckten wir zwei Seegurken bei der Samenabgabe. Wie kleine Vulkane standen sie aufrecht im Sand und bliesen die milchige Flüssigkeit ins Freiwasser.
Paradise-Pier ist nur wenigen Tauchbasen bekannt. Wir waren jedenfalls den ganzen Tag allein vor Ort.

Banka

Wenn man die Lembeh-Strait nach Norden verlässt, kommt man in ein traumhaftes Tauchgebiet. Sandstrände wechseln mit Felsen, Weichkorallen mit Steinplatten, Fischschwärme mit solitären Giftfischen. Banka hat von allem etwas. Korallenblöcke, Steilwände, und eine geheimnisvolle Mauer im Meer, von der keiner weiß, ob sie nicht in grauer Vorzeit  von Menschenhand geschaffen wurde.
Wunderschöne Buchten, in denen die New Liburan Station macht, laden zum Nachttauchen ein. Hier zeigt Indonesien, wie abwechslungsreich das Tauchen in diesem Land sein kann. Auch in Banka findet man Critters, kleine Monster und seltsame Lebewesen, aber das Auge fängt anfangs mehr die gewaltigen Fächerkorallen ein, die an den exponierten Stellen in die Strömung hinausragen. Seit Jahren steht vor Banka ein riesiger Schwarm Gelbstreifenschnapper immer an der selben Stelle. Es müssen Hunderte Fische sein. Schwimmt man in den Schwarm hinein, öffnet er sich und schließt sich hinter einem wieder. Ein unglaubliches Erlebnis. Hier kennt Rudi Ring auch einen riesigen Korallenblock mit einem Monster-Steinfisch. Und seine Guides stöbern selbst hier noch die kleinsten Pygmees auf...in Gelb, Rot und Rosa, manche sind sogar weißlich. Gemunkelt wird, es soll auch Grüne und Blaue geben. Aber das könnte auch Taucherlatein sein.
Kein Märchen, sondern Realität ist

Poohpooh

Ist ein Tauchgebiet, das auch im Inselstaat Indonesien zu den Pretiosen gehört. Dabei ist es ganz anders. Keine Riffwände, keine üppigen Korallenfelder, keine Gorgonien, keine Steilabfälle, keine Canyons. Nur Seegras! Aber ein besonderes. Durchsetzt mit Giftfischen, Seeschlangen, Nacktschnecken, Muscheln und eigenartigen Fischen. Grün wie das Gras, in den sie leben und deshalb genauso schwierig zu fotografieren. Poohpooh ist allerdings kein Geheimtipp mehr, denn die Tauchgründe sind bei den in Nordsulawesi beheimateten Tauchbasen bekannt. Eigenartigerweise ist das Gebiet nur sporadisch frequentiert. Aber das könnte an den relativ weiten Anfahrten liegen, die man aus Kostengründen nicht unbedingt forcieren wird. Schon deshalb taucht man von einem Liveaboard wie der New Liburan entspannter und ökonomischer, als von hektisch-kleinen Ausflugbooten.
Wer in Popo tauchen möchte, sollte mindestens zwei, als Fotograf oder Videograf sogar 4 Tage einplanen. Genügend Zeit muss sein, damit man die im Seegras verborgenen Motive aufspüren kann. Und die sind es wert, dass man sich näher mit ihnen beschäftigt. Rinophias (besondere und seltene Art von Skorpionsfisch) in gelb und rot, Nacktschnecken mit Partnergarnelen, eigenartig gefärbte und strukturierte Anemonen, Seenadeln, Seepferdchen in gelb und grün, Teufelsfische, Estuariensteinfische, Blattfische, Rotfeuerfische, Barrakudaschwärme, und nie zuvor gesehene Seeschlangen. Gefährliche Zeitgenossen, die das Frontglas des UW-Gehäuse attackierten.
In Poohpooh findet man nur sehr vereinzelte Korallenblöcke, die dann allerdings mit viel Leben versehen sind. Beispielsweise drei unterschiedliche Muränenarten in einem Loch oder Krötenfische paarweise. Poohpooh ist anders als die umliegenden Tauchgebiete. Aber gerade deswegen ist der Besuch fast ein Muss. Man sollte das einmal gesehen haben.


Informationen

Anreise

Üblicherweise von Frankfurt mit Singapore-Airline nach Singapur und mit Silk-Air weiter nach Manado. Das Gepäck wird durchgecheckt. Singapore Airline ist nicht die preiswerteste Fluggesellschaft, aber sie macht wenig Probleme beim Übergepäck. Üblich sind 30 Kg, aber 35 oder auch 40 Kg gehen normalerweise ohne Diskussionen durch. Vorsicht bei ausladendem und schwerem Handgepäck. Da gab es vereinzelt schon mal Probleme. 

Stop Over

Ein Zwischenaufenthalt in Singapur (wirklich empfehlenswert) sollte immer auf dem Rückweg eingeplant werden. Grund ist die Silk-Air, mit der man auf der Hinreise weiter nach Mando fliegt. Bei nochmaligen Einchecken mussten Taucher schon mal Übergepäck zahlen. Das entfällt, wenn man von Frankfurt mit Singapore Airline bis Mando durchchecken lässt.
Ein Stop Over auf dem Rückweg ist hingegen unproblematisch, weil man ja beim Abflug in Singapore wieder bei der Singapore Airline eincheckt. Und die ist hier erfahrungsgemäß sehr großzügig. Man könnte ja in Singapore Souveniers eingekauft haben. Und dafür Übergepäck zu zahlen, würde den Besuch der Stadt zur Farce machen. Diese lebt schließlich zu einem Großteil von den Gelegenheitskäufen der Touristen.

Indonesien

1946 wurde das 1,9 Millionen Quadratkilometer große Inselreich nach langer niederländischer Kolonialherrschaft zur unabhängigen Republik. Indonesien besitzt ca. 230 Millionen Einwohner überwiegend malaischer Abstammung und besteht aus 17 500 Inseln, die aber nicht alle bewohnt sind. Die Landfläche ist mit 1 826 440 qkm etwa fünfmal so groß wie die der BRD. In der Wirtschaftsleistung hinkt Indonesien allerdings weit hinter Deutschland zurück. Die Wirtschaftsleistung beträgt in der BRD ca. 25 300 US-Dollar pro Kopf. In Indonesien sind es weniger als 600 US-Dollar.   
Politisch war das Land Jahrzehnte durch diktatorische Herrscher wie Suharto (gestürzt 1998) und Abdurrahman Wahid (Finanzaffären und Korruption) krisengeschüttelt. Auch die seit 2001 regierende Staatspräsidentin Magawati Sukarnoputri ist alles andere als unumstritten. Ethnische und religiöse Auseinandersetzungen in Osttimor, Aceh, West Papua, und Bali führten immer wieder zu terroristischen Anschlägen. Osttimor ist heute unabhängig.
Fast 90% der Einwohner gehören dem Islam an. Indonsien ist damit das bevölkerungsreichste moslemische Land der Welt, wird aber nicht als Moslemstaat bezeichnet. Die Religionsfreiheit ist in der Verfassung niedergeschrieben und wird von staatlicher Seite strikt eingehalten. Christen machen etwa 8%, Hindus 2 % und Buddhisten 1 % der Bevölkerung aus. Die jährliche Zahl der Touristen geht in Richtung 6 Millionen. Der größte Anteil entfällt auf Australier, was mit den kurzen Flugzeiten zu erklären ist.  Die Deutschen liegen hintern den Amerikanern an dritter Stelle.  
In Nordsulawesi, wo die New Liburan ihren Aktionskreis hat, ist die Bevölkerung nahezu umfassend christlich geprägt. Anschläge hat es hier noch nie gegeben.
 
Wohnen auf dem Liveaboard

Die New-Libunan ist 28 m lang, hat 8 Doppelkabinen mit Toilette. Die Räumlichkeiten sind ausreichend groß, auch für Fotogepäck.
 
Essen

Gut bürgerlich, aber indonesisch mit einem Hauch Europa. 

Guides

Auf der New Liburan agieren drei Dive-Guides plus Rudi Ring bzw. Miteigentümer Roman Szalay.

Gesundheit

Malariavorsorge ist nur erforderlich bei Ausflügen in den Urwald. Persönliche Medikamente wie Magen-Darmtabletten oder vorbeugende Pillen gegen Seekrankheit sollten mitgebracht werden. Die Bordapotheke beinhaltet nur das Nötigste.
Tauchen Sie vernünftig, denn in den abgeschiedenen Gebeten nördlich von Lembeh gibt keine Dekokammer.

Tauchen

Im Wesentlichen können Sie unter Wasser machen, was Sie wollen. Mit Ausnahme mutwilliger Zerstörungen und Entnahme lebender Mitbringsel. Aber das ist eigentlich selbstverständlich. Prinzipiell tauchen Sie eigenverantwortlich. Deshalb reißt man Ihnen auch nicht den Kopf ab, wenn Sie mal länger als die anderen im Wasser bleiben und dann alleine hochkommen. Die Devise lautet: Vernünftig bleiben und überlegt tauchen!
Tauchen lernen ist auf der New Liburan wohl möglich, aber das ist nicht zu empfehlen. Die Tauchgründe sind für solche Übungen eigentlich zu schade.

Infos und Buchung
www.diveliburan.com
msliburan@aol.com

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