by Marion Rost 3.03
Mehr als nur fahles Mondlicht entlockt man der günstigsten Lampe, die OMERSUB im Angebot hat und von UnterWasserWelt bis jetzt einem Test unterzogen wurde.
Auf der Euro Diving im Herbst 2002 erstmals gezeigt, wanderte die kleine MOONLIGHT sofort in die Redaktion und wurde bei Tauchgängen im Kaltwasser hart rangenommen.
Eine Unterwasserleuchte muss in
erster Linie Licht geben und das, wenn’s geht, auch auf kostengünstige Art und Weise. Nicht jeder Taucher möchte Hunderte von Euro anlegen um eine Hightechlampe ans Jacket zu hängen, schon gar nicht, wenn es
um die Frage einer Reserveleuchte für den Fall der Fälle geht. Nur 109,- Euro kostet die kleine MOONLIGHT komplett mit Akkus und Ladegerät. Da wird man hellhörig. Um es vorweg zu nehmen, nur der konsequente Verzicht auf
die meisten Features, die man von höherwertigen Lampen kennt, macht das möglich. Und doch ist es eine Leuchte, deren Lampenkopf aus eloxiertem Alu besteht und nur das Rohr mit den Batterien und dem Schalter aus
schwarzem Kunststoff gegossen wurde. Die Kaltwassertauchgänge waren natürlich eine besondere Hürde, wurde die MOONLIGHT doch in erster Linie für Apnoetaucher konzipiert, die bei Gelegenheit einem Blick in eine
Riffspalte werfen wollen.
Im Grunde erklärt sich die Lampe von selbst, Lampenkopf abschrauben und schon offenbart sich das locker gesteckte Innenleben. Wer den Lampenkopf zuvor etwas fest aufschraubte, der muss
erst einmal eine größere Hürde überwinden, da sind dann höhere Kräfte von Nöten, wie sie nicht unbedingt von zarter Frauenhand geliefert werden. Weil die kleine MOONLIGHT sicher Taucherinnen ansprechen dürfte, ist
dieser Hinweis wichtig.
Die vielsprachige Gebrauchsanleitung verrät fast nichts, was man nicht schon durch die äußere Betrachtung wüsste, sie schweigt sich dafür aus, wie mit einer Rückholfeder im Lampenschalter
verfahren werden soll, die im Zustand der Lampenauslieferung eingesetzt ist. Diese Feder bewirkt, dass zum Betrieb der Lampe immer ein Finger auf den Schieberschalter drücken muss, sonst gibt’s kein Licht. Erst
die Nachfrage beim Hersteller klärt auf, dass diese Feder besonders für die Apnoetaucher gedacht ist, die schnell einmal vergessen können die Lampe nach dem kurzen Blick in die Spalte wieder auszuschalten. Aber mit
einem Bleistift könnte man die Feder entfernen. Schließlich wurde es eine Schere mit leicht verletztem Daumen aber siehe da, nun war die MOONLIGHT wie eine herkömmliche Lampe zu schalten, mit einer Raste in der
abgeschalteten Position, die als Einschaltschutz gelten kann. Um gerecht zu bleiben, der Betrieb der Lampe mit der Rückholfeder bereitete mit dicken Neopren - Handschuhen beim Tauchgang auch
keine Probleme.
In welcher Position die 6 Mignon – Akkus, die den 6V/10W Brenner mit Überspannung von 7,2 V beliefern und so ein helles, kräftiges Licht aus dem Reflektor zaubern, richtig
eingesetzt werden, das ist eine Denksportaufgabe und steigert den Unterhaltungswert. In der Anleitung wird darauf hingewiesen, dass man sich am Schaubild eines Aufklebers in der Lampe orientieren soll, doch wo ist der
Aufkleber? Erst nach dem Durchspielen sämtlicher denkbarer Möglichkeiten die Akkus einzusetzen finden die Zellen ihren richtigen Platz. Um es Ihnen im Zweifel nach dem Erwerb der MOONLIGHT zu erleichtern, können Sie sich an
einem Bild orientieren, das wir im Beitrag dazu veröffentlichen.
Auf alle Fälle vorsichtig sollte man mit dem lose in der Leuchte eingesetzten Lampensockel und dem darauf befindlichen Brenner umgehen. Die Berührung des
Halogenbirnchens mit bloßen Fingern ist nicht ratsam, da dies die Lebensdauer des Brenners deutlich herabsetzt.
Zwei O-Ringe, einer radial, ein weiterer achsial, dichten die durch einen langen Gewindegang verbundenen
Hälften der Leuchte und sind einfach zu pflegen.
Handling und Einsatz
Akkus einsetzen, Lampensockel auf die Batteriepole aufsetzen (mit etwas Übung klappt das
ordentlich), Lampenkopf inklusiv fest eingesetztem Reflektor aufdrehen, fertig ist die MOONLIGHT für den Tauchgang. Es gibt keine Elektronik, die im Falle eines Wassereinbruchs die Flügel hängen lassen könnte, trotzdem
sollte man den sauberen Zustand der leicht gefetteten O-Ringe nicht außer Acht lassen.
Mit nur 92 g unter Wasser wiegt die MOONLIGHT weniger als ein Brötchen, gut belegt mit Fleischkäse. Über Wasser sind es im
betriebsfertigen Zustand 373 g. Ideal also für Taucherinnen oder als Reservelampe im Jacket. Durch den Einsatz handelsüblicher NiMH Akkus der Größe Mignon (AA), die auch in vielen anderen Geräten verwendet werden (Kameras,
Blitzgeräte, Walkman, mobile CD-Player), kann man im Notfall Akkus untereinander tauschen. Der Ersatz nicht mehr ladbarer Zellen ist preisgünstig und es können bei Bedarf, zur Verlängerung der Betriebszeit, auch Akkus
mit höherer Leistung als den mitgelieferten 1200 mAh dazugekauft werden. Die gut 45 Minuten Leuchtdauer der vorliegenden MOONLIGHT – Bestückung ist aber durchweg ein guter Wert.
Die Leuchtkraft ist dank
Überspannung und Spotreflektor erstaunlich.
Fazit
Für Taucherinnen, als Reservelampe aber auch für Apnoetaucher ist die MOONLIGHT ein interessantes und
kostengünstiges Leuchtmittel. Pflegeleicht, einfach konzipiert aber auch robust, das sind die konsequent umgesetzten Produktmerkmale. Mir hat das Tauchen mit dieser kleinen Lampe Spaß gemacht. Man kann sie überall
hineinstecken oder anleinen, durch das geringe Gewicht stellt sie keine Behinderung dar. Allerdings sollte die Anleitung in den kritisierten Punkten überarbeitet werden.
FAKTEN
Typ: Moonlight 10W R
Hersteller: Omersub
Material: Alu - eloxiert und
ABS
Tauchtiefe: 70 Meter
Akku: 6x 1,2 V NiMH 1200 mAh
Brenner: Halogen 6V/10W
Reflektor: Spot
Brenndauer: 45 Min.
Schalter: Schiebeschalter (bedarfsweise mit Rückholfeder),
Reed
Besonderheit: Überspannung, keine elektronischen Bauteile
Ladegerät: Automatiklader, Typ Tischlader für 6 Mignonzellen
Ladezeit: Maximal 4 Std.
Gewicht: 373 g
Abtrieb: ca. 92 g
Länge: 175
mm
Durchmesser: 62 / 35 mm
Preis: ca. € 109,-
Vertrieb: Tauchsporthandel
Info Bezugsquellen: eMail th.lucas@t-online.de
Lampenprüfpunkte |
Vorgabe |
Punktevorgabe |
|
Material |
Alu / Kunststoff |
3 / 1 Punkt |
2 |
Bedienbarkeit |
auch mit Handschuhen |
6 |
6 |
Handling beim Einsatz |
Ermüdungsfreies Halten |
6 |
6 |
Eigengewicht |
in Relation zur Lampenleistung - Akkugröße |
3 |
3 |
Abtrieb |
in Relation zur Lampenleistung - Akkugröße |
3 |
3 |
Erreichbarkeit des Ladeanschluss |
Lampenrohr auch für Damen leicht zu öffnen? |
3 |
2 |
Brennerwechsel |
Werkzeuge nötig oder nicht - leicht erreichbar oder kompliziert |
6 |
6 |
O-Ring - Pflege |
Erreichbarkeit der Dichtungen |
3 |
3 |
Einsetzbar |
auch über oder nur unter Wasser |
3 / 0 Punkte |
3 |
Ladezeit |
(max 4 Std.) |
6 |
6 |
Ladegerät |
weltweit einsetzbar - Volumen und Gewicht |
6 |
3 (nur 230 V) |
Brenndauer |
in Relation zur Lampenleistung - Akkugröße |
6 |
6 |
Helligkeit |
in Relation zu Brenner - Akkugröße |
3 |
3 |
Tiefentladeschutz |
|
3 / 0 Punkte |
entf. |
Reflektor |
wechselbar |
3 / 0 Punkte |
entf. |
Extras |
Tageslicht, SOS, Dimmer |
3 |
2 (Schalter, Über- spannung) |
Verarbeitung |
|
6 |
6 |
Preis-Leistung |
|
|
sehr gut |
Punkte maximal |
|
63 |
|
Punkte erreicht |
|
|
60 |
Note |
|
|
1,05 |
Preis |
|
|
€ 109,- |