Großer Report: MODELMASKEN |
Modelmasken
Neben den schon erwähnten Produkten haben manche professionell arbeitende UW – Models ihr persönliches
Lieblingsmodell, das sie hüten wie ihren Augapfel, da klassische und im Design zeitlos wirkende Tauchmasken heute nicht mehr angeboten werden. Einzig die runde „Vedo“ von Mares, die baugleich auch bei
verschiedenen anderen Labels geführt wird, hat den Sprung in die Gegenwart geschafft. Für Modelaufnahmen allgemein am besten geeignet sind Masken mit klarem Silikonkörper, großem Frontglas, harmonischem Rahmendesign und
unauffälligem Nasenerker. Ist der Nasenerker in den Maskeninnenraum eingebunden, kann der Druckausgleich nicht mit Daumen und Zeigefinger unterstützt werden, um die Nase zuzudrücken müssen hier beide Zeigefinger benutzt
werden, sonst erreicht man die Nasenerker nicht. Dieses kleine Handicap wird von manchen Taucherinnen nicht so sehr geschätzt.
Vollgesichtsmasken
Eine
Sonderform stellen Vollgesichtsmasken dar, wobei wir die Modelle, in die lediglich ein Atemregler in eine Tauchmaske eingesetzt wird, die das ganze Gesicht bedeckt, nicht weiter berücksichtigen. Professionelle
Vollgesichtsmasken erlauben den Einbau von UW – Kommunikationsanlagen, haben ein eigenes Ventil zur Atmung an der Wasseroberfläche und halten das Fenster durch einen konstanten Luftstrom beschlagfrei. Die neue
Freiheit während eines Tauchgangs auch durch die Nase atmen zu können ist durchaus bestechend. Allerdings ist ein etwas höherer Atemwiderstand konstruktionsbedingt nicht zu verhindern, weshalb der Einsatz von
Vollgesichtsmasken im Sporttauchbereich nicht tiefer als 40 Meter empfohlen wird. Empfehlenswerte Modelle sind von Poseidon und Ocean Reef (Neptune). Die Einsatzgebiete von Vollgesichtsmasken sind in allen Gewässern der Welt zu finden, wobei bei Kaltwassertauchgängen die Isolation des Gesichts gegen die Kälte
besonders angenehm empfunden wird. Das Handling von Vollgesichtsmasken muss trainiert werden, besonders zu beachten ist dabei, dass keine Wechselatmung möglich ist. Deshalb muss man bei Tauchgängen mit
Vollgesichtsmasken eine normale Ersatzmaske am Jacket griffbereit halten.
Sondermodelle
Wie wäre es mit einer Maske mit Beleuchtung? Auch das gab
es - aus dem Hause OCEANIC. Die LITE VISION mit drei Gläsern hat oben am Rahmen eine Leuchte mit drei leistungsstarken LED`s integriert, die entweder ein Dauer- oder Blinklicht abgeben. Versorgt mit Batterien in Knopfzellengröße ist diese erstaunlich effektive Leuchte 10 Stunden einsatzbereit.
Im Vertrieb von Seemann Sub ist die Maske PRO EAR. Wer Probleme mit den Ohren hat, vom geschädigten Trommelfell über häufige Entzündungen oder Schwierigkeiten beim
Druckausgleich, der ist mit der PRO EAR richtig ausgestattet, denn hier bleiben die Ohren trocken. Um den Druckausgleich herstellen zu können, sind die Ohrklappen mit einem dünnen Schlauch mit dem Maskenkörper
verbunden. Erfreulicher Nebeneffekt: Mit der Pro EAR kann man unter Wasser sogar wieder die Richtung orten, aus der eine Schallquelle (Signalmittel der Tauchpartner) kommt, da die Schallgeschwindigkeit im luftgefüllten
Ohr wieder den Anforderungen menschlicher Hörgewohnheiten nahe kommt.
Gelegentlich bekommt man noch Tauchmasken – besonders in USA – mit orange getönten Gläsern. Die Wirkung dieser speziellen
Filtergläser ist verblüffend, ab etwa 5 Meter Wassertiefe verschwindet die Orangetönung vor dem Auge und zaubert eine Farbenpracht ins Riff, die man ungefiltert nicht wahrnehmen würde sondern nur bei Verwendung starker
Lampen. UW-Videofilmer kennen diese Filter auch, die vors Objektiv gesetzt die gleiche Wirkung zeigen. Allerdings sollte man eine Mindesttauchtiefe von 5 Metern erreichen, die Sonne steht am besten hoch am Himmel und
die Sichtweite sollte über 10 Metern liegen. In Tiefen über 25 Metern verliert die Maske aber auch an Wirkung. Benutzt man eine UW-Lampe, so wird man deren Licht stark orange eingefärbt wahrnehmen.
Im Apnoebereich
werden verschiedentlich auch Masken mit goldbedampften Gläsern angeboten. Die Idee stammt von der UW-Jagd, bei der die Meinung vertreten wird, man könne sich Fischen auf deutlich kürzere Distanz nähern, erkennen sie die
Augen des Tauchers nicht. Die Theorie wurde im Auftrag unserer Redaktion in Feldversuchen der Uni Stuttgart (Prof. Dr. Brümmer) untersucht, konnte aber nicht bestätigt werden, weder bei Apnoetauchgängen, bei der
Verwendung von Pressluftgeräten oder bei geschlossenen Kreislaufgeräten.
Korrigierte Tauchmasken
Fehlsichtigkeiten müssen durch entsprechende
Korrekturen behoben werden, da man sonst die Instrumente nicht zweifelsfrei ablesen kann sowie die Orientierung deutlich beeinträchtigt wird. Beide Faktoren sind für die persönliche Sicherheit wichtig.
Der
Tauchsporthandel bietet für eine Reihe von Zweiglasmasken einfache Korrekturgläser an, die gegen die normalen Gläser getauscht werden können. Allerdings werden damit nur kurzsichtige Taucher bedient, da die Herstellung
dieser Korrekturgläser ungleich einfacher ist als die von Weitsichtigen. Die Entscheidung für das Korrekturglas aus dem Tauchshop kann man nur dann gut heißen, wenn außer der reinen Fehlsichtigkeit keine anderen
Augenfehler wie Astigmatismus vorliegen und der Augenabstand dem Mittelpunkt der Linsen entspricht. Sollten hier Unklarheiten bestehen, lassen Sie sich am besten bei einem Augenoptiker beraten, der in der Anfertigung
korrigierter Tauchmasken erfahren ist. Für Weitsichtige führt ohnehin der Weg zum Augenoptiker, denn nur dort sind Pluskorrekturen, gegebenenfalls sogar mit einem Nahlinsenteil, möglich. Die Investition ist nicht gerade
gering zu nennen, aber bei entsprechender Pflege der Maske kann bei unveränderter Sehschärfe von 10 Jahren Gebrauchszeit ausgegangen werden.
Falsch korrigierte Fehlsichtigkeit oder nicht berücksichtigte
Augenabstände können zu echten Problemen beim Tauchen führen. Das überanstrengte Auge kann Empfindungen wie starke Übelkeit und Schwindel auslösen, was die Tauchsicherheit gefährdet.
Wer keine korrigierten Gläser
benötigt aber zum Kreis der Taucher, die eine Lesebrille benötigen, der kann sich mit Nahlinsen - Einsätzen behelfen, die im Tauchsporthandel oder beim Optiker zu bekommen sind.
Eine ewige Diskussion rankt sich um
die Frage, ob man unter Wasser Kontaktlinsen tragen darf, falls das befürwortet wird, ob weiche oder harte Linsen zu bevorzugen wären. Unter Umständen können in Abhängigkeit des persönlichen Tauchverhaltens auch im Auge
winzige Stickstoffbläschen entstehen, deren Abbau durch eine Linse verzögert werden kann (beeinträchtigter Sauerstoffaustausch am Auge). Hält man sich an die für das Sporttauchen vorgegebenen Eckwerte, vermeidet man
Dekotauchgänge, Tauchgänge stets am Rande der Nullzeit, gnadenloses No Limit und zu schnelle Aufstiege, dürfte man keine Beeinträchtigungen erfahren, taucht man mit Kontaktlinsen.
Vereinzelt wird die Ansicht
vertreten, dass der Verlust einer Linse, die aus dem Auge gespült wird bis hin zur Panik führen kann, weshalb von einem gewissen Kreis vom Tauchen mit Linsen abgeraten wird. Diese Argumentation erscheint aber überholt
und kaum beweisbar. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann sich dann für eine Tauchmaske mit integriertem Ausblasventil entscheiden, so muss beim Ausblasen der Maskenkörper nicht vom Gesicht abgehoben werden und eine
eventuell verlorene Linse bleibt in der Maske.
Komfort
Am angenehmsten lassen sich Tauchmasken mit einer deutlichen Dichtlippe
tragen, da so der Andruck auf das Gesicht besser verteilt wird als bei Masken, die nur einen sehr dünnen Rand haben und bei längerem Einsatz unangenehm zu drücken beginnen. Achten Sie auch auf einen weichen
Silikonkörper, der den Komfort ebenfalls sehr wichtig ist. Billige Tauchmasken (meist Kaufhausware) sind nicht aus Silikon gefertigt sondern aus einfachen Kunststoffen, die härter sind und unter Lichteinfluss schnell
verfärben.
Führung und Befestigung des Maskenbands sind weitere spürbare Komfortdetails. Mares stellte fest, dass die Befestigung des Kopfbandes am Maskenkörper statt am Rahmen eine deutliche Komfortverbesserung mit
sich bringt.
Die Befestigungspunkte müssen drehbar sein um die Führung des Maskenbands den anatomischen Vorgaben des Tauchers optimal anzupassen. Sehr gute Modelle lassen diese Einstellung durch Rastpunkte fixieren,
so dass der Einsatz solcher Masken keine neue Anpassungsfummeleien erfordert.
Natürlich muss die Längenanpassung des Kopfbands auf einfache und wirkungsvolle Weise möglich sein, wenn es sein muss auch mit dicken
Handschuhen, taucht man nicht nur in den Tropen.
Die Kontrolle, ob man den Nasenerker gut erreicht – Daumen und Zeigefinger müssen ungehindert an die Nase gelangen, schließt den persönlichen Eignungstest ab.
Doch aufgepasst: Bei manchen Modellen merkt man erst mit dem Atemregler im Mund, dass der Platz zu knapp ist und beide Zeigefinger verwendet werden müssten!
Vorbereitung und Pflege
Zwei Dinge mögen transparente Silikonmasken nicht: Andauernde Sonneneinstrahlung und Lagerung zusammen mit schwarzen Gummiteilen. Beide Faktoren sind Schuld an unschöner bräunlicher Verfärbung des
Maskenkörpers, was der Funktion nicht schadet aber dem Aussehen. Deshalb zwischen den Tauchgängen auch die Maske im Schatten aufbewahren, nicht in der Nähe von Gummiteilen der Flossen! Das Spülen im Süßwasser schadet
ebenso wenig.
Neu erworbene Tauchmasken haben als Reste der Produktion einen unsichtbaren Silikonbelag auf der Innenseite der Gläser. Dieser Belag ist für das dauernde Anlaufen neuer Masken verantwortlich. Man
entfernt ihn am einfachsten so: Tragen Sie eine dünne Schicht Zahnpasta auf die Gläser auf und lassen Sie sie antrocknen. Dann entfernen Sie den getrockneten Belag gründlich mit einer Zahnbürste. Diese sanfte
mechanische Reinigung wirkt Wunder und man hat ab dem ersten Tauchgang seine ganze Freude mit der neuen Maske.
Um das Anlaufen allgemein zu vermeiden benutzt man am besten eine spezielle Flüssigkeit, von der drei
Tropfen auf dem Innenglas aufgetragen und verteilt genügen die Sicht während des ganzen Tauchgangs klar zu halten. Besonders Modelfotografen schätzen dieses einfache Hilfsmittel aus dem Tauchshop.