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by Roland Glorius 10.03

Roland Glorius

Roland Glorius

Roland Glorius: Muschelbank

Roland Glorius: aalmutter

Roland Glorius: Aal

Direkt hinter Lübeck, am Anfang der Ostsee, wenn man von Hamburg kommt, befindet sich der kleine Ort Brodten. In unmittelbarer Nähe liegen die bekannten Ostseebäder Timmendorf und Travemünde, bekannt durch ein Casino und den Anleger von großen Schiffen.
Bei Brodten hat die Ostsee eine Steilküste die etwas an Rügen erinnert.


An einem Spätsommertag, im letzten Abendlicht, fahren wir auf den Parkplatz neben dem Restaurant „Hermannshöhe“.
Schnell sind wir umgezogen und nach wenigen Schritten liegt die Ostsee unter uns.
Es geht entlang an einem Wanderweg, aber schon nach 200 m bietet sich uns eine Möglichkeit am Steilufer abwärts zu steigen. Umgestürzte Bäume geben uns Halt auf dem provisorischem Trampelpfad.
Mit der Kamera und in voller Montur gestaltet sich der Abstieg schwierig aber nicht unmöglich.
Das Wasser ist heute, bei 5 m Sicht, nicht besonders klar, und wir waten 100 m bis wir abtauchen können.
Zuerst ist es kaum tiefer als 2 m aber nach 15 Minuten sind wir dann doch fast 5 m tief.
Die Bodenbeschaffenheit ist nicht Ostseetypisch. Der Boden wirkt lehmig und er ist von Furchen durchzogen. Dazwischen gibt es immer wieder größere Steine, die mit Muscheln und Grünalgen bewachsen sind. Es gibt hier auch Strandkrabben, aber die sind rarer als in der Eckernförder Bucht.
Unter den Steinen liegen aber große Aale und auf dem Sand finden wir, mit Algen leicht verdeckt, einige Aalmuttern.
Ein Butterfisch sucht das Weite. Überall sind Sandgrundeln und Flussbarsche anzutreffen.
Spektakulär ist das Tauchgebiet nicht, aber was ist in der Ostsee schon spektakulär?
Uns hat der Tauchgang trotzdem gefallen und mit viel Mühe erklimmen wir wieder das Steilufer und als wir am Parkplatz angekommen sind, hat sich die Nacht schon über uns gesenkt.