by Michael Goldschmidt 6.01
“Mehr Licht” – so erzählt man, seien des großen deutschen Poeten und Staatsmann Goethe letzten Worte gewesen. Auch die Tauchbranche hat
sich diese Bitte zu Herzen genommen und wird nicht müde neue Lampen zu konstruieren mit dem Ziel optimierter Leistung bei immer kleinerer Bauweise. Das US – Unternehmen Pro Sub bringt mit der Alfa Lite 50 W
eine kompakte Leuchte mit starken Daten nach Deutschland. UnterWasserWelt nahm sie auf verschiedene Tauchgänge mit.
Dünn wie eine typische Lampe für die Jackettasche, doch um etwa 1/4
länger als deren klassische Vertreter, macht die Pro Sub Alfa Lite 50 W im Konzert der lichtstarken Leuchten auf sich aufmerksam. Von außen betrachtet sind auffällige charakteristische Merkmale, die die Alfa Lite auf
Anhieb unverwechselbar machen, nicht zu erkennen. Ein eloxiertes Alurohr umhüllt die Technik, ein Bügelgriff mit Sicherungsschlaufe und verschiedenen Bohrungen bietet sich zur Anbringung in der Gurtung und zur
Führung mit der Hand an, ein drehbarer Schalter am Lampenboden regelt die abgegebene Lichtmenge.
Die Alfa Lite von außen
Strahlend gelb, aber auch in blauer
oder schwarzer Eloxierung ist die Alfa Lite farblich abgestimmt zur Ausrüstung erhältlich. Das Alurohr ist seewasserfest bearbeitet und mit einem Aufkleber des Herstellers bezogen. Schockgeprüft ist das Borosilikatglas
(wartungsfrei und fest eingesetzt), das den Betrieb der Lampe auch über Wasser erlaubt. Etwas kantig fühlt sich der Bügelgriff an, der mit einer versenkten V 4 A Imbusschraube an der Bodengruppe befestigt ist. Praktisch
ist die verstellbare Handschlaufe, die im Lieferumfang enthalten ist. Insgesamt drei Bohrungen im Handgriff erlauben die Anbringung von Sicherheitsbändseln oder die feste Verbindung der Lampe mit Scootern , Foto-
oder Videogehäusen (videotaugliche Kaltlichtstrahler können eingesetzt werden).
Die Bodengruppe überzieht eine aufgeklebte Folie mit Beschriftungen, die die Schaltstufen der dimmbaren Lampe anzeigen. Dazu
ist im Drehschalter ein weiß markierter Punkt eingraviert. Zur Information über den abnehmenden Energievorrat ist in der Bodenplatte außerdem eine große rote Leuchtdiode eingesetzt. Mechanisch wirkt der
Drehschalter über eine mit O-Ringen gedichtete Achse auf die Elektronik im Lampeninneren. Mit einer Imbusschraube ist der Drehschalter auf der Achse fixiert. Ein gefedertes Kugellager rastet deutlich bei den einzelnen
Schaltstufen.
Die Alfa Lite von innen
Lampenrohr und Bodengruppe verbindet ein Gewinde, das mit einem radialen O-Ring gedichtet ist. Zum Laden der Lampe muss
das Gehäuserohr abgeschraubt werden, damit die Ladebuchse in der Grundplatte des Brennersockels erreicht werden kann. Zur Regenerierung wird ein Ansmann Ladegerät mitgeliefert, das in gut 7 Stunden die Alfa Lite
auf neue Einsätze vorbereitet., allerdings nur bei 230 V / 50 Hz. (Zukünftig soll die Ladeelektronik in der Lampe integriert sein, dann genügt ein einfacher Spannungswandler für den Ladevorgang.) In grünen
Schrumpfschläuchen stecken die NiMH – Akkus, 12 Stück an der Zahl. Damit wird ein Energiepaket mit 14,4 V und 3,8 Ah geschnürt. Der Akkupack ist fest integriert und nicht wechselbar. Ein Thermofühler unterbricht
den Ladevorgang beim Überschreiten einer werkseitig festgelegten Temperatur.
In der Bodengruppe ist die Lampenelektronik eingelassen. In vier Schaltstufen kann die Alfa Lite gedimmt werden, so stehen 25%, 50%,
75% und 100% zur Verfügung. Die aktivierte Lampe lässt sich zudem zwischen dem Abschaltpunkt und 25% Leistung stufenlos regeln. So kann zum Beispiel mit einem schwach glühenden Brenner über viele Stunden
Licht zum Ablesen der Instrumente abgegeben werden. Mit einem leisen Summton macht die Leistungsregelelektronik akustisch auf sich aufmerksam, doch das hat eher nebensächliche Bedeutung. Da die Lampe mit Überspannung
betrieben wird (14,4 V statt 12 V), ist auch die Lichtausbeute entsprechend höher. Der als Standard eingesetzte Kaltlichtbrenner mit 50 W leuchtet deshalb auch so hell wie ein Strahler mit 75 W Leistung. Aus einem
großen Angebot von 12 V – Kaltlichtbrennern kann zur individuellen Bestückung der Alfa Lite gewählt werden. Das Testmodell war mit einem 38° Dekostar /
Alubrenner von Osram bestückt, was einem herkömmlichen Reflektor der Charakteristik medium entspricht. Doch auch Spot- und Floodstrahler sind verfügbar, bis hin zum videotauglichen Brenner.
Durch die so genannte Kaltlichttechnik der Brenner ist keine besondere konstruktive Lösung erforderlich, um beim Lampenbetrieb die Akkus vor zu großer Wärmeentwicklung zu schützen.
Zum Schutz der Zellen ist ein
Tiefentladeschutz auf der Elektronikplatine geschaltet. Zunächst leuchtet die rote Diode zur Warnung im Lampenboden auf. Danach beginnt die Lampe zu blinken, bis nach etwa 5 Minuten die automatische Endabschaltung
wirksam wird.
Die Alfa Lite im Einsatz
Eine vollwertige, lichtstarke Taucherhandlampe im Erscheinungsbild einer Jacketlampe
zeugt von Understatement. Was das kleine Leuchtrohr mit 50 W plus Überspannung aber an Output liefert, kann sich sehen lassen. Auch bei Tag werden Riffdetails bunte Farben entlockt. Als Lampe für den Einsatz in
Grotten, Höhlen oder bei Nacht ist sie vorbehaltlos einsetzbar. Mit wenigen Handgriffen ist der Brenner gewechselt und mit ihm auch die erwünschte Leuchtcharakteristik, denn Brenner und Reflektor bilden eine Einheit.
Willkommen ist die mitgelieferte Handschlaufe zur Lampensicherung und auch der Abschlussdeckel zum Schutz des Lampenglas beim Transport. Der Griffbügel würde sich angenehmer fassen, wenn die Kanten abgeschliffen (gebrochen)
wären. Das Lösen einer Einschaltsperre kann nicht vergessen werden, dieses Ausstattungsmerkmal hat man bei der Pro Sub Alfa Lite nicht vorgesehen.
Fazit
Klein, leistungsstark und mit aktuellen technischen Features ausgestattet ist die Alfa Lite eine im Preis / Leistungsverhältnis ausgewogene Lampe. Dimmbar, robust, gut verarbeitet, hell strahlend, so wartet sie auf
ihren Einsatz. Ähnliche Lampen liegen bis zu 200 Mark (Euro 102,25) höher im Anschaffungspreis, bieten dann aber weltweit verwendbare Ladetechnik und Wechselakkus. Wer nicht auf kürzeste Ladezeiten angewiesen
ist und eine extrem kompakte und doch leistungsstarke Lampe einsetzen möchte, vielleicht auch als Videolichtanlage, der sollte sich die Alfa Lite näher ansehen. Der Verzicht auf eine Einschaltsperre macht die Entfernung des
Leuchtmittels – gezielt beim Flugtransport – verbindlich erforderlich
FAKTEN
Typ: Alfa Lite 50 W
Hersteller: Pro Sub
Material: Alu, eloxiert
Farben: gelb, blau, schwarz
Tauchtiefe: 100 Meter
Akku: NiMH 14,4 V / 3,8 Ah, Überspannung
Ladegerät: Ansmann, Steckerlader
Ladezeit: ca 7 Stunden
Brenner: Kaltlichtspiegellampe, 50 W bei Auslieferung
Dimmung: 4 Stufen, 25%,
50%, 75%, 100%
Reflektor: Flood, 38° bei Auslieferung
Brenndauer: ca 50 Minuten bei Volllast
Schalter: Drehschalter, gerastet mit Durchführung
Gewicht: 1260 g
Abtrieb: ca 500 g
Länge: 223
mm mit Schlater
Durchmesser: 59 mm
Preis: ca. € 305 inkl. Ansmann - Steckerlader
Vertrieb: Fachhandel
Info Website Pro Sub Deutschland Tel.: 0811-1413