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by Michael Goldschmidt 9.05

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Testbild Olympus  © UWW

Testbild Sea & Sea  © UWW

Ab in die Oberklasse ist das Motto des neuen UW-Kamerasystems von Sea & Sea, bestehend aus der Digitalkamera 8000G und dem Gehäuse DX 8000. Nicht nur im Gehäuse fühlt sich die 8 – Millionen Pixel Kamera wohl, auch an Land macht sie eine gute Figur. Das auch für diese Gerätschaft kompatible umfangreiche Zubehörangebot aus eigenem Haus lässt genügend Spielraum offen mit den persönlichen Erfahrungen wachsende Ansprüche zu erfüllen.

Auf den ersten Blick mag sich das digitale Sea & Sea UW System zur 8000G nicht sonderlich von den vielen ähnlich gestalteten Angeboten des Marktes unterscheiden. Man muss sich schon ein wenig näher damit befassen, die Kamera in die Hand genommen haben und das weit gefächerte Zubehörprogramm auf sich wirken lassen, um zu erkennen, dass es sich hier nicht um ein „unterwasserlastiges“ Angebot handelt sondern um ein Allroundtalent mit besonderen Herz für UW-Fotografen, die die Ausbaumöglichkeiten des Systems in die Kaufentscheidung einbeziehen. Zu schade wäre es aus unserer Sicht die 8000G nur in ihrer Grundversion einzusetzen, doch das merkt der User mit ein wenig Spaß an der UW-Fotografie selbst recht bald und wird sich den Weitwinkelvorsatz und externe Lichtquellen auf den Merkzettel schreiben. Allein drei unterschiedliche Blitzgeräte und Blitzarme werden angeboten und der Weitwinkelvorsatz macht aus den 35 mm unter Wasser – verglichen zu einer Kleinbildkamera – ein 17 mm Objektiv, was echte und beeindruckende Weitwinkelfotos zu produzieren erlaubt.
Konzentrieren wir uns auf die 8000G, dann fallen ein paar durchdachte Details im Handling sofort auf.

Digitalkamera Sea & Sea 8000G  

Eigentlich könnte man mit der 8000G sofort los fotografieren, für eine kurze Fotopirsch mit Bilddateien in guter Auflösung wäre im internen Speicher, der seine wahre Größe an sich grundlos verschweigt, jedoch bei 26 MB angesiedelt ist, genügend Platz. Auch die Batterien liegen bei und der Hauptschalter, die Zoomwippe und der automatische Kameramodus sind selbst für relative Einsteiger intuitiv schnell erfassbar.
Umhängen kann man das gute Stück aber (noch) nicht, denn am Trageriemen hat man gespart, dafür gibt’s eine Handschlaufe, die man an einer der beiden Ösen befestigen kann. Ungewöhnlich für eine Digitalkamera dieser Kompaktklasse ist der Zubehörschuh, auch Hot Shoe bezeichnet. Hier könnten einfache externe Blitzgeräte angesetzt werden, die der Fotohandel anbietet, die von der Kamera ausgelöst werden. Die Einstellungen für die Belichtung müssten jedoch weitgehend manuell erfolgen.
Das Objektiv zieht sich bei abgeschalteter Kamera in den Body zurück, die Frontlinse schützt dabei ein Lamellenverschluss. Mit Druck auf den Hauptschalter ertönt ein -  im Menue abschaltbarer – Sound, das Objektiv fährt aus und in weniger als 2 Sekunden ist die Aufnahmebereitschaft hergestellt. In der Regel beurteilt man das Bild am Monitor, nur wenn das Umgebungslicht zu stark ist, wird man sein Auge an den optischen Sucher bemühen, der auch die Bildausschnitte vom Weitwinkel bis zur Telebrennweite zeigt.
Nach dem ersten Einschalten fordert die Kamera zur Sprachauswahl des Menues auf sowie zur Einstellung von Uhrzeit und Datum. Das sollte man vor der ersten Aufnahme erledigen, es dauert nicht lang und kann in der Regel ohne die Anleitung bemühen zu müssen bewältigt werden. Lädt man später die ersten Bilder von der Kamera auf den PC wird man merken, welch große Rolle bei der 8000G die Datums- und Uhrzeiteinstellung hat, denn die Software benennt die Ordner, in denen die Bilder auf dem PC gespeichert werden, automatisch nach diesen Kriterien.
Der erste Blick auf den Monitor ist durchaus erfreulich. Mit 1/8“ Bilddiagonale und 130.000 Pixel Auflösung unter Verwendung der TFT –Technologie entspricht er den üblichen Spezifikationen höherwertiger Kompaktdigis. Wer lesebrillenpflichtig ist, der schaut sich bei manchen Symbolen auf dem Monitor die Augen aus. Bei  Aufnahmen in heller Umgebung trifft es aber auch den Normalsichtigen. Ein wenig größer hätte man die Pictogramme schon darstellen können, auch wenn die gute Absicht dahinter steht, so wenig wie möglich vom zu fotografierenden Motiv abzulenken.
Um die Kamera im automatischen Belichtungsmodus trotzdem im Griff zu haben, empfehlen wir zwei Einstellungen manuell zu ändern – die Auflösung des abzuspeichernden Bildes und die Empfindlichkeitseinstellung. Stellen Sie die Empfindlichkeit selbst auf den Wert ISO 100 ein, damit die Kamera nicht in Versuchung kommt ungewollt auf ISO 400 oder noch höher zu ziehen, ohne Ihr Einverständnis, denn das bringt Bildrauschen mit sich und in vielen Fällen wären bei Standardmotiven so hohe Empfindlichkeitswerte auch nicht erforderlich.
Die Bildqualität ist entscheidend, wollen wir die Endergebnisse mit analog  - also auf Film – fotografierten Motiven vergleichen. Sicherlich muss nicht alles und jedes Bild in der besten Auflösung „F3246“ – feine Auflösung, leicht komprimierte JPG-Datei – gespeichert werden, doch das weiß man meist erst hinterher. Bleiben Sie bei dieser – von Ihnen zu setzenden Einstellung, die Dateigröße bewegt sich im Mittel bei 2,7 MB und die Zeitdauer für den Speichervorgang ist akzeptabel. Es bleiben Ihnen aber für spätere Ausdrucke oder Bestellungen von Abzügen genügend Reserven um großformatige Bilder zu ordern oder um nur Ausschnitte des Bildes zu verwenden. Ganz klar, bei dieser Dateigröße ist der interne Kameraspeicher schon nach 8 Fotos randvoll, eine externe SD –Speicherkarte, die man sich im Fotohandel dazukauft, ist ein Muss. Ob Sie eine Karte mit 512 MB oder einem GB verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Erfahrungsgemäß macht man gerade unter Wasser eine Menge Bilder mehr, als man sich eigentlich vorgenommen hatte. Deshalb sollte man am Speicherplatz nicht sparen. Gehen Sie ohne Laptop oder mobilen Zwischenspeicher für die Karteninhalte auf Reisen, dann sind zwei oder drei SD-Karten mit einem GB im Gepäck sicher kein Fehler. Manchmal ist aber das schönste Motiv gerade dann vor der Linse, wenn die Speicherkarte voll ist. Jetzt umständlich nach Bilddateien zu suchen, die man eventuell löschen könnte, ist kaum nützlich, denn der Walhai, die Schildkröte ist schon weitergezogen. Könnte man mit einem Knopfdruck jetzt auf die Ressourcen des internen Speichers umschalten, wäre alles gerettet. Doch das sieht die Kameraelektronik leider nicht vor. Darüber sollte man bei Sae & Sea aber im Hinblick auf die Nutzung als UW-Kamerasystem nachdenken und den eigentlichen Kamerahersteller Ricoh zu einer solchen Änderung bewegen. Alle UW-Fotografen würden es danken.
Und wenn wir schon über empfehlenswertes Kamerazubehör sprechen, dann muss auch die Stromversorgung erwähnt werden. Eine digitale Fotokamera ist stets ein Batteriegrab. So auch die 8000G. Das Aus- und Einfahren des Objektivs, Zoomfunktion, Monitor, Autofocus, interner Blitz, Softwarebetrieb, Speichervorgänge, Bilderrückschau und Datenübertragung auf den PC schlucken Strom ohne Ende. Die teuerste Lösung wäre auf Dauer die Kamera nur mit Batterien zu betreiben – so, wie sie ausgeliefert wird. Das kann man sich für den Notfall vorbehalten, wenn zum Beispiel der als Zubehör erhältliche Lithium - Ionen  Akku nach rund 400 Aufnahmen ans Ladegerät muss. Die Alkaline – Zellen der Größe AA schaffen da maximal 80 Aufnahmen. Überhaupt nicht verwendbar wären NiCd – Akkus, da deren Spannung zu gering ist.
Sehr durchdacht ist das Bedienungskonzept der 8000G. Mit der Taste ADJ - Adjust – erreicht man direkt die +/- Korrektur, die bis je 2 Blenden in 1/3 Stufen die Belichtung zu korrigieren erlaubt. Sehr helle oder dunkle Motive irritieren die Belichtungsmessung und müssen für das Erreichen optimaler Bildergebnisse stets vom Fotograf entsprechend angepasst werden. (Hilfreich dabei ist auch die Möglichkeit ein Histogramm im Monitor einzublenden, eine Grafik, die Über- wie Unterbelichtungstendenzen aufzeigt. Diese Funktion findet man sonst nur in höherwertigen Profikameras und bedarf einiger Übung um die Anzeige im Verhältnis zum Motiv richtg zu interpretieren).

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