by Herbert Frei 1.03
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Technische Daten des YS-20 A |
Technische Daten des YS-40 A
Gehäuse: Schlagfester Kunststoff
Farbe: Gelb
Leitzahl an Land: 22 bei ISO 100/21°
Leitzahl unter Wasser: ca. 10 bei ISO
100/21° und 1 m geometrischer Motivabstand
Blitzfolgezeit: 5 s mit Alkali - Mangan - Batterien bei Volllast (vier Stück); 3 s mit Nickel Cadmium Akkus bei Volllast (vier Stück)
Betriebsarten: Volllast und
Computerautomatik
Separater Sklavenblitzsensor: fehlt
Automatische Arbeitsblenden: 4,5 (ISO 100/21°); 8 (ISO 400/27°)
Kapazität: ca. 100 Blitze (3 Filme a 36 Bilder) bei Volllast mit Alkali - Mangan -
Batterien
ca. 50 Blitze (2 Filme a 24 Bilder) bei Volllast mit NiCd Akkus.
Synchronisation: Kabellos mit Infrarotsignal; kann deshalb nur an der MX-10 oder MX-5 II verwendet werden
Blitzbereich: 0,2 m bis
1,5 m
Ausleuchtwinkel: ca. 70°
Farbtemperatur: 5500 K
Max. Tauchtiefe: 45 m
Abmessungen: (100 x 83 x 177) mm
Gewicht: 460 g ohne Batterien (im Wasser zusammen mit Batterien und Kamera weitgehend
gewichtsneutral)
Preis:auf Anfrage
Preis des fiberoptischen Kabels: € 123,-
Sea & Sea-Blitzgeräte - das fast vollkommene Programm
Ohne Aufsehen zu erregen und ohne Tamtam hat sich der japanische Blitzgerätehersteller auch Dank des rührigen
Importeurs im deutschsprachigen Raum an die quantitative Spitze geschoben. Herbert Frei hat sich die Blitzgeräte angesehen und klassifiziert.
Die Zahlen sind beeindruckend. Allein vom
Einsteigerblitz YS-60 TTL werden in Deutschland pro Jahr mehr als 1000 Stück an Mann und Frau gebracht. Noch imposanter lesen sich die Verkaufsresultate des Mini-Knipsblitzes YS-40 A. Fast 4000 verlassen die Aqualung -
Niederlassung in Rielasingen pro anno. Wer wollte angesichts solcher Erfolge noch bestreiten, dass Sea & Sea Marktführer ist? Nicht nur in Mitteleuropa, auch weltweit. Ikelite hin, Nikon her! Deutsche
Blitzgerätehersteller, so gut ihre Produkte auch sein mögen, spielen in diesem Konzert eher die dritte Geige in Reihe vier.
Erfolg hat immer auch etwas mit Strategie zu tun. Betrachtet man den Werdegang von Sea &
Sea, fällt auf, dass dem globalen Eroberungsfeldzug immer zuerst ein zuverlässiger und liquider Importeur voranging. Erst wenn Verkauf und Service eine Einheit bildeten, ging man an die Eroberung des Marktes. Zunächst
beackerte man die Nikonos - Klientel mit Schienen, Blitzarmen, Zwischenringen, Fremdobjektiven und Einsteigerblitzgeräten, dann spannte man den Bogen zu eigenen Klein- und Einfachkameras, verkaufte das ganze günstig im
Set, zog des weiteren mit professionellen Blitzgeräten nach, um Aufsteiger bei der Stange zu halten. Heute gehören sogar Kameragehäuse zum Programm. Clever und raffiniert. Und die Devise lautet: Nichts auslassen, was
dem Umsatz förderlich sein kann unter besonderer Berücksichtigung von Qualität und Zuverlässigkeit. Diesem Credo folgen auch die amphibischen Blitzgeräte.
Blaumänner
Seit geraumer Zeit stattet Sea & Sea alle seine Geräte (UW - Gehäuse und Blitze) an den Dichtflächen mit blauen Silikon - O - Ringen aus. Diese Dichtungen sind UV - resistent sowie weitgehend quetschsicher
und dauerhaft so gut wie nicht verformbar. Also bestens geeignet für ungeübte und leichtsinnige Anwender, allerdings mit dem gravierenden Nachteil, dass man zum Einfetten nur das von Sea & Sea empfohlene Fett
verwenden darf. Werden die blauen O - Ringe mit handelsüblichem Silikonfett eingerieben, verformen sie sich, können aus der Nut quellen und eine Leckage verursachen.
YS-20 A
Entwickelt wurde dieses Blitzgerät ausschließlich für die Einsteigerkamera MX-5 II. Diese Kamera ist die legitime Nachfolgerin der MX-5, deren nicht ausbaufähiges Konzept sich am Markt nicht so richtig
durchsetzen konnte. An der MX-5 II wird der YS-20 A auf der linken Seite direkt am Rückdeckelverschluss angeflanscht. Die Befestigung ist die selbe wie am YS-40 A zur Motormarine MX-10. Durch einen wirkungsvollen
Schnappriegel wird das Accessoire sicher festgehalten. Der YS-20 A ist ausschließlich für die MX-5 II gebaut und kann deshalb im Prinzip nur an Kameras verwendet werden, die über diesen originären Sea &
Sea-Anschluss verfügen. Das wäre außer der MX-5 II nur noch die MX-10. Doch dort wird man sich aus Vernunftgründen wohl eher für den Kauf des dafür vorgesehenen YS-10 entscheiden. Insofern ist und bleibt der YS-20 A der
Hausblitz für die MX-5 II. Fremdblitzgerät können schon aus Gründen der speziellen Halterung nicht montiert werden.
So klein und unscheinbar das Blitzgerät wirken mag, es steckt voller Technik und Raffinessen. Eine
Computer-Sensorzelle registriert das Licht und steuert die Blitzleistung entsprechend der Filmempfindlichkeit. Diese wird am Blitz über den Ein/Ausschalter eingestellt, wahlweise ISO 100/21° oder ISO 400/27°. Diese
differenzierte Filmempfindlichkeitseinstellung ist wichtig und muss vom Anwender beachtet werden, sonst kommt es zu Fehlbelichtungen, weil man die Blitzbelichtung nicht über die Blende steuern kann. Diese ist nämlich in
der MX-5 II fest auf den Wert 9 eingestellt.
Auf der Rückseite verfügt der YS-20 A über eine sogenannte Auto - Anzeige. Diese leuchtet „grün“, wenn das Blitzlicht in seiner Stärke ausreichend war. An einer
kleinen Tabelle kann man den Arbeitsbereich der unterschiedlichen Filmempfindlichkeiten ablesen. Der Blitz ist von seiner Auslegung her auch für die Nahlinse zur MX-5 II geeignet, denn seine Einsatzmöglichkeit beginnt
ab 25 cm und endet mit ISO 400/27° etwa bei 2,5 m.
Ausgelöst wird der YS-20 A über eine opto - elektrische Messzelle, die den Lichtimpuls des integrierten Kamerablitzes durch das transparente MX-5 II-Gehäuse empfängt
und den Auslösevorgang einleitet. Zur besseren Umlenkung des Lichtimpulse auf den Sensor besitzt der YS-20 A eine vorschwenkbare Blitzlichtblende, die das Licht des Kamerablitzgerätes nach hinten durch das transparente
Gehäuse der MX-5 II ablenkt. Der YS-20 A ist deshalb von der Funktion her ein computergesteuerter Sklavenblitz für die interne Auslösung. Die Auslösung funktioniert sogar auch dann, wenn man den YS-20 A von der Kamera
löst und ihn etwas seitlich hält. Dadurch kann man das Reflektieren von Trübstoffen besser unterbinden. Das kabellose Auslösen hat unbestreitbare Vorteile für Einsteiger. Kein Kabel, kein Stecker keine Buchse - nichts
kann verrotten oder abbrechen. Man sollte nur den opto - elektrischen Sensor gelegentlich von Salzwasserresten und Schmutz reinigen, damit die Lichtimpulsauslösung störungsfrei funktionieren kann. Sorgfalt ist bei der
Pflege des schwarzen O - Ringes am Batteriefach geboten. Er muss bei jedem Batteriewechselentnommen, gesäubert und wieder leicht gefettet werden. Achten Sie darauf, dass der Deckel beim Anschrauben nicht verkantet,
sonst dringt Wasser in die Batteriekammer ein. Angeblich soll diese gegen die eigentliche Blitzelektronik abgedichtet sein, aber darauf sollte man sich nicht verlassen.
YS-40 A
Der Blitz war bei seiner Erscheinung ein Unikum und Novum zugleich. Als einziger auf der Welt konnte er nur an einer dafür speziell gefertigten amphibischen Kamera
verwendet werden, der Motormarine MX-10. Dieses Manko war gleichzeitig ein genialer strategischer Feldzug, denn jeder, der sich die MX-10 kauft, musste sich auch den speziellen Blitz dazu kaufen. Und weil Anschluss
(Schnappriegel) und Auslösung (IR-Zündkontakt) von allem abweichen, was sonst noch für die UW - Fotografie gebaut wird, hat der Blitz so gut wie keine Konkurrenz. Einzig der kleine Sea & Sea-Blitz YS-20 A könnte an
der MX-10 verwendet werden, was man aber nur im Notfall machen würde, denn der Leistungsunterschied und auch das Ausleuchtungsdefizit sind deutlich spürbar. Umgekehrt wäre natürlich auch die Adaption des MX-10
Blitzgerätes an der MX-5 II denkbar. Im Notfall kann man diese Kombination natürlich ins Auge fassen.
Zwei Computerblenden (Blende 4,5 für ISO 100/21° und Blende 8 für ISO 400/27°) erleichtern Ungeübten die
Belichtung, ein exzellent streuendes, geriffeltes Frontglas leuchtet sowohl das Bildfeld der Makrolinse als auch das der Nahlinse sehr gut aus, kann aber auch beim Einsatz des 20er-Weitwinkelkonverters recht gut
gefallen. Die vier Mignonbatterien reichen etwa für fünf computerbelichtete Filme aus, neben der Belichtungsautomatik kann man auch mit Volllast blitzen.
Das Blitzbereitschaftssignal ist nur am Blitz (nicht in der
Kamera) zu sehen, Bedienung und Handling sind perfekt auf tauchende Knipser und Gelegenheitsfotografen zugeschnitten. Wegen des fehlenden Synchronkabels kommen Störungen und Blitzausfälle mangels Wartung und technischer
Unwissenheit recht selten vor. Verrottete Stecker und Kabelbrüche gehören hier nicht zum Alltag. Blitz anschließen und abdrücken ohne Probleme, das wollen MX-10 Kunden. Im Prinzip ist der MX-10 eine Sklavenblitz
für die interne Blitzauslösung. In gewisser Weise funktioniert die kabellose Auslösung sogar, wenn man den Blitz von der Kamera löst. Aber nur bei geringem Abstand und wenn das Umfeld düster oder dunkel ist.
Damit der YS-40 A nicht Wasser zieht, muss der dünne O-Ring am Kunststoffdeckel bei jedem Öffnen entnommen, gereinigt und wieder leicht gefettet werden. Gelegentlich das IR-Signal-Fenster von Salz- und Schmutzresten
reinigen.
Größtes Manko des an der MX-10 fest verankerten Blitzgerätes ist die frontale Auslösung des Blitzlichtes, was in trüben Gewässern zu hoffnungslos überstrahlten Schwebeteilchen führt. Aber auch bei guter
Transparenz schleichen sich reflektierende Trübstoffe ins Bild. Um dieses Dilemma zu umgehen, gibt es für den YS-40 A ein ca. 30 cm langes opto - elektrisches Kabel sowie eine spezielle Halterung, mit der man den Blitz
entfesselt in der linken Hand führen kann. Der Effekt ist dann in etwa derselbe, als würde man den YS-40 A an einem verlängerten und mobilen Blitzarm bewegen. Das Resultat sind nicht nur verminderte Trübstoffreflexionen
sondern ebenfalls eine wesentlich größere Ausleuchtfläche durch eine seitlich höhere Position. Nah- und Makroaufnahmen können mit dem Fiberoptikkabel perfekt belichtet werden.