Hochreine Atemluft ist der elementare Ausrüstungsbestandteil des Tauchequipments.
Weil Atemluft unsichtbar in
Tauchflaschen verborgen und damit nur schwer greifbar ist, sind sich viele Taucher und Befüllstationen oft nicht bewußt, dass Gesundheit und – wie sich jetzt auf den Malediven gezeigt hat, letztlich auch das
Leben von der Qualität der eingeatmeten Luft abhängt.
BAUER KOMPRESSOREN ist sich als Marktführer und Technologieführer im Bereich der Atemlufterzeugung der ungeheuren Verantwortung bewußt, die das Unternehmen mit der
Herstellung von Atemluftkompressoren trägt und unternimmt alle erdenklichen Maßnahmen um bei der erzeugten Atemluft ein Höchstmaß an Sicherheit und Qualität zu garantieren:
- Alle Atemluftkompressoren von
BAUER KOMPRESSOREN sind mit seit jahrzehnten bewährten Filtersystemen ausgerüstet ( TRIPLEX , P-Filtersysteme), die die ohnehin schon strengen Grenzwerte der DIN EN 12021 erfüllen und sogar teils erheblich
unterschreiten.
-Die SECURUS-Filterüberwachung von BAUER KOMPRESSOREN überwacht die Standzeit der Filterpatrone durch Messung mittels eines Sensors im Inneren der Filterpatrone permanent und warnt
rechtzeitig vor Sättigung der Filterpatrone und schaltet die Anlage dann ab. Und das 100%ig zuverlässig – in jeder Patrone ist ein neuer Sensor enthalten, der bei Sensordefekt den Kompressor abschaltet. Demgegenüber
verwendet der Wettbewerb fragwürdige Sensoren die in kurzen Abständen teuer rekalibriert werden müssen und deren Messwertzuverlässigkeit nicht überprüfbar ist, geschweige dass sie im Gefahrenfall den Kompressor
abschalten..
Das Aktivkohlebett in der Patrone, welches Stoffe wie Öl und andere Schadstoffe ausfiltert, bietet eine Sicherheitsreserve, die noch weit über die Sättigungsgrenze der Patrone hinausreicht.
-Für
Kompressoren, die mit Verbrennungsmotoren betrieben werden oder die Umgebung Abgase aus Verbrennungsmotoren enthalten könnte, ist ein Ansaugen der kontaminierten Luft möglichst zu vermeiden (siehe Hinweise zu
Aufstellung/Ansaugverlegung weiter untern). Falls dies nicht zu 100% vermeidbar ist, hat BAUER KOMPRESSOREN für seine verbrennungsmotorbetriebenen Anlagen Filterpatronen mit einem Katalysator entwickelt, die das
gefährliche Kohlenmonoxid (CO) in ungefährliches CO2 umwandeln.
-BAUER KOMPRESSOREN zeichnet als verantwortungsbewusster Hersteller Kompressorbetreiber mit einem PURE AIR Zertifikat aus, die ihre Anlagen mit einer
permanenten SECURUS Filterüberwachung betreiben und sich einer jährlichen Luftprüfung der Anlage unterziehen. Dabei wird die verdichtete Luft mit einem hochsensiblen Luftmeßgerät überprüft und ein Protokoll mit den
gemessenen Werten an die Qualitätssicherung von BAUER KOMPRESSOREN übermittelt, die die Einhaltung der Grenzwerte überprüft und bei Bestehen ein Jahressiegel erteilt.
-Die umfangreiche Anlagendokumentation, die jeder
Anlage beiliegt, behandelt alle Sicherheitsaspekte, wie die richtige Aufstellung und den sicheren Betrieb der Anlage. Zusätzlich bietet BAUER KOMPRESSOREN im eigenen Werk und durch seine Partner ein breites
Schulungsprogramm an, welches interessierte Kursteilnehmer auf den sicheren und verantwortungsvollen Betrieb und Wartung der Anlage vorbereitet.
Fazit:
Bei
korrektem Anlagenbetrieb ist eine Gefährdung von Leben und Gesundheit durch schlechte Atemluftqualität ausgeschlossen.
Der tragisch verlaufene Tauchunfall auf den Malediven zeigt exemplarisch und in aller
Deutlichkeit, wie durch schlampigen und rein profitorientierten Anlagenbetrieb in Verbindung mit schlechter Ausbildung des Basenpersonals unter Außerachtlassung aller denkbaren Sicherheitsvorkehrungen der „worst
case“, der Tod eines Tauchers und die schwere gesundheitliche Beeinträchtigung von weiteren neun Tauchern eintreten kann:
Die Untersuchungen der
maledivischen Polizei sind noch nicht abgeschlossen. Aber nach allen zusammengetragenen Informationen kann folgender Ablauf als gesichert gelten:
Mit einem Tauchboot „baani adventurer“ des
Veranstalters „Touring Maledives“, auf dem sich der Unfall am 28.Mai 2008 ereignete, wurden in den Tagen davor bereits mehrere Ausfahrten statt. Einige der Teilnehmer klagten nach den Tauchgängen über
Kopfschmerzen.
An Bord befanden sich mehrere Anlagen von unterschiedlichen Herstellern, die alle über Verbrennungsmotoren betrieben wurden.
Wenige Tage vor dem Unfall versagte bei einem der Kompressoren
der Antriebsmotor des Fabrikats HONDA. Ein herbeigerufener Motorenmechaniker, der für die Wartung des HONDA Motors ausgebildet war, untersuchte den Motor und stellte fest, dass der Motor aufgrund fehlenden Services
(mangels Öl) einen Totalschaden erlitten hatte. In diesem Zusammenhang untersuchte er den Luftansaugfilter des Kompressors und stellte fest, dass dieser total verkokt war. Normalerweise färben sich die Papierlamellen
des Filters im Laufe des Betriebs durch die in der Luft enthaltenen Luftpartikel grau, bis dieser sich zugesetzt hat und getauscht werden muß. Die enthaltenen massivem Verkokungen konnten aber nicht durch
normale Luftverschmutzung entstanden sein, sondern beruhten auf der Ansaugung von Rußpartikeln aus (nach dem Verkokungsgrad des Luftfilters zu schließen in massiver Menge) angesaugten Abgasen, die von den
Abgasschwaden des Schiffsdiesels und/oder den Verbrennungsabgasen der anderen Kompressoren stammten.
Werden Kompressoren mit Verbrennungsmotor betrieben, muß die Luft so angesaugt werden, dass eine Belastung durch
Verbrennungsabgase ausgeschlossen ist. Dies wird entweder durch ein Ansaugteleskop oder einen Ansaugschlauch bewerkstelligt, bei der die Öffnung entsprechend positioniert werden muß.
Fotos, die nach dem Unfall
aufgenommen wurden, zeigen zudem, dass die Ansaugschläuche defekt und an zahlreichen Stellen mit Klebeband notdürftig geflickt waren. Die Schlauchenden und die defekten Schlauchpassagen lagen im Abgasstrom der
Verbrennungsmotoren der anderen Kompressoren und des Schiffsantriebs. Zudem wollen nach unbestätigten Meldungen Teilnehmer beobachtet haben, dass die Ansaugschläuche kompressorseitig gar nicht angeschlossen waren.
Betreiberversagen 1: Die Ansaugluft war durch schlecht gewartete Anlagen und falsch positionierte, defekte Schläuche hochgradig mit dem potentiell tödlichen Kohlenmonoxid
und mit Kohlendioxid belastet.
Untersuchungen der maledivischen Polizei ergaben, daß zudem entgegen der eindeutigen Anweisung in den Betriebshandbüchern der Anlage der falsche Filterpatronentyp verwendet wurde: Statt der
Filterpatrone für Kompressoren mit Verbrennungsmotor, deren zusätzlicher Katalysator Kohlenmonoxid neutralisiert, wurde eine Filterpatrone verwendet, die nur für Anlagen mit emissionsfreiem Elektroantrieb zugelassen wird.
Ob es sich bei der Fehlverwendung um ein Versehen oder eine Sparmaßnahme handelte, bleibt Spekulation. Nach Informationen von lokalen Szenekennern handelt es sich – soweit nicht die Patronen ohnehin unsachgemäß
selbstbefüllt wurden - bei ca 90 % der gekauften Patronen um solche, die nur für den Betrieb von Elektromotoren zugelassen sind, obwohl ein hoher Anteil der Anlagen auf den Malediven mit Verbrennungsmotoren betrieben wird.
Als Grund wird der (wegen des teuren CO-Katalysatormaterials) höhere Preis der Filterpatronen vermutet. Dass bis zum jetzigen Unfall auf den Malediven keine derartigen Unfälle passiert sind, kann unter den
geschilderten Rahmenbedingungen als Glücksfall gelten.
Die Luftmessungen, die anlässlich des Unfalls an den beschlagnahmten
Atemluftflaschen der verunfallten Tauchern vorgenommen wurden, wiesen dementsprechend so hohe Belastungen von CO auf, dass die verwendeten Prüfröhrchen komplett durchschlugen. Der maximale Messbereich beträgt 150 ppm CO.
Der zulässige Obergrenzwert liegt mit 15 ppm CO aber um den Faktor 10 unterhalb des maximal mit dem Prüfröhrchens messbaren und darstellbaren Bereichs von 150 ppm. Das bedeutet, dass die CO Belastung in der Luft des
getöteten Tauchers um ein mindestens das 10fache über dem zulässigen Grenzwert gelegen haben muss.
Bei den anderen Tauchern betrug die Belastung durchschnittlich 80 ppm, damit das 5-6fache des zulässigen oberen
Grenzwerts.
Betreiberversagen 2:
Infolge der Verwendung der falschen Filterpatrone konnte die CO belastete Ansaugluft ungehindert in die Tauchflasche gelangen und durch Atmen der hochgradig mit CO / CO2 belasteten Luft zum Tod bzw. den Gesundheitsschäden der betroffenen Taucher führen.
Wie können solche Unfälle in Zukunft verhindert werden?
Verfügbare Originalersatzteile, Schulungen, Zertifizierungen von Kompressorbetreibern mit dem PURE Bei
der Konstruktion, Produktion und weit darüber hinaus (Fachwartungen, weltweit schnell AIR Zertifikat) unternimmt BAUER KOMPRESSOREN alle erdenklichen Maßnahmen, um für die Erzeugung von hochreiner Atemluft - besser als DIN
EN 12021 - zu sorgen.
Die Möglichkeiten der Einflußnahme enden dort, wo – wie jetzt auf den Malediven geschehen – die schwarzen Schafe unter den Betreibern mangels technischer Kompetenz, aus Gründen der
Schlamperei und/oder Sparsamkeit elementare Sicherheitsvorschriften missachten.
Dieses Problem kann nur durch die Wachsamkeit von Reiseveranstaltern, Fachpublikationen und nicht zuletzt des sensibilisierten und
informierten Endkunden, des Tauchers, erreicht werden, die auf unseriöse Betreiber Druck ausüben, gefährliche Praktiken beim Umgang mit Atemluft einzustellen. Für Reiseveranstalter ist dies nach dem neuen Grundsatzurteil
des BGH aus dem Jahr 2007 zum Reiserecht, das den Veranstaltern bei den Partnern vor Ort strenge Kontrollpflichten auferlegt hat, sogar schlichte Pflicht und Notwendigkeit um einer eigenen Haftung zu entgehen.
Der
Endkunde, Besucher der Tauchbasis hat natürlich mangels mitgeführtem Luftmeßgerät nur eingeschränkte Möglichkeiten, die Luftqualität zu bewerten.
Aber er hat das Recht auf eine mängelfreie Ausrüstung, deren wichtigster
Bestandteil reine Atemluft ist. Und durch Aufmerksamkeit und gezielte Fragen an den Reiseveranstalter und/oder vor Ort an den Tauchbasenbetreiber kann er als Kunde am ehesten den notwendigen Druck
aufbauen, um den unseriös operierenden Betreiber aus Angst vor ausbleibenden Kunden zu einer Verhaltensänderung zu zwingen:
Als Anhaltspunkte zur Beurteilung der Luftqualität bieten sich an:
- Fragen nach vorrätigen Originalfilterpatronen und Wechselintervallen (Selbstfüller!). Seriöse Veranstalter führen über die Patronenwechsel ein Logbuch oder verfügen über eine ständige Filterüberwachung wie
SECURUS. Hartnäckig sein, nicht mit pauschalen Allgemeinplätzen abspeisen lassen!
- Steht der Kompressor in einer stickigen Ecke, irgendwo im Schiffsboden? Wenn ja: Saugt der Kompressor Frischluft an, wo enden
die Ansaugschläuche?
– Macht die Füllanlage und der Füllraum einen sauberen, gut gewarteten Eindruck (Sagt nicht alles, ist aber ein Indiz)?
- Treten nach dem Tauchen Kopfschmerzen auf, die sich nicht
anders erklären lassen oder schmeckt die Luft schlecht / bzw. nach Öl. Alarmzeichen!!
– Bietet der Betreiber Tauchgänge zu ortsunüblich niedrigen Preisen an? Der Wettbewerb unter den Tauchschulen ist an manchen
Orten extrem hart. Gespart wird dann nicht selten, da wo man es nicht sieht, zum Beispiel an der Wartung und den Verbrauchsmaterialien des Kompressors. Qualität bekommt man selten zum Discountpreis.
Das Unternehmen
BAUER KOMPRESSOREN wird angesichts dieses gleichermaßen tragischen wie vermeidbaren Tauchunfalls seine Anstrengungen hinsichtlich der Aufklärung der Betreiber und Endkunden verstärken und die Zertifizierung von Tauchbasen
nach dem BAUER PURE AIR Standard vorantreiben.
Kontakt:
Ralf Deichelmann, Leiter der Verkaufsförderung
Tel. ++49 89 780 49 -125
/ Fax -167 e>Mail r.deichelmann@bauer-kompressoren.de
BAUER KOMPRESSOREN GMBH Drygalski-Allee 37 81477 München