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© UWW SeaLife DC800

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© UWW SeaLife DC800

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© UWW SeaLife DC800

© UWW SeaLife DC800 mit Blitz Digital Pro Flash SL961

© UWW SeaLife DC800 mit internem Blitz aufgehellt

© UWW SeaLife DC800

© UWW SeaLife DC800 Seamodus über Wasser

© UWW SeaLife DC800

© UWW SeaLife DC800

© UWW SeaLife DC800 im Seamodus ohne Blitz

© UWW SeaLife DC800 im Seamodus ohne Blitz

© UWW SeaLife DC800

© UWW SeaLife DC800

© UWW SeaLife DC800

 

Fakten

Hersteller: SeaLife
Typ: Reefmaster DC 800
Ausführung: Digitale Kamera im UW-Gehäuse
Blitz: SL961
Einsatztiefe: 60 Meter
Auflösung: 8 Millionen Pixel
Objektiv: 4-fach Zoom, optisch
Kürzeste Brennweite analog: 28 mm
Größte Blende: 2,7
Belichtung: Automatisch, 14 Programme über Wasser, 5 Programme unter Wasser
Empfindlichkeit: 64 / 100 / 200 / 400 / 800 / 1600 ISO / ASA
Focus: Autofocus
Stromversorgung Kamera: Lithium-Ion Akku inkl. Ladegerät
Stromversorgung Blitz: 4x AA Mignonzellen 1,5 V
Aufnahmen pro Ladung: ca. 100
Monitor: 2,7 Zoll TFT – LCD
Speicher: Intern 32 MB, extern SD / SDHC-Card bis 4 GB
Zubehör: Nahlinsen, Weitwinkelkonverter
Preise
Kamera DC 800 mit Gehäuse: uvb. € 499,-
Blitz SL961 mit Transporttasche: uvb. € 339,-

Vertrieb: Seemann Sub www.seemannsub.de 

Infos SeaLife www.sealife-cameras.com

Technische Daten:
www.seemannsub.de/files

Es ist spannend zu beobachten, wie sich das durchdachte UW-Kamerasystem von SeaLife weiterentwickelt und mit der Reefmaster DC 800 wieder einen persönlichen Höhepunkt markiert. Schon länger gibt es im Rennen um  unter Wasser anspruchsvoll nutzbare digitale Kompaktkameras einen Schlagabtausch zwischen Sea&Sea und SeaLife. Doch nur die Reefmaster – Modelle bieten eine Kamerasoftware mit Unterwasserfiltern und bestechen durch ein erstaunliches Preis/Leistungsverhältnis.

Das Reefmaster – Kamerasystem ist von Anfang an sehr durchdacht. Richtig Spaß macht die UW-Fotografie, wenn man den externen Blitz montiert, dann mausert sich die DC 800 zum Bildbuddy, mit dem vieles möglich wird, woran die digitale Kompaktklasse ansonsten scheitert.

Reefmaster DC 800  

Die Evolution bei digitalen Kameras spiegelt in der Regel eine höhere Auflösung und hier hat die DC 800 ihren Wert auf 8 Millionen Pixel erhöht, 2 Millionen mehr, als beim Vorgängermodell. So spielt sie in der kompakten Oberliga und zeigt auch jene Stärken, die für die Fotografie über Wasser im Wettbewerb der großen Labels üblich sind. Autofokus mit Gesichtserkennung, 14 Belichtungsmodi über Wasser, Verwackelungsschutz, Videoaufnahmen mit 25 Bildern pro Sekunde, verschiedene Blitzmodi, Serienbildfunktion, Empfindlichkeit von 64 bis 1600 ISO / ASA, manuelle Belichtungskorrektur um +/- zwei Blenden in 1/3 Stufen, nichts fehlt, was in dieser Preisklasse Usus ist.
Das Objektiv mit 4-fachem optischen Zoom bietet bei kürzester Brennweite   - verglichen mit analogen Kleinbildkameras –  ein Weitwinkel mit 28 mm. Über Wasser erweitert diese Brennweite den Motivradius deutlich. Im Unterwassereinsatz errechnen sich hinter dem Planport des Gehäuses  immerhin noch 37 mm Brennweite, was einer leichten Weitwinkelwirkung entspricht. Und Weitwinkel ist das A und O für eine Vielzahl von Motiven, denn man muss „ran ans Motiv“, damit Sediment und Plankton das Bild nicht zu kontrastlos wirken lassen und der Blitz Farben entfesseln kann.
Für die Unterwasserfotografie bietet die SeaLife DC 800 fünf weitere Modi, drei davon für Aufnahmen ohne Blitzlicht, bei denen die Farben in der Tiefe mit Hilfe eines elektronischen Filters aktiviert werden sollen. Man kann dabei die Auswahl treffen zwischen blauem und grünem Meerwasser oder Fluss. Bei Verwendung des optionalen SeaLife Digital Blitzgeräts SL 961 (siehe hierzu unseren gesonderten Testbeitrag) kann zusätzlich die Blitzbelichtung manuell oder automatisch vorgewählt werden.     
Auch das TFT LC - Display hat noch einmal zugelegt und hat eine Diagonale von 6,5 Zentimetern (2,7“).
Aufgezeichnet wird auf ein SD bzw SDHC-Speicherkarte, bis 4 GB können verwaltet werden. Intern stehen 32 MB Memory zur Verfügung, einen kleinen Teil davon belegt jedoch die Kamerasoftware.
Bilddateien werden ausschließlich im JPG –Format aufgezeichnet, eine zusätzliche RAW – Variante wäre wünschenswert, denn dann könnte man manch kritisches UW-Motiv in der Nachbearbeitung auf den richtigen Weg bringen. Videosequenzen sind im AVI – Format verfügbar. 
Die Stromversorgung übernimmt ein erstaunlich leistungsfähiger Lithium – Ion Akku (5V, 1250 mAh). Das Ladegerät mit internationalen Steckeradapter wird direkt an die Kamera angeschossen. Zwei bis drei Tauchgänge hält der Akkuzwerg locker durch, abhängig von der Menge der mit Blitz erfolgten Belichtungen. Ohne den internen Blitz zu benutzen, können etwa 200 Belichtungen pro Akkuladung erfolgen.

Das Gehäuse zur DC 800

In der SeaLife Historie ist das neue Gehäuse aufgrund der rundum angebrachten Gummiarmierung über der transparenten Hülle, der großformatigen Verschlussklammer und den Bedientasten ein Klassiker. Das Design hat sich jedoch ein wenig geändert und nun liegt das Gehäuse noch griffiger in der Hand, weil die Finger der rechten Hand das entsprechend ausgeformte Gehäuse besser fassen können. Doch Vorsicht, fotografiert man mit dem internen Blitz, kann man das Fenster des Blitz schnell mit dem Mittelfinger abdecken!
Die Taste des Auslösers erfuhr ebenso eine praxisgerechte Überarbeitung, nun ruht der Zeigefinger auf einem richtig großen Drücker mit rutschfester Gummiarmierung, womit die Druckpunktnahme zur Zwischenspeicherung des Autofokus oder der Belichtung deutlich erleichtert wurde.
Fast alle Funktionen der Kamera können über das Gehäuse bedient werden. Lediglich der Schieber an der Kameraoberseite, der die Funktionen für Foto, Video bzw. Speicheransicht zu wählen erlaubt, wurde nicht zu den Gehäusefunktionen hinzugefügt. So muss man an dieser Stelle besonders auf der Hut sein, wird die Kamera ins Gehäuse eingesetzt. Steht der Funktionswähler nicht auf dem Fotosymbol, kann man unter Wasser entweder nur Videos machen oder nur die Bilder auf der Speicherkarte ansehen.  Nur bei vorheriger Einstellung der Kamera auf den Sea - Modus und Stellung des Schiebeschalters auf Fotofunktion kann man bei der ins Gehäuse eingebauten Kamera über die Displaytaste auch die Video- bzw. Rückschaufunktion aufrufen.
Das teleskopartig ausfahrende Objektiv wird von einem schwarzen Gummitubus ummantelt, der alle Reflexionen unterbindet. Das Objektiv schaut aus einem mehrfach vergütetem Glasfenster, was die optische Qualität der Kamera hinsichtlich Kontrast und Schärfe unterstützt.
Die Bildung von Kondenswasser – Beschlag (hohe Luftfeuchtigkeit, größerer Temperaturunterschied) verhindern Trockenmittelröhrchen, die im Gehäuse platziert werden (Grundausstattung im Lieferumfang).
Die Kamera muss nur eingelegt werden und findet geradlinig ihre Position im Gehäuse. Der Gummitubus des Objektivs ragt etwa 1 Millimeter aus dem Port und gibt der Kamera so einen stabilen und gepolsterten Halt.
Von einem kräftigen O-Ring, der auf eine breite Dichtfläche im Rückdeckel trifft, werden die Gehäusehälften wasserdicht verbunden.
Mit einem Gummieinschub ist an der Gehäuseoberseite ein Zubehörschuh armiert, ein Stativgewinde im Gehäuseboden bereitet die Anbringung von Blitzschienen und Zubehör vor.

Blitzgerät Sealife Digital Pro Flash SL961

Siehe dazu unseren ausführlichen Testbericht von Werner Fiedler

Praxis 

Heute muss eine Kamera über und unter Wasser beweisen, zu was sie fähig ist, deshalb zunächst einige Betrachtungen zum Einsatz im täglichen Leben. Die SeaLife DC 800 mit ihren kompakten Maßen und geringen Gewicht begleitet den Alltag wie ein Mobiltelefon, unaufdringlich, griffbereit und weitgehend intuitiv zu bedienen. Die Auslöseverzögerung hängt von verschiedenen Einstellungen ab, in jenen, in denen der Autofokus wenig Arbeit hat oder bei kontrastreichen Motiven, wird die Schärfe rasch gefunden und ein Rahmen im Monitor gibt grünes Licht für die Aufnahme.
Die Schärfeleistung und das Kontrastverhalten der DC 800 gibt im vorliegenden Preis/Leistungsverhältnis keinen Anlass zu Kritik. Wie üblich setzen wir die Testkameras auf größte Auflösung und die Qualitätsstufe „fein“, um wirklich alle Reserven ausschöpfen zu können und hier blieb Raum für Ausschnittsvergrößerungen ohne Qualitätsverlust.
Eine interessante, wenn auch im Testverlauf versehentlich erfolgte Bildserie hielt über Wasser im „Seamodus“ bedrohliche Landschaftsimpressionen während des Monsun auf den Malediven fest, emotional sehr stimmungsvolle Fotos. Sollte Ihnen das auch einmal passieren, achten Sie besser auf die kurze Ansicht des nach erfolgter Aufnahme abzuspeichernden Bilds auf dem Monitor, denn auch mit Einsatz aller ausgefeilter Möglichkeiten professioneller Grafiksoftware können die so vorgefilterten Dateien nicht korrigiert werden.
Unter Wasser begleitete uns die SeaLife DC 800 ohne und mit externem Blitz. Im Meerwasser haben aber beide Konfigurationen leichten Auftrieb. Die Montage des SL 961 ist kinderleicht, Blitzschiene am Gehäuse angeschraubt und den Adapterring für die optische Synchronisierung platziert, schon ist alles einsatzbereit.
Was kleine Kameramonitore über und unter Wasser nicht leisten können, die SeaLife DC 800 bleibt davon nicht ausgenommen, helles Umgebungslicht – also direkter Sonnenschein über Wasser und in Schnorcheltiefe – machen die Beurteilung des Monitors problematisch. Das Thema können nur Spiegelreflexkameras souverän meistern, doch die treten in einer anderen Preisklasse an.
Taucht man mit der DC 800 lediglich im Gehäuse verpackt ab, sollte man wissen, dass der bei digitalen Kompaktkameras nah am Objektiv positionierte Blitz zumeist eine unglückliche Lösung für die UW-Fotografie darstellt. Nur ausgesuchte Motive im relativen Nahbereich können bei sedimentfreier Sicht ordentlich festgehalten werden. Um farblich stimmungsvolle Bilder unterhalb von 5 Metern Tauchtiefe einzufangen, sollte man die elektronischen Filter Nutzen, die die DC 800 im Kameramenü anbietet, je nach Eigenfarbe des Gewässers. Das funktioniert recht gut, doch sollte auch die Sonne dazu scheinen und die UW-Szenerie beleuchten. Planktonvorhänge, wie sie auf den Malediven häufig vorzufinden sind, schmälern die Filterwirkung. Motive zwischen der Wasseroberfläche und bis zu 5 Metern Tiefe werden rotstichig abgespeichert.
Das Arbeiten mit dem Blitz SL961 macht trotz seiner „einfachen“ Konstruktion Spaß. Zuvor angepasst an die kameratypischen Vorblitze und die Arbeitsblende, kann man sofort loslegen. Das nach der Belichtung sichtbare Kontrollbild informiert, ob die Belichtung korrekt erfolgte. Zu dunkel oder zu hell, am großen Drehknopf des SL961 kann man die Lichtleistung erhöhen oder zurücknehmen für eine zweite Aufnahme. Korrekturen werden fast nur in Abhängigkeit der Aufnahmeentfernung notwendig, weshalb bei den „persönlich klassischen Motiventfernungen“ kaum Eingriffe erforderlich sind.  
In sedimentreichen Gewässern könnte der flexible Blitzarm gerne 1/3 länger sein, um die „Schneeflocken“ vor dem Objektiv noch weniger anzustrahlen.
Das komplette System lässt sich unter Wasser gut bedienen, der Blitzarm dient auch als Handgriff, selbst mit dicken Handschuhen kommt man hier gut zurrecht, was auch auf die kleinen Drucktasten zur Kamerasteuerung zutrifft

Fazit

Aktuell hat im Zweikampf der speziellen UW-Kompaktkamera  – Systeme die SeaLife DC 800 etwas Vorsprung. Das wird unterstützt durch die attraktive Preisgestaltung und die UW-Aufnahmemodi. Bedienerfreundlich, unaufdringlich im Gepäck, praxisorientiert, über und unter Wasser ein richtig guter Tauchbuddy.