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Sehen unter Wasser (2)

Rainer Holland

Maske ESA von Mares. Hier können in den unteren Fenstern Nahkorrekturlinsen eingesetzt werden.

Individueller Satz Korrekturlinsem zur ESA

Korrekturlinsen “von der Stange”

Individuell bearbeitete Maske (Optik Stehle in München)

Korrigierte Tauchmasken

Die Begrenzung der Maskengläser zum Wasser muss eine Planfläche sein, damit über und unter Wasser die gleichen optischen Ergebnisse erzielt werden. Es werden Korrektionsgläser mit planen Vorderflächen verwendet oder man klebt solche Gläser auf die Innenseiten von Tauchermasken.

Der häufigste Weg eines Tauchers ist der Gang ins Tauchgeschäft. Für eine Auswahl von Zweiglasmasken hält der Handel standardisierte Korrekturlinsen für Kurzsichtige, also mit Minuswerten, bereit. Man gibt also an, man benötigt links -4,5 und rechts -3,25. Der Verkäufer sucht nun Gläser - 4,5 und - 3,5 oder -3,0. setzt diese in die Maske ein und die Welt scheint in Ordnung. Vielleicht wurde sogar ein Brillenpass vorgelegt, doch die Identifizierung der verschiedenen Zahlenwerte überfordert verständlicherweise einen Tauchsportartikel-Verkäufer. Vom Optiker oder Augenarzt ermittelt finden sich in solch einen Dokument Werte für den übergroßen Abstand vom Auge zum Maskenglas, der Augenabstand, Zylinder, Achse und Prisma, die im Tauchsportgeschäft großzügig unter den Tisch fallen.

Besser versorgt sie der Augenoptiker, der die speziellen Anforderungen für die Korrektur von Tauchmasken kennt, eine optimale Anpassung vornehmen kann und auch ein größeres Sortiment an Tauchmasken, speziell geeignet für Brillenträger, führt.

Der Verkauf von Korrekturgläsern im Tauchsportgeschäft - wie auch der Leserbrillen im Supermarkt - ist nicht unumstritten. Um die Gesellenprüfung im Optikerhandwerk abzulegen - der Optikermeister hat heute in der Regel sogar ein mehrjähriges Fachstudium absolviert - sind normalerweise 4 Ausbildungsjahre erforderlich. Daraus erkennt man den hohen Anspruch an das Können der mit der Augenkorrektur befassten Berufsgruppe, die nicht einfach durch ein paar Linsen, die im Tauchshop montiert werden, gleichgesetzt werden kann.

Einige Probleme lassen sich aber bei korrigierten Tauchmasken auch aus der Hand des versierten Optikers grundsätzlich nicht abstellen: Der große Abstand der Maskenscheibe, der die Eigenvergrößerung (Weitsichtige) oder Verkleinerung (Kurzsichtige) der Gläser beträchtlich werden lässt. Die Verzerrungen durch zylindrische Gläser werden ebenfalls größer.

Die ungünstigen Abbildungseigenschaften der Gläser durch die Planflächen sind bei höheren Pluswerten (Weitsichtige, die konvexe Linsenseite ist dem Auge zugekehrt) erheblich. Ab + 3,0 dpt ist eine solche Maske nicht mehr akzeptabel. Die ohnehin vorhandene Einschränkung des Gesichtsfeldes wird unter Umständen noch kleiner. Der verwendete Kleber kann schlierig sein, Blasen enthalten oder sich parziell lösen. Alle Punkte können zum Teil erhebliche Sehstörungen verursachen.

Es sollte ein Augenoptiker aufgesucht werden, der sich mit solchen Tauchermasken wirklich gut auskennt.

Grundsätzlich könnte man auch ein Brillenmittelteil mit Gläsern in der Tauchmaske befestigen. Die Optischen Ergebnisse sind sehr gut. Nachteile sind der geringe Platz in einer Maske, der eine Montage oft nicht zulässt und das Problem des Beschlagens und der komplizierten Reinigung.

Die Bewegungsfreiheit eines Tauchers mit Korrektionsmaske vor den Augen ist an Land behindert, das das Gesichtsfeld stark eingeschränkt ist.

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