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© UWW / Ilka Weber

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Hotels und Pensionen

Natürlich kann man sich in einem guten Reisebüro seiner Wahl ein Komplettpaket schnüren lassen. Uns fiel hierbei aber auf, dass Informationen zu einer Réunion - Reise lange nicht so weit gestreut sind, wie zu klassischen Zielen. Reisebüros, die nicht gerade auf den Indischen Ozean mit solch exklusiven Reisezielen spezialisiert sind, wie Infinity Reisen, kamen hier oft bei Detailfragen ins Schleudern. Nun sind Taucher nicht immer die einfachste Klientel. Wenn dann nur einer in der Familie taucht, der andere mehr der Outdoor – Interessen hat, das Ganze in Kombination mit Kindern im noch beaufsichtigungspflichtigem Alter, dann kann es schwierig werden, eine Reise mit allen Eventualitäten zu organisieren.
Der Teufel liegt aber bekanntlich im Detail und so möchte man doch allzu gern, dass bei einer solchen, nicht gerade Low-Budget-Reise, alles wie gewünscht klappt. Wir konnten feststellen, dass unsere angetretene Reise sehr gut bis ins Detail geplant wurde.
Es gibt aber auch Reisende, die gern selbst Planung und Buchung in die Hand nehmen möchten oder etwa auf einen eher höherpreisigen Hotelaufenthalt verzichten und statt dessen gern in einer der relativ preiswerten Pensionen vor Ort einbuchen möchten. Hier ist guter Rat teuer, denn detaillierte Informationen zu Réunion gibt es wenige im Internet. Lohnenswert erscheint uns, Kontakt mit dem für Réunion zuständigen Vertreter des Französischen Fremdenverkehrsamtes Pascal Reiling, www.la-Reunion-tourisme.com, aufzunehmen. Hier kann man problemlos Pensionen erfragen sowie einen Überblick über das reichhaltige Erlebnisangebot der Insel verschaffen. Unter Umständen kann auch für schmalere Brieftaschen ein so individuell gestalteter Urlaub in greifbare Nähe rücken.
Benötigt man als Taucher aber gelegentliche Kinderbetreuung, so empfiehlt sich hier doch die Übernachtung in einem der nobleren Hotels, die häufig ein tagesfüllendes Erlebnisprogramm für die lieben Kleinen anbieten. Kritisch könnte lediglich die Sprache werden, denn Réunion ist eben rein französisch orientiert. Im „Villas du Lagon“ hatten wir Glück und zumindest eine deutschsprachige Betreuerin für die Tochter, die sich aber auch mit den anderen Kindern und Betreuern, die der deutschen Sprache nicht mächtig waren, prima vergnügte.

Sehenswertes und Touren auf Réunion

Vieles von dem außerordentlich reichhaltigem Freizeit-Angebot war in den zwei Wochen nicht zu schaffen, obgleich wir jeden Tag von der Früh an auf Achse waren. Wirklichen Touristennepp, wie man ihn mitunter anderswo antrifft, erfuhren wir nicht. Für jeden Aktivurlauber oder gar Sportler findet sich spannende und erlebnisreiche Unterhaltung. Unsere Tipps können somit nur ein kleiner Abriss dessen sein, was tatsächlich auf Réunion möglich ist.
In Saint-Gilles-les-bains befindet sich ein Mountainbike - Geschäft, das auch Räder verleiht und Touren mit Touristen durchführt. Je nach Fahrkönnen ist es auch Untrainierten möglich, Mountainbike - Touren etwa vom Piton Maido hinunter nach Saint-Gilles-les-bains (mit vorherigem Kleinbustransfer hinauf zum höchsten Punkt der Tour auf 2000 m) zu machen, ohne sich allzu sehr zu überfordern. Für Geübtere bietet die zerklüftete Insel auch genügend anspruchsvolle Touren.
Möchte man sich eine Überblick über die phantastische Landschaft der Insel verschaffen, was gäbe es da Schöneres, als einen Rundflug über Réunion? Die ist zum einen per Kleinflugzeug der „Mascareigens Air Lines“ möglich, aber auch per Helikopter mit der Firma „Helilagon“. Ein (zugegeben nicht gerade preiswertes) unvergleichliches Erlebnis!
Hat man „Blut geleckt“, so lohnt sich für den sportlichen Touristen eine der vielen Wanderrouten zu erkunden, für den Adrenalinjunkie gibt es Rafting- oder Wildwasser – Kanu - Fahrten oder aber Canyoning, durch einige der sehr zahlreichen Schluchten der Insel. Wer weniger gut zu Fuß ist oder einfach mal „blau machen“ will und trotzdem den Nervenkitzel liebt, dem empfehlen wir eine Jeeptour mit „Bourbon Sensation“. Auf unterschiedlichsten oft abenteuerlichen Routen geht es kreuz und quer über die Insel, teils durch matschige Regenwälder, über holprige (für einen 4x4 Geländewagen ausgewiesene) Pisten – aber Vorsicht, versuchen Sie das nicht mit Ihrem Mietwagen! Eine der mögliche Routen führt uns nach Dimitile, einem alten Sklavendorf hoch oben in feuchten Wäldern, in dem es einen ersten Unterschlupf für entflohene Sklaven gab.
Wer es lieber bunt und exotisch mag, für den wäre der Botanische Garten „Conservatoire Botanique de Mascarin“ bei St. Leu zu empfehlen, auch gibt es einen kleinen aber feinen botanischen Garten „Jardin d´ Eden“ in Ermitage in der Nähe von Saint-Gilles-les-bains, sowie das dortige Meeres - Aquarium. Hier im Hafen starten auch die kleinen überdachten Glasboden“bötchen“ zum „Coral Watching“, sowie die Boote für die Delfinsafari, die gelegentlich auch Wale zu bieten hat. Passend zu diesem Natur - Highlight wäre auch ein Besuch in der romantischen Villa „Maison de la Vanille“, in der ausführlich der Anbau und die Erzeugung der begehrten Bourbon-Vanille erklärt wird. Zu beschaulich? Nun gut, dann eben ab in den „La Forét de l´Aventure“ mit langen Hängebrücken-Parcours! Langweilig wird auf Réunion sicher niemandem!

Natur

Fast alle erdenklichen Vegetationszonen sind auf Réunion vertreten. Es gibt weiße Strände aus feinem Korallensand mit den dort meist wachsenden Kasuarinen, einem der filigranen Blätter wegen den Nadelbäumen ähnelnden Laubbaum, schwarze Strände aus Lavasand, steppenähnliche Trockensavannen mit wenigen Büschen, Agaven und kargen Graslandschaften, die oftmals bewässerten, kultivierten Zuckerrohrfelder (auf Réunion hat man sich hier der Natur erinnert und vielerorts renaturiert), Hochtäler mit endemischen Wäldern, genannt „Bois des coleurs“, Regenwälder mit eindrucksvollen Baumfarnen, dem hohen Bourbonen-Bambus und Aufsitzer-Orchideen, Hochwälder mit Krüppelbewuchs und Kuh-Weiden, wie auf einer Alm in Oberbayern.
Auf Réunion hat unglaublich viele Gesichter und wer hier einen reinen Strandurlaub verbringen möchte, ist vermutlich an manch anderem Strand der Welt besser aufgehoben. Schade um die schöne Zeit und die vielen zu erkundenden Ziele, die sich dem Bequemen verschließen!
Entdeckt man dann auf seinen Spaziergängen und Wanderungen Pflanzenschönheiten wie den Afrikanischen Tulpenbaum, in Parks und Hotelanlagen den frechen Hirtenmania, der einem Beo ähnelt, oder begegnet man den fast zahmen Sperbertäubchen, den vorwitzigen Webervögeln, Geckos und Schönechsen, dem stets den Wanderern im Gebirge wenige Meter vorauseilenden „TeckTeck“ (Réunionschmätzer) und lauscht man den melodischen Pfiffen des Rotohrbülbüls, der prinzipiell immer so lang auf einem Zweig sitzen bleibt, bis man die Kamera im Anschlag hat, um dann mit lachhaft klingendem Pfeifen davon zu schwirren, wird einem schnell klar, was die Einheimischen mit dem „Tor zum Paradies“ meinen!

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