UWW 6.14
Zwei Jahre spannte Subgear die Freitauchszene auf die Folter, bis endlich der Verkaufsstart der Carbon S1 erfolgte. Highend – Power ohne großen
Kraftaufwand verspricht der Hersteller. Nun, schnell müsste sie vielleicht schon deshalb sein, weil das fürs Flossenblatt verwendete Carbon auch beim Bau von Formel 1 Rennwagen verwendet wird. Wir haben uns dem Apnoe
– Geschwindigkeitsrausch hingegeben.
Jeder Hersteller von hochwertiger Freitauchausrüstung hat mittlerweile Carbonflossen als Highend – Produkt im Angebot. Preislich liegen sie deutlich
über den aus unterschiedlichen Kunststoffen gefertigten Modellen. In aller Regel lohnt sich der finanzielle Aufwand vor allem auch für jene Sportler, die sich an Apnoe – Wettbewerben beteiligen. Die Eigenschaften
des Materials fordern weniger Kraft ab beim Strecken- oder Tieftauchen, was mit den erzielten Ergebnissen bewiesen wird.
Die wohl größte Erfahrung in der Fertigung von taucherantrieben aus Kohlefaser dürfte der
Grieche Alexander Sarasitis, Gründer und Inhaber der Firma Trygons haben, der bereits 1991 die ersten Carbonflossen auf den Markt brachte. Subgear bietet mit der S1 eine völlig neu konzipierte Flosse an, bei der vor
allem nach einer konstruktiven Lösung gesucht worden war, möglichst verlust- und ermüdungsfrei die Kraft vom Beinschlag auf das Flossenblatt zu übertragen. In Zusammenarbeit mit der Firma Trygons und einer Reihe
Weltrekordmarken setzender Freitaucher entstand nun die S1.
Mit einem technischen Trick ist die Aufgabe gelöst worden. Ein nicht dehnbares Band umschließt die flexible Fußtasche. So wird das Flossenblatt zu einer
nahezu perfekten, fast organischen Verlängerung des Beins. Die Fußtaschen bekamen zudem eine hydrdynamische Form und die weichen Seitenschienen leiten das Wasser ideal am Blatt entlang.
Nebenbei sei erwähnt,
dass der computergesteuerte Fertigungsprozess des Carbonblatts 48 Stunden in Anspruch nimmt.
Praxis
Der erste Eindruck entsteht an den Fußtaschen. Sie sind
flexibel, durch das Band im vorderen Bereich aber fester anliegend. Kein unangenehmes Gefühl.
Im direkten Vergleich zu Apnoeflossen mit Kunststoffblättern fühlt sich die S1 im Wasser deutlich geschmeidiger an. Es
macht auf Anhieb Spaß, diesen Hightech – Antrieb einzusetzen. Und es ist erstaunlich, wie direkt bereits geringe Beinschläge in Vortrieb umgesetzt werden.
Das macht neugierig auf den Test, ob mit diesem
Material schlussendlich eigene Bestleistungen im Streckentauchen überboten werden können. Besonders vor dem Hintergrund, dass das Freitauchtraining in letzter Zeit nicht recht intensiv betrieben werden konnte, ist die
Spannung groß.
Das Ergebnis ist letztlich beeindruckend. Nach ein paar Durchgängen sind locker 10 Meter mehr Strecke gemacht worden.
Da unter anderem auch die bekannte deutsche Weltrekord – Freitaucherin
Anja von Boetticher in die Entwicklung der SUBGEAR - Flossen eingebunden war, gibt es die S1 erfreulicherweise auch in Schuhgrößen, die auch Taucherinnen berücksichtigen.
Fazit
Hat man die S1 auf sich wirken lassen, ist man der Kaufentscheidung schon ein paar deutliche Flossenschläge näher gekommen. Wie alle Carbonflossen, hat auch dieses Tauchboliden - Paar seinen Preis. Etwa
€ 389,- müssen investiert werden, um sich diese Freude, diese Erweiterung des freedivingrange zu gönnen.
Fakten
Hersteller: Subgear
Typ: Apnoe – Stereoflossen
Material Blatt: Carbon
Fußteil: Kunststoff
Größen: 36/38, 38/40, 40/42, 42/44, 44/46, 46/48,
49/50
Preis: uvb. € 389,-
www.subgear.de