by UWW 7.04
Ansprechendes Aussehen und die richtige Passform sind die Hauptkriterien für die Auswahl einer Tauchmaske. Diese Voraussetzungen mit einem möglichst kleinen
Innenraum bei größtmöglichem Gesichtsfeld zu kombinieren ist das Ziel der Hersteller hochwertiger Masken. Aber auch die Qualität des Maskenkörpers, aus transparentem oder dunklen Silikon gefertigt, muss in die
Beurteilung des Gesamtprodukts mit einbezogen werden. Der Weg zur idealen Maske ist manchmal doch etwas länger.
Manche Leser stehen erstmalig vor der Entscheidung, sich eine Tauchmaske zu kaufen,
andere suchen nach Ersatz für das betagte Modell. Taucherinnen lassen ihre modischen Ansprüche mit in die Entscheidung einfließen um als Model für den fotografierenden Partner gut auszusehen. Allein hier sind 4
unterschiedliche Grundanforderungen erkennbar: Tauchanfänger sollten auf ein kleines Innenvolumen achten – dann bereitet das Ausblasen der Maske weniger Probleme; die Modelmaske soll viel vom Gesicht zeigen, eine
modische Form und einen transparenten Körper haben; Fotografen und Filmer können das Sucher- oder Monitorbild durch eine Tauchmaske mit schwarzem Körper besser beurteilen (keine störenden Reflexe beeinträchtigen die
Motivbeobachtung); „alte Hasen“ und Tec – Taucher legen Wert auf eine Maske mit geringem Innenvolumen, guter Passform und dunklem Körper – das wirkt eher professionell.
Aber damit nicht genug,
Brillenträger sind mit Masken mit geteilten Frontgläsern besser bedient, da hier Korrekturgläser entweder vom Tauchsporthandel oder Optiker eingesetzt werden können.
Das Kernproblem aller Masken ist gegenüber dem
Sehen über Wasser der stark eingeschränkte Blickwinkel, was optisch durch die Brechkraft des Mediums Wassers am planen Maskenglas bewirkt wird. So sieht man unter Wasser alles um 1/3 größer und um ¼ näher. Um zumindest
das Sehfeld so groß wie möglich zu halten, haben die Hersteller unterschiedliche Wege beschritten. Schon seit vielen Jahren kennt man Tauchmasken mit zusätzlichen seitlichen Gläsern, die sich vor allem in USA noch immer
großer Beliebtheit erfreuen. MARES brachte mit der ESA
sogar eine Maske mit 6 Fenstern, zwei zusätzliche Gläser waren für die Sicht nach unten eingesetzt. Der Nachteile dieser Masken sind relativ große Innenvolumen sowie der durch die Brechkraft des Wassers bedingte Versatz der von den seitlichen Gläsern entworfenen Bilder der Unterwasserlandschaft. Manchen Tauchern bereitet dieses optische Phänomen echte Probleme, was vereinzelt zu Schwindelgefühl oder sogar Übelkeit führt.
Einen anderen Weg beschritt man bei Aqualung mit der Maske Sphera, deren leicht gebogenen Gläser den Blickwinkel zur Seite spürbar vergrößern, ohne die optischen
Nachteile zusätzlicher seitlicher Gläser entstehen zu lassen. Allerdings bemerkt man – zumindest bei Tauchgängen in gekachelten Schwimmbecken eine Verzeichnung an den gebogenen äußeren Glasrändern, die die
rechteckigen Fugengitter trapezförmig verziehen. Das empfinden manche Anwender als unangenehm, wird aber im Freiwasser aufgrund fehlender geordneter grafischer Strukturen nicht wahrgenommen.
Ein erfolgreicher Weg das
Sichtfeld zu vergrößern ist die konsequente Reduzierung des Abstands vom Auge zum Maskenglas. TUSA entwarf dafür eine Tauchmaske mit einem auf den ersten Blick großflächigen Maskenkörper mit großem Fenster, die M - 14 Visualator, die jedoch ein sehr geringes Innenvolumen aufweist und durch die größere Fläche, die das
Gesicht bedeckt, bequem sitzt und fast allen Gesichtsformen gerecht wird. Als Modelmaske ist die M – 14 sehr zu empfehlen, das beispielhaft große Gesichtsfeld trägt zum höheren Komfort bei allen Tauchgängen
bei.
Mit der BIG EYE hat Cressi ebenfalls eine Maske mit kleinem Innenvolumen und großem Gesichtsfeld im Angebot, wobei das Maskenglas nicht senkrecht vor dem Auge ausgerichtet ist sondern zur Unterkante leicht nach innengeneigt ist. Mit diesem Trick wird das Blickfeld besonders nach unten vergrößert, was etwa den kontrollierenden Blick auf die eigene Ausrüstung positiv beeinflusst.
Eine von der Fotografie abgeschaute optische Lösung unter Wasser ein Gesichtsfeld wie über Wasser zu haben ohne Vergrößerungseffekte, bietet die in USA erstmals verkaufte Maske HydroOptix, deren Frontgläser wie ein Domeport wirken, so die Brechkraft des Wassers aufheben und ein völlig
natürliches Sehen ohne Gesichtsfeldeinschränkungen bieten. Knackpunkt bei dieser Tauchmaske ist die Fähigkeit des Anwenders Objekte in 30 cm Entfernung scharf zu sehen. Hier sind leicht kurzsichtige Taucher deutlich im
Vorteil, denn diese erfüllen die Voraussetzung die HydroOptix ohne Kontaktlinsen zu tragen. Mit der HydroOptix wird das Bild
der Umgebung in einer virtuellen Entfernung von 30 cm entworfen, bedingt durch die domeartig gewölbten Gläser. Wer diese Maske einmal probiert hat wird gegebenenfalls gerne zu den notwendigen Kontaktlinsen (die nur im
Zusammenspiel mit der Maske getragen werden können) greifen, so überwältigend ist das neue Sehen unter Wasser.
Das Tauchen mit der HydroOptix
ist ein komplexerer Vorgang, da die durch die Kontaktlinsen bewirkte Minuskorrektur an Luft wieder ausgeglichen werden muss. So lange man die Maske trägt, setzt man eine Halterung mit Korrekturlinsen vor das Maskenglas, in der Pause zwischen den Tauchgängen trägt man eine einfache Korrekturbrille, damit die Linsen in der Zeit nicht entnommen werden müssen. Sollte einmal Wasser in die
HydroOptix
fluten und im schlimmsten Fall eine Linse aus dem Auge spülen, hat man mit zwei sehr gut funktionierenden Ausblasventilen vorgesorgt. Das Wasser kann ohne die Tauchmaske abheben zu müssen völlig entfernt werden, eine verlorene Linse bleibt in der
HydroOptix zurück.
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