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© Herbert Frei

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Neben dem Aquamir-Domeport, der ja von einem Zubehörhersteller kommt, offeriert auch Oympus einen eigenen Konverter - Port. Er trägt die Bezeichnung PPO-02. Seine Geometrie ist aber völlig anders. Hier kontaktiert ein riesiges Planglas den optischen Übergang zur Unterwasserwelt - also keine Domescheibe. Ist das sinnvoll oder kennt Olympus die optischen Gesetze von Plan- und Domegläsern nicht? Der Weitwinkelkonverter sitzt erfreulicherweise sehr eng am Frontglas, trotzdem wird dadurch nach den allgemeinen physikalischen Gegebenheiten viel Bildwinkel durch das Planglas verschenkt. Die durch den Weitwinkelkonverter erzielten 97° schrumpfen infolge des Planglases und des dadurch hervorgerufenen Brechungsindex von 1,33 auf einen Bildwinkel von knapp 83°. Zwar immer noch ein akzeptables Ergebnis, aber für viele Gelegenheiten nicht mehr perfekt zu gebrauchen. Beim Fotografieren eines Karpfenschwarmes im durchschnittlich transparenten Wasser eines Waldsees hat sich das explizit gezeigt. Mehr als drei Tiere hatten nie Platz auf dem Bild, der Schwarm selbst konnte nie befriedigend abgelichtet werden. Im Gegensatz zum Aquamir-Dome fehlen immerhin satte 14° und das spürt man bei jeder Gelegenheit, wenn räumliche Bilder das Ziel sind.
Perfekt kann man den Nahbereich angehen. Infolge des Planglases lassen sich erstaunliche Vergrößerungen erreichen. Das geht buchstäblich bis in den Makrobereich, wenn man die Monitorabbildung als Basis heranzieht. Im extremen Nahbereich (Zoom auf 110 mm) ist die Abbildungsleistung der Linsenkombination (Kamerazoom + Konverter) mehr als zufriedenstellend und kann von der des Zooms ohne Konverter nur mit viel Fantasie unterschieden werden. Wenn man das Zoom in den Weitwinkelbereich (27 mm) fährt, fallen die optischen Leistungen des PPO-02 sichtbar ab. Dann machen sich leichte Randunschärfen bemerkbar. Sie sind aber geringer als befürchtet, ja man kann sogar von einer positiven Überraschung sprechen. Bei den Arbeitsblenden 5,6 oder 8 dürften Urlaubsfotografen im Prinzip mit der Bildqualität zufrieden sein. Schlechter als beim Aquamir-Domeport ist sie nämlich nicht.
Infolge des riesigen Planports und einer dringend notwendigen aber fehlenden Sonnenblende, kommt es bei bestimmten Lichteinfällen an den Bildecken zu sichtbaren Helligkeitsflecken. Sie verlaufen diagonal. So zeigen dann beispielsweise die rechte obere Ecke und linke unter Ecke diffuse Strukturen und Überbelichtungserscheinungen. Das kann man aber nachträglich am Computer wegschneiden. In sehr klarem Wasser (Pool, Bergsee etc.) gelingen mit dem Planglas des PPO-02 sogar Halb-Halb-Bilder.
Die Montage des Planports ähnelt dem des Aquamir-Domes, ist aber einfacher. Befestigt wird er wie der Basisport mit zwei Drehhebelverschlüssen an den Kunststoffnasen des UW-Gehäuses. Der Planport des PPO-02 ist abnehmbar, muss es sein, weil man sonst den Weitwinkelkonverter nicht am Zoom befestigen kann. Mehrere rote Silikon O-Ringe dichten die Polycarbonatteile gegenseitig ab. Jeder O-Ring sollte vor dem Zusammenbau gleich wie die am Aquamir-Domeport gereinigt und leicht eingefettet werden. Machen Sie das grundsätzlich bei jedem Abnehmen und Zerlegen des Planports. Arbeiten Sie penibel!! Aufpassen, dass das exponiert vorne sitzende Planglas nicht an Korallen oder Felsen zerschrammt wird. Olympus ist dringend anzuraten, dem Planport eine passende Sonnenblende als Reflexions- und Kollisionsschutz zu spendieren.

Blitzen mit der C-5060

Laut Olympus besitzt die Kamera eine echte TTL-Blitzsteuerung. Diese ist wirksam sowohl mit dem kamerainternen Kleinblitzgerät als auch mit den Systemblitzgeräten FL-20 und FL-50. Das UW-Gehäuse PT-20 besitzt zu diesem Zweck auch eine Blitzbuchse, die an den Nikonos-Stecker angelehnt ist, ohne aber dessen Maße zu besitzen. Das mag kurzsichtig sein, aber es finden sich in der Welt der amphibischen Blitzgeräte ohnehin so gut wie keine Modelle mit Olympus-TTL. Insofern kann man das verschmerzen. Wenig erfreulich ist, dass es für den Olympus-Systemblitz FL-50, der nachweislich zu den Top-Geräten am Markt gehört, kein UW-Gehäuse gibt. Multimedia-Chef Andreas Huber versucht deshalb, ein solches Systemblitzgehäuse beim Kamerahersteller Sealux fertigen zu lassen. Warten wir ab, was daraus wird. Tauchende Olympus-Fotografen würden diesen Schritt jedenfalls mit Beifall begrüßen, denn der kleine Olympus-Systemblitz FL-20 im UW-Gehäuse PFL-01 hat für engagierte UW-Fotografen bestenfalls den Status einer  Übergangslösung. Und auch das nur für Nah- und Makroaufnahmen. Ein schlechter Treppenwitz ist zudem, dass Olympus beim Kauf des Blitzgehäuses PFL-01 keinen adäquaten Blitzarm mitliefern kann. Den muss man sich unverständlicherweise im Zubehörhandel besorgen.  
Olympus-Distributor Multimedia setzt derweil auf INON-Blitzgeräte. Diese japanische Firma wird vielen Lesern wenig sagen, aber INON ist ein sehr agiler Zubehörhersteller, der nicht nur amphibische Blitzgeräte offeriert, sondern auch Weitwinkelvorsätze und Domeports für Olympus UW-Gehäuse im Programm hat. Und INON baut auch Metallgehäuse für digitale Spiegelreflexkameras, z. B. für die EOS 10 D und was Wunder auch einen manuell einstellbaren UW-Ringblitz für analoge Kameras.
INON-Blitzgeräte für die Olympus Camedia 5060 sind dem Stil des UW-Gehäuse angepasst, sogar die leuchtrote Gehäusefarbe stimmt mit der des Olympus - Gehäuses überein. Die Blitzgeräte sind kompakt und leicht, sehen aus wie kleine Keksdosen. Und sie strotzen förmlich vor lauter Einstellungsmodalitäten und raffinierten Features. Sogar eine kleine Pilotlampe ist installiert, deren punktförmiges Licht zwar weniger für Nachttauchgänge vorgesehen ist, aber zum Positionieren und Ausrichten des Reflektors sowie zur farblichen Motivkontrolle sogar am Tage gute Dienste leistet. Das Pilotlicht lässt sich entweder dauerhaft oder nur kurzzeitig aktivieren.
Die für die C-5060 vorgesehenen INON-Blitzgeräte vom Typ D-180 besitzen je zwei kleine Blitzreflektoren, die im rechten Winkel zueinander stehen. Das soll vermutlich die Ausleuchtung verbessern. Es sieht jedenfalls sehr futuristisch aus. Aber was bringt es letztendlich in der Praxis? Der Hersteller gibt in seinen Unterlagen einen kreisförmigen Ausleuchtwinkel von 100° und eine UW-Leitzahl von 20 an. Praktische Messungen kommen hingegen zu einem ganz anderen Ergebnis. Der Ausleuchtwinkel beträgt realistisch betrachtet nur kreisförmige 55° bis 60°. Und die UW-Leitzahl pendelt sich bei etwa 8-11 ein. Die Ergebnisse sind keine Überraschung, werkseitig wird immer etwas übertrieben. Oft ist es auch so, dass die Daten der Blitzgeräte nur an Land gemessen wurden... und das ist dann ein erheblicher Unterschied.
Die übrigen Daten können sich sehen lassen. Die Blitzfolgezeit beträgt 5 s bei Volllast und mit 4 Lithium Mignonzellen bestückt kann man auf Stellung „Full“ beachtliche 500 mal auslösen. Neben Auto-Betrieb und Full stehen noch die Teillaststufen ½, ¼ und 1/8 zur Verfügung. Der INON D-180 für digitale Kompaktkameras verfügt über keine Blitzbuchse. Er kann nur als Sklavenblitz betrieben werden. Ausgelöst wird er durch das Licht des integrierten Kamerablitzes über ein fiberoptisches Kabel, das am UW-Gehäuse befestigt wird. Die Auslösung ist höchst empfindlich, schon die geringste Blitzlichtmenge reicht aus, den INON D-180 zu zünden. Das ist auch erforderlich, denn man muss das Licht vom Kamerablitz unterdrücken, sonst strahlt es durch das transparente UW-Gehäuse nach vorne und auf die Seite, Trübstoffe könnten so angestrahlt werden. Olympus liefert zu diesem Zweck schwarze Filterscheiben, die auf den Blitzreflektor des Kamerablitzes geklebt werden müssen. Geschickt ist das nicht, weil man sie immer entfernen muss, wenn man die C-5060 an Land mit Blitz verwenden will. Drauflassen geht nur, wenn man einen Systemblitz verwendet. Wir haben uns mit einigen schwarzen Filmstreifen beholfen, die wir im Hohlraum vor dem Blitzreflektor befestigten. Darunter leidet zwar das hübsche Aussehen des gut designten UW-Gehäuses, aber praktischer ist es so allemal.
Die Blitzkraft des INON D-180 ist für die Olympus C-5060 mehr als ausreichend. Deren Blendenreihe weist die Zahlen 2,8; 3,2; 3,5; 4,0; 4,5; 4,8; 5,6; 6,3; 7,1 und 8 auf. Damit kann man sehr feinfühlig einstellen und die Schärfentiefe den Motivgegebenheiten anpassen. Mit der Blendentabelle arbeitet man nur in den Belichtungsmodi „Zeitautomatik (A) und manuell (M)“. Zu empfehlen ist unter Wasser in den meisten Fällen A, es sei denn man blitzt nicht. In Stellung Programmautomatik (P) hat der INON prinzipiell überbelichtet. Nicht mal das Vorschalten des Diffusors, der etwa eine Blende an Blitzstärke kostet, hat etwas genutzt. Die Programmautomatik macht mit der Blende, was sie will und das führt zu Irritationen am Blitzgerät. Meistens steht die Blende auf 2,8 oder 3,5 — was wiederum nicht erbaulich für eine adäquate Schärfentiefe ist. Zeitautomatik ist besser, weil beeinflussbar. Sie können den INON D-180 auf „Auto“ stellen und übertragen die Blendeneinstellung der Kamera auf den am Blitz installierten Aperturschalter. Die Skala ist mit Blendenangaben von 1,4 bis 11 versehen, die man zur Blitzregulierung anwählen kann. Nehmen wir an, Sie fotografieren mit Blende 5,6, dann sollten Sie den Schalter der Blendenskala am INON-Blitz auf 5,6 stellen, ein Bild machen und auf dem Monitor die Blitzbelichtung kontrollieren. Ein zu helles Bild korrigiert man, in dem entweder der Blendenschalter am Blitz auf 4,5 (gibt dann weniger Licht ab!) gestellt wird oder die Blende an der Kamera um einen Wert auf 8 (es kommt nicht so viel Licht am Bildsensor an!) schließt. Dieses Verfahren funktioniert in der Praxis sehr zufriedenstellend, sowohl im Makro- als auch im Weitwinkelbereich, wobei man in Verbindung mit dem Weitwinkelkonverter zwei INON D-180 verwenden sollte. Harmonische Komplettausleuchtungen von erforderlichen 90° - 96° sind sonst nicht umsetzbar.
Der INON D-180 ist hermetisch gegen Wassereinbruch abgedichtet. Nur das Batteriefach kann geöffnet werden. Ein gelber Silikon O-Ring dichtet den Schraubdeckel ab. Der O-Ring ist bei jeden Batteriewechsel zu reinigen und wieder leicht mit dem von Olympus beigelegten Spezialfett zu versorgen. Vier Mignon-Zellen treiben den roten Zwerg an. Welche Sie nehmen ist mehr oder weniger egal. Es sollten vernünftiger Weise entweder Lithiuum-Zellen oder aufladbare NiMH-Akkus sein.
Wie kunstvoll und phantasiereich INON die Blitzgeräte an der C-5060 befestigt, ist einige Sätze wert. Beim Anblick der Einzelteile kommt einem unwillkürlich die Drohung in den Sinn: Du hast keine Chance! Nutze sie!! Die Japaner übertreffen, was die Komplexität von Zubehör anbelangt, die Europäer um Längen. Keine Frage, das kann man sich praktikabler und einfacher vorstellen. Schon die Befestigung des Blitzarm - Kugeladapters am D-180 ist ein technisches Wunderwerk an Umständlichkeit. Kleine Imbusschräubchen positionieren das Bauelement - eine vorherige Montage von Seiten des Herstellers wäre ein Kundenservice, der in vielen Fällen Nerven sparen würde. Nach dem Zusammenbau hofft man, dass es nun so bleiben wird.
Die Blitzarme selbst sind dem Gewicht der Blitzgeräte angepasst, angemessen elastisch und mobil beim Ausrichten, so dass man hier keine Wünsche äußern muss. Tiefes Verlangen nach dem von europäischen Herstellern verwendeten T-Schuh kommt spätestens bei der Montage der Blitzarme am UW-Gehäuse auf. Schnell darf es nicht gehen und ein Bett sollte auch vorhanden sein, damit nicht nur die Gerätschaft weich zum Liegen kommt, sondern auch der Bastler. Denn nach vollendeter Montage sind vermutlich die meisten UW-Fotografen entweder reif für ein Erholungsnickerchen oder eine Valiumkapsel.
Was, wenn man unter Wasser im Makromodus blitzen will? Der kleine Kamerablitz ist dann außer Funktion. In der Bedienungsanleitung findet sich aber ein versteckter Hinweis auf den Sklavenblitzmodus. Hier kann man den internen Blitz auf Slave stellen und ihn bei Leistungsstärken zwischen 1 und 10 (1 ist die schwächste Lichtabgabe!!) aktivieren. Das geht sowohl ohne als auch mit einem externen Blitz. Mit dem Normalport und dem Zoom kann man auf diese Weise im Makromodus bei etwas Experimentierfreude auch extreme Makroaufnahmen belichten. Welche der diversen Sklavenblitzstärken richtig ist, kann nur in einer Testreihe ermittelt werden, weil das abhängig ist von der Empfindlichkeitseinstellung, der Motivreflexion und der Möglichkeit, den Diffusor zu verwenden oder nicht. Kontrollieren Sie die Belichtung am Monitor und üben Sie an einem Stillife-Objekt,  also einer Muschel oder einer Koralle.
Sollte es mit dem Blitzen hier nicht so recht hinhauen, dürfen Sie wie eingangs schon erwähnt, die Supermakros auch mit einer Handlampe oder einem speziellen Videolicht von MB-Sub oder Sealux belichten. Die Ergebnisse werden im allgemeinen besser als erwartet.
Wer sich keinen externen Blitz zulegen mag, sollte seine Bilder dann konsequent mit dem Normalport belichten. Die TTL-Blitzsteuerung des kleinen Kamerablitzes funktioniert fast perfekt. Mit dieser Kombination belichtet man nahezu jedes Bild richtig.
Eine uns zugegangene Information besagt, dass es Subtronic gelungen sei, einen Mini mit Olympus-TTL zu bauen. Insofern hätte der blitztechnische Ausbau einen Hauch von Professionalität.  

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