by Roland Glorius 6.01
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„Placer de las bovedas“, das Riff in der Strasse von Gibraltar.
Zuerst galt dieses Riff als Legende.
Spanische Taucher flüsterten sich unter hervorgehaltener Hand etwas von einem großen betauchbaren Riff in der Strasse von Gibraltar zu. Eine spanische Basis erhielt dann genauere Informationen von Fischern, und seit
wenigen Wochen ist der Standort des Riffs auch Peter Deth von der Basis „Happy Divers“, Marbella / Estepona, bekannt.
Immerhin liegt das Riff 4 Seemeilen vor der Küste von San Pedro. Es handelt
sich um einen Steinblock, der aus einer Tiefe von über 30 m bis in eine Tiefe von 20 m ragt. Die Oberfläche des Riffs ist teilweise stark zerklüftet. An vielen Stellen ziehen sich regelrechte Canyons hindurch. Meistens
herrscht hier eine Sicht von über 20 m. Die Flora und Fauna ist erstaunlich vielseitig. Man findet einen absoluten Mix der Fauna und Flora des Mittelmeers und atlantischen Einflüssen, die teilweise sogar überwiegen. Der
häufig im Mittelmeer vertretene Meerjunker hat hier die Farbe der atlantischen Artgenossen. Die Felsen sind mit der „Kegelförmigen Seescheide“ überzogen. Teilweise gibt es ganze Felder von „Weißen
Keulenseescheiden“. Oktopusse flüchten vor Tauchern, aus Spalten lugen Muränen und Conger hervor. Wer Glück hat sieht einen Zackie, Mondfisch, Marmorzitterrochen oder Adlerrochen. Fahnenbarsche tummeln sich hier
in Tiefen von nicht einmal 20 m. Sogar ein Gorgonienhaupt hatte eine Gelbe Fächerkoralle besetzt. Alle kleinen Sehenswertigkeiten aufzuzählen ist fast unmöglich. Da das Riff fast 2 km² misst, gibt es jede Menge
Tauchplätze. Allerdings sollten Anfänger hier nur bei bestem Wetter tauchen, denn in der Strasse von Gibraltar sind Strömung und rascher Wetterwechsel keine Seltenheit. Über der Wasseroberfläche sollte man auch
aufmerksam sein, denn Delfine können hier den Weg des Bootes kreuzen. Wer ganz besonderes Glück hat, der sichtet sogar einen Wal.