by Rolf Sempert 1.03
Das Tauchen
Die Tauchbasis ‚Scuba St. Lucia’ gehört zum Resort und wird, sehr effektiv und professionell, von Karyn Allard, einer
jungen Amerikanerin, geführt. Scuba St. Lucia ist SSI Platinum und PADI 5 Star Basis.
Die Basis beschäftigt, je nach Saison, 8 bis 11 Guides und Tauchlehrer. Alle sprechen natürlich englisch, aber es sind auch
mehrere Guides bzw. Mitarbeiter der Basis des Deutschen mächtig. Tanja z.B. kommt aus Kassel…
Ausgebildet wird nach SSI, PADI und NAUI Standards.
Besonders auffällig ist die immer gute Laune der Guides und
Bootsbesatzungen! Alle sind immer von einer ansteckenden Fröhlichkeit. Selbst ausgeprägte Morgenmuffel (wie der Autor dieser Zeilen) können sich dieser Stimmung nicht entziehen und steigen denn doch mit einem Lächeln in
die Ausrüstung.
Scuba St. Lucia verfügt über 3 sehr bequeme Tauchboote, 60 Leihausrüstungen und 180 Tanks. Drei leistungsstarke Kompressoren sorgen für ausreichend Atemluft. Die Ausrüstungen befinden sich in
hervorragendem Zustand, wie auch die gesamte Basis einen sehr gepflegten Eindruck vermittelt.
Getaucht wird nach amerikanischen Standards – d.h. sehr auf Sicherheit bedacht. Die Tauchtiefen liegen allgemein
nicht über ca. 20, max. 25m. Vor und nach jedem Tauchgang muss jeder Taucher das Abtauchen und die – gesunde – Rückkehr in einer Liste abzeichnen. Der gesamte Tauchbetrieb ist auf möglichst große
Bequemlichkeit aufgebaut. Täglich werden zwei feste Termine von Land aus sowie 2 Bootsausfahrten angeboten. Jeder Interessierte trägt sich einfach in die vorbereiteten Listen mit den jeweiligen Tauchplätzen ein und
erscheint rechtzeitig an der Basis. Die Tauchgänge von Land, wie auch die Bootsausfahrten beginnen pünktlich zur vorgegebenen Zeit! Die Tanks befinden sich rechtzeitig auf dem gebuchten Boot oder stehen am Ufer für den
Taucher bereit. Ein-, oder bei Bedarf, zweimal pro Woche werden Nachttauchgänge angeboten.
Jedem Gast steht ein verschließbares Fach für seine Ausrüstung zur Verfügung. Anzüge und Jacketts werden auf Bügeln
gelagert, der betreffende Raum wird vom der Basis um 18.00 pünktlich verschlossen, die Ausrüstung lagert also so sicher wie in Abrahams Schoß.
Tauchen um St. Lucia ist typisch karibisch – allerdings gehören
die Tauchplätze um das Anse Chastanet mit zum Besten, was die Karibik anzubieten hat: Viele Schwämme und Mollusken finden sich ebenso wie reichlich Korallen und Kleinfische, aber kaum einmal die großen Sachen. Haie und
anderes Großgetier tauchen nur sehr, sehr selten auf. Da, wie bereits erwähnt, die Tauchtiefen kaum einmal 25 m überschreiten, dazu auch nur wenig bis keine Strömung herrscht, ist das Tauchen um das Anse Chastanet im
Sinne des Wortes ‚Easy Diving’. Kampftaucher, die sich in erster Linie über die unter Wasser zurückgelegte Strecke definieren, oder Tiefenjäger sind in den Riffen um die traumhafte Bucht, in der das Resort liegt,
definitiv fehl am Platze.
Die Tauchspots
Anse Chastanet Riff
Das ‚Hausriff’ der Basis wird von Land aus betaucht. Der Einstieg ist direkt vor der
Basis. Man watet ein paar Schritte, zieht Maske und Flossen an, legt wenige Meter schnorchelnd zurück und schon kann abgetaucht werden. Das Hausriff teilt sich in drei Zonen auf:
-Flach: Ein Plateau in 1 bis ca. 8 m
Tiefe. Viele leuchtend farbige Schwämme, Weichkorallen, Hirnkorallen, Papageienfische, Lippfische, Riffbarsche und andere Kleinfische sind hier zu beobachten.
-Medium: Ein steiler Abhang bei ca. 6 m abfallend auf
über 40 m. Der interessanteste Bereich liegt bei 15 bis 18 m. Fischschwärme verschiedener Arten, Lobster, Krabben, Muränen und Korallen bestimmen die Umwelt in diesem Bereich.
-Tief: Um 30 m wechselt die
Korallenpopulation zu einer Dominanz von Tischkorallen, die in filigran wirkender Architektur über- und nebeneinander wachsen. Dieser Teil des Riffs sollte unbedingt besucht werden!
Turtle Riff
Dieses wie ein Halbmond geformte Riff liegt im Norden der Anse Chastanet Bucht und zählt zu den beliebtesten Tauchplätzen von Dive St. Lucia. Turtle Reef fällt von einem
Plateau in 13 m steil auf über 50 m ab. Seinen Namen hat es, logisch, von einer dort häufig gesichteten Schildkröte. Ansonsten bietet das Riff Säulenschwämme im flacheren Bereich, Weichkorallen in der Tiefe.
Fairyland
Wenige Bootsminuten von der Basis entfernt gelegen, macht dieses Riff seinem Namen alle Ehre – es ist ein Märchenland! Da dort eine der wenigen Stellen mit
einer, manchmal bemerkenswerten, Strömung ist, sind die Sichtverhältnisse meist sehr gut. Fairyland leuchtet geradezu in kräftigen Farben unterschiedlichster Schwämme und Korallen. Das Plateau fällt sanft von ca. 12 m
auf etwa 18 m ab. Am schönsten ist das Riff um 15 m und flacher. Große Geröllblöcke bieten jede Menge Ritzen und Spalten, die als Schlupfwinkel für die Fischwelt dienen. Große Schulen von Lippfischen und Riffbarschen
sind über das ganze Riff verteilt zu sehen.
Pinnacles
Der vermutlich optisch beeindruckendste Platz. Vier Säulen ragen aus der Tiefe bis kurz unter die
Wasseroberfläche. Alle bewachsen mit einer Überfülle von schwarzen und gelben Gorgonien, die Schutz bieten für Trompetenfische, Feilenfische und gelegentlich Seepferdchen. Im freien Wasser um die Pinnacles herum sind
Zackenbarsche, Schnapper und Makrelen anzutreffen.
Superman’s Flight
Zehn Minuten per Boot quer über die Soufrière Bay in Richtung Süden bringen die Taucher
an die Basis des Petit Piton. Die steile Klippe diente als Kulisse für den Film ‚Superman II’. In der betreffenden Szene fliegt Superman, dicht über der Wasseroberfläche an der Klippe des Petit Piton entlang.
Taucher ‚fliegen’, dank der hier auftretenden leichten Strömung, unter Wasser. Die Steilwand ist mit sehr schönen Weichkorallen bewachsen und weist großen Fischreichtum auf.
Piton Wall
Ebenfalls an der Basis des Petit Piton fällt diese Steilwand in große Tiefe ab. Peitschenkorallen, Gorgonien, Weichkorallen und sehr viele Röhrenwürmer machen dies zu einem
sehr farbenfrohen Spot.
Coral Gardens
Weiter südlich befindet sich der ‚Schwesterberg’ des Petit Piton, der Gros Piton. An seiner Basis liegt Coral Gardens,
eine Steilwand, reichlich bewachsen mit Korallen und großen Schwämmen. Hier kann auch der seltene Saragossa Drückerfisch gefunden werden. Auch treibt sich gelegentlich eine Schule Barracudas hier herum.
Wrack der Lesleen M.
Dies ist der am weitesten von der Basis entfernte Spot. Man fährt immerhin ca. 15 Minuten in nördlicher Richtung. Der 50 m Frachter wurde 1986 als
künstliches Riff durch das Departement für Fischerei versenkt.
Es liegt aufrecht auf dem Kiel im Sand. Das Deck in ca. 9 m, die Schraube, als tiefste Stelle in ca. 20 m. Außen inzwischen sehr schön bewachsen ist es
Habitat für viele Jungfische wie z. B. Nassau Zackenbarsche, Diadem- und Franzosen-Kaiserfische. Das Wrack ist taucherfreundlich
von möglichen Gefahrenstellen befreit worden und es kann so leicht erforscht werden. Maschinen- und Laderäume sind leicht zugänglich.
Anse Couchon
In der Nähe des Wracks gelegen wird dieser Platz meist donnerstags angefahren. Als Tagestrip mit 2 Tauchgängen – Wrack und Anse Couchon – ausgelegt, wird noch ein anschließendes Barbeque in der Anse
Jambette geboten. Anse Couchon ist eine Steilwand mit großen Felsblöcken im flachen Bereich, die reichlich mit Schwämmen und Gorgonien bewachsen sind. Reiches Fischleben prägt diesen Spot.
Grand Caille
(Patios für ‚Großer Stein’). Durch extensive Befischung sind leider nur noch wenige der Großfische, für die dieser Platz bekannt war, verblieben. Dennoch ist Grand
Caille ein interessanter Platz mit großen Felsblöcken im Flachen und daran anschließend einer nahezu senkrecht abfallenden Steilwand. Die Wand ist mit Peitschenkorallen und Gorgonien bewachsen. Gelegentlich wird eine Schule
Barrakudas gesichtet.
Trou Diable
Das ‚Teufelsloch’ bietet im Bereich 12 – 18 m einen Steilabfall mit großen Schwämmen und ausgewachsenen Korallenblöcken.
In diesem Bereich finden sich auch Schulen mit Riffbarschen und Grunzer-Fischen. Im Flachwasser, um 6 bis 9 m, gibt es viele kleine ‚Kanäle’ rings um große Felsbrocken, reich bewachsen mit Korallen und Schwämmen. Ein
guter Platz um gefleckte Muränen und den Tüpfel-Ritterfisch zu finden!
Malgre Toute
Ein Steilhang unter dem Petit Piton, übersät mit großen Felsbrocken die mit
Schwämmen aller Farben und vielen Korallen überkrustet sind. Zwischen den Felsen finden sich große Trommel- und gelbe Röhrenschwämme in welchen häufig Krabben und Seesterne zu finden sind.
Jalousie
Jalousie ist an der Basis des Gros Piton, direkt an der Jalousie Bucht. Der Berg fällt unter Wasser weiterhin steil ab und der Taucher findet hier viele Fischschulen, besonders
Kreolen-Lippfische, Blaurücken-Stachelmakrelen und – seltener – den südlichen Barrakuda. Jalousie ist ein guter Platz um Muränen, Riffkrebse, Hummer und andere ‚Critters’ zu sehen.
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