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by Michael Goldschmidt 3.06

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seaCURE Mundstück

Als Zubehör für nahezu alle Atemregler des Marktes (2 Größen lieferbar) kann das von Seemann Sub vertriebene seaCURE Mundstück anstelle des Originalmundstücks verwendet werden. Der Anschlussdurchmesser verkleinert nicht die Luftaustrittsöffnung am Reglergehäuse und erhält so die charakteristischen Eigenschaften der 2. Stufe.
Die individuelle Anpassung des Mundstücks macht den Atemregler zu einem ganz persönlichen Ausrüstungsbestandteil.
Anpassung: Nach Anleitung das seaCURE Mundstück 25 Sekunden in heißes Wasser hängen, Tropfen abschütteln und mittels kräftigem Biss sowie Druck durch Zunge und auf die Wangen anpassen. Kontrolle der Anpassung mit Hilfe eines Spiegels.
Das Mundstück kann durch Wiederholung der Anpassungsschritte immer wieder neu konfiguriert werden, sollte dies etwa durch Veränderungen im Kiefer, nach einer Kieferbehandlung, notwendig sein. Vorsicht, das montierte Mundstück nicht großer Erwärmung aussetzen, damit die Abdrücke und somit die persönliche Anpassung, die den erhöhten Tragekomfort bestimmen, nicht beeinflusst werden.
Praxis: Die in der Anleitung beschriebene Vorgehensweise ist leicht nachvollziehbar. Die Anpassung an den Kiefer verläuft problemlos. Das Procedere ist in 15 Minuten abgeschlossen. Das Gefühl des individuell angepassten Mundstücks ist gut. Subjektiv entsteht der Eindruck, dass die gesamte Atemreglereinheit zu einem Ganzen verschmilzt.
Vertrieb: Seemann Sub      Preis ca. €  28,50  

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Fakten

Hersteller: Seemann Sub
Typ – 1. Stufe: SL 350
Typ – 2. Stufe: SL 24
Einstellungen: patentierte Feinabstimmung der Luftlieferleistung, automatische Optimierung des Einatemwiderstands abhängig von der Luftlieferleistung, Predive und Divet;
Gewicht 1. Stufe: 160 g
Material 1. Stufe: Kunststoff, Mundstück und Membran Silikon
Material  2. Stufe: Messing, hartverchromt, matt satiniert
Kaltwasserzertifiziert: ja
Atemarbeit (1 l, 50 Meter Tiefe): 0,87 Loule
Preis: ca. € 269,-
www.seemannsub.de  

* ohne nicht beim normalen Service benötigte zusätzliche Austauschteile

Seemann Sub hat in der gehobenen Mittelklasse einen neuen Atemregler vorgestellt, der sich perfekt an individuelle Bedürfnisse anpassen lässt. UnterWasserWelt setzte ihn zusammen mit dem neuen „seaCURE“ Mundstück ein, das den SL 350 zum ganz persönlichen Luftspender macht.

Als Leichtgewicht outet sich die zweite Stufe des SL 350, gerade mal 160 Gramm bringt sie auf die Waage, da ist manche Tauchmaske schwerer. Die Gewichtsminimierung erreicht man durch konsequente Verwendung von Kunststoff. Ein fester Bestandteil des Gehäuses ist auch der Blasenabweiser, dessen halbrunde Ausformung den Kinnkonturen folgt.
Das Silikonmundstück ist orthodont  (kieferorthopädisch) gestaltet und liegt entsprechend nicht nur an der vorderen Zahnreihe auf sondern zieht sich stützend auch noch über die folgenden Zähne im Wangenbereich. Das ist bereits sehr komfortabel, wird aber durch das optional erhältliche, spezielle „seaCURE“ Mundstück noch übertroffen (Siehe Kasten)
Großflächig schließt die Membran, auch diese ist aus Silikon gefertigt, den Atemregler ab. Selbst mit dicken Handschuhen ist die Luftdusche einwandfrei zu betätigen.
Zwei Einstellmechanismen erlauben die individuelle Anpassung an die Vorlieben das Users oder Anforderungen des Tauchgangs. Der Einatemwiderstand (Ansprechdruck) lässt sich an einem seitlich angebrachten Drehregler verändern. Die Einstellung Predive / Dive an der Oberseite der zweiten Stufe verhindert das Abblasen der zweiten Stufe, wenn sie ohen daraus zu atmen im Wasser hängt. 
Die Verstellung des Einatemwiderstands ist gerade dann ein nützliches Feature, wenn man die feine Einstellung des Reglers mit nur 0,87 Atemarbeit pro Liter (Wert bezogen auf 50 Meter Tiefe, gemessen von unabhängigen Testlabors) auf die Tauchgangbedingungen abzustimmen möchte. Während des Tauchgangs, etwa beim Wechsel auf einen anderen Regler (Oktopus oder zweites System), könnte bei der Einstellung des geringsten Ansprechdrucks der SL 350 leicht abblasen. Das ist mit der angebotenen Technik leicht korrigierbar. Und, das darf man nicht übersehen, es gibt durchaus auch Taucher, die einen etwas größeren Ansprechdruck vorziehen, diese haben kein Problem den SL 350 entsprechend zu konfigurieren.
Selbst bei Tauchgängen gegen eine markante Strömung oder beim Ritt auf einem leistungsstarken Scooter macht sie die situationsbedingte Anpassung des Ansprechdrucks positiv bemerkbar. Plant man größere Tauchtiefen aufzusuchen, sollte der Ansprechdruck auch nicht auf der sensibelsten Marke stehen.

Die erste Stufe SL-24 arbeitet membrangesteuert und balanciert. Sie ist hermetisch abgekapselt und bietet so optimale Kaltwassereigenschaften und Schutz vor Verschmutzung. Das Messinggehäuse ist hartverchromt und matt satiniert. Das gefällt auch dem Auge und gibt der ersten Stufe ein ansprechendes Aussehen. Das DIN – Handrad ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und griffig zu bedienen. Die Verschlusskappe wird auf das DIN –Gewinde aufgedreht und verhindert zuverlässig das Eindringen von Wasser, sollte der Regler etwa beim Spülen vollständig ins Reinigungsbecken fallen. Mit zwei Hochdruck- und vier Niederdruckabgängen werden genügend Anschlussmöglichkeiten geboten.

Einsatz

Der Anschluss an das Flaschenventil verläuft reibungslos, das Gewinde greift sofort und dreht sich sauber ein. Die zweite Stufe liegt gut im Mund, die angenehmen Vorteile des „Leichtgewichts“ sind spürbar. Das orthodonte Mundstück lässt den SL 350 auch bei längeren Tauchgängen ermüdungsarm im Mund führen.
Das Spektrum der Abstimmungsmöglichkeiten verleitet zunächst zum Spielen an den Bedienelementen. Hat man die „Homo Ludens Phase“ abgeschlossen und zu einer persönlichen Einstellung gefunden, nimmt der Tauchgang seinen angenehmen Lauf. Wenn der Ansprechdruck nicht auf den geringsten Wert eingestellt ist, gibt es auch keine Probleme mit eventuellem Abblasen, nimmt man die zweite Stufe aus dem Mund. Die extremen Kaltwassereinsätze des SL 350 / SL 24 in unserem Test hinterlassen einen guten Eindruck, auch in der Tiefe.
Für dicke Handschuhe ist die Luftdusche kein Problem.

Fazit

Es muss nicht immer Highend sein, sucht man einen Regler, der die Möglichkeiten persönlicher Abstimmung und Kaltwasserzertifizierung bieten soll. In der gehobenen Mittelklasse ist der SL 350 / SL 24 im günstigen Preis / Leistungsverhältnis angesiedelt.