by Gerald Nowak 6.12
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Fakten |
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Nikon D7000 |
Manchmal könnte man denken, Nikon verschläft die Zeit und überlässt dem Wettbewerb das Feld. Wo Canon und Co bereits im Jahre 2010 eine Kamera mit 16
Megapixel und Full-HD Videomodus auf dem Markt haben, lässt sich Nikon Zeit und kommt mit fast einem Jahr Verspätung. Doch scheinbar braucht gut Dinge Weile. Mit der D7000 ist Nikon ein perfekter Wurf gelungen. Diese
für die Unterwasserfotografie ideale Kamera mit einem nie dagewesenen Rauschverhalten haben die Gehäusehersteller umgehend eingekleidet. So entstand in Steyr, der österreichischen Edelschmiede für Unterwassergehäuse,
ein einfach zu handhabendes Gehäuse mit feinen Details. In der Unterwasser - Fotografenszene bekannt für ihre technischen Raffinessen und formschönen UW-Kleider haben die Entwickler von Subal für die D7000 wieder ein
Highlight unter den UW-Gehäusen gebaut und das auch noch in zeitgemäßen Farben.
Um die Kamera ins Gehäuse einzusetzen, sind nur wenige Handgriffe erforderlich. Zuerst wird die mitgelieferte Grundplatte
unten an den Kamerabody geschraubt und der am Gehäuse befindliche On/Off Schalter auf On gestellt. Auch an der Kamera wird der On/Off Schalter auf On gestellt. Danach wird der Fokusschalter links unten auf M gedreht und
ebenso mit der Kamera verfahren. Nun kann die Kamera auf dem Schlitten eingeführt werden. Je nach Durchmesser des verwendeten Objektivs sogar mit diesem am Kamerabody. Ist das Objektiv mit einem Zoomring versehen oder
der Frontring zu dick wird das Objektiv von vorne in das Unterwassergehäuse eingesetzt. Ein Wechseln der Objektive ist jederzeit von vorne möglich. Dazu gibt es an der Front einen Kipphebel. Bevor der Gehäuserückdeckel
geschlossen wird, noch den Blitz für die Lichtleitersteuerung aufklappen oder bei Verwendung eines elektrisch angesteuerten Blitzes, den Blitz einstecken und bis Anschlag festdrücken. Ist der O-Ring sauber und leicht
gefettet in der Nut, kann das Gehäuserückteil aufgesetzt werden. Dabei sollte man darauf achten, den Schalter für die Messfeldsteuerung an der Kamera und den dazugehörigen Hebel am Gehäuserückdeckel in die richtige
Position zu stellen. Wie beim On/Off Schalter und dem Fokusschalter ist aber auch eine nachträgliche Justierung möglich. Dazu wird der jeweilige Schalter angehoben und in die richtige Position gesetzt. Da dies etwas
diffizil ist, sollte man bereits beim Zusammenbau auf die richtige Position achten.
Durch die Konstruktion des Verschlussmechanismus ist ein Einklemmen des O-Rings unmöglich, damit ist ein plötzlicher
Wassereinbruch so gut wie ausgeschlossen. Ist der Frontport noch nicht am Gehäuse, wird er mittels des Bajonettsystems aufgedreht. Die Blitzmontage geht rasch und sicher von statten, da das Gehäuse standardmäßig über
zwei T-Platten zur Verwendung fast aller gebräuchlichen Blitzarme verfügt. In der Standardversion wird der Blitz mittels Lichtleiter ausgelöst, dafür sind am Gehäuse vorne oben zwei Sea&Sea Lichtleiter-Anschlüsse
eingebaut, so dass auch mit zwei Blitzgeräten gearbeitet werden kann. Wer noch einen elektrisch gesteuerten Blitz zuhause hat, aber die zusätzlichen Blitzbuchsen nicht einbauen möchte, kann auch auf das „Opto
Controll“ System von Subtronic zurückgreifen. Das System setzt das Lichtsignal des eingebauten Blitzes in ein elektrisches Signal um, damit auch ältere Blitzsystem funktionieren.
Das Subal ND7000 Gehäuse
verfügt aber auch über drei Durchführungen, in die man sich elektrische Blitzbuchsen für alle gängigen Blitzsysteme einbauen lassen kann. Sie werden einfach in die dafür vorgesehenen Durchführungen eingeschraubt. Die
Belegung der Buchsen ist variabel, somit kann auch ein Unterwassermikrofon eingebaut werden, um für Videoaufnahmen den Originalton des Tauchgangs aufzuzeichnen. Alternativ ist auch ein externer Monitoranschluss oder ein
Fernbedienungsanschluss möglich.
Das große rückwärtige Sichtfenster erlaubt einen guten Einblick auf den LCD Bildschirm und ist ebenfalls wechselbar. Da Subal einen Prismensucher für Videofilmer plant, dürfte die
schnelle Wechselbarkeit eine sinnvolle Innovation sein. Der Schalter für den Videomodus ist direkt neben dem rückwärtigen Einstellrad angebracht. Trotzdem ist dieser fehlbediensicher und leicht mit dem Daumen
erreichbar.
Leicht und fast neutral im Wasser liegt das Gehäuse gut in der Hand und lässt dem Fotografen die Freiheit sich auf das Motiv zu konzentrieren. Alle Funktionen lassen sich mit leichtem Fingerspiel
bedienen und Veränderungen an den Kameraeinstellungen ohne große Gehirnakrobatik ausführen. Durch die ergonomischen Handgriffe mit ihren verstellbaren Handschlaufen liegt das Gehäuse perfekt in der Hand und sitzt somit
wie „angegossen“. Trotz guter „Durchsicht“, empfiehlt es sich eine der beiden optional verfügbaren Sucheroptiken zu erwerben. Damit wird das Sucherbild auf 150 Prozent vergrößert, was die Bildgestaltung und
Schärfenbeurteilung deutlich erleichtert. Mit ihr wird das Fotografieren und Filmen auch für Taucher mit weniger guten Augen zum Vergnügen und die Motivgestaltung zum Kinderspiel.
Als Einstieg sollte man sich eine
Makrolinse mit 60 oder 105 mm mit passendem Planport, ein Weitwinkel-Zoomobjektiv mit 12-24 mm und ein Fisheye 10,5 mm im Domeport zulegen. Durch den Einsatz von Zwischenringen, hat sich der acht Zoll Fisheye-Dome
(DP-FE4) als idealer Dome erwiesen, da er universell für viele Weitwinkel- und sogar Zoomobjektive verwendet werden kann. Mit seinem Anschaffungspreis knapp über 1.000 Euro ist er nicht gerade ein Schnäppchen, dafür
spart man sich das Mitschleppen unterschiedlicher Dome- und Planports.
Fazit
Das stylische Subal-Gehäuse erhöht die Fotografenherzfrequenz und Technikfreaks
sind begeistert. Der Bedienungskomfort ist perfekt und lässt kaum Wünsche offen. Sämtliche Funktionen sind blitzschnell erreichbar, so dass der Fotospaß im Vordergrund steht. Mit 3.495 Euro ist das Gehäuse im ersten
Moment nicht gerade ein Schnäppchen, doch im Gegensatz zu manch anderem Body auf dem Markt ist es bereits voll ausgestattet. Die Kombination Nikon D7000 mit Subal N7000 ist wegweisend und erfüllt die Qualitätsansprüche
ambitionierter Fotografen mit Videoambitionen zu 99.9%.