by Michael Goldschmidt 12.09
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Fakten |
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Mit dabei im Test: Unterzieher Scubapro Polar Shell |
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Äußerst vielseitig zeigt
sich der Unterzieher Polar Shell von Scubapro. Das System basiert auf einer Overall – Hose und einer Jacke, die auch getrennt getragen werden können und nicht nur als Unterzieher taugen. Das äußerst
weiche Material garantiert bestmögliche Bewegungsfreiheit. Wasser- und winddicht ist die Oberfläche. Auf drei atmungsaktiven Materiallagen ist der Unterzieher mit seiner Fleeceoberfläche aufgebaut. Die Jacke
wiegt nur 720g, die Overall - Hose 800g. |
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Durch ein Geräusch machte der Anzug Fusion bei den Scubapro – Innovationstagen auf sich aufmerksam, den damit bekleideten Interessenten lokalisierte
man am gedämpften Knistern einer Kunststofffolie. Bei näherer Betrachtung war das Geheimnis rasch gelüftet, die innovative Technologie der aus zwei Lagen bestehenden Hülle des Fusion war dafür verantwortlich und unser
Interesse geweckt. Jetzt war das Testteam mit Scubapros Fusion unter Wasser.
Ein wenig drehte sich in den letzten Jahren die Szene der Trockentauchanzüge ums sich selbst. Wenig wirklich innovative
Produkte konnte man ausmachen, hier ein farbiger Akzent, dort eine andere Führung des Zippers, da besonders lange Garantie auf Nähte und Material. Das alles änderte aber nichts an den klassischen Besonderheiten, denen
man sich bei Tauchgängen mit einem Trocki fügen muss. wie der eingeschränkten Bewegungsfreiheit und der Vermeidung einer Position kopfüber, um die Luftverlagerung in die Beine und entsprechend missliche Tauchlage nicht
zu provozieren.
Hier setzt der Fusion mit einem völlig neuen Anzugkonzept an, das verspricht, unter Wasser so beweglich zu sein, wie in einem nass- oder Halbtrockenanzug und Kopf und Fuß können unbedenklich in jede
Tauchlage gebracht werden.
Die patentierte DryCore Technologie des Fusion setzt sich aus zwei Schichten zusammen: Innen aus einem extrem robusten, langlebigen und flexiblen 200 D Bilaminat Material, das zusammen mit
den Nylonsocken die Wasserbarriere bildet und außen aus einer 1mm Stretch – Neoprenhaut. Die Neoprenhülle ist an den Hand- und Fußgelenken und entlang des Heavy Duty Messing -Trockenzippers mit der Unterhaut
verbunden und kann problemlos ausgetauscht werden. Latexmanschetten dichten am Hals und an den Handgelenken. Den Wassereintritt an der Kopfhaube reduziert der Warm-Neck Kragen, der so auch einer Kältebrücke entgegen
wirkt.
Der Trick des Fusion ist verblüffend, die Neoprenaußenhülle liegt elastisch auf der undehnbaren 200 D Bilaminat - Innenhülle, in die die Tarier- und Druckkompensationsluft eingeleitet wird. Die Außenhülle
liegt am ganzen Körper gleichmäßig an und verteilt die Luft einheitlich – ohne Chance für die Luftansammlung in irgendeiner Körperregion. Diese Art von internem Luftfilm unterstützt die Wärmeisolation über die
gesamte Körperfläche.
Dazu kommt noch ein außergewöhnliches Passformmodell. Da die Innenhülle den jeweiligen Standardgrößen zugeordnet sehr großzügig geschnitten ist, kann auf Zwischengrößen oder spezielle
Damenmodelle verzichtet werden. Wir haben es selbst ausprobiert, eine Taucherin mit 170 cm und ein Taucher mit 182 cm passten einwandfrei in das Demomuster der Größe L / XL.
Das bedeutet, dass auch User mit stabilem
Körperbau vom Fusion bestens bekleidet werden können und der Handel mit nur wenigen Größen alle Nachfragen bedienen kann. Und, ergeben sich im Verlauf der Zeit signifikante Körpermaßveränderungen des Users, werden
diese vom Anzug ohne Probleme kompensiert.
Auch die Gewichtsbilanz ist äußerst erfreulich, das Demomuster in Größe L bringt gerade mal 2,8 kg auf die Waage, was natürlich auch den zu erwartenden Tragekomfort
wiederspiegelt und den Fusion zum Freund der Fernreisenden werden lässt.
Das System ist auf selbständiges An- und Ausziehen ausgelegt. Die eher ungewöhnliche V-Form des Zippers von den Schultern über die Brust
geführt ist durch den großzügigen Schnitt der Innenhülle möglich gemacht worden.
Die in Nylonsocken steckenden Füße müssen mit dicken Unterziehsocken gegen Kälte isoliert werden. Tauchfertig trägt man entweder
Neoprenfüßlinge oder Rockboots über den Nylonsocken.
Zwei seitliche RV - Taschen an den Oberschenkeln lassen sich durch Dehnfalten vergrößern und entwässern sich durch groß dimensionierte Einsätze. Zwischen Fuß und
Knie ist die Außenhülle verstärkt.
Zurückhaltend aber immerhin realisiert sind moderne grafische Akzente an den Oberarmen, die den schwarzen Anzug optisch ein wenig auflockern.
Praxis
Den Test mit unterschiedliche großen Usern absolvierte der Fusion eindrucksvoll. Dem vorausgeschickt muss man sagen, dass eine kleine Einweisung nötig ist, den Anzug korrekt
anzuziehen, was das zweilagige Material bedingt. Eine Videoanleitung wird online bei Scubapro verfügbar sein.
Mit dem nötigen Know How im Rücken, wie der Fusion perfekt angelegt wird, läuft hier alles wie am
Schnürchen und man ist fast schneller angezogen, als mit einem Klassiker der Szene. Das erste Tragegefühl wird als völlig ungewöhnlich für einen Trockentauchanzug geschildert, die Bewegungsfreiheit und das geringe
Gewicht punkten bereits über Wasser.
Unter Wasser gab es nur einen kleinen Kampf, den der Fusion gewann und der versierte Testtaucher verlor: Es war nicht möglich die Luft im Anzug in den Bereich der Füße zu
verlagern, kopfab tauchend können jetzt besonders auch Filmer und Fotografen den Motiven nachstellen, ohne Gefahr zu laufen, mit luftgefüllten Beinen „Boje zu spielen“
Äußerst positiv wird die Bewegungsfreiheit
in alle Richtungen beim Tauchen mit dem Fusion attestiert, fast wie mit einem Nasstauchanzug kann diese beschrieben werden.
Das eng aber nicht einengend anliegende Material reduziert natürlich den bei
Trockentauchanzügen üblichen größeren Wasserwiderstand deutlich. Die Einsparung an Tariergewicht durch den neuen Materialmix macht etwa 2 Kg aus.
Im Zusammenspiel mit dem Unterzieher stellt sich eine gewohnt gute
Wärmeisolierung ein. Die von SSI-Tech stammenden Ein- und Auslassventile arbeiten gewohnt zuverlässig und lassen sich gut dosieren. Angenehm ist die Möglichkeit den Fusion vor und nach dem Tauchgang im
Brustbereich weit zu öffnen, dadurch wird der Körper vor thermischer Überbelastung geschützt, sind die Lufttemperaturen im angenehmen Bereich angesiedelt oder direkte Sonneneinstrahlung heizt das Material auf. Ach ja,
das gedämpfte Geräusch, das die Innenfolie erzeugt, ist beim Tauchgang nicht wahrnehmbar.
Bei den im Demopaket enthaltenen Rockboots sollten Entwässerungsöffnungen im Sohlenbereich eingefangenes Wasser
ableiten.
Fazit
Mit dem Fusion ist Scubapro eine aufsehenerregende Innovation gelungen, die dem Trockentauchen eine neue Komfortdimension verleiht.
Bewegungsfreiheit pur. Ohne Unterzieher lässt sich der Anzug auch in mittel temperierten Gewässern tauchen. Ein Highend – Produkt für Sporttaucher, das in der Kalkulation natürlich zur Oberklasse zählt, unverb. VK
€ 1399,- mit Kopfhaube und Tasche.