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Gewinner

Unter allen Teilnehmern der Umfrage wurde ein von Atomic Aquatics gestifteter „T2“-Atemregler verlost. Das in diesem Zusammenhang bemerkenswerte an dem T i t a n – Regler ist: Der Hersteller empfiehlt eine Revision in Intervallen von zwei Jahren oder 300 Tauchgängen. Der Regler ist darüber hinaus extrem robust und liefert exzellente Atemarbeitswerte.
Der glückliche Gewinner ist: Thomas Scherer aus Brücken

Nun sind die Ergebnisse der Umfrage zum Reglerservice ausgewertet und haben doch eine Überraschung parat: Die Luftspender werden entgegen der heimlichen Erwartung doch öfter in den Service gegeben, Eigenleistungen treten nur vereinzelt in Erscheinung. Auch die Meinung der Umfrageteilnehmer über die beauftragten Servicestellen ist durchaus als gut zu bezeichnen.

Nach 100 Tauchgängen oder einmal jährlich sollte der Atemregler einem autorisierten Revisionsbetrieb übergeben werden. Viele Taucher erreichen die magische 100 pro Jahr kaum, da sind es eher 20, 30 Tauchgänge, die im Urlaub absolviert werden. Wissend um die wenigen Betriebsstunden der Atemtechnik tun sich viele schwer die Kosten für die Revision ausgeben zu wollen.
Die Praxis zeigt aber anhand der auf der „boot“ angebotenen kostenlosen Reglerüberprüfungen, dass viele Automaten, denen man blindlings vertraute, eine Überarbeitung bitter nötig hatten.
Zusammen mit dem Magazin tauchen aus Hamburg fragten wir vom 19. Januar 06 an einen Monat lang mit Hilfe eines Katalogs von 20 Fragen nach den Gewohnheiten und Erfahrungen unserer Leser. In dieser Zeit beteiligten sich 566 Taucherinnen und Taucher an dieser Erhebung. Es ist ein klarer Trend erkennbar, setzen wir voraus, dass wir korrekte Antworten bekamen.
Die Kollegen aus Hamburg, die die Daten auf dem Server sammelten, trauten ihren Augen nicht, als sich aus den 11320 Antworten ein Bild herausschälte: Fast die Hälfte der Taucher – 273 Taucher bzw. 48,23% - bringen den Luftspender jährlich zur Revision. Ein weiteres knappes Drittel – 154 Taucher bzw. 27,21% - alle zwei Jahre. Fürs Mitzählen der Tauchgänge haben sich 13% entschieden und geben das gute Stück nach 100 Tauchgängen dem Servicefachmann. Ein erstaunlich verschwindend kleiner Teil, genau 10 Leser oder 1,77% meiden eine Revision wie der Teufel das Weihwasser, sie glauben an die Unverwüstlichkeit ihres Reglers. Die einen, weil sie kaum tauchen – 1,06%, die anderen, weil sie es grundsätzlich für unnötig erachten – 0,71% -.
So erfreulich gerade dieser geringe Prozentsatz notorischer Serviceabstinenzler auch ist, es ist doch vorstellbar, dass es da noch eine Dunkelziffer gibt von Tauchern, denen vieles egal ist und die Teilnahme an einer Umfrage ebenfalls kein brennendes Bedürfnis darstellt. Aber so wollen wir einmal an das Gute im Menschen glauben...
Überwältigende 87,98% oder 498 Taucher geben spätestens nach 2 Jahren oder 100 Tauchgängen ihre Atemtechnik zur Durchsicht und einer ausgiebigen Wellnesskur der Einzelteile im Ultraschallbad.
Und „oh happy day“, von 468 Lesern wurden Schulnoten für den Service vergeben und da steht eine glatte 2 (2,01) im Zeugnis.
Als häufigster Fehler tritt das Abblasen auf (nicht die Vereisung, von dieser berichten 24 Taucher bzw. 4,24%).
Immerhin versuchen 22 Taucher oder 3,89 Prozent ein aktuelles Problem am Regler aus eigener Kraft in den Griff zu bekommen, davon zwei aus der Riege der Serviceabstinenzler.
Nach diesen Ergebnissen darf man annehmen, dass in der Vergangenheit pauschal geäußerte Kritik am miesen Service oder die in den luftleeren Raum projizierte Annahme, Regler kämen nur in Einzelfällen zur Revision, wie so vieles, nur fabuliert worden war.
Aber auch für die Hersteller von Atemreglern ergibt sich eine interessante Aussage: Mehr als 2/3 der Taucher – 68,73% - hatten noch nie ein spürbares Problem mit ihrem Lungenautomat, bei einem Durchschnittsalter der Atemtechnik von 4,5 Jahren und 92 absolvierten Tauchgängen.     
Wie schreibt unser Kollege Jan Bruns aus Hamburg so schön: „So schlimm kann es also auch nicht um die Qualität von Atemreglern bestellt sein. Frech formuliert könnte man vermuten: Aus Atemreglern kommt ganz sicher kalte Luft – aber aus den Personen, die
sich massiv und pauschal kritisch über die Geräte, ihre Besitzer oder die Servicestellen äußern, kommt womöglich ganz viel heiße.“
Alles hat seinen Preis, doch nicht überall ist er auch ganz heiß. Die günstigste Revision kostete laut Umfrage € 15,-, die teuerste € 226,- . Im Mittel legt man € 69,29 auf den Tisch und hat dann eine Atemtechnik in der Hand, die den Eigenschaften beim Neuerwerb entspricht. Gut 8 Tage wartet der Kunde durchschnittlich auf den generalüberholten Luftspender, am geduldigsten war ein Taucher, der 70 Tage ohne auskommen musste, aber auch nach nur 24 Stunden konnte man hier und da mit seinem Automaten nach Hause gehen.  
Hinter vorgehaltener Hand empfehlen Händler und Servicebetriebe die Revision erst nach dem Tauchurlaub durchführen zu lassen, da die Erfahrung gezeigt hat, dass international nicht alles nur Luft ist, was aus den Flaschen strömt und dann zwangsläufig in den Ersten Stufen hängen bleibt.
Bei so viel Sonnenschein erwartet man kaum noch eine schwarze Wolke am Reglerhimmel, doch es kann nicht unter den Tisch gekehrt werden, dass es auch hierzulande schlechten Reglerservice geben kann und manche Regler von Anfang an fehlerhaft sind oder nach ein paar Einsätzen ausfallen. Und die unwissenden Schrauber aus Leidenschaft, die ihr Handeln unter das beliebte Motto stellen  „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“, gibt es natürlich auch. Vertrauen in höhere Mächte setzte aber auch der Taucher, der 500 Tauchgänge lang dem Regler einen Service vorenthielt.
UnterWasserWelt wird zukünftig bei den Reglertests einen durchschnittliche Wartungspreis angeben, damit die Richtung klar wird, welche Kosten zu erwarten sind.

Fazit

Die Umfrageergebnisse haben die Meinung auch unserer Redaktion verändert. Zumindest der Kreis der daran teilnehmenden Taucherinnen und Taucher, der schließlich stellvertretend für das Leserprofil unseres Magazins angesehen werden kann, zeichnet ein positives Bild durch verantwortungsvolles Verhalten im Umfeld des elementarsten Ausrüstungsteils – des Atemreglers.