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C: UWW / Herbert Frei

Veranstalter

World-Wide-Diving Tauchservice
Helligestr. 2
79100 Freiburg
Tel.: (0049) (0)761-74050
Web: www.worldwidediving.de
eMail: info@worldwidediving.de

Tauchgründe

Das Rote Meer hat, was die Unterwasserwelt anbelangt, einen sehr guten Ruf. Es gilt als eine der farbigsten Regionen mit akzeptabler Sicht und formidablem Fischbestand. Auch im vielbetauchten Ägypten. Manchmal ist man verwundert, was die Natur an Spektakulärem zu bieten hat, obwohl anscheinend viel zerstört und geschädigt worden ist. Diese Unkenrufe können wir absolut nicht bestätigen oder nachvollziehen. Sicherlich gibt es Riffe, die in einem erbärmlichen Zustand sind, aber das wären sie auch ohne Taucher und UW-Fotografen, denen man immer eine Mitschuld gibt, wenn einem sonst nichts Gescheites einfällt. Winterstürme jagen auch ohne Zutun des Menschen über das Land und dann wird halt ab und zu ein ungünstig gelegenes Riff durch Naturgewalt in Mitleidenschaft gezogen. Diese mechanischen Schäden egalisieren sich aber mit der Zeit. Zwei Beispiele sollen das verdeutlichen. Das unweit des Panoramariffs gelegene Middle Riff beeindruckt durch seine wunderschönen und nahezu unbeschädigten Korallengärten. Aber es ist dort so fischarm wie in einem Eisenbahntunnel. Und keiner kann sich das so recht erklären. Noch vor zwei Jahren, so Ralf Schneider, soll es dort nur so gewimmelt haben. Auch das Hausriff des Paradise-Diving-Centers hat einen Korallenbestand, dass man aus dem Staunen nicht hinauskommt. Wer dort allerdings Fische beobachten oder fotografieren will, benötigt die Gelassenheit und den Gleichmut eines Koalabären. Ja nicht hetzen oder nervös werden. Man sieht schon mal hier und da einen Schuppenträger vorbeischwimmen. Auch hier fehlen schlüssige Erklärungen, denn es wird weder gefischt noch geangelt. An anderen Lokalitäten wimmelt es hingegen wie in einem Ameisenhaufen und man weiß buchstäblich nicht, wo man seine Kamera zuerst hinhalten soll. Aber ausgerechnet an diesen Stellen sieht es mit dem Korallenbewuchs oft nicht so rosig aus. Launisches und seltsames Rotes Meer, das wir bis heute noch nicht in allen Details verstanden haben.
Immer zu empfehlen ist das Panoramariff, dessen hervorragende Substanz auch verwöhnte Weltenbummler in seinen Bann zieht. Die von Ralf Schneider ausgewiesenen 30 Tauchplätze unterschiedlicher Struktur und Morphologie haben aber alle ihren speziellen Reiz. Auch bei ausschweifendem Sandgrund entdeckt man tolle Motive. Und selbst an Stellen, wo man denkt: Mein Gott, wo sind wir hier bloß gelandet! - endet das Tauchabenteuer in einem Knaller, den man an dieser Stelle nie und nimmer erwartet hätte. Sei es ein kapitaler Steinfisch mit Monstermaul, der größte Kugelfisch der letzten 10 Jahre, zwei in sich verbissene Strahlenfeuerfische oder ein Schwarm Zebrafische unter einer morschen Tischkoralle. Ralfs Tauchplätze, wie immer sie auch heißen mögen, sind allemal einen Besuch wert.

UW-Fotografie

Für Fotografen und Filmer haben Ralf und Susanne immer ein freundliches Wort, einen Tipp oder wichtigen Hinweis. Damit die teuren Geräte keinen Schaden nehmen, werden Sie in kleinen, mit Handtüchern ausgelegten Boxen transportiert. Nicht das Geringste ging zu Bruch. Zwei oder drei UW-Fotografen bilden immer ein Team, das eigenverantwortlich taucht und den Tauchgang selbst einteilt. Die maximale Tiefe sollte man bei 40 m belassen, Computer werden aber nicht kontrolliert. Wracks gibt es im Einzugsgebiet von Paradise-Diving nur die Salem-Expreß, deren schöner Korallenbewuchs aber die lange Anfahrt immer lohnt. Ansonsten kann man sich an den unzähligen Weichkorallen fotografisch austoben. Das Rote Meer ist makro- und weitwinkeltauglich zugleich, wobei ein mittleres Weitwinkel und ein Fisheye letztendlich die vielseitigsten Bilder ergeben. Makroobjektive sind eher passend für Fischportraits und Nachttauchgänge. Wegen des relativ klaren Wassers und dessen tiefblauer Farbe sind Modelaufnahmen sehr gut umzusetzen. An den vielen Saum- und Flachriffen kann man übrigens auch als Schnorchelfotograf zu guten Ergebnissen kommen. Und man kann dort mit viel Erfolg Schnorchler ablichten, also etwas andere Bilder als die sonst üblichen. Die Tauchlehrer sind übrigens sehr willig und stehen einem dafür auch in der Mittagspause Model. Einige sind hervorragende Apnoeisten, die leicht 10-15 m hinabtauchen und dort sogar noch posieren. Die guten Apnoekenntnisse haben sie sich, wie sie stolz erzählen, beim hobbymäßigen Schnorcheltieftauchen angeeignet. Weil die Guides unter Wasser nicht fotografieren, sind deren Aussagen hinsichtlich optimaler Motive mit etwas Skepsis zu betrachten. Es kann schon mal vorkommen, dass man sich an einer Geröllhalde wiederfindet, die aber bei näherem Hinsehen auch ihrer Reize hat. Und beim zweiten Tauchgang findet man sich an einer Stelle wieder, die "nomen est omen" Ähnlichkeit mit dem Paradies hat und dem Namen der Tauchschule mehr als gerecht wird. Fragen Sie einfach nach "Erg Abu Rimada". Da gehen Ihnen die Augen über. Selbst zwei Kameras sind hier noch zu wenig. Wie klein die Welt ist, wurde uns mal wieder am Panoramariff bestätigt. Unter Wasser trafen wir das bekannte Tauchjournalisten - Paar Barbara und Helmut Corneli. Mit Nikonos, 15 mm Weitwinkel und Subtronic - Blitz war Helmut zugange, um Barbara fotogen im Riff abzulichten.

Infos

Anreise

Von einem beliebigen deutschen Flughafen, vorzugsweise München oder Frankfurt. Ziel Hurghada, von dort etwa 30 Km mit dem Auto nach Makadi Bay.

Reisezeit

Generell kann man das ganze Jahr in Ägypten tauchen, aber die Wintermonate ab Mitte Dezember bis Mitte März sind nur hartgesottenen Typen zu empfehlen. Starke Nordwinde, erheblicher Wellengang und eine frische Luft machen dann das Tauchen nicht mehr für Jedermann zum Vergnügen. Parka und Mütze sind dann angesagt. Freundlicher und wärmer wird es ab April. Die empfehlenswerte Tauchzeit reicht dann etwa bis Mitte oder Ende November.
 

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