by Michael Goldschmidt 9.11
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Fakten |
Mit dem B.U.D bringt OCEANIC erstmals einen durchdachten Backup – Tauchcomputer auf den Markt. Bislang nahmen erfahrene Taucher einen älteren
Tauchgangrechner, der durch ein neueres Modell ersetzt wurde, als Reserveinstrument mit in die Tiefe. Aufgrund veralteter Rechenmodelle und eventuell fehlender Nitroxfähigkeit war dies aber nur ein Kompromiss. Der B.U.D
ist dagegen ein echter Buddy, der vorhandene Instrumente auch anderer Hersteller 1:1 ergänzt.
Im Look einer sportlichen Taschenuhr mit Karabiner präsentiert sich das Instrument. Die Technik und
das LED – Anzeigefeld sind in ein stoßabsorbierendes Kunststoffgehäuse eingebettet. Zur Personalisierung oder entsprechend dem eigenen Geschmack kann zwischen 4 Farbvarianten gewählt werden. Der B.U.D könnte an
einem D-Ring des Jackets angehängt oder etwa auch in dessen Tasche verstaut werden. Das als nur zwei vieler weiterer Möglichkeiten.
Als Praxistipps seien an dieser Stelle genannt:
Bringen Sie den
B.U.D am besten außen an der Ausrüstung an. Somit vergessen Sie das Instrument nicht nach dem Tauchgang in einer Jackettasche. Der B.U.D benötigt das Spülen mit Süßwasser nach jedem Tauchgang, wie dessen „größeren
Brüder“. Nasskontakte und Drucksensor müssen für einwandfreie Funktion sauber bleiben.
Der am Instrument vorbereitete Karabiner ist ein Angebot zur Befestigung. Wir empfehlen den B.U.D mit einem Tool zu
verbinden, wie es zur Verlustsicherung dient. So kann der Rechner im Bedarfsfall bequem abgelesen werden und hängt sicher am User.
Vom technischen Ausfall eines Computers während des Tauchgangs hört man
erfreulicherweise höchst selten. Die Hersteller der Instrumente legen erhebliches Augenmerk auf die einwandfreie Funktion der Geräte und das spiegelt sich in der Realität wieder. Eher ist die Batterie vor dem Abstieg
mal schwach auf der Brust oder das Instrument ging wegen eines defekten Armbands beim Tauchgang verloren. So hat es tatsächlich eine ganze Weile gedauert, bis sich ein Label wie OCEANIC mit der Frage eines Backup
– Tauchcomputers beschäftigte, der den heute gebräuchlichen Algorythmen gerecht wird.
Um das Rechmodell des B.U.D. an das Primärinstrument anzupassen, kann zwischen zwei Varianten gewählt werden. Das
Pelagic DSAT Rechenmodell passt zu Rechnern von Oceanic, Aeris, Sherwood, Genesis und Tusa, Z+ bedient Suunto RGBM, Uwatec Bühlmann ZHL-8, Mares RGNM und Tusa ZHL-16c.
Im Falle eines Falles stehen mit dem
B.U.D alle zur sicheren Beendigung des Tauchgans erforderlichen Daten ständig zur Verfügung.
Der Computerbuddy bietet alle Funktionen und Anzeigen, wie ein Hauptinstrument, abgespeckt wurde nur im
Speicherbereich, es gibt kein Logbuch und keine Beleuchtung. Es werden die Eckdaten von bis zu 12 Tauchgängen im Speicher notiert und nach 24 Stunden ohne Tauchgang auf Null gesetzt.
Nitrox wird bis 50% wird
berechnet, zudem Tiefen-und Dekostopps, natürlich auch die obligatorische Verweildauer in 3 Meter Tiefe vor dem Auftauchen. Auf Wunsch kann ein konservativer Rechenmodus eingestellt werden. Balkendiagramme zeigen
grafisch die Stickstoffsättigung und die Aufstiegsgeschwindigkeit an.
Nach manueller Aktivierung wird das Höhenniveau bestimmt und gegebenenfalls ab 916 Meter in den Bergseemodus gewechselt. Bis maximal 4270 Meter
Höhe kann der B.U.D. eingesetzt werden, in der Tiefe wird bis 100 Meter gerechnet. Bei Tauchgängen im Meer genügt die Aktivierung über die Nasskontakte.
Ein umfassender Planungsmodus ist ebenfalls verfügbar.
Der
geringe Stromverbrauch des Rechners schont die 3V Lithium Knopfzelle, CR2430, die für bis zu 300 Tauchstunden Power liefert.
Praxis
Oceanics B.U.D. ist klein,
leicht und unauffällig am oder im Jacket zu tragen. Die Anzeigen sind klar und gut ablesbar. Trotz Programmierung über nur eine Taste ist das Gerät gut zu bedienen. Eine deutsche Anleitung ist als PDF – Datei auf
der mitgelieferten CD hinterlegt. Gedruckte Dokumentationen sind in englisch verfasst. Es liegt eine auf wasserfester Unterlage gedruckte Kurzanleitung bei, die allerdings mit äußerst kleinen Schriften gedruckt wurde.
Auch ein in das Gerät nicht eingewiesener Tauchgangbegleiter hat mit der Interpretation der Daten im Notfall keine Probleme.
Das robuste Kunststoffgehäuse kann einiges ab und die mitgelieferte Kratzschutzfolie
fürs Display schützt zuverlässig.
Fazit
Der unverbindliche Verkaufspreis von € 165,- ebnet den Weg des B.U.D. in viele Tauchausrüstungen. Diese
Investition in ein modernes Backup – Gerät zahlt sich aus, zumal sich während der Tauchgänge öfters schon ein Armbandmodell auf den Weg in unerreichbare Tiefe machte. Wer auf Features wie Logbuch, PC-Interface
oder Beleuchtung verzichten kann, setzt den B.U.D. als Primärinstrument ein. Kostengünstiger geht’s nicht.