by Ulrike Goldschmidt 6.10
Es gestaltete sich schon vor der Anreise alles recht spannend, denn der mittlerweile berüchtigte Vulkan Eyjafjallajökull wirbelte weltweit die Flugpläne durcheinander.
Erfreulicherweise hatte sich die Lage zwischendurch etwas entspannt und die Maschine startete pünktlich von München Richtung Ägypten. Nach einer Flugzeit von 4 Stunden und 30 Minuten landete ich auf dem Flughafen von
Marsa Alam. Inzwischen hatte ich noch zwei weitere Safariteilnehmer ausgemacht und man schob sich gemeinsam geduldig durch die Einreiseformalitäten.
So, das Wetter sorgte schon einmal für eine
angenehme Entspannung. Sonne... 26° C, leichter Wind kein Vergleich zum Wetter in Deutschland.
Nach einem etwa einstündigen Transfer im Kleinbus kam der Hafen von Marsa Alam in Sicht, nicht zu verwechseln mit
Port Ghalib.
Dort lag bereits die Seawolf Galaxy vor Anker. Allein durch ihre beeindruckende Größe sticht die Galaxy aus dem Umfeld der anderen Boote hervor. Mit 42,5 Meter Länge und 8,6 Meter Breite gehört sie zu
den größten Safaribooten im Roten Meer, vom Stapellauf her zu den neuesten.
Moni Kottmann-Hofbauer, die Gründerin des neuen Tauchreiseveranstalters Omneia begleitet selbst die einwöchige Safari in Richtung St. Johns,
im Süden des Roten Meeres. Moni Hofbauer gilt als Expertin für die Tauchplätze in Ägypten und als Spezialistin für Tauchsafaris. Nachdem sie 15 Jahre in Thailand und als Guide im roten Meer gearbeitet hat, will
sie ihren Kunden etwas Besonderes bieten. Ihr geht es dabei um das etwas Andere, das bewusste Tauchen. Ihre hohe Anspruchshaltung gilt der Sicherheit, dem Umweltschutz und dem Respekt für das Meer und deren Bewohner.
Doch noch lässt Moni und somit der Start auf sich warten, denn der größte Teil der Reisegruppe befindet sich auf dem Weg von Hurghada nach Marsa Alam. Es werden insgesamt 24 Gäste an Bord sein, also eine
Belegung von 100 Prozent.
Mit dem Zodiac erreicht man die im Hafenbecken ankernde Galaxy.
Auch Innen zeigt das Schiff wahre Größe. Die Plattform ist weitläufig und praxisgerecht gestaltet. An der Bordwand
werden die Flossen paarweise deponiert. Darunter befinden sich zwei Duschen und ein großer Eimer zum Ausspülen der Taucherbrillen etc. Über zwei Leitern können Taucher die Galaxy entern. Für das zweite
Schlauchboot gibt es auch noch genügend Platz auf dem Deck.
Das höher gelegene Tauchdeck bietet ausreichend Platz für die Tauchgäste und das dazu gehörende Equipment. Die Tauchflaschen mit montierten Jackets werden
jeweils mit einem zusätzlichen Gurt an den Lehnen befestigt. Unter den Sitzplätzen befinden sich hinlänglich bemessene Kunststoffkörbe für das restliche Tauchequipment.
Jacket und Regler bleiben während der Reise am
Gerät. Gefüllt wird am Platz. Man hat die Wahl zwischen normaler Pressluft und Nitrox.
In der Steuerbordseite des Tauchdecks wurde ein großes Regal eingebaut. Dort befindet sich die Ladestation für Handlampen und
Videoleuchten und Dinge die man nicht zum Tauchen braucht wie Logbuch oder Sonnenbrille kann man dort ablegen. Um Feuergefahr auf den Schiffen weitgehendst zu minimieren, legen die Skipper generell großen Wert
darauf, Ladegeräte nicht in den Kabinen zu betreiben.
Leider gibt es keine Ablagemöglichkeit für Video und Fotogehäuse.
Nicht unwichtig: Das Tauchdeck verfügt über zwei Toiletten.
Im Salon hält man
für uns einen Begrüßungscocktail bereit. Der Raum ist angenehm klimatisiert und hell möbliert. Auf Bestellung bekommt man an der Bar einen ausgezeichneten Cappuccino oder Espresso. Wem das zu lange dauert, kann sich
selbst an einem Beistelltisch bedienen. Dort gibt es durchgängig heißes Wasser für Tee oder Instantkaffee. Auch für den kleinen Hunger zwischendurch ist gesorgt. Auf dem Tresen der Bar stehen Körbe mit süßen Snacks und
eine große Auswahl an Obst.
Der Salon bietet in zwei großzügigen Sitzecken genügend Platz zum Relaxen. Die Holzverkleidung und der Boden sind auf Glanz lackiert. An der Stirnseite des Raumes hängt ein großer
Flachbildschirm, daneben ist die Laptopstation. Hier können Digitalfotos angesehen und auf CD / DVD gebrannt werden.
Auch für das Wohl der Lesenden hat man sich Gedanken gemacht. Es gibt eine kleine Bibliothek mit
ausreichendem Lesestoff. Alles in Allem ist der Salon sehr gemütlich und aufgeräumt.
Am Abend treffen die restlichen Gäste in Begleitung von Moni ein. Begleitet wird die Tour noch von Dr. Tina Gauer und
Krister Mars.Tina ist Biologin und wird sich den interessierten Fragen zum Thema Meer und seiner Bewohner stellen. Dieses Dreiergespannausgebildeter Tauchlehrer steht den Gästen unter anderem als Guides zur Verfügung.
Moni wird in dieser Woche die Tauchgang - Briefings machen und über die Abläufe an Bord informieren.
Auch die Küche der Galaxy hat einiges zu bieten. Egal ob man Liebhaber eines deftigen Frühstücks ist oder so
wie ich die vegetarische Küche vorzieht, auf alle Wünsche ist man vorbereitet. Eier in diversen Varianten zubereitet, kleine Pfannkuchen, Obst und Gemüse. Beim Brot ist die Auswahl nicht so groß. Da gibt es Toast- oder
Fladenbrot, wobei letzteres als „Hostien am Tisch gereicht wurde und nach dem Essen wieder im Küchen - Tabernakel verschwand“.
Auch das Mittag- und Abendessen ist sehr variantenreich, Nudelgerichte,
Kartoffelauflauf, Fleisch und Fisch wechseln sich ab.
Die Nachspeisen sind außerdem erwähnenswert. Obstsalat, Kuchen Pudding, es kann einiges an den Hüften hängen bleiben.
Ein Lob an die Küchen- und Servicecrew
die sich immer freundlich und hilfsbereit zeigte.
Der Speisesaal ist, wie das ganze Schiff, für 24 Gäste großzügig dimensioniert und wie der Salon hell und gemütlich eingerichtet. Die Gäste findenin angenehmer
Atmosphäre an zwei langen Tischen Platz.
Die Galaxy bietet den Gästen viel Bewegungsfreiheit, verteilt auf das Tauchdeck mit dahinter liegendem Salon und Speisesaal, dem Oberdeck mit großzügigen
Sitzgelegenheiten und dem Sonnendeck mit reichlich Platz für die Sonnenanbeter.
Das Schiff verfügt über 12 Gästekabine . Davon befinden sich 4 im Oberdeck und 8 im Unterdeck zuzüglich einer Royal-Suite mit
Kingsize Bett.
Die Kabinen bieten insgesamt großzügigen Stauraum unter den Betten und einem geräumigen Schrank Es gibt eine Minibar, befüllt ist mit Limonade und Wasser. Das Bad ist funktionell und mit
Waschbecken, Toilette und Dusche ausgestattet.
Jedoch, als begeisterter Taucher verbringt man wenig Zeit in der Kabine.
Das Tauchen auf der Galaxy gestaltet sich sehr angenehm. Es werden 4 Tauchgänge pro Tag
angeboten.
Moni übernimmt persönlich das Briefing. Mittels des Flachbildschirms im Salon wird jeder Tauchplatz bezüglich seiner Besonderheiten wie Tauchtiefe und Strömungen anschaulich skizziert. Moni geht gründlich
auf die Besonderheiten der Tier und Pflanzenwelt ein. Für spezielle Fragen betreffs Meeresbiologie kann der Gast sich an Tina Gauer wenden. Ihre Antworten kommen wie aus der Pistole geschossen.
Tina begleitet noch
andere Touren der Galaxy und hält auch spezielle Seminare ab, etwa zum Thema Haie.
Auch Sicherheitsfragen werden an Bord groß geschrieben, denn das Ortungssystem Enos gehört zur Ausstattung. Jedem Buddyteam
wird ein Notfallsender übergeben. Bei entsprechender Notsituation aktiviert man den Sender, der die Position des Tauchers über GPS ermittelt und die Daten zum Empfänger auf dem schiff überträgt. Damit kann ein
abgetriebener Taucher zielsicher lokalisiert und in kürzester Zeit an Bord gebracht werden. Dieses Sicherheitssystem sollte meiner Meinung nach auf jedem Safarischiff vorhanden sein. Ich habe mich damit sehr sicher
gefühlt.
Die Tauchgänge werden je nach Riff und Wetterlage vom Schiff oder vom Schlauchboot aus gemacht. Aber es kann vermeintlich passieren, dass man nach dem ersten Tauchgang seinen Anzug nicht mehr findet und
angeblich der ägyptische Wind ihn davongetragen hat. Dazu später mehr am Schluss...
Je nach Divespot hat man auch die Möglichkeit sich vom Schlauchboot abholen zu lassen. Man kann die Tauchzeit optimal
ausnutzen. Die Safari führte uns nach St.johns im Süden von Ägypten. Wir betauchten hier die wunderschönen Tauchgebiete Shaab Nakari, Shaab Sharm Wadi Gimal, Shaab Ayman, MalahiSirnaka/St Johns,Gota Soraya, Gota
Kebir, Habili Soraya, Um El Aruk, Farcha Dangerous, Paradise Reef, Sirnaka Island, Shaab Maxsur, Gota Sataya, Habili Radir.
Moni stimmte sich mit dem Kapitän täglich ab, um die besten Tauchspots anfahren zu können.
Oft hatte man den Tauchplatz für sich allein, was natürlich äußerst angenehm war. Jeder Spot hatte seine Highlights, schöne Höhlen oder Überhänge, Weich- und Lederkorallenkorallen, Haie, Schildkröten, Schnecken,
Schwarmfisch jeglicher Couleur, und, und, und...
Fazit
Die Gäste sind zufrieden. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Der Komfort generell und in punkto
Tauchen ist wirklich gut. Das Team und die Crew bereiten den Gästen einen angenehmen Aufenthalt. Ach und zu guter Letzt ist der verschwunden Tauchanzug von Dirk wieder aufgetaucht. Er hing die ganze Woche auf
links gewendet an seinem Platz und wurde am letzten Tag der Safari von seinem Besitzer wieder gefunden. Erkenntnis – jeder Tauchanzug hat zwei Seiten... vor allem unter ägyptische Sonne.
Veranstalter dieser Reise: OMNEIA www.omneia.de
Details und weitere Ansichten zur Seawolf Galaxy:
www.omneia.de/safarischiff-Seawolf-Galaxy--ss5.php
Fakten
Yacht: Seawolf Galaxy
Bewertung: 5-Sterne
Inbetriebnahme: März 2009
Sicherheit: ENOS
System
Maschine: 2x 1400 PS MTU 396
Kompressor: 2x L&W 280 l/min
Gäste: max. 24
Kabinen mit Minibar, Badezimmer
Oberdeck: 2 (Aufpreis)
Unterdeck: 8
Special: Royal Suite (Aufpreis)
Länge: 42,5
Meter
Breite: 8,76 Meter
Zodiac: 2, Yamaha Außenborder 40 PS
Nitrox: Ja, 32
Flaschen: 12l Alu, (15l Aufpreis und vorherige Bestellung)
Klima: ja
Strom: 220 V