by Michael Goldschmidt & Peter Schinck 9.09
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Wie eine kleine Pistole in die Hand gebaut, erkennen Außenstehende nicht sofort, dass eine zu Höchstleistungen fähige HD – Videokamera auf sie gerichtet ist, ein Umstand, der es möglich macht unauffällig Szenen auf Straßen oder in Gebäuden zu drehen, die authentisch sind und nicht gestellt wirken. |
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Im Makromodus kriecht man den Objekten förmlich hautnah zu Leibe und schafft dabei Perspektiven, die man über wie unter Wasser nur durch die bestechend geringe Dimension der Kamera und deren Gehäuse einfangen kann. |
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Unsere Vorgaben für ein in
Frage kommendes Produkt: |
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Alle Videos im Format 16:9 (nach März 2009) im UnterWasserWelt - Videokanal wurden unter und über Wasser mit der Sanyo Xacti HD 2000 produziert. Siehe Videoseite UnterWasserWelt (Qualität auf kleine Datenrate reduziert!) |
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Vertriebspartner: |
Unverdientermaßen steht der japanische Hersteller Sanyo etwas im Schatten der Sony, Panasonic oder Canon – Camcorder. Denn noch nie war es dank
Sanyo möglich, mit einer so ungeheuer kompakten Videoeinheit abzutauchen, wie mit der Xacti HD2000. Die als mp4 Dateien aufgezeichneten Szenen sind im Full HD – Format verfügbar, atemberaubend in Schärfe und
Kontrastumfang. UnterWasserWelt – Mitarbeiter Peter Schinck tauchte mit dem Gehäuse von PATIMA ab, während Michael Goldschmidt den deutlich preisgünstigeren Body von Epoque einsetzte.
Ihren
ersten großen Auftritt hatte eine erste Sanyo Xacti der Redaktion auf der Messe boot 2009. In deren Verlauf wurde überprüft, in wie weit man das Medium Video in einem Onlinemagazin journalistisch einsetzen kann.
Dabei spielte die Miniaturisierung des Equipments eine große Rolle. Die dabei verwendete Xacti im Standardformat mit 640x480 Pixel Auflösung konnte so sehr überzeugen, dass die Investition in die im Frühjahr 2009
auf den Markt gebrachte Xacti HD2000 keiner Diskussion mehr bedurfte.
Sanyo Xacti HD2000
Offen gestanden staunen wir immer noch, wenn
wir mit der Xacti HD2000 drehen, wie klein das Gerät von den Entwicklungsingenieuren gehalten werden konnte. Entscheidend dafür ist natürlich der Verzicht auf eine Band- oder Festplattenaufzeichnung. Der Slot für
eine SD-HC Karte bis maximal 32 GB Speicherplatz benötigt vergleichsweise nur die Fläche einer Briefmarke. Vorbei sind also die Zeiten, in denen ein Vorrat an DV-6mm Bändern für die digitale Videoaufzeichnung mit
zum Drehort gebracht werden musste. Auf einer 32 GB – Karte finden über 4 Stunden Full HD – Szenen Platz.
Wer schon ein „alter Hase“ als Videoamateur ist, für den heißt es umzudenken, denn ein
PC oder MAC rückt nun in den Mittelpunkt der Archivierung und Nachbearbeitung. Leistungsstark mit schnellem Prozessor und höherwertiger Grafikkarte sollte der Rechner sein. Am besten bereitet man sich auf die
kommende Datenflut mit einer externen Festplatte von einem Terabyte Speichervolumen vor, auf die mit Hilfe der Sanyo – Technologie die Szenen der Speicherkarte sogar direkt kopiert und in Alben sortiert werden
können.
Doch nicht allein Videosequenzen sind aufzunehmen, die Xacti ist zudem eine vollwertige Fotokamera mit einer Auflösung von 8 Megapixel. Ein ausklappbares Blitzgerät ergänzt die Fotofunktion. Fotoaufnahmen
werden im normalen 4:3 Format erstellt, das Breitbild 16:9 bleibt der Videofunktion vorbehalten.
Ideal ist die Möglichkeit, ein externes Mikrofon anzuschließen. Auch ein Kopfhörerausgang ist verfügbar. Das von
Sanyo angebotene externe Stereo – Ansteckmikrofon VCP-MP01 können wir allerdings nicht wirklich empfehlen. Das Anschlusskabel ist viel zu kurz und der Klang ist mäßig, an den Bässen hat man da ziemlich
gespart, wohl um es unempfindlich gegen Windgeräusche zu machen. Es empfiehlt sich ein Mikrofon mit eigener Batteriespeisung zu verwenden, dessen Leistung mit einer Dämpfung von 20 Dezibel gedrosselt wird. Im
Kameramenü stellt man die Empfindlichkeit des Mikrofoneingangs auf den Mittelwert 3, dann kann man in guter Qualität Interviews aufzeichnen. Die Abhörkontrolle während der Aufnahme gestaltet sich allerdings als
schwierig, da die am Kopfhörerausgang angelegte Spannung recht gering ist und man den Originalton nur sehr leise hören kann.
Verglichen mit analogen Kleinbildkameras liegt die kürzeste Brennweite im Fotomodus
(4:3) bei 38 mm, im Videomodus (16:9) bei 44,4 mm. Hier tut der Sanyo Weitwinkelvorsatz VCP-L07 Not, den es für ca. € 100,- zu kaufen gibt. Dieser verkürzt die Brennweite um den Faktor 0,7 auf eine Video
– Anfangsbrennweite von 31mm. Der Vorsatz vergrößert die Xacti HD2000 etwas und zaubert ein paar Gramm Gewicht mehr auf die Hand, was nicht schadet, sollen „unverzitterte“ Szenen aufgezeichnet werden.
Die geringe Baugröße, verbunden mit dem geringen Gewicht der Kamera lässt das bei jedem User vorhandene leichte Handzittern auf das Bild übertragen, dessen Frequenz der elektronische Verwackelungsschutz kaum
korrigieren kann. Daher unser Tipp, kann man nicht nur aus einer abgestützten Position heraus filmen, ein Einbeinstativ zur Standardausrüstung hinzuzufügen. Dann können auch etwas längere Brennweiten genutzt werden.
Gilt es den 16-fach optischen Zoom im langbrennweitigen Bereich einzusetzen, kommt man, wie bei größeren Camcordermodellen auch, nicht um die Anschaffung eines stabilen Filmstativs mit Neigekopf herum.
Die
umfangreichen manuellen Eingriffsmöglichkeiten erlauben dem User eine individuelle Anpassung der Kamera an jede nur denkbare Aufnahmesituation. Über Schnelltasten erreicht man geradlinig die Belichtungskorrektur
(+/- 1,8 Blenden in 1/3 Stufen), die manuelle Schärfe, Makro, und die Blitzmodi. Man kann die Schnelltasten beliebig belegen.
Vom Gefühl her unlogisch erscheint die Belegung der Zoomtaste. In den Telebereich
fährt man durch Druck nach oben am Taster, weitwinkelig wird das Bild durch Zug nach unten. Daran muss man sich erst gewöhnen, hat man mit anderen Camcordern schon lange seine Erfahrungen gemacht.
Ein Langläufer
ist der Lithium – Ionen – Akku DB-L50 mit 1900 mAh. Für 135 Minuten Filmaufnahme oder 355 Fotos reicht der Energievorrat. Im Wiedergabemodus allein bringt es der Akku auf fast 6 Stunden (350 Minuten).
Das Aufladen der Xacti HD2000und die Verbindung mit einem Fernseher, einer Festplatte oder einem Drucker erfolgt ausschließlich über die Dockingstation. Kauft man sich Ersatzakkus, um immer aufnahmebereit zu
sein, sollte ein externes Ladegerät dafür mit angeschafft werden. Die günstigsten Angebote für Ersatzakkus (baugleiche) mit Ladegerät und Autolader fanden wir bei ebay.
Angetan sind wir vom 2,7 Zoll großen,
lichtstarken TFT – Monitor mit scharfen 230.000 Pixel Auflösung. Auch in heller Umgebung lässt er uns nicht im Stich.
Überzeugt hat uns die Bildqualität ohne wenn und aber. Mit dieser Meinung stehen wir
nicht allein da, denn die Xacti HD2000 wurde auch von anderen Testmagazinen als bester Full HD Camcorder mit Aufzeichnung auf SD-HC Karte beurteilt. Die Qualität ist so gut, dass wir Einzelbilder aus dem
Filmmaterial als Screenshots genommen in unseren Online – Beiträgen verwenden können, inklusive der vergrößerten Abbildung.
Preis ca.: €
600,-
Datenblatt der Sanyo Xacti HD2000 PDF herunterladen
Website Sanyo Xacti 2000 Website Sanyo Xacri HD2000
Gehäuse PATIMA HD 1010
Ein professionelles Kaliber - Material, Gewicht und Preis betreffend - stellt das Gehäuse des koreanischen Herstellers PATIMA dar. So gesehen kann man es
als das Highend – Angebot des Marktes bewerten. Andrea und Peter Schinck nahmen die Sanyo Xacti HD2000 im PATIMA – Gehäuse mit in die Tauchgründe von Curacao.
Das Aluminiumgehäuse der koreanischen
Manufaktur bringt ansehnliche 1400 Gramm Leergewicht auf die Waage. Die beiden Gehäusehälften verbinden zwei gesicherte Edelstahl – Schnellverschlüsse. Die Xacti HD2000 wird mit einer Stativschraube an einer
Halterung im vorderen Gehäuseteil fest montiert..
Sämtliche Funktionen des Camcorders sind über mechanische Durchführungen steuerbar. Allerdings greift man bei PATIMA zu einem Trick, der besonders das Handling
des Zooms verbessert: Hinter dem unteren Tastenfeld wird im Gehäuseinneren die Fernbedienung der Xacti HD2000 eingelegt und mit einer zu verschraubenden Abdeckung gehalten. So wirken die Tasten des Gehäuses hier
nicht direkt auf die Kamera. Die Lithium Batterie CR 2025 reicht für geschätzte 30 Tauchgänge. Das muss man also im Auge behalten und eine Ersatzbatterie in der Ausrüstung bereit halten, sonst müsste man
gegebenenfalls auf die manuellen Eingriffe wie für den Weißabgleich, die Belichtungskorrektur oder die Menüauswahl verzichten. Die empfohlene Belegung der Schnellwahltasten haben wir schon beim Epoque –
Gehäuse angesprochen.
Das Innenvolumen des Gehäuses bietet reichlich Platz für das Einlegen von Trockenmittelbeuteln.
Nicht zu verstehen ist der Verzicht auf jegliche Funktionskennzeichnung der einzelnen
Tasten am Gehäuse, Newcomern oder Gelegenheitsfilmern macht man das Leben dadurch nicht gerade leicht.
Das Gewinde vor dem Planport mit optisch hochwertigem Glas hat einen Durchmesser von 67mm und erlaubt so den
Anschluss von Weitwinkel- und Makrolinsen von INON oder Epoque sowie verschiedenen Rotfiltern.
Die Handschlaufe an der rechten Kameraseite hat akzeptable Dimensionen, auch für Hände in dicken Handschuhen. Ein
Zubehörschuh sowie zwei Stativgewinde ergänzen die äußere Ausstattung. Im Gegensatz zum Epoque – Gehäuse findet man beim PATIMA – Body keinen Lichtleiteranschluss zur Synchronisation eines externen
Blitzgeräts.
Praxis
Der Einbau von Fernbedienung und Kamera lässt sich leicht bewältigen. Der O-Ring ist für Pflegemaßnahmen auch gut erreichbar. Die
Schnellspannverschlüsse greifen einwandfrei.
Abgetaucht hat die Einheit einen geringen Abtrieb, ein paar Gramm mehr würde man sich zur Bildstabilisierung gerade im Nahbereich wünschen.
Das Kamerahandling kann
durch eine optionale Schiene mit zusätzlichem Handgriff oder Montage von Tariergewichten (z.B. Olympus mit passender Befestigungsschraube) noch verbessert werden.
Die Kamera HD- 2000 verfügt zwar über einen
„Anti-Shakemodus“ der jedoch in der Praxis keinen wirklichen Schutz vor Verwacklungen bietet.
Während ruhige Aufnahmen mit der Kamera über Wasser nur mit Ein- oder Dreibeinstativ gelingen,
sind ruhige Landschaftsaufnahmen unter Wasser mit einem zusätzlich angebrachten Weitwinkel auf Anhieb möglich. Nah und Makroaufnahmen erfordern jedoch ein gewisses Maß an Tarierfähigkeit /Erfahrung und
Übung.
Der gut sichtbare LCD Bildschirm der Kamera lässt sich auch im Sonnenlicht gut ablesen.
Die Bedienknöpfe funktionieren leichtgängig und lassen sich auch mit kleinen Händen einfach erreichen und
schalten.
Zum Fixieren der Silica Gel Trockenmittel – Beutelchen empfehlen wir doppelseitiges Klebeband zu verwenden, dann rutsch im Gehäuseinneren nichts umher.
Fisheye und Weitwinkel
Das von uns getestete INON UFL-165 Fisheye besteht aus dem Inon Weitwinkel UWL-105AD mit festem Domeport um eine verbesserte Abbildungsleistung zu erreichen. Das Fisheye ist jedoch nur für Videoaufnahmen
und nicht für Fotos mit der SANYO Xacti HD2000 Kamera geeignet, da es im Fotomodus zu kräftigen Vignettierungen kommt.
Mit dem Fisheye kann man auch Halb und Halbaufnahmen realisieren,.
Fisheye und Weitwinkel
sind mit der ebenfalls erhältlichen Makro Linse UCL-105 AD mittels eines Bajonettadapters (INON AD Mount Adapter UCL-165AD) blitzschnell unter Wasser auswechselbar. Umständliches Schrauben entfällt.
Im
Lieferumfang des Fisheyes UFL-165 ist sowohl eine stabile Kunststoffkappe als auch ein Neoprenbeutel enthalten um ein Beschädigung des Domeportes zu verhindern.
Das Weitwinkel UWL-105AD wird im Kunststoffbeutel
und Befestigungsschnur geliefert. ein Neoprenbeutel ist optional erhältlich.
Lieferumfang Gehäuse
Patima HD 1010 Gehäuse mit verstellbarer Neopren
Handschlaufe
2 Gehäuse O-Ringe
O-Ring Fett
Englischsprachiger Bedienungsanleitung (!)
Objektiv
INON UWL-105AD Wide Lens ca. €
300,- Faktor 0,51, Bildwinkel 105°, Tauchtiefe 60 Meter
INON Fisheye UFL 165 AD ca.: € 370,- , Faktor 0,4 , Bildwinkel 165,5° Tauchtiefe 60 Meter
Fazit
Für den Preis von ca. 840 € bekommt der Käufer ein solides und gut verarbeitetes Aluminiumgehäuse eines renommierten Herstellers, das den Zugriff auf alle Kamerafunktionen erlaubt.
Dank
geringem Gewichts und kleinen Maßen kann eine komplette Dreheinheit inklusive Licht ausgesprochen reisefreundlich beschrieben werden. Nahezu Perfekt wäre es mit einem Blitzanschluss.
Gehäuse Epoque EHS – 1000 HD
Der japanische Hersteller Epoque ist schon lange auf dem UW-Foto- und Videomarkt tätig. Dessen Gehäuse sind aus
Polycarbonat gefertigt und rein mechanisch ausgelegt. Das Gehäuse EHS – 1000 HD nimmt die Sanyo Xacti HD1000, HD 1010 und HD2000 auf. Mit einem Preis unter € 300,- markiert der Body den günstigsten
Einstieg in die UW-Videografie. Allerdings eilt dem Gehäuse ein gewisser schlechter Ruf voraus, den es einigen abgesoffenen Camcordern verdankt.
Fakt ist, dass bei verkantetem Einsetzen der Kamera zwar der
Gehäuseverschluss hergestellt werden kann, durch den Gegendruck der Kamera aber unmerklich der Dichtring von der Dichtfläche abgehoben wird und deshalb Wasser eindringt. Sicherlich hätte das konstruktiv von Epoque
besser gelöst werden können, allerdings tritt das Problem nur dann auf, wenn man sich nicht an die gewiss einfache Einbaurichtlinie hält. Epoque weist nun gesondert auf dieses Problem hin und beschreibt nochmals
genau, auf was zu achten ist, um bis 45 Meter Tiefe mit der Xacti HD2000 sicher produzieren zu können. Das Objektiv der Kamera muss gerade hinter dem Planport liegen, zentriert von einer Gummimanschette. Kann man
die im Objektivring eingravierten Daten einwandfrei lesen, hat die Xacti ihren richtigen Platz gefunden. Dann verbinden die 7 Schnellspannverschlüsse die von einem Scharnier im Boden geführten Gehäusehälften
einwandfrei.
Über 11 mechanische Durchführungen direkt über den Kameratasten, deren Funktion mit grafischen Symbolen erklärt sind, erreicht man sämtliche Kamerafunktionen. Aus
Platzgründen musste man sich bei der Ansteuerung der Schnellwahltasten eine besondere mechanische Lösung einfallen lassen. Auf Tastendruck erreicht man geradlinig die manuelle Schärfe. Ein darunter liegender Hebel,
als Taster mit Rechts – Linksschaltpunkt gestaltet, wird die Auswahl der Blitzfunktion oder die Belichtungskorrektur angesteuert. Diese Kombination aus Taster und Hebel erlaubt auch durch alle Menüs zu
manövrieren. Das muss man ein paar Mal üben, dann klappt auch das, soweit es überhaupt nötig ist, recht schnell. Wie schon bei der Kamerabetrachtung erwähnt, sollte man die Weißabgleichfunktion auf die Schnelltasten
legen und dafür die Blitzfunktionen ins Menü verschieben. Das Epoque – Gehäuse EHS – 1000 HD ist zwar für die Verwendung eines externen Blitz (Synchronisation über Lichtleiter – Anschlussbuchse
vorhanden) vorbereitet, man kann sogar den Blitz über eine Taste ausklappen lassen (ergänzend wichtige Kontrollfunktion, ob die Kamera richtig eingesetzt wurde), doch werden wohl nur die wenigsten dies für UW-Fotos
nutzen.
Die Ausstattung mit einem Zubehörschuh, einem Stativgewinde und einer Öse zur Anbringung eines Sicherungstools stellt voll auf zufrieden. Äußerst schwachbrüstig ist dagegen die mit Klettstreifen
verstellbare Handschlaufe an der rechten Gehäuseseite. Diese Schlaufe kann höchstens Kinderhände oder die der japanischen Epoque - Techniker zufriedenstellend bedienen. Europäische Taucherhände, womöglich auch noch
in dicken Handschuhen, finden hier nur kurzzeitig Platz. Hat man die Weite der Schlaufe entsprechend angepasst, bleiben nur wenige Millimeter Haftfläche für die Klettstreifen, alle paar Minuten löst sich das
spielzeugartige Teil auf. Doch eine Lösung ist bei UW-Fotopartner in Form einer modifizierten Handschlaufe erhältlich und dann kann man das Problem zu den Akten legen.
Insgesamt macht das Epoque Gehäuse einen
robusten Eindruck und verspricht bei pfleglichem Umgang über Jahre hinweg seine Funktionalität.
Der Planport am Body verlängert die kürzeste Brennweite der Xacti HD2000 auf fast 60mm (analoge
Fotobrennweite), gut genug für Makroaufnahmen, aber für schöne UW-Aufnahmen generell nicht geeignet. Der Weitwinkelvorsatz Epoque DCL-20 verkürzt die Brennweite um einen Faktor von 0,56, was nun eine kürzeste
Brennweite von 25mm ergibt. Der Weitwinkelvorsatz wird aufgeschraubt (Gewinde mit Silikon leicht fetten!). Die fertig montierte Einheit Body und Weitwinkel muss unter Wasser noch mal getrennt werden, da zwischen dem
Planglas des Gehäuseports und der Hinterlinse des Weitwinkels ein Wasserfilm benötigt wird. In Gewässern mit hohem Sedimentanteil muss darauf geachtet werden, dass keine Schwebstoffe eingefangen werden.
Praxis
Noch einmal: Hält man sich an die Anleitung, beachtet man die einfachen Hinweise zur Platzierung des Camcorders im Body, ist der O-Ring generell
sauber und gepflegt, schließt das Gehäuse einwandfrei und dicht. Countdown bis 7, sind alle Spannverschlüsse verriegelt, geht’s ab ins Wasser.
Natürlich ist ein Trockenmittel – ein kleiner
Silikagelbeutel – dringend empfohlen, um das Beschlagen des Gehäuseinneren zu unterbinden. Sorgfältig eingelegt ist oberhalb des Blitzgeräts der Xacti HD2000 ausreichend Platz.
Im Süßwasser hat die
Videoeinheit leichten Abtrieb und wird zum unauffälligen aber höchst leistungsfähigen Tauchgangbegleiter.
Selbst mit dicken Handschuhen sind die Tasten ausreichend gut bedienbar. Irritationen über die
Tastenfunktionen sind aufgrund der Symbole am Druckknopf ausgeschlossen. Der Einblick auf den Monitor ist auch ohne Streulichtschutz gut.
Im Süßwasser und im Bereich von Riffen oder bei Blicken in
Freiwasser empfiehlt sich eine Belichtungskorrektur von – 2/3 bis zu 1 Blende. Dann arbeitet die Belichtungsautomatik auch unter Wasser absolut zufriedenstellend.
Bei Epoque scheint man nicht immer unter
den geeigneten klimatischen Verhältnissen (trockene Raumluft) den Weitwinkelvorsatz DCL-20 zu montieren. Beim Testmodell setzte sich ein Beschlag im Linsensystem nieder, sobald die Wassertemperaturen unter 17° C
fielen oder die 24°C überstiegen.
Bei UW-Fotopartner kann dieses im Einzelfall auftretende Problem auf kurzem Weg gelöst werden.
Fazit Epoque
Man muss
nicht mehr Geld ausgeben, als für das Epoque – Gehäuse mit optionalem Weitwinkelvorsatz, um in die Full HD Welt unter Wasser einzutauchen. Die Druckfestigkeit bis 45 Meter deckt für den Sporttauchbereich
ohnehin das absolute Gros der Tauchaktivitäten ab. Kalt – und warmwassertauglich, wartungsarm, funktionell. Nur – man muss den richtigen Vertriebspartner ausgesucht haben, damit eventuell notwendige
Nachbesserungen (Handschlaufe, Beschlagen des Weitwinkelvorsatz) auf schnellstem Weg erfolgen können.
Günstiger und dennoch voll funktionell geht’s nicht.
Lieferumfang des Gehäuses:
Epoque EHS1000 HD
1 Ersatz O-Ring
O-Ring Fett
Englischsprachiger Bedienungsanleitung (!)
Epoque Weitwinkellinse DCL 20, Faktor 0,56, Tauchtiefe
60 Meter Preis ca.: € 200,-
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Epoque EHS-1000 HD |
PATIMA HD1010 |
Material |
Polycarbonat |
Aluminium |
Tauchtiefe |
45 Meter |
120 Meter (60 Meter mit Objektivvorsätzen) |
Vorbereitung |
ja |
nein |
Bedienung |
voll mechanisch |
mechanisch und teilelektronisch |
Funktionen |
alle Kamerafunktionen |
alle Kamerafunktionen |
Filtergewinde |
67 mm |
67 mm |
Gewicht |
600 g |
1400 g |
Abtrieb |
100 g |
100 g |
Preis ca.: |
€ 299,- |
€ 850,- |