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by Herbert Frei 11.05

© Herbert Frei

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Die Präsenz von Olympus in der UW-Fotografie ist so dominierend und die Digicams dafür so geeignet, dass sich auch andere Gehäusehersteller in diesen Markt wagen. Nun dringt sogar ein Metallgehäuse aus Südkorea auf den Markt. Ist es besser als die Polykarbonat-Schutzhülle von Olympus?  Herbert Frei stellt die beiden Gehäusephilosophien gegenüber.

Mit der C-7070 hat Olympus die eigentliche Nachfolgerin der C-5060 vorgestellt. 7,1 Megapixel gegen 5 Megapixel. Auflösungsmäßig hat die Neue das Rennen bereits gewonnen, wenngleich 2 Megapixel in diesen Regionen keine Sensation bedeuten. Aber man hat gewisse Reserven, die im Einzelfall nützlich sein können. Insbesondere hat man der C-7070 einen Orakel-AF spendiert. Leider reagiert er nicht vollautomatisch...man muss ihn anwählen. Die Funktion ist ähnlich wie bei einem Prädiktions-AF (Vorhalteautofokus), wo die Scharfeinstellung die Bewegung des Motives erkennt und ausrechnet, wo es sich im Augenblick des Auslösens befindet. Unter Wasser hatten wir damit aber bei schwimmenden Fischen etwas Probleme. Frontales Anschwimmen wurde fast immer mit Unschärfen am Fischkopf quittiert. Verursacher könnte aber auch die Auslöseverzögerung sein. Diese beträgt immerhin rund 0,5 s. Über abgeschnittene Fischköpfe braucht man sich deshalb nicht zu wundern, wenn das Motiv mobil ist und horizontal vorbeischwimmt. Tröstlich mag sein, dass auch digitale Spiegelreflexkameras aus dem Hochpreissegment in solchen Fällen auch nicht immer alle Erwartungen erfüllen.
Dass die C-7070 die meisten fotografischen Erwartungen von Urlaubsfotografen mithin erfüllt, unterstreicht sie mit einem speziellen Unterwasserprogramm für Makro und Panorama. Hier läuft die Belichtung allerdings nur als Programmautomatik ab. Einfluss auf Verschlusszeit und Blende kann man nicht nehmen. Aber die Bilder kommen farbstark und brillant. Und das gefällt den meisten UW-Fotografen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das Zoomobjektiv identisch ist mit dem an der C-5060, man aber trotz der höheren Pixelzahl des Bildsensors keine Qualitätsabstriche in Kauf nehmen muss. Im Gegenteil, die Bildqualität ist so gut, dass sie sogar für professionelle Ausdrucke geeignet ist.
Für die Bildspeicherung können Compact-Flash-Speicherkarten bzw. Microdrives  und xD-Cards verwendet werden. CF-Karten und Microdrives sind verwendbar bis 8 GB. Es ist aber kaum anzunehmen, dass ein C-7070-Foptograf diese hyperteuren und mit gigantisch hoher Kapazität versehenen Bildspeichermodule verwenden wird. Das Gros der User wird sich vermutlich mit maximal 1-2 GB begnügen. xD-Cards gibt es vorerst nur bis max. 1 GB. Sie sind kleiner und leichter als CF-Karten, aber auch teurer. Wer einen CF/xD-Kartenadapter besitzt, kann die xD-Karten zusammen mit diesem im CF-Slot benutzen. Denn zum Überspielen auf den Laptop oder auf eine mobile Festplatte ist der Adapter ohnehin erforderlich. Sehr gut ist, dass man beide Kartentypen (CF und xD) gleichzeitig einlegen kann und durch Drücken am CF/xD-Knopf die leere Karte auswählen kann. Beispielsweise, um ein Überlaufen der Bilder zu ermöglichen, falls eine Karte voll sein sollte.
Sie haben die Möglichkeit, mit JPEG, TIFF oder Raw zu fotografieren. Die Dateien sind unterschiedlich groß und benötigen deshalb unterschiedlich lange Speicherzeiten. JPEG-SHQ speichert mit ca. 5,3 MB, RAW benötigt etwa 10 MB pro Bild und TIFF zieht jede Aufnahme mit gut und gern 30 MB in die Karte. Entsprechend differenzierte Speicherzeiten ergeben sich. JPEG in SHQ-Kompression dauert nur 4 s, RAW schon mehr als 8 s und TIFF zerrt mit knapp 28 s an den Nerven. Tun Sie sich das nicht an. Ganz klar muss man sagen, dass sich digitale Kompaktkameras fürs gemeine Volk in dieser Hinsicht von digitalen Spiegelreflexkameras immer noch erheblich unterscheiden.   
Stellen Sie die Empfindlichkeit manuell auf ISO 100. Auto-ISO funktioniert nur beim Fotografieren mit der Programmautomatik. Höhere Einstellungen als ISO 200 sollen Sie nur in Ausnahmefällen anwählen, weil das Farbrauschen stark zunimmt. Sehr gut ausgeprägt ist die Makroeinstellung des Zoom-Objektives. Immerhin sind im Super.Makromodus (auf Weitwinkel stellen!) Bilder ab 3 cm vom Frontglas machbar. Das Bildfeld beträgt in der kürzesten Naheinstellung 27 mm x 20,6 mm, was bezogen auf die Sensordiagonale des 1/1,8 Zoll Bildsensors einem maximalen Abbildungsmaßstab von 1 : 3,8 entspricht. Abbildungen in natürlicher Größe (1 : 1), so gern mit ihnen geprahlt wird, sind mit diesem Gerät nicht möglich.
Noch ein Wort zum Objektiv. Olympus bezeichnet die Optik werbewirksam als Wide-Zoom, was aber angesichts der kleinbild-äquivalenten Brennweite von 27 - 110 mm etwas hochgegriffen scheint. Richtiges Weitwinkelgefühlt kommt nur auf, wenn der Weitwinkelkonverter WCON-07C montiert wird. Dann gerät man in Bildwinkelbereiche, die das Wort weitwinkelig auch wirklich verdienen. Deshalb ist dieses Accessoire unverzichtbar, wenn räumliche Darstellungen angestrebt werden.

Patima C-7070 UW-Gehäuse

Nach den Autos die UW-Gehäuse - Patima heißt die südkoreanische Kreation zum wasserdichten Verpacken der C-7070. Das UW-Gehäuse besteht aus Leichtmetall (Alu), aus dem Vollen gefräst und ist sehr gut finishiert. Außen und innen ist es blank gehalten, nur im Frontport wurde ein schwarzer Kunststoffring eingeklebt, um Reflexionen zu unterdrücken.
Metallgehäuse unterscheiden sind von Polycarbonathüllen nicht nur wegen der unterschiedlichen Materialien, sie sind auch strukturell anders konzipiert. Explizit sieht man es am Frontport, der nur mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher wechselbar ist. Man hat den Eindruck, dass man hier dem Anwender einiges zumutet. Aber das täuscht, denn der Port soll nicht gewechselt werden. Das drehbare Frontstück vor dem Glas dient zur Aufnahme von Weitwinkelkonvertern und Nahlinsen, die eingeschraubt werden. Vorsicht bei der Montage, denn die Feingewinde sind aus Alu und vertragen keine Macken. Spätestens nach einem Tag Salzwasser sollten die Vorsätze abgeschraubt und mit Süßwasser gereinigt werden.
Koreaner scheinen andere Hände als Europäer zu haben, wie immer man das als Anwender sehen mag. Zumindest stimmen die Griffmulden nicht. Sowohl mit als auch ohne Handschuhe. Hier sollte der Importeur aktiv werden. Ein runder, leicht geformter und griffiger Handgriff tut es auch. Und bequemer ist er allemal. Der O-Ring hat eine vernünftige Stärke, ist perfekt eingepasst und stimmt sehr exakt in der Länge. Es ist eine gewöhnliche Kautschukdichtung, die man mit Silikonfett einreiben kann. Das hat gewisse Vorteile, weil man kein Spezialfett benötigt.
Der Ein- und Ausbau der Kamera ist etwas für Bastler, die darin höchste Befriedigung finden. Schon aus diesem Grund liefert der Importeur einen Kreuzschlitz-Schraubendreher mit zwei verschiedenen Einsätzen. Anfangs ist der Einbau eine kleine Fummelei, dann hat man den Dreh raus. Wichtig ist das Anbringen einer Kunststoffkappe auf dem Modusrad. Um nichts abzubrechen, empfiehlt der Hersteller, diese mittels einer Schraube zentral zu entfernen. Ganz ehrlich, es geht auch durch vorsichtiges Abziehen mit Daumen und Zeigefinger. Im Regelfall lässt man das Übertragungsrad aber selbst bei Landaufnahmen drauf.
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